Software bei Online-kauf zum Schnäppchen-preis
Viele Softwarehersteller verkaufen ihre Programme auch über die eigene Webseite. Exakt die gleichen Inhalte kosten im freien Handel jedoch oft nur einen Bruchteil der Originalpreise. Wir zeigen, wie Sie clever und ganz legal viel Geld sparen!
Viele Hersteller verkaufen ihre Software über die Website. Exakt die gleichen Produkte kosten im freien Handel nur einen Bruchteil
Die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, kurz UVP, und der sogenannte Straßenpreis klaffen im It-sektor oftmals weit auseinander. Noch mehr als für Hardware, Komponenten und Zubehör gilt dies für Software sowie Software-nahe Services aus der Cloud. Denn anders als bei physischen Produkten müssen ein Programm oder ein Onlinevirenschutz nicht einzeln produziert, verpackt und ausgeliefert werden, bei Downloads fallen praktisch überhaupt keine Kosten für das Handling an. Im Zuge besonderer Werbeaktionen können Händler und Hersteller Computerprogramme deshalb auch „unter Wert“verkaufen, und sei es nur für einen kurzen Zeitraum oder als begrenztes Kontingent.
Doch auch abgesehen von solchen Aktionen ist Software bei Onlinehändlern meistens sehr viel billiger als beim Hersteller – und zwar genau die gleichen Programme ohne irgendwelche funktionellen, technischen oder rechtlichen Einschränkungen.
Der Softwarekauf beim Hersteller ist zwar bequem, aber oft teuer
Wer sich einen neuen Desktop-pc oder ein neues Notebook kauft, der bekommt meist nicht nur neue Hardware, sondern darüber hinaus auch vorinstallierte Software. Hierzu zählen in der Regel eine Sicherheitssuite und das Office-paket von Microsoft. Allerdings handelt es sich bei solchen Anwendungen keineswegs um zeitlich uneingeschränkt lauffähige Vollversionen, vielmehr ist meist nach einem oder nach zwei Monaten Schluss. Wer die Software anschließend weiter verwenden will, benötigt dafür ei- ne kostenpflichtige Lizenz – die der Hersteller praktischerweise ganz bequem auf der Software in seinem Online-shop anbietet. Bequem für die Nutzer ist dies in der Tat, in der Praxis allerdings auch recht teuer. Dazu folgendes Beispiel: Während der Hersteller Mcafee für sein Sicherheitspaket „Internet Security“im eigenen Online-shop ohne Rabattierung fast 80 Euro verlangt, gibt es die gleiche Software im freien Handel häufig bereits für weniger als 20 Euro, als Download in seriösen Shops sogar schon für etwa 15 Euro. Derartige Esd-versionen („Electronic Software Delivery“) sind ganz überwiegend nicht nur kostengünstiger als die Box-varianten, man erhält sie auch schneller. Der Händler verschickt schließlich lediglich einen Lizenz-key und einen Link für das Herunterladen. Wenn dieser Prozess vollautomatisch läuft, dann hat man beides binnen Sekunden, andernfalls zumindest meistens noch am selben Tag.
Wer wie im Beispiel anstatt 80 Euro nur 15 Euro zahlt, spart also 65 Euro oder rund 80 Prozent. Dass es zumindest im Prinzip noch viel preisgünstiger geht, zeigt ein Blick in
„Knapp 18 statt 120 Euro für exakt die gleiche Software – die Höhe des Sparpotenzials hat selbst uns in der Redaktion überrascht.“
eine Preissuchmaschine wie Billiger.de, wo neben den Preisen großer Onlinehändler auch Ebay-angebote gelistet werden – die Mcafee-jahreslizenz gibt es schon für gut drei Euro. Mehr als 99,5 Prozent positiver Bewertungen machen zwar deutlich, dass Kaufabwicklung und Lizenzschlüssel funktionieren. Doch bei seriöser Betrachtung solcher Dumping- und Ramschpreise stellt sich natürlich die Frage nach der Rechtmäßigkeit und dem Geschäftsmodell dahinter. Schließlich haben die Softwarehersteller ja nichts zu verschenken. Der Frage, ob solche Lizenzen möglicherweise illegal sind, gehen wir im Kasten auf Seite 60 nach.
Wichtig bei Kauf oder Miete sind die genaue Version und Lizenzart
Wie bequem der Softwarekauf beim Hersteller tatsächlich ist, zeigt sich auch in Anbetracht der Hürden, die es sonst mitunter zu meistern gilt. Das beginnt schon bei der genauen Programmbezeichnung – besonders die Hersteller von Sicherheitssoftware benennen ihre Tools gerne immer wieder um. Wer dann jedoch irgendwo im Internet einen vermeintlich passenden Key erwirbt, bemerkt gegebenenfalls erst im Nachhinein, dass der doch nicht zur installierten Software passt. Auch wenn das nicht dramatisch ist, weil man das bisherige Programm ja immer noch deinstallieren und das neue inklusive passender Lizenz aufspielen kann, macht es doch mehr Arbeit. Noch komplizierter wird es dann, wenn ein Hersteller seine Software in mehreren Varianten anbietet: So gibt es das Office-paket von Microsoft zum einmaligen Kauf (Office 2016 oder 2019) und zur Miete (Office 365). Achten Sie beim Erneuern beziehungsweise beim Kauf einer Lizenz daher genau darauf, welches Programm auf Ihrem PC läuft. Aufzupassen gilt es fernerhin bei der Zahl und Dauer einer Lizenz: Dass Software zur gleichzeitigen Benutzung auf drei oder fünf PCS teurer ist als eine Ein-platz-lizenz, versteht sich von selbst. Mitunter verkauft der freie Handel aber auch längere Laufzeiten, die der Hersteller selbst nicht bietet. Dazu ebenfalls ein Beispiel: „Norton Security“von Symantec kauften wir als 5er-lizenz mit 18 Monaten Laufzeit („+ 6 Monate gratis“) für 17,90 Euro. In Symantecs Online-shop stehen nur die Ein- und die Zwei-jahres-lizenzen zu den Originalpreisen von knapp 80 und 160 Euro zur Verfügung. Diese Preise entsprechen 120 Euro für 18 Monate, kon-
kret haben wir hier sogar 85 Prozent gespart. Dazu ein Tipp: Wenn Sie ein günstiges Angebot für eine von Ihnen genutzte Mietsoftware in einem Online-shop sehen, Ihre Lizenz aber noch Monate läuft, können Sie den Key trotzdem quasi „auf Vorrat“kaufen. Denn die eigentliche Laufzeit beginnt erst mit der Aktivierung der neuen Lizenz. Dass die „Straßenpreise“für Software nicht zuletzt wegen der riesigen Onlinekonkurrenz meist deutlich unter den eigenen UVPS liegen, entgeht natürlich auch den Herstellern nicht. Aus diesem Grund bieten sie in ihren Stores häufig ebenfalls Rabatte.
Riesiges Sparpotenzial gilt für praktisch jeden Softwarekauf
Sparen durch den Softwarekauf in OnlineShops oder günstig vor Ort gegenüber dem Hersteller können Sie bei praktisch allen Programmen, nicht nur bei den vorinstallierten: also beim Windows-betriebssystem selbst, bei der Steuer- und Finanzsoftware, Bild- und Videobearbeitung, Systemtools, Backup-programmen und vielen weiteren Softwarearten. Auch hierzu sei ein Beispiel genannt: Die bekannte Multimedia-suite von Nero kostete während der Recherche für diesen Artikel beim Hersteller knapp 80 Euro, während der Versender Pearl über Amazon Marketplace weniger als 20 Euro aufrief – zum gleichen Zeitpunkt und für das exakt gleiche Produkt.
Bei dieser Gelegenheit sei gleich noch eine Anmerkung zu den 2018er-versionen gemacht: Viele Hersteller haben ihre Programme zum Jahreswechsel bereits aktualisiert oder sind gerade in der Umstellung auf die neuen Versionen. Achten Sie beim Kauf deshalb bitte ganz genau darauf, welche Version angeboten wird und ob es sich beim angezeigten Preis um den für die Vollversion oder den für das Upgrade (von der Vorversion) handelt. Schnäppchenjäger wiederum profitieren gerade jetzt, wenn Händler die alten Versionen günstig abverkaufen.
So finden Sie ein günstiges Angebot für Ihr Programm
Wie gewaltig das Sparpotenzial beim Softwarekauf online und vor Ort ist, wissen Sie jetzt. Wie aber finden Sie diese Angebote für ein ganz bestimmtes Programm? Zum einen hilft Ihnen hier die Onlinepreissuche, also die der PC-WELT (www.pcwelt.de/preis vergleich) sowie Geizhals (www.geizhals.de) und Idealo (www.idealo.de) oder auch der Shopping-button von Google.
Einige dieser Vergleichsportale zeigen zudem, wie sich der Preis für das gewünschte Produkt entwickelt hat, und bieten einen „Preiswecker“oder „Preisalarm“. Wenn Sie dort Ihren Wunschpreis und Ihre Mailadresse eintragen und der tatsächliche Preis dann darunter fällt, werden Sie automatisch per Mail benachrichtigt. Des Weiteren kann es sich lohnen, bei verschiedenen Elektronik-
händlern Angebots-newsletter zu abonnieren. Vor allem für zeitlich befristet laufende Software und Services, die Sie ohnehin erneuern müssen, macht die Kombination aus Preiswecker/-alarm und Newsletter Sinn. So verpassen Sie kein Schnäppchen und können eine Lizenz wie erwähnt schon zuvor auf Vorrat kaufen, selbst wenn Sie sie erst Monate später benötigen.
Echte Schnäppchen finden Sie schließlich, wenn Sie in die Google-suche neben der Softwarebezeichnung überdies den Begriff
Deal eintippen. Alternativ hierzu stöbern Sie direkt auf solchen Web- und Community-seiten, die sich auf zumeist nur kurzzeitig verfügbare Schnäppchen („Deals“) spezialisiert haben: Mydealz (www.mydealz.de), Dealdoktor (www.dealdoktor.de), Dailydeal
(www.dailydeal.de) und Schnäppchenfuchs
(www.schnaeppchenfuchs.de) oder Groupon
(www.groupon.de) heißen einige Beispiele.
Fazit: Günstig einkaufen schon mit minimalem Aufwand
Geiz ist nicht immer geil. Zwar muss niemand Geld gleichsam aus dem Fenster werfen, wenn ein anderer seriöser Händler exakt dasselbe Programm zum gleichen Zeitpunkt für weniger als die Hälfte des Originalpreises verkauft. Wenn große Shops wie etwa Alternate, Conrad, Cyberport, Mediamarkt, Notebooksbilliger.de, Saturn und zahlreiche andere Software günstig anbieten, kann man wenig falsch machen.
Dann aber sollte auch Schluss sein. Denn wer versucht, das Sparen auf die Spitze zu treiben, vertut viel Zeit oder landet nahezu unweigerlich bei windigen Händlern. Deren Geschäftsmodell bewegt sich besonders bei Softwarelizenzen mitunter im Graubereich. Spätestens bei einer Preisreduktion von 96 Prozent für Microsoft Office 365, „welches nach einem Jahr nicht abläuft“und bei dem „der Username vorgegeben“ist, sollten die Alarmglocken bei Ihnen läuten!
Sparen beim Onlineeinkauf lässt sich darüber hinaus noch mit folgendem Ein-minuten-trick: Wenn Sie sich zum Einkauf bei einem bestimmten Shop entschlossen haben, suchen Sie in einem neuen Browsertab nach der Stichwortkombination aus Programmnamen, aktuellem Monat sowie den Begriffen „Deal“oder „Gutschein“. Oft genug springt dabei noch ein Rabatt von 10 oder 20 Euro heraus, wenn Sie den gefundenen Rabattcode in das Gutscheinfeld des Bestellprozesses eintragen.