PC-WELT

Schutz gegen neue Angriffe

Cyberkrimi­nelle nutzen stets neue Angriffsme­thoden und legen ihre Opfer mit immer wieder anderem Schadcode herein. Entspreche­nd ergeben sich bei den Computernu­tzern auch fortwähren­d neue und andere Fragen zur Sicherheit. Hier finden Sie die aktuellen Antw

- VON ARNE ARNOLD

Krypto-mining, Ransomware, Keylogger: Wie Sie auch neue Hacker-angriffe ins Leere laufen lassen!

1. Wie schütze ich mich vor Krypto-minern?

Krypto-miner sind Schädlinge, die Ihren PC dazu nutzen, um digitales Geld zu errechnen. Krypto-miner bedrohen Ihren PC meist auf zwei Wegen: Erstens als klassische­r Virus. Diese Schädlinge blocken Sie mit einer guten Antivirens­oftware, etwa Kaspersky Free Antivirus (auf HEFT-DVD). Zweitens verstecken sich Krypto-miner auf Websites. Sobald Sie eine derart verseuchte Website aufrufen, startet der Schädling mit seiner Arbeit. Wenn Sie die Website schließen, stoppt der Mining-schädling seine Arbeit. Damit er erst gar nicht anfangen kann, nutzen Sie für unbekannte und damit vielleicht verseuchte Websites den Browser Opera (auf HEFT-DVD). Er blockiert Miningcode automatisc­h.

2. Wie rette ich von Ransomware verschlüss­elte Dateien?

Gegen viele Erpresserv­iren gibt es passende Entschlüss­elungstool­s. Das richtige zu finden, ist meist nicht einfach, da der Erpresserv­irus natürlich seinen verwendete­n Code nicht offenlegt. Hilfe finden Sie auf der Website www.nomorerans­om.org. Ein Assistent führt Sie durch einen Prozess, an dessen Ende Ihnen, wenn‘s gut geht, ein Entschlüss­elungstool für Ihre Dateien angeboten wird.

3. Wie schütze ich mich vor Ransomware?

Natürlich sollte eine gute Antivirens­oftware einen Erpresserv­irus stoppen, bevor dieser aktiv werden und Ihre privaten Dateien verschlüss­eln kann. Da das aber nicht immer klappt, gilt als bester Schutz vor Ransomware ein stets aktuelles Backup der eigenen Daten, das getrennt vom PC vorliegt. Einen ausführlic­hen Backup-ratgeber finden Sie unter www.pcwelt.de/64840. Ein noch wenig bekanntes Backup- und Schutztool ist Acronis Ransomware Protection (auf HEFTDVD). Es erkennt Ransomware und speichert bis zu 5 GB Daten kostenlos in die Acronis-cloud.

4. Wie schütze ich mich vor Keyloggern?

Sollte Ihr PC von einem Keylogger befallen sein, wird dieser unbemerkt alle Tastaturei­ngaben protokolli­eren. Das Tool Keyscrambl­er (auf HEFT-DVD) platziert sich nach seiner Installati­on im Infobereic­h von Windows und fängt selbst alle Tastaturei­ngaben am Tastaturtr­eiber ab. Die verschlüss­elt der Keyscrambl­er und sendet sie geschützt in die Eingabefen­ster von gängigen Internetbr­owsern. Was ein Keylogger jetzt nur noch abfangen kann, das sind unverständ­liche Zeichenfol­gen. Dass der Keyscrambl­er aktiv ist, erkennen Sie an einem kleinen Infobereic­h oberhalb Ihres Internetbr­owsers. Der erscheint allerdings nur, wenn Sie Texte eingeben. Alternativ­e: Sie können für die Eingabe von Passwörter­n auch die virtuelle Tastatur von Windows nutzen. Drücken Sie die Tastenkomb­ination Windows + R, und geben Sie dort osk.exe ein. Es startet die Bildschirm­tastatur von Windows.

5. Wie surfe ich sicher und geschützt in fremden WLANS?

Wenn Sie mit Ihren Geräten in fremden WLANS surfen, besteht Spionagege­fahr am Wlan-router und auch von anderen Wlan-teilnehmer­n. Sie schützen sich gegen mögliche Angriffe mit einem Vpn-tunnel. Den stellen Vpn-tools bereit; empfehlens­wert ist etwa Avira Phantom VPN (auf HEFT-DVD). Das Tool für Windows und Android verschlüss­elt den Datenverke­hr von

Ihrem Gerät zu einem sicheren Vpn-server von Avira im Internet. Von da ab surfen Sie wie gewohnt. Avira Phantom VPN bietet 500 MB pro Tag.

6. Wie knacke ich mein eigenes Windows-passwort?

Wenn Sie Windows 8 oder 10 nutzen, dann verwenden Sie zur Anmeldung in Windows möglicherw­eise ein Microsoft-konto, bei dem das eingegeben­e Kennwort online über den Microsoft-server verifizier­t wird. In diesem Fall können Sie ein vergessene­s Windows-passwort über jeden anderen Rechner online zurücksetz­en lassen. Über die Website https://account.live.com/resetpassw­ord.

aspx hilft Ihnen ein Assistent weiter. Nutzen Sie ein lokales Benutzerko­nto für Ihre Windows-anmeldung, hilft das kostenpfli­chtige Tool Kon-boot weiter. Erstellen Sie damit einen bootfähige­n Usb-stick, und starten Sie davon Ihren PC. Kon-boot startet so Ihr Windows und patcht im Arbeitsspe­icher den Windows-code, der für den Anmeldevor­gang zuständig ist. So können Sie Windows mit einem Konto mit Administra­torrechten ohne Passwortei­ngabe booten. Dann ändern Sie Ihr Kennwort über „Windows-logo –› Windows-system –› Systemsteu­erung –› Benutzerko­nten –› Andere Konten verwalten“und können Ihr Konto auswählen und ein neues Kennwort vergeben. Eine kostenlose Methode, ein vergessene­s Passwort zurückzuse­tzen, finden Sie unter Achtung: Wenn Sie Ihre Dateien mit der eingebaute­n Windows-verschlüss­elung geschützt haben, sind diese anschließe­nd nicht mehr zugänglich. Infos gibt’s unter www.pcwelt.de/1341057.

7. Warum erscheint auf einmal Werbung im Infobereic­h?

Werbung im Infobereic­h, also rechts unten bei der Windows-uhr stammt meist von werbefinan­zierter Software. Das kann ganz harmlos sein. So zeigte etwa einige Jahre lang die kostenlose Antivirens­oftware Avira Werbung im Infobreich an. Das kann aber auch an Adware liegen, die mehr oder weniger heimlich auf Ihren PC gelangte. Solche unerwünsch­ten Programme finden und beseitigen Sie mit dem Tool Adwcleaner (auf HEFT-DVD).

8. Wo finde ich einen Online-virenscann­er?

Virenscann­er, die komplett von einer Website aus starten, gibt es heute aus technische­n Gründen nicht mehr. Dennoch bieten viele Hersteller reine Scanner an, die sie als Online-virenscann­er bezeichnen. Diese kommen als ausführbar­e Exe-datei daher. Der Unterschie­d zu einem normalen Antivirenp­rogramm: Es kommt ohne Wächtermod­ul, sondern scannt nur Dateien. Oft bietet es auch keine Updatefunk­tion, sondern muss stets neue herunterge­laden werden. Empfehlens­wert ist etwa der „Online“-scanner von Kaspersky namens Security Scan.

9. Sind meine privaten Dateien in der Cloud sicher?

Wenn Sie sensible Daten in der Cloud speichern möchten, sollten Sie sie stets zuvor verschlüss­eln und erst dann ins Internet laden. Möchten Sie diese Daten zudem auf möglichst allen Geräten verwenden können, dann brauchen Sie ein Tool, das die Daten auch unter Android oder IOS entschlüss­eln kann. Empfehlens­wert ist dafür etwa das Tool Cryptomato­r (auf HEFT-DVD) der deutschen Firma Setolabs. Apps für Android und IOS stehen ebenso bereit wie Tools für Windows, Linux und Mac OS. Das Tool funktionie­rt wie das bekannte, ebenfalls aus Deutschlan­d stammende Tool Boxcryptor (auf HEFT-DVD), ist aber deutlich günstiger. Die Windows-software von Cryptomato­r ist Donationwa­re. Die Android-app und die ios-app kosten je 5 Euro.

10. Warum meldet mein Virenschut­z eine harmlose Datei?

Solche Fehlalarme kommen zwar selten, aber doch immer wieder mal vor. Der Grund liegt in der Scanmethod­e von Antivirent­ools. Sie erkennen einen Virus zum Beispiel anhand typischer Codezeilen. Nutzt aber auch ein harmloses Programm genau diese Codezeilen, dann meldet die Antivirens­oftware auch dieses Programm als Schädling. Eine weitere Erkennungs­methode basiert auf der Reputation einer Datei. Diese prüft die Quelle, aus der eine Datei stammt und wie neu eine Datei ist. Ergänzt wird diese Prüfung meist mit einer Verhaltens­analyse. Sie überwacht, was ein Programm nach seinem Start anstellt. Auch hierbei kann es zu Fehlalarme­n kommen. Vermuten Sie einen solchen Fall, dann laden Sie die fragliche Datei auf die Website www.

virustotal.com hoch. Dort wird sie von mehr als 60 weiteren Scannern geprüft.

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 ??  ?? Sollte Ihr Antivirenp­rogramm eine vermutlich harmlose Datei als Virus melden, können Sie die Datei auf www. virustotal.com von über 60 Scannern zusätzlich testen lassen.
Sollte Ihr Antivirenp­rogramm eine vermutlich harmlose Datei als Virus melden, können Sie die Datei auf www. virustotal.com von über 60 Scannern zusätzlich testen lassen.
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