So maximieren Sie die Leistung der AMD-CPUS Ryzen
DANK DER NEUEN Ryzen-prozessoren von AMD kommt längst überfälliger Schwung in den CPUMarkt. Denn die Rechenchips beeindrucken mit einer überragenden Multicore-leistung, während die Performance in Spielen eher durchwachsen ist – zum aktuellen Zeitpunkt ist sie allerdings zumindest mit der Intel-konkurrenz vergleichbar. Hinzu kommt, dass die Preise für die neue Cpu-generation recht human sind: Ein Octacore-modell wie der Ryzen 7 1700 ist in der Lage, satte 16 Threads parallel zu verarbeiten und kostet lediglich 340 Euro (Straßenpreis). Ein vergleichbares Modell von In- tel aus der aktuellen Generation ist bislang noch nicht erhältlich. Die schwankende Spieleleistung der Ryzen-cpus wird wahrscheinlich kein Dauerzustand bleiben. Denn viele Entwickler sowie Hersteller haben bereits angekündigt, dass sie Updates und Fixes für ihre Anwendungen und Produkte bereitstellen werden, welche die gute Multicore-leistung der RyzenChips besser ausschöpfen können. Hinzu kommt des Weiteren noch die Tatsache, dass immer mehr Programme und Spiele dahingehend optimiert werden, dass sie ihre Berechnungen auf mehr Cpu-kerne verteilen. Aus diesem Grund sind Prozessoren mit mehr als vier Kernen zukunftssicherer. Wer sich also jetzt schon ein Modell aus der Ryzen-generation besorgt, kann mithilfe von kleinen Tipps und Kniffen noch mehr Leistung aus den CPUS herausholen. Die neuen CPUS setzen auch neue Chipsätze voraus, weshalb ein aktuelles Mainboard mit in den Warenkorb respektive Rechner muss. Die Ryzen-chipsätze sind tatsächlich vergleichsweise mager ausgestattet, weil bereits eine Menge Technik in den Prozessoren selbst steckt. Entsprechend unterschiedlich fällt der Ausstattungsumfang aus: Manche Chipsätze unterstützen zum Beispiel weniger PCI-EXpress-kanäle oder nativ kein USB 3.1. Überprüfen Sie also bitte sorgfältig die Spezifikationen des anvisierten Mainboards.
Des Weiteren ist es empfehlenswert, das Bios Ihres Ryzen-mainboards regelmäßig zu aktualisieren. Wir stellen in unseren Tests fest, dass diese Aktualisierungen deutlich spürbare Optimierungen sowie Verbesserungen der Leistung und Stabilität mit sich bringen. Dazu kommen teilweise neue Funktionen. Denken Sie aber immer daran, vorher ein Backup der alten Bios-version anzulegen. Auch sehr wichtig: Achten Sie darauf, dass Ihr Arbeitsspeicher mit maximaler Geschwindigkeit läuft. Denn Ryzen profitiert deutlich von hohem Arbeitsspeichertakt, speziell in Spielen. Dazu aktivieren Sie im Bios das integrierte Xmp-profil. Unterstützt das Mainboard diese Profileinstellungen nicht, können Sie sie auch von Hand einrichten. Halten Sie sich dabei jedoch exakt an die Spezifikationen der Speicherriegel, die Sie entweder direkt auf den Modulen oder auf der offiziellen Produktseite finden.
Eine Besonderheit der Ryzen-modelle ist der stets entsperrte Multiplikator, der die Taktfrequenzen bestimmt. Hierdurch lassen sich kostengünstigere Modelle auf das Leistungsniveau der größeren und
teureren Brüder übertakten – eine gute Kühlung, genug Energiereserven sowie den korrekten Chipsatz (X370, B350 oder X300) vorausgesetzt. Der erwähnte Ryzen 7 1700 lässt sich damit auf den Level des Flaggschiffs Ryzen 7 1800X bringen, das über 500 Euro kostet. Etwas leistungsfähiger sind die Ryzen-cpus auch, wenn sie mit einem frisch installierten Windows eingesetzt werden. Ein guter Zeitpunkt also, um Altlasten und Systembremsen loszuwerden.
Eine Änderung des Windows-eigenen Energiesparplans sorgt ebenfalls für einen gewissen Leistungsschub. Stellen Sie hierfür den von Ihnen bevorzugten Energiesparplan unter den Energieoptionen in der Systemsteuerung auf „Höchstleistung“, sodass der Ryzen-chip nicht versehentlich in einen leistungsreduzierten Modus versetzt wird. AMD hat allerdings bereits angekündigt, auch dafür ein Update zu veröffentlichen.
Unser letzter Tipp dreht sich um den sogenannten „High Precision Event Timer“(HPET) von Windows. Dieser Zeitgeber ist eigentlich dazu da, mit sogenannten Interrupts die Datenströme parallel ausgeführter Programme besser zu synchronisieren. Dies kann vor allem bei Multimedia-anwendungen zu einem positiven Effekt führen. Wenn Sie jedoch einen Ryzen-prozessor besitzen, dann sollten Sie diese Option deaktivieren, denn hier ist ein Leistungsplus von fünf bis acht Prozent zu holen. Das Feature schalten Sie im Bios ab. Wer den Eintrag dort nicht findet, der kann die Option inder WindowsEingabe aufforderung mithilfe des Befehls bcdedit /deletevalue use platform clock deaktivieren. –fs