Bridge-modus beim Modem
SIE SIND MIT dem Router unzufrieden, den Sie zu Ihrem Internettarif kostenlos vom Provider bekommen haben. Denn er bietet nur wenige Einstellmöglichkeiten und auch das WLAN-TEMPO fällt schwach aus. Deshalb haben Sie sich einen leistungsfähigeren Wlan-router gekauft, den Sie per Lan-kabel am Provider-router angeschlossen haben. Allerdings treten mit dieser Konfiguration jetzt Probleme auf: Sie können zum Beispiel bestimmte Geräte im Heimnetz nicht mehr erreichen, das Video- und Audiostreaming im Heimnetz funktioniert nicht mehr, und auch der Zugriff von außen auf bestimmte Heimnetzrechner klappt nicht.
Eine mögliche Ursache der Probleme kann sein, dass die Heimnetzgeräte Ip-adressen aus zwei unterschiedlichen Adressbereichen erhalten. Das passiert, wenn sowohl der Router des Providers wie auch der neue Wlan-router als Dhcp-server arbeiten und an die an sie angeschlossenen Geräte Ip-adressen vergeben: Ein NAS, das zum Beispiel per Lan-kabel mit dem Providerrouter verbunden ist, befindet sich dann in einem anderen Netzwerkbereich als ein Tablet, das im Funknetz des Wlan-routers eingebucht ist. Es gibt aber verschiedene Dienste, etwa für Audio- und Videostreaming, die nur dann Multimediadaten übertragen, wenn sich die beteiligten Geräte im selben Adressbereich befinden.
Aber auch, wenn Sie nur am Wlan-router Heimnetzgeräte angeschlossen haben, kann es knifflig werden, weil dann im Netzwerk eine doppelte Übersetzung der Ip-adressen geschieht (Doublenat): Der Providerrouter übersetzt die öffentliche Ip-adresse, unter der er von außen erreichbar ist, in private Adressen, die nur im Heimnetz gelten. Der dahinter geschaltete Wlan-router interpretiert die private Ip-adresse, die er vom Providerrouter bekommen hat, seinerseits als öffentliche Adresse und übersetzt sie erneut in eine private Ip-adresse für seine Clientgeräte.
Dann scheitern häufig Anwendungen, die eine Portweiterleitung in der Router-firewall benötigen, um zu funktionieren, zum Beispiel Online-spiele, Vpn-verbindungen oder der Internetzugriff auf Heimnetzgeräte.
Das Problem lässt sich leicht lösen, wenn sich der Providerrouter in ein reines Modem verwandeln lässt: In diesem sogenannten Bridge-modus werden alle Routerfunktionen abgeschaltet, und NAT übernimmt nun ausschließlich der neue Wlan-router. Zum Beispiel lassen sich die beiden Telekomrouter Speedport Entry 2 und Speedport Smart in einen reinen Modem-modus umschalten. Im Routermenü erledigen Sie das über „Einstellungen -> Dsl-modem -> Speedport als Dsl-modem nutzen“. Der Wlan-router dahinter muss über den LAN-PORT 4 des Telekom-routers verbunden sein. Beim Hitron-router für einen Kabelanschluss von Vodafone beziehungsweise Kabel Deutschland müssen Sie das Umstellen auf den Bridge-modus über das Kundencenter beauftragen. Melden Sie sich dafür mit Ihren Zugangsdaten unter https://kabel.vodafone.de/ meinkabel an. Anschließend gehen Sie zu „Einstellungen -> Interneteinstellungen“. Dort können Sie den Bridge-modus deaktivieren. Zuvor müssen Sie aber den Homespot-service des Routers abschalten, da im Bridge-modus das dafür notwendige WLAN des Hitron nicht mehr funktioniert. Allerdings kann es bis zu sieben Tage dauern, bis dies erledigt wird. Bei vielen Providerroutern funktioniert dieses Vorgehen allerdings nicht: Häufig ist der entsprechende Eintrag im Routermenü nicht vorhanden. Ein 1&1 WLAN-MODEM, eine Fritzbox 7412, lässt sich beispielsweise ebenso wenig in einen Bridge-modus versetzen wie die Easybox 804 für Dsl-tarife von Vodafone. –tr