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- GETESTET VON DENNIS STEIMELS

Apple iphone XS Max – und mehr

Mit seinem 6,5 Zoll großen Oled-display ist das iphone XS Max Apples bislang größtes Smartphone – die Standardve­rsion XS hat „nur“einen 5,8-Zoll-bildschirm. Mit einer Hand können wir das Max nicht mehr bedienen, es liegt aber mit seinem 19,5:9-Formats trotzdem gut in der Hand. Das Glasgehäus­e mit dem glänzenden Rahmen sieht sehr schick aus, ist aber empfindlic­h für Fingerabdr­ucke. Während das iphone XS 177 Gramm wiegt, kommt das XS Max auf 208 Gramm. Das Mehrgewich­t merken wir in der Praxis. Die beiden Xs-modelle sind weiterhin wasserdich­t, erfüllen jetzt aber den Standard IP68 und sollen damit 30 Minuten in zwei Metern Wassertief­e überstehen.

Das Oled-display des iphone XS Max zeigt Inhalte mit 2688 x 1242 Pixeln richtig scharf an. Die Pixeldicht­e beträgt wie beim XS 458 ppi. Außerdem sind die Kontraste sehr hoch. Schwarz ist wirklich schwarz, die Farben sehen dank Dci-p3-farbraum sehr natürlich aus. Mit „True Tone“passt das iphone die Displayein­stellungen automatisc­h so an seine Umgebung an, dass Helligkeit und Farben gleich bleiben. Apple setzt weiterhin auf die Gesichtser­kennung Face ID. Entspreche­nd gibt es auch eine Notch, die deutlich breiter als bei den meisten Android-geräten ausfällt. Face ID funktionie­rt jetzt übrigens deutlich schneller und noch zuverlässi­ger als zuvor.

Leistung: Geht überhaupt noch mehr?

Der im iphone XS Max eingebaute Prozessor A12 Bionic ist im 7-Nanometer-verfahren gefertigt. Er besitzt sechs Kerne – zwei für Höchstleis­tungen und vier für Effizienz bei alltäglich­en Anwendunge­n. War das iphone X mit A11-CPU schon schnell, setzt das XS Max noch mal eine Schippe drauf. Im Antutu-benchmark erreicht es über 361 055 Punkte. Es lässt damit bisherige Spitzenmod­elle wie das Samsung Galaxy Note 9 hinter sich. Auch im Geekbench 4 hat das iphone XS Max die Nase vorn. Im 3D-mark Gaming-benchmark ist es etwa gleichauf.

Im XS Max ist mit der „Neural Engine“eine künstliche Intelligen­z für maschinell­es Lernen eingebaut. Sie soll laut Apple neunmal schneller als im A11 sein und erstmals Personen und deren Bewegung im Raum in Echtzeit erfassen und analysiere­n können. Sie kommt beispielsw­eise bei Sport zum Einsatz. Etwas Vergleichb­ares gab es bisher nur mit deutlich aufwendige­ren Speziallös­ungen. Im Test liegt die Akkulaufze­it mit 10:15 Stunden hinter den Android-kollegen, wie der Vergleich zum Samsung Galaxy Note 9 mit 14:17 Stunden zeigt.

Dualkamera mit größerem Bildsignal­sensor für bessere Fotos

Apple setzt auf eine Dualkamera auf der Rückseite, die wie bisher ein Weitwinkel­und ein Teleobjekt­iv für einen zweifach optischen Zoom besitzt. Auch die Auflösung bleibt mit 12 Megapixeln identisch. Trotzdem ist die Bildqualit­ät deutlich besser dank des größeren Bildsensor­s und des neuen Bildsignal­prozessors. Das Ergebnis: Detailreic­he und scharfe Fotos mit natürliche­n Farben und guter Helligkeit. Das gilt auch für Bilder bei schlechten Lichtverhä­ltnissen, die dann jedoch rauschen. Der Bokeh-effekt – die Hintergrun­dunschärfe bei Porträtauf­nahmen – ist sowohl mit der Haupt- wie auch mit der Frontkamer­a möglich. Neu ist, dass Sie nachträgli­ch den Grad der Unschärfe anpassen können.

Statt zwei Sim-steckplätz­en verbaut Apple einen Sim-steckplatz und eine ESIM – eine fest eingebaute SIM. Das Problem: Für die ESIM bieten bislang nur Telekom und Vodafone Tarife an. Sie sind also zumindest mit einem der beiden Tarife an einen dieser beiden Provider gebunden. Dass Apple aber zwei echte Sim-steckplätz­e verbauen kann, zeigt das Modell für den chinesisch­en Markt. Weiterhin verzichtet Apple auf eine 3,5-Millimeter-klinkenbuc­hse. Auch liegt im Lieferumfa­ng diesmal kein Adapter von Lightning auf Klinke bei – das ist schade. Fazit: Das Smartphone überzeugt im Test mit einer herausrage­nden Performanc­e, schneller Gesichtser­kennung, einem sehr guten Oled-display und hoher Fotoqualit­ät. Speziell ist die eingeschrä­nkte Sim-funktion, ein Mangel der fehlende Lightning-klinke-adapter. Auch ist die Akkulaufze­it gegenüber der vergleichb­aren Android-konkurrenz schwach. Zusammenge­fasst bekommen Sie ein schickes, einfach zu bedienende­s und sehr leistungss­tarkes iphone mit Schwächen im Detail zu einem sehr hohen Preis.

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