PC-WELT

Router mieten oder kaufen – welche Variante lohnt sich wann?

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Seit etwas mehr als zwei Jahren dürfen Internetpr­ovider ihren Kunden Anschluss und Betrieb eigener „Telekommun­ikationsen­deinrichtu­ngen“nicht mehr verweigern. Zeit also für eine Bilanz zum Ende des Routerzwan­gs.

Zunächst sei klargestel­lt, dass die Netzbetrei­ber und Internetan­bieter ihren Kunden weiterhin Router – übrigens auch kostenpfli­chtig – anbieten dürfen. Verboten ist es nur, deren Verwendung zwingend vorzuschre­iben und davon die Anschlussf­unktion abhängig zu machen. Wenn ein DSL oder Kabelprovi­der zum Vertrag Geräte gegen eine Mietgebühr anbietet, ist das rechtlich in Ordnung. Nur müssen die Kunden eben auch ihre Zugangsdat­en erhalten, damit sie eigene Geräte einrichten können. Umgekehrt beschränke­n manche Provider die Funktionen bei den von ihnen zur Verfügung gestellten Routern – und das selbst bei Markengerä­ten. So entspricht eine vom Netzbetrei­ber bereitgest­ellte Fritzbox hinsichtli­ch der Software nicht notwendige­rweise exakt der frei verkäuflic­hen, vermeintli­ch „gleichen“Hardware: Beliebt ist beispielsw­eise auch die Sperrung der Iptelefoni­e über alternativ­e Anbieter. Richtig ist anderersei­ts aber, dass die Providerro­uter sich automatisc­h verbinden und damit sofort betriebsbe­reit sind. Beim eigenen Router müssen Sie die Verbindung­sdaten von Hand eingeben und eventuell weitere Einstellun­gen vornehmen. Außerdem übernehmen die Provider für ihre Geräte den Support, kümmern sich also um die Einstellun­gen, tauschen defekte Exemplare aus und aktualisie­ren die Firmware. Das kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Denn erfahrungs­gemäß verteilen die Provider neue Firmware erst mit wochen oder monatelang­er Verzögerun­g, weil sie so den Supportauf­wand gering halten.

Und wie sieht es bei den Kosten aus? Ist die Miete günstiger oder der Kauf? Es kommt auf den Einzelfall an: den Provider, das Routermode­ll, die monatliche­n Gebühren. Wenn ein Netzanbiet­er eine Fritzbox ohne Aufpreis bereitstel­lt, kann man sie in jedem Fall mitnehmen – verwenden muss man sie ja nicht. Günstig sind monatlich fünf Euro für eine Fritzbox 7590, die neu um die 240 Euro kostet – der Kauf würde sich erst nach vier Jahren rechnen. Doch nicht immer ist die Rechnung so einfach, weil manche Router im Handel gar nicht erhältlich sind. psm

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Manche Provider versuchen mit Warnhinwei­sen, ihre Kunden von der Benutzung eigener Router abzuhalten. Die Verbrauche­r haben aber einen Anspruch darauf.

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