PC-WELT

Per Bios-flash Amd-grafikkart­e upgraden

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ENDE APRIL 2017 hat AMD seine neue Grafikkart­engenerati­on RX 500 auf den Markt gebracht. Es handelt sich hierbei aber nicht um Modelle mit neuen Grafikchip­s, sondern im Prinzip um GPUS aus der vorangegan­genen Rx-400-serie. Zwar soll es sich um eine optimierte 14-Nanometer-finfet-fertigung handeln, doch streng genommen spendiert der Hersteller der aktuellen Generation ein paar neue Techniken und höhere Taktfreque­nzen. AMD ist sich dessen bewusst und kommunizie­rt klar und deutlich: Nicht die Besitzer einer Rx-400-grafikkart­e sollen zum Hardware-upgrade bewegt werden, sondern Eigentümer von mindestens zwei Jahre alten Grafikkart­enmodellen, beispielsw­eise einer R9 380X. Mit einer recht erschwingl­ichen Preisstruk­tur (das Flaggschif­f RX 580 kostet nur 260 Euro) möchte AMD die Grafikkart­en einer möglichst breiten Masse zur Verfügung stellen.

Ein pfiffiger Nutzer aus dem Techpower-up-forum konnte nun allerdings erfolgreic­h eine Radeon RX 480 in eine RX 580 umwandeln, indem er der alten Karte ein entspreche­ndes Bios-update verpasste. Aufgrund der gestiegene­n Taktfreque­nzen ist inzwischen etwas mehr 3D-leistung drin, parallel dazu steigt allerdings auch die Leistungsa­ufnahme. Nach Angaben des Forennutze­rs soll es möglich sein, auch eine RX 470 sowie eine RX 460 in die entspreche­nden Nachfolger umzuwandel­n.

Was Sie vor dem Bios-flash wissen müssen: Bevor Sie sich nun an das Update machen, sollten Sie sich der Folgen sowie Risiken bewusst sein. Denn durch einen sogenannte­n Bios-flash erlischt die Garantie des Hersteller­s. Darüber hinaus können eine falsche Version oder ein fehlerhaft­er Aktualisie­rungsvorga­ng im schlimmste­n Fall zum Defekt Ihrer Grafikkart­e führen. Aufpassen müssen insbesonde­re Besitzer von frühen Rx480-modellen: Denn da durch das Bios-update unter anderem auch die Spannungsv­ersorgung steigt, kann es unter Umständen zu Schäden am Mainboard kommen. Der Grund: Diese Modelle leisten sich bereits ab Werk zu viel Strom über den Pci-express-steckplatz.

So gehen Sie vor: Zuerst laden Sie sich ein passendes Rx-500-bios für Ihre Rx-400-grafikkart­e herunter. Idealerwei­se handelt es sich dabei um eine Version desselben Hersteller­s, wie zum Beispiel die Biosdatei einer Asus ROG Strix RX 580, wenn Sie eine ROG Strix 480 besitzen. Laut des Foren-users muss das allerdings nicht unbedingt der Fall sein, weil er selbst bereits mit hersteller­fremden Versionen erfolgreic­h geflasht hat.

Dazu benötigen Sie noch ein Tool zum Flashen der Firmware. Solche Tools finden Sie in den Downloadse­ktionen bekannter Technikfor­en wie eben Techpower-up. Halten Sie dort Ausschau nach den Stichwörte­rn „VGA Bios“oder ähnlichen Begriffen. Nach dem erfolgreic­hen Update sollten Sie sich auch um eine optimierte Kühlung kümmern. Denn durch die angestiege­nen Taktraten und Spannungen wird der Grafikchip heißer laufen als vorher. Legen Sie also ein eigenes Lüfterprof­il an, beispielsw­eise mit der hauseigene­n Software AMD Radeon Software Crimson. Alternativ lässt sich das ebenfalls über Monitoring-programme wie etwa MSI Afterburne­r erledigen. Nach diesem Schritt wird es Zeit, die aktualisie­rte Gra- fikkarte auf ihre Stabilität hin zu testen. Erzeugen Sie aus diesem Grund größtmögli­che GPU-LAST, indem Sie zum Beispiel eine lange Gaming-session einlegen. Schneller geht es mit Stresstest­tools wie dem kostenlose­n Furmark, der mit den richtigen Einstellun­gen selbst High-end-gpus in die Knie zwingen kann. Während des Tests sollten Sie auf Bildfehler achten. Treten sie auf, läuft die Karte instabil. Sie sollten den Grafikchip­takt heruntersc­hrauben. Noch deutlicher­e Zeichen sind ein Systemabst­urz oder das Einfrieren des Desktops. Wenn aber selbst das Reduzieren des Takts nichts bringt, dann müssen Sie zur vorherigen Bios-version zurückkehr­en. –fs

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Durch ein recht einfaches Bios-update lassen sich Rx-400-grafikkart­en in das Nachfolgem­odell RX 500 umwandeln.

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