Linux Mint auf Usb-medien
Ein komplettes portables System für die Hosentasche: Wie jedes Linux lässt sich Mint uneingeschränkt auf Usb-datenträgern nutzen – als Live-system oder auch ordentlich installiert und somit mit allen Anpassungsmöglichkeiten.
Jeder moderne PC bootet von USB, und mit USB 3.0 ist ein externes Usb-system beinahe so flott wie auf Festplatte. Selbst mit älterem USB 2.0 ist ein portables Linux ohne Geduldsproben flüssig unterwegs. Dennoch empfiehlt es sich, einige allgemeine Tipps für portable Usbsysteme zu beherzigen: Schlankes Mint XFCE ist für so einen Einsatz die bevorzugte Wahl. Verzichten Sie ferner auf die Installation proprietärer Treiber, wenn das System auf unterschiedlicher Hardware funktionieren soll. Ähnliches gilt für Monitor und Netzwerkeinstellungen. Der Usbdatenträger sollte für eine reguläre Installation mindestens 16 GB, besser mehr bieten. Die folgenden Installationsvarianten sorgen für ein vollständiges MintSystem auf USB, das Sie wie eine Festplatteninstallation mit Updates aktualisieren, mit Software ergänzen und beliebig anpassen können. Wenn Ihnen ein unveränderliches Livesystem auf USB genügt, können Sie einfach das gewünschte Isoabbild mit bewährten Mitteln auf USB kopieren (siehe dazu Kasten „Livesystem“).
Linux Mint auf Usb-stick/ Festplatte
Um Linux Mint auf Usbstick zu installieren, booten Sie auf einem beliebigen Rechner mit Dvdlaufwerk die PLUSDVD 2 und hier das Livesystem der gewünschten Edition (vorzugsweise XFCE). Dann starten Sie den Installer und wählen beim entscheidenden Dialog „Installationsart“die Option „Etwas Anderes“. Unabhängig davon, was der Installer sonst noch anbietet, ist das bei der Einrichtung auf USB grundsätzlich erforder- lich (mit einer einzigen Ausnahme – siehe dazu den nachfolgenden Punkt). Die Liste der Laufwerke und Partitionen zeigt auch den eingelegten Usbstick an. Typischerweise wird der Usbdatenträger die Kennung „/dev/sdb“zeigen, je nach Anzahl der internen Laufwerke ist aber auch „dev/sdc“oder „/dev/sdd“möglich. Aufgrund der angezeigten „Größe“sollte sich das Medium eindeutig verifizieren lassen. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollten sonstige USBLaufwerke, die Sie für die Installation nicht brauchen, vom Rechner getrennt werden. In der Regel wird sich auf dem USBMEdium nur eine Partition befinden. Löschen Sie diese (oder nacheinander alle vorhandenen) über die kleine Minusschaltfläche („“). Alle Daten gehen dabei verloren und die Partitionsliste wird neu eingelesen. Danach markieren Sie beim betreffenden Datenträger den Eintrag „Freier Speicherplatz“ und legen mit der „+“Schaltfläche sowie dem Typ „Primär“die Systempartition an. Verwenden Sie neben „Benutzen als“die Option „Ext4journalingdateisystem“und als Einhängepunkt das Rootverzeichnis „/“. Anmerkung: Mehr ist an Partitionierungspflichten neuerdings nicht mehr erforderlich, weil Linux Mint entsprechend seiner Ubuntubasis auf eine separate Swappartition verzichtet. Mint begnügt sich mit einer Auslagerungsdatei auf der Systempartition, um deren Einrichtung Sie sich nicht zu kümmern brauchen.
Ganz wichtig ist es, auch beim „Gerät für die Bootloaderinstallation“den USBDAtenträger anzugeben. Wenn Sie das versäumen, dann schreibt der Installer die Bootumgebung auf die erste interne Festplatte des Rechners, auf dem Sie gerade arbeiten. Damit würde das System auf keinem anderen Rechner booten. Hat also der Datenträ-
ger die Kennung „/dev/sdb“, dann muss auch der Bootloader auf „/dev/sdb“installiert werden. Wenn alles korrekt ist, starten Sie bitte mit „Jetzt installieren“die Partitionierung und die weitere Installation.
Verschlüsseltes Linux Mint auf USB
Eine hübsche Kombination von sowohl einbruchssicheren Daten als auch einem flexiblen Mobilsystem bietet Ihnen zum Beispiel ein ordentlich installiertes Linux Mint mit Datenträgerverschlüsselung (Luks).
Für die Luksverschlüsselung auf USB ist der Ablauf leicht geändert. Hier ist es besonders wichtig, dass der Usbdatenträger vorab angeschlossen und vom Livesystem inklusive Installer erkannt wird, was Sie sicherheitshalber vor dem Start der Installation mit dem Befehl lsblk im Terminal verifizieren sollten. Auch empfiehlt es sich, vor der Installation dafür zu sorgen, dass auf dem Zielstick nur eine einfache Partition vorliegt – etwa mit FAT32. Dies ist nicht zwingend, kann aber Probleme vermeiden. 1. Beim Schritt „Installationsart“verwenden Sie „Festplatte löschen und Linux Mint installieren“und ferner die Option „Installation zur Sicherheit verschlüsseln“. Dabei wird dann automatisch der Punkt „LVM […] verwenden“aktiv. 2. Nach einem Klick auf „Weiter“folgt die Abfrage des Sicherheitsschlüssels. Dieses Kennwort ist zukünftig vor jedem Systemstart erforderlich.
3. Mit einem Klick auf „Jetzt installieren“geht es weiter. Etwas irritierend ist dabei allerdings, dass bisher noch kein Datenträger ausgewählt wurde. Aus diesem Grund wird man vor diesem Klick zurückschrecken und das Überschreiben der primären internen Festplatte befürchten. Tatsächlich erscheint jedoch nach „Jetzt installieren“als Nächstes der Dialog „Fest- platte löschen und Linux Mint installieren“mit dem freundlichen Angebot „Laufwerk wählen“. Hier wählen Sie anschließend den Usbdatenträger aus.
Im Folgenden sehen Sie erneut die Schaltfläche „Jetzt installieren“, die nun die Installation endgültig auslöst.
Wenn Sie in Zukunft das verschlüsselte Usbsystem booten, so fragt Sie ein grafisches Eingabefeld „Please unlock disk […]“nach dem Lukspasswort. Erst später erfolgt dann die reguläre Systemanmeldung mit dem Kontopasswort.