Fritzbox fehlerlos
Die Fritzbox bietet viele aufschlussreiche Informationen, wenn Internet, WLAN oder Heimnetz Probleme machen. Wir erläutern, wo Sie diese Angaben finden und wie Sie sie richtig auswerten, um eine Lösung zu finden.
Selbst bei hartnäckigen Problemen mit WLAN, DSL & Telefon bietet die Fritzbox aufschlussreiche Informationen, die Ihnen den Weg zur Lösung zeigen.
Das Tagebuch einer Fritzbox ist ihr Ereignisprotokoll. Dort hält der Router fest, was ihm in seiner Betriebszeit so passiert. Diese Einträge liefern Ihnen einerseits über einen längeren Zeitraum einen Überblick, ob Ihr Router im Heimnetz ohne Störungen läuft. Darüber hinaus lassen sich auch viele Probleme, die im Heimnetz auftreten können, durch entsprechende Fehlermeldungen im Ereignisprotokoll eingrenzen und meist ohne größeren Aufwand lösen.
Doch die Fritzbox geht sogar noch weiter: Der Hersteller AVM liefert zu beinahe jedem Eintrag im Ereignisprotokoll einen Link mit einer Erklärung, damit sich die Routermeldungen auch ohne einen Abschluss in Netzwerktechnik verstehen und einordnen lassen. Dieser Service ist im Heimnetzbereich einzigartig: Sofern ein Router überhaupt eine brauchbare Protokollfunktion besitzt, ist uns kein anderer Hersteller bekannt, der die Einträge im Ereignisprotokoll auch noch erklärt. Allerdings kann selbst die Fritzbox die dort aufgeführten Probleme nicht automatisch lösen.
Deshalb geben wir im nachfolgenden Ratgeber neben Hinweisen zu den Grundlagen des Fritzbox-protokolls auch zahlreiche Empfehlungen, wie Sie optimal auf spezielle Ereignisse reagieren, die Ihnen die Fritzbox anzeigt.
So sehen Sie sich das Ereignisprotokoll der Fritzbox an
Um sich das aktuelle Ereignisprotokoll anzeigen zu lassen, rufen Sie im Browsermenü der Fritzbox „System –› Ereignisse“auf. Eine Liste zeigt alle zurückliegenden Ereignisse an, inklusive Datum und sekundengenauer Uhrzeit, an der das Ereignis registriert wurde. Das neueste Ereignis erscheint immer ganz oben in der Liste, während das am weitesten zurückliegende Ereignis am Ende der Liste zu finden ist. Um es aufzurufen, müssen Sie deshalb eventuell durch die Liste blättern. Praktischerweise bietet die Fritzbox Filter für das Ereignisprotokoll an: So lassen sich Meldungen zu bestimmten Bereichen schneller erkennen. In der Grundeinstellung wird die Ereignisliste ungefiltert angezeigt, und das Drop-down-menü oben links ist auf „Alle“gestellt. Wer sich nur für Meldungen aus den Bereichen Telefonie, der Internetverbindung, den per USB angeschlossenen Geräten oder zum WLAN interessiert, wählt den entsprechenden Eintrag im Drop-down-menü.
Der Bereich „System“umfasst systemrelevante Ereignisse, die sich keinem anderen Filter zuordnen lassen.
Diese Ereignisse zeichnet die Fritzbox auf
Im Protokoll sind allerdings nicht alle Ereignisse festgehalten. Denn jeder Neustart der
„Der erste Schritt bei Problemen mit der Fritzbox sollte der Blick ins Ereignisprotokoll des Routers sein.“
Fritzbox löscht das Ereignisprotokoll komplett. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie den Neustart manuell über das Webmenü der Fritzbox herbeiführen („System –› Sicherung –› Neustart“) oder der Neustart aufgrund eines Firmware-updates über „System –› Update –› Fritzos-version“oder „System –› Update –› Fritzos-datei“erfolgt. Auch das vorübergehende Trennen der Fritzbox von der Stromversorgung durch einen Stromausfall oder wenn Sie den Netzstecker am Gehäuse abziehen, führt unweigerlich zum Löschen des Ereignisprotokolls. In unserem Kasten „Protokollsicherung“auf Seite 36 erfahren Sie, wie Sie das Ereignisprotokoll Ihres Routers über einen längeren Zeitraum hinweg und weitgehend lückenlos per E-mail sichern können. Allerdings hat die E-mail-methode auch einen kleinen Nachteil: Im E-mail-format fehlt den Ereignismeldungen der Link zu der ausführlichen Erklärung.
Internetprobleme lösen
Bricht die Online-verbindung plötzlich ab oder kommt sie erst gar nicht zustande, hält die Fritzbox das im Ereignisprotokoll fest. Anhand der Fehlermeldung können Sie dann gleich die passenden Lösungen ausprobieren.
Fritzbox meldet: Zeitüberschreitung bei der Ppp-aushandlung
Das „Point-to-point Protocol over Ethernet“, kurz PPPOE, wird in Deutschland häufig für die Einwahl an einem (V)dsl-anschluss verwendet. Die Zugangsdaten Ihres Dsl-providers, die in der Fritzbox unter „Internet –› Zugangsdaten –› Internetzugang“eingetragen sind, werden über PPPOE an den zuständigen Einwahlserver des Providers übermittelt. Ereignismeldungen, bei denen das PPPOE- oder Ppp-protokoll namentlich erwähnt werden, tauchen im Ereignisprotokoll deshalb vor allem dann auf, wenn es zu Verzögerungen oder Fehlern beim Dsl-einwahlvorgang kommt.
So beheben Sie Pppoeoder Ppp-probleme
Oft liegt der Grund für einen Pppoe-fehler darin, dass der für den eigenen Zugang zuständige Einwahlserver des Providers nicht schnell genug gefunden wird, nicht umgehend antwortet oder ein für die Einwahl relevantes Datenpaket anderweitig verloren geht. Kurze Zeit später funktioniert die Einwahl dann wieder wie gewohnt. Tauchen Fehler bei PPPOE-/PPP im Ereignisprotokoll nur sporadisch auf, besteht daher kein grundlegendes Problem bei der Internetverbindung.
Kritisch wird es allerdings, wenn die Fehler am laufenden Band vorkommen und keines Ihrer Heimnetz-geräte mehr ins Internet kommt. In diesem Fall prüfen Sie zunächst im Fritzbox-menü unter „Internet –› Dsl-informationen“, ob die Dsl-verbindung zwischen Ihrer Fritzbox und der Vermittlungsstelle (DSLAM) synchronisiert ist. Das erkennen Sie an der grünen Verbindungslinie. So lässt sich ausschließen, dass technische Probleme beim Dsl-modem in der Fritzbox, beim (Outdoor-)dslam des Netzbetreibers oder der Kupferdoppelader („Dsl-verbindung“) zwischen den beiden Geräten die Ursache für den Abbruch der Internetverbindung sind.
Lösung 1: Sofern Sie gerade erst einen Internetzugang in der Fritzbox unter „Internet –› Zugangsdaten“eingerichtet haben, haben Sie sich eventuell bei der Benutzerkennung oder beim zugehörigen Passwort vertippt. Dieser Fehler lässt sich jedoch relativ rasch durch eine entsprechende Korrektur beheben.
Eine weitere Fehlerquelle sind fehlende oder falsche Werte in den „Verbindungseinstellungen“im unteren Fensterbereich des Menüs „Internet –› Zugangsdaten“, wie zum Beispiel eine VLAN-ID oder die DSL-
Atm-werte für VPI und VCI. Die Ursache kann zum Beispiel sein, dass Sie diese Daten in Ihrer Fritzbox über eine Sicherungsdatei mit der Endung „.export“wiederhergestellt haben. Bevor Sie versuchen, diese Daten durch Ausprobieren herauszufinden – was nur selten zum gewünschten Erfolg führt –, suchen Sie stattdessen besser in den FAQS Ihres Providers oder nutzen Sie dessen telefonische Hotline, um die richtigen Werte herauszubekommen.
Lösung 2: Kommt es über einen längeren Zeitraum zum Aussetzen der Internetverbindung in Kombination mit Ppp(oe)-fehlern im Ereignisprotokoll, ohne dass Sie kurz zuvor irgendwelche Änderungen an den Fritzbox-einstellungen vorgenommen
haben, könnte der Fehler bei Ihrem Internetprovider liegen. Bevor Sie also Ihre Fritzbox auf den Werkszustand zurücksetzen, checken Sie zunächst, ob das Problem auf der anderen Seite des Onlinezugangs liegt: Manche Provider bieten auf ihrer Website einen speziellen Bereich an, in dem sie Kunden über aktuelle Störungen oder geplante Netzausbaumaßnahmen informieren. Im Zweifelsfall greifen Sie auf die telefonische Hotline Ihres Providers zurück.
Fritzbox meldet: Dslsynchronisierung beginnt
Immer wenn die Fritzbox eine neue Onlineverbindung herstellt, zum Beispiel nach einem Neustart, nach einem Firmwareupdate oder nach einem Stromausfall, kontaktiert das Dsl-modem der Fritzbox die entsprechende Gegenstelle (DSLAM) des Netzbetreibers. Dabei müssen sich beide Geräte abstimmen, was als „Training“bezeichnet wird. Nach erfolgreichem Abschluss des Trainings laufen beide Geräte synchron und können Daten mit einer bestimmten Datenrate über die Kupferleitung zwischen Modem und DSLAM übertragen. Probleme an der Dsl-kabelverbindung oder an den beteiligten Geräten führen dazu, dass die Dsl-synchronisierung (inklusive Training) mehrmals täglich oder gar mehrmals in der Stunde durchgeführt werden muss. Das wiederum führt zu den entsprechenden Fehlermeldungen im Ereignisprotokoll und natürlich zu störenden Verbindungsabbrüchen bei allen Heimnetzgeräten, die auf eine konstante Onlineverbindung angewiesen sind – insbesondere die bei einem All-ip-anschluss nur noch übers Internet laufende Telefonie.
So beheben Sie Probleme bei der Dsl-verbindung
Lösung 1: Manchmal verschlechtert eine neue Firmware die Dsl-verbindung. Sie können dann ganz einfach zur vorherigen Dsl-version zurückwechseln, ohne auf eine ältere Firmware der Fritzbox downgraden zu müssen. Denn aktuelle Fritzbox-modelle lassen es gar nicht mehr zu, dass Sie ein Firmware-downgrade über den herkömmlichen Weg („System –› Update –› Fritzos-datei“) durchführen. Sie müssten den aufwendigen Weg über spezielle Image-tools gehen, mit dem Risiko, dass Ihre Fritzbox dabei beschädigt wird. Um zur vorigen Dsl-vorversion zu gelangen, navigieren Sie im Fritzboxmenü zu „Internet –› Dsl-informationen –› Störsicherheit“und aktivieren dort die Einstellung „Vorherige Dsl-version verwenden“. Nach einem Klick auf „Übernehmen“führt die Fritzbox selbstständig einen Neustart aus und lädt die alten Dsl-treiber für das Modem.
Lösung 2: Hohe Fehlerzahlen bei der Dslsynchronisation lassen sich unter Umständen auch durch eine Änderung in den Ein-