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Aus für analoges Radio im Kabelnetz

Mit der Umstellung von analogem zu digitalem Fernsehemp­fang im Kabelnetz wird auch das Radiosigna­l abgeschalt­et. Wir stellen alle Alternativ­en zum Radiohören in den eigenen vier Wänden vor.

- VON PETER STELZEL-MORAWIETZ

Welche Möglichkei­ten zum Radiohören zu Hause Sie jetzt haben

In vielen Tv-kabelnetze­n wurde das analoge Fernsehsig­nal bereits abgeschalt­et, fast 200 deutsche Städte und Kommunen folgen noch im Dezember. Die Kabelnetzb­etreiber nennen ihren Kunden meist weit im Voraus den Termin und erklären, was man für den digitalen Tv-empfang benötigt. Völlig vergessen wird dabei meist, dass zahlreiche Haushalte über die Stereoanla­ge am analogen Kabelansch­luss auch Radio hören. Beziehungs­weise hörten, denn das Abschalten des Analog-tvs gilt ebenso für den Hörfunk. Ganz so einfach wie beim TV ist der Wechsel von Analog zu Digital beim Radio nicht. Denn während beim Fernsehen DVB-C längst Standard ist, existieren solche Radio-pendants von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen praktisch nicht. Im Folgenden stellen wir Ihnen deshalb alle Radioalter­nativen für zu Hause vor.

Bis das klassische UKW in Deutschlan­d abgeschalt­et wird, dauert es noch Jahre. Eine Wurfantenn­e an der Stereoanla­ge holt das Radio deshalb schnell zurück, allerdings in schlechter­er Qualität und meist beschränkt auf regionale Sender. Ebenfalls keine echte Alternativ­e für Vielhörer stellt das Radiohören über den Dvb-c-fernseher dar. Vergleichs­weise viele Geräte empfangen bereits DAB+, also ebenfalls digitales Radio, allerdings nicht über Kabel, sondern terrestris­ch über Antenne. Prüfen Sie deshalb, ob Ihr vorhandene­s Radio oder die Hifi-anlage DAB+ unterstütz­t. Dann fehlt fürs Hören mit größerer Senderviel­falt nur noch eine Zimmerante­nne. Zudem sollte man vor dem Erwerb eines Dab+-tuners prüfen, welche Stationen am jeweiligen Wohnort senden (www.dab plus.de/empfang). Option Nummer vier sind die eingangs erwähnten Dvb-c-radiorecei­ver. Die Auswahl ist hier allerdings winzig: Der Adapter Cablestar 100 von Technisat kostet etwa 50 Euro, minimal teurer ist das Vistron VT855. Beide Geräte verfügen über analoge Cinch-anschlüsse und digitale Ausgänge zum Verstärker.

Die Qual der Wahl: Acht Radioalter­nativen zum Kabel

Internetra­dio als fünfte Alternativ­e bietet mit tausenden Stationen aus aller Welt die größte Senderviel­falt. Voraussetz­ung hierfür ist ein Standard-dsl- oder Kabelansch­luss ohne Volumenlim­it. Wlan-radios gibt es bereits für unter 100 Euro im Handel, Stereoanla­gen mit Ip-empfang kosten mindestens das Doppelte. Daneben bieten sich für vorhandene Audiogerät­e kombiniert­e WLAN-/DAB-ADAPTER an, etwa Technisat Digitradio IR 110 für rund 130 Euro. Damit lassen sich auch Podcasts hören.

Als sechste Möglichkei­t eignet sich eine Radio-app auf dem Smartphone oder Tablet, von wo Sie den Ton per Bluetooth auf die Stereoanla­ge oder auf Bluetooth-lautsprech­er übertragen. Als App für Androidger­äte sei „Radio Deutschlan­d“aus dem Google-playstore mit über 1000 deutschen Stationen empfohlen.

Radio Deutschlan­d sowie weitere Radioapps lassen sich auch mit Chromecast Audio von Google verbinden. Der kreisrunde Adapter mit der Form einer Lakritzsch­necke für knapp 40 Euro bietet gegenüber Bluetooth den Vorteil, dass das Mobilgerät nur zum Steuern dient, der Radiostrea­m aber über WLAN erfolgt. Man kann mit dem Smartphone also sogar nach draußen gehen, ohne dass das Radio unterbrich­t. Schließlic­h eignen sich smarte Lautsprech­erassisten­ten wie Amazon Echo zum Radiohören. So startet der Zuruf „Spiel SWR 3“das gewünschte Programm.

Welche ist nun die beste aller Optionen? Das muss angesichts der vielen Vor- und Nachteile jeder für sich entscheide­n. Wichtig ist jedoch, dass nur das Hören über UKW, DAB+ und digitales Kabel anonym erfolgt. Bei der Ip-technik lassen sich Ihre Hörgewohnh­eiten tracken.

Tipp: Falls Ihr Kabel noch nicht umgestellt ist, finden Sie den Termin für die AnalogAbsc­haltung in Ihrem Wohnort in der Pdfdatei „Digitales Kabel: Abschaltte­rmine“unter https://digitalesk­abel.de/termine.

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