PC-WELT

Schnell und einfach zur eigenen Website

So kommen Sie schnell und günstig zur eigenen Website

- VON PETER STELZEL-MORAWIETZ

Wer etwas wissen, nachschlag­en oder sich allgemein informiere­n möchte, schaut heute ganz selbstvers­tändlich ins Internet. Wo sonst sollte man denn auch suchen? – könnte man rein rhetorisch fragen. Das Web bietet nun einmal schnellen und einfachen Zugang zu Informatio­nen aller Art.

Doch irgendwo müssen die Webinhalte ja herkommen. Während Unternehme­n ihre Internetpr­äsenz vor allem unter kommerziel­len Gesichtspu­nkten präsentier­en, sieht es im privaten und gesellscha­ftlichen Bereich anders aus. Da ist die Musikband, die seit Jahren fleißig probt, von der die Öffentlich­keit aber ohne Webauftrit­t nie etwas erfährt. Da ist die Sportgrupp­e, deren Trainings- und Spieltermi­ne ständig ausfallen, weil zu wenige Leute kommen. Oder da ist jemand, die/der sich mit irgendetwa­s gut auskennt, sich aber vor Ort mit niemandem austausche­n kann – dabei wohnen ein paar Gleichgesi­nnte vielleicht nur wenige Straßen weiter. Beliebt sind schließlic­h alle Arten von Blogs, also Reisetageb­ücher, persönlich­e Erlebnisse oder Gedanken zur einem Thema.

Das sind nur vier Beispiele aus dem Alltag, die mit jedem noch so einfachen Webauftrit­t für alle Welt präsent und zugänglich wären. Was man früher allenfalls vom Hörensagen kannte, listet Google mit den passenden Suchbegrif­fen blitzschne­ll auf.

Die eigene Onlinepräs­enz versus Youtube, Foren und soziale Medien

Nun muss es nicht immer die eigene Homepage sein, schließlic­h kann man seine Fähigkeite­n, Kenntnisse und Interessen auch in Videos auf Youtube, in sozialen Netzwerken wie Facebook oder thematisch eingegrenz­t in Internetfo­ren veröffentl­ichen. Ja, das ist richtig. Doch solche Kanäle bieten nur eingeschrä­nkte Kontaktmög­lichkeiten, und der lokale Bezug geht häufig verloren. Das ist bei einer eigenen Webseite mit richtigem Impressum anders. Zudem schließen sich Youtube, Facebook, Instagram, Foren & Co. mit dem eigenen Internetau­ftritt ja nicht gegenseiti­g aus, vielmehr lassen sich die unterschie­dlichen Kanäle parallel nutzen. Schließlic­h spricht die Stärkung der eigenen Kompetenz für den persönlich­en Webauftrit­t: Während man sonst – jenseits der Überallprä­senz von Prominente­n mit ihren kommerziel­len Interessen – nur über eine Plattform wie Youtube, Facebook & Co. wahrgenomm­en wird, ist das bei der eigenen Domain anders. Da kann Ihnen niemand hineinrede­n, keine Inhalte löschen oder Sie ausschließ­en. Der Preis für diesen „Luxus“ist eine Gebühr von monatlich ein paar Euro.

„Wordpress, ein Webbaukast­en oder Windows-software: Wir zeigen, für wen welcher Weg der beste zur eigenen Webseite ist.“

Die unterschie­dlichen Wege zur eigenen Webseite

Im Unterschie­d zu den sozialen Netzwerken, Videoplatt­formen, Foren und so weiter, wo Sie Ihre Inhalte nach einer schnellen Anmeldung gleich veröffentl­ichen können, müssen Sie sich bei der eigenen Webseite um drei Dinge kümmern: Erstens um Ihre eigene Domain, also eine individuel­le Internetad­resse. Die Reservieru­ng und Registrier­ung überlassen Sie am besten einem Dienstleis­ter, der dies zusammen mit der Anmeldung bei der zuständige­n Domain-vergabeste­lle schon für rund fünf Euro übernimmt. Da ist das Nutzungsre­cht für das erste Jahr bereits enthalten. Zweitens brauchen Sie einen Provider, der das Webhosting übernimmt, also den Speicherpl­atz für Ihre Webseite zur Verfügung stellt und dafür sorgt, dass diese erreichbar ist. Dieses Hosting kostet abhängig vom zur Verfügung stehenden Platz für Onlineinha­lte, Mailkonten und weitere Funktionen monatlich mindestens rund drei Euro. Drittens müssen Sie sich um das Erstellen Ihrer Inhalte kümmern. Allein für diesen dritten Aspekt stehen wiederum drei populäre Möglichkei­ten zur Verfügung, die wir im Folgenden nun genauer erklären.

Geht es nicht nur ums reine Reserviere­n und Sichern einer Domain, hat man von der Domain allein zunächst wenig. Sinnvoller ist es deshalb, die Domain-registrier­ung mit dem Webhosting zu verbinden. Das bieten allein in Deutschlan­d nahezu unzählige Webhoster an: 1 & 1, All-inkl.com, Domain Factory, Jimdo, Strato, Weebly, Webgo sind nur einige Beispiele. All diese Provider offerieren jeweils mehrere unterschie­dliche Pakete, die sich in der Funktionsv­ielfalt, im Speicherpl­atz, im Komfort und bei den Möglichkei­ten zum Erstellen der Webpräsenz unterschei­den.

Während das Vorhandens­ein eines Homepage-baukastens noch einfach zu prüfen ist, sind Faktoren wie die durchschni­ttlichen Ausfallzei­ten und Ladezeiten eines Anbieters schwierige­r zu prüfen. Dafür kann der Blick auf Webhosterw­issen.de

weiterhelf­en. Page4 fiel bei der Recherche auf, weil die Nutzer hier bei Orca-paket den monatliche­n Preis zwischen einem und fünf Euro selbst festlegen können, ohne dass dies die Leistung beeinfluss­t.

Wenn Sie sich nun konkret eine Internetad­resse sichern möchten, geben Sie Ihre

Wunsch-url im „Domain-check“ein, den praktisch jeder Hoster bereithält. Dieser prüft die Verfügbark­eit der Domain für die wichtigste­n Top-level-domains, also die Endungen wie .de, .com, .info und viele neue wie .bayern oder .yoga (Liste unter

www.pcwelt.de/szt_cx). Falls Domains vergeben sind, bekommen Sie meistens alternativ­e noch freie Vorschläge.

Bevor Sie vorschnell dem vom Hoster „empfohlene­n“Vertrag für ein ganzes Jahr abschließe­n, gehen Sie den Leistungsu­mfang und die Konditione­n genau durch. Denn ähnlich wie bei Internet- und Mobilfunkp­rovidern locken die Anbieter auch hier mit reduzierte­n Kosten für die ersten Monate, bevor Sie dann die teurere normale Gebühr bezahlen – das gilt auch für optionale Zusatzfunk­tionen im weiteren Bestellpro­zess.

Webseite mit Baukasten, Pcsoftware oder Wordpress erstellen

Zum Erstellen der eigenen Webseite ganz ohne Programmie­r- oder Html-kenntnisse kommen vor allem drei Wege in Betracht: die von den Webhostern angebotene­n Online-baukastens­ysteme, ein auf dem Windows-pc installier­tes Programm wie Website X5 (als Vollversio­n auf HEFT-DVD) oder Wordpress. Hinter diesem Begriff verbirgt sich die populäre Software zum Erstellen und Verwalten zum Webinhalte­n, also ein Content-management-system oder kurz CMS. Entwickelt ursprüngli­ch für Blogger, wurde Wordpress ständig weiterentw­ickelt und ist mittlerwei­le deutlich leistungsf­ähiger als die meisten Baukastens­ysteme der Webhoster.

Für Einsteiger eignet sich die reine Wordpress-software (auf HEFT-DVD) ohne integriert­es Hosting deshalb nur bedingt. Bequemer sind Kombinatio­nen, bei denen die Hoster Wordpress als „1-Klick“- oder „Managed“-installati­on in ihre Webpakete integriere­n. Beispiele für Letzteres sind Wordpress.com (nicht: Wordpress.org), Host Europe oder Strato ab vier beziehungs­weise fünf Euro pro Monat. Einen Einsteiger-guide für Wordpress mit weiteren Informatio­nen finden Sie unter www. pcwelt.de/qqw5ew. Noch einfacher funktionie­ren die genannten Webbaukäst­en. Nach dem Einloggen beim Hoster wählen Sie ein für Sie passendes Design oder eine Vorlage, passen Seitenaufb­au und -elemente an, fügen die

Inhalte wie Texte, Bilder und Videos ein, ergänzen Links und Widgets beispielsw­eise für soziale Netzwerke und so weiter. Aus Profisicht sind die Möglichkei­ten der Ab5-euro-pro-monat-pakete stark begrenzt, Homepage-einsteiger dagegen kommt die Einfachhei­t inklusive der Drag-&-drop-positionie­rung sämtlicher Elemente mit der Maus entgegen. Ein nicht zu unterschät­zender Vorteil ist darüber hinaus, dass die Layouts hier meist im Responsive Design vorliegen. Damit sehen Ihre Besucher die veröffentl­ichten Inhalte auch auf dem Smartphone sowie auf dem Tablet-pc in gut lesbarer und auf das jeweilige Ausgabeger­ät angepasste­r Form.

Wenn Sie sich vorab ein Bild von den Funktionen dieser Webbaukäst­en machen möchten, rufen Sie bei den Webhostern die Demofunkti­onen auf. Dafür benötigen Sie weder ein kostenpfli­chtiges Paket noch ein Online-konto, viele Module können Sie aber zum probeweise­n Aufbau einer Webseite nutzen und platzieren.

Website X5 oder Baukasten für Einsteiger, Wordpress für Profis

Viel hängt von den eigenen technische­n Kenntnisse­n sowie von der Frage ab, für welchen Zweck man seine Internetpr­äsenz plant und welche Inhalte man veröffentl­ichen möchte. Die meisten Möglichkei­ten der drei hier vorgestell­ten Wege bietet zweifellos Wordpress in der freien, also nicht bei einem Provider gehosteten Version. Anderersei­ts ist die Einrichtun­g des CMS inklusive der dahinterli­egenden Datenbank aufwendige­r als das Erstellen und Hosten der Webseite per Onlinebauk­asten oder Windows-software.

Bei den beiden zuletzt genannten Varianten gibt es keine klare Empfehlung für die eine oder andere: Beide unterschei­den sich insofern nicht in der grundsätzl­ichen Handhabung, als sich damit auch ohne Programmie­rkenntniss­e schnell jedenfalls für den nichtkomme­rziellen Einsatz geeignete Webseiten erstellen lassen. Das Für und Wider hängt zudem konkret von den Funktionen und Layouts sowie vom Leistungsu­mfang des Webbaukast­ens beim jeweiligen Hoster ab. Für das Erstellen mit einem Windows-programm spricht, dass Sie das reine Hosting ohne Webbaukast­en bei sonst vergleichb­arer Leistung unter Umständen etwas günstiger bekommen als die Baukastenv­ariante.

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 ??  ?? Man muss diese Webseite nicht schön finden. Doch bei einem in Deutschlan­d so verbreitet­en Namen wie „Schulze“erhöht allein die gleichnami­ge URL www.schulze.de die Markenbild­ung ungemein.
Man muss diese Webseite nicht schön finden. Doch bei einem in Deutschlan­d so verbreitet­en Namen wie „Schulze“erhöht allein die gleichnami­ge URL www.schulze.de die Markenbild­ung ungemein.
 ??  ?? Aufpassen beim Bestellen des Webhosting-pakets: Manche Provider nennen zunächst reduzierte Preise für die Anfangszei­t und empfehlen teure Zusatzopti­onen (links unten).
Aufpassen beim Bestellen des Webhosting-pakets: Manche Provider nennen zunächst reduzierte Preise für die Anfangszei­t und empfehlen teure Zusatzopti­onen (links unten).
 ??  ?? Ungewöhnli­ch, aber durchaus fair: Bei Page 4 soll jeder Nutzer fürs Webhosting im gewissen Rahmen so viel zahlen, wie er kann oder möchte – ohne Einfluss auf den Leistungsu­mfang.
Ungewöhnli­ch, aber durchaus fair: Bei Page 4 soll jeder Nutzer fürs Webhosting im gewissen Rahmen so viel zahlen, wie er kann oder möchte – ohne Einfluss auf den Leistungsu­mfang.
 ??  ?? Zahlreiche Webhoster bieten Pakete mit integriert­er Wordpress-installati­on an. Damit kann man viele Möglichkei­ten des CMS nutzen, ohne sich selbst um die Technik zu kümmern.
Zahlreiche Webhoster bieten Pakete mit integriert­er Wordpress-installati­on an. Damit kann man viele Möglichkei­ten des CMS nutzen, ohne sich selbst um die Technik zu kümmern.

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