Aus für analoges Radio im Kabelnetz
Mit der Umstellung von analogem zu digitalem Fernsehempfang im Kabelnetz wird auch das Radiosignal abgeschaltet. Wir stellen alle Alternativen zum Radiohören in den eigenen vier Wänden vor.
Welche Möglichkeiten zum Radiohören zu Hause Sie jetzt haben
In vielen Tv-kabelnetzen wurde das analoge Fernsehsignal bereits abgeschaltet, fast 200 deutsche Städte und Kommunen folgen noch im Dezember. Die Kabelnetzbetreiber nennen ihren Kunden meist weit im Voraus den Termin und erklären, was man für den digitalen Tv-empfang benötigt. Völlig vergessen wird dabei meist, dass zahlreiche Haushalte über die Stereoanlage am analogen Kabelanschluss auch Radio hören. Beziehungsweise hörten, denn das Abschalten des Analog-tvs gilt ebenso für den Hörfunk. Ganz so einfach wie beim TV ist der Wechsel von Analog zu Digital beim Radio nicht. Denn während beim Fernsehen DVB-C längst Standard ist, existieren solche Radio-pendants von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen praktisch nicht. Im Folgenden stellen wir Ihnen deshalb alle Radioalternativen für zu Hause vor.
Bis das klassische UKW in Deutschland abgeschaltet wird, dauert es noch Jahre. Eine Wurfantenne an der Stereoanlage holt das Radio deshalb schnell zurück, allerdings in schlechterer Qualität und meist beschränkt auf regionale Sender. Ebenfalls keine echte Alternative für Vielhörer stellt das Radiohören über den Dvb-c-fernseher dar. Vergleichsweise viele Geräte empfangen bereits DAB+, also ebenfalls digitales Radio, allerdings nicht über Kabel, sondern terrestrisch über Antenne. Prüfen Sie deshalb, ob Ihr vorhandenes Radio oder die Hifi-anlage DAB+ unterstützt. Dann fehlt fürs Hören mit größerer Sendervielfalt nur noch eine Zimmerantenne. Zudem sollte man vor dem Erwerb eines Dab+-tuners prüfen, welche Stationen am jeweiligen Wohnort senden (www.dab plus.de/empfang). Option Nummer vier sind die eingangs erwähnten Dvb-c-radioreceiver. Die Auswahl ist hier allerdings winzig: Der Adapter Cablestar 100 von Technisat kostet etwa 50 Euro, minimal teurer ist das Vistron VT855. Beide Geräte verfügen über analoge Cinch-anschlüsse und digitale Ausgänge zum Verstärker.
Die Qual der Wahl: Acht Radioalternativen zum Kabel
Internetradio als fünfte Alternative bietet mit tausenden Stationen aus aller Welt die größte Sendervielfalt. Voraussetzung hierfür ist ein Standard-dsl- oder Kabelanschluss ohne Volumenlimit. Wlan-radios gibt es bereits für unter 100 Euro im Handel, Stereoanlagen mit Ip-empfang kosten mindestens das Doppelte. Daneben bieten sich für vorhandene Audiogeräte kombinierte WLAN-/DAB-ADAPTER an, etwa Technisat Digitradio IR 110 für rund 130 Euro. Damit lassen sich auch Podcasts hören.
Als sechste Möglichkeit eignet sich eine Radio-app auf dem Smartphone oder Tablet, von wo Sie den Ton per Bluetooth auf die Stereoanlage oder auf Bluetooth-lautsprecher übertragen. Als App für Androidgeräte sei „Radio Deutschland“aus dem Google-playstore mit über 1000 deutschen Stationen empfohlen.
Radio Deutschland sowie weitere Radioapps lassen sich auch mit Chromecast Audio von Google verbinden. Der kreisrunde Adapter mit der Form einer Lakritzschnecke für knapp 40 Euro bietet gegenüber Bluetooth den Vorteil, dass das Mobilgerät nur zum Steuern dient, der Radiostream aber über WLAN erfolgt. Man kann mit dem Smartphone also sogar nach draußen gehen, ohne dass das Radio unterbricht. Schließlich eignen sich smarte Lautsprecherassistenten wie Amazon Echo zum Radiohören. So startet der Zuruf „Spiel SWR 3“das gewünschte Programm.
Welche ist nun die beste aller Optionen? Das muss angesichts der vielen Vor- und Nachteile jeder für sich entscheiden. Wichtig ist jedoch, dass nur das Hören über UKW, DAB+ und digitales Kabel anonym erfolgt. Bei der Ip-technik lassen sich Ihre Hörgewohnheiten tracken.
Tipp: Falls Ihr Kabel noch nicht umgestellt ist, finden Sie den Termin für die AnalogAbschaltung in Ihrem Wohnort in der Pdfdatei „Digitales Kabel: Abschalttermine“unter https://digitaleskabel.de/termine.