Hardware-upgrade: Neue CPU oder Grafikkarte?
WENN NEUE SPIELE nicht mehr flüssig laufen oder Ladezeiten und Bearbeitungsvorgänge in Anwendungen sich in die Länge ziehen, wird es Zeit, den PC aufzurüsten. Häufig ist es aber nicht notwendig, den kompletten PC neu aufzubauen. Vielmehr genügt es, bestimmte Komponenten durch leistungsfähigere Modelle zu ersetzen. Oft stehen dabei CPU und Grafikkarte im Mittelpunkt. Da stellt sich die Frage, ob Sie Ihr Geld lieber in eine neue CPU oder eine neue Grafikkarte stecken sollten.
Tatsächlich ist es so, dass Sie eher in eine bessere respektive neuere Grafikkarte investieren sollten als in einen aktuelleren Prozessor. Das gilt insbesondere für Gamer, da diese auf die Rechenkraft der GPU angewiesen sind. Doch auch andere Benutzer profitieren von neuen Grafikmodellen, weil sie oft aktuellere Techniken und Schnittstellen mitbringen. Dazu zählt etwa die Möglichkeit, sich 4K-inhalte in flüssigen 60 Hertz anzeigen zu lassen. Hierzu zählen außerdem spezifische Verfahren wie Gpu-monitor-synchronisationstechniken, beispielsweise Freesync (AMD) oder G-sync (Nvidia). Für einen Austausch der Grafikkarte spricht darüber hinaus, dass neue Grafikchiparchitekturen oft effizienter arbeiten. Auf diese Weise sparen Sie sich den Wechsel des Netzteils. Dieser ist lediglich dann notwendig, wenn Sie zu Oberklassegrafikkarten greifen oder zwei Karten parallel betreiben wollen. Vergleichen Sie vor dem Kauf jedoch bitte die TDP (maximale Verlustleistung) beider Grafikkarten und bringen Sie die Kapazität Ihres Netzteils in Erfahrung. Sollte die TDP Ihres neuen Geräts den Wert der alten Karte übersteigen und das Netzteil sowieso bereits auf eine nur ausreichende Versorgung hin ausgelegt sein, so muss zusätzlich auch noch ein stärkerer Energiespender her.
Eine neue CPU macht in der Regel nur dann Sinn, wenn Sie stark prozessorlastige Anwendungen nutzen und bemerken, dass sich das aktuell verbaute Modell dabei immer schwerer tut. Das trifft beispielsweise bei einigen Funktionen von Multimedia-anwendungen zu, wie etwa dem Rendering oder auch dem Audio- und Video- schnitt. Ein Cpu-tausch kann sich zudem durch eine ständige, hohe Auslastung des Prozessors ankündigen. Überprüfen Sie dafür regelmäßig den Windows Task Manager und werfen Sie einen Blick auf die Auslastung. Bewegt sie sich ständig bei über 90 Prozent, so muss ein neues Modell her. Vorher sollten Sie eventuelle Softwarebremsen gelöst haben, die jedoch ohne Effekt geblieben sind.
Nun bedeutet das aber nicht, dass Sie sich bedenkenlos einen kostengünstigen Einstiegsprozessor kaufen und das noch übrige Budget in eine starke Grafikkarte pumpen. Denn wenn die Leistungsunterschiede zu krass sind, bremsen sich die beiden Geräte gegenseitig aus. Wir empfehlen Ihnen daher, das Geld, das Sie für den Kauf einer neuen Grafikkarte und eines neuen Prozessors geplant haben, in einem Verhältnis von 60 zu 40 Prozent aufzuteilen. Vom größeren Anteil kaufen Sie die Grafikkarte, vom geringeren die CPU.–FS