PLUS: Diese Tools beshleunigen jeden PC
Mit kostenloser Software lässt sich die Leistung Ihres PCS ganz einfach messen. So können Sie ein neues System oder einen aufgerüsteten Rechner testen. Wir stellen hier die wichtigsten Tools vor, die Sie auch auf HEFT-DVD finden.
Mit den passenden Tools können Sie umgehend prüfen, wie schnell und stabil Ihr Rechner läuft. So ein Hardwaretest ist angeraten, wenn Sie ein neues System gekauft haben oder Ihren bestehenden PC mit zusätzlicher Hardware beschleunigen wollen. Deshalb präsentieren wir Ihnen die essenziellen Freewaretools (Übersicht auf Seite 63), um den Rechner oder einzelne Komponenten wie Grafikkarte oder SSD umfassend zu prüfen. Wenn der PC nicht Ihren Tempoerwartungen entspricht, abstürzt oder mit hohem Betriebsgeräusch nervt, können Sie sofort Gegenmaßnahmen ergreifen, etwa weitere Komponenten tauschen oder die Kühlung verbessern.
PC Mark 10 von UL: Komplettbenchmark für PCS und Notebooks
UL (früher Futuremark) bietet bereits seit vielen Jahren eine umfangreiche Palette von Benchmarktools für PCS an: Der aktuelle PC Mark 10 dient dazu, die gesamte Leistung Ihres Systems zu prüfen, um nach dem Testdurchlauf ein mit anderen Systemen vergleichbares Ergebnis in Form einer Punktzahl zu liefern.
In der kostenlosen Basic Edition von Pcmark 10 durchläuft Ihr System eine bestimmte Abfolge von alltäglichen Aufgaben im Heimgebrauch, die Ihr PC meistern soll. Dazu zählen Videokonferenzen, Internetsurfen und das Spielen weniger aufwendiger Games. Aber auch das Bearbeiten von Fotos und Videos beinhaltet die Basic Edition bereits.
Wenn Sie etwas an den Testläufen ändern möchten, wechseln Sie zu den kostenpflichtigen Versionen: Für Privatnutzer gibt es die Advanced Edition, für Profitester ist die Professional Edition verfügbar. In beiden Versionen stehen Ihnen zusätzliche Testumgebungen wie ein Creative- (Fokus auf fordernde Multimediaaufgaben) und Worktest (aufwendige Tabellenkalkulationen) zur Verfügung, um ausschließlich diese Szenarien zu testen.
Doch für den Heimgebrauch genügt die kostenlose Variante, da Sie Ihnen bereits ein aussagekräftiges Testergebnis bietet, das sich sehr gut für Vergleiche zwischen verschiedenen Systemen eignet. So können Sie sofort einordnen, ob Ihr PC die Leistung bringt, die Sie angesichts der eingebauten Komponenten erwarten dürfen.
Iometer: Die Leistung Ihres Nas-systems messen
Mit dem kostenlosen Iometer können Sie ganz einfach Ihr NAS auf den Prüfstand stellen. Dabei führt es Ein- und Ausgabevorgänge im Netzwerk durch, um das System mit Hilfe eines Stresstests möglichst auszulasten. Damit Sie sich keine Gedanken über alle Einstellungen und Parameter machen müssen, greifen Sie für die Tests zum Beispiel zur öffentlich verfügbaren Konfigurationsdatei von Dell: Sie beinhaltet zahlreiche praxisnahe Szenarien, um möglichst realistische Ergebnisse zu liefern, da das NAS komplett ausgelastet wird.
Nach einer kurzen Installation kann Iometer gleich zum Einsatz kommen. Dafür akzeptieren Sie zunächst die Lizenzbedingungen und klicken in der Iometer-oberfläche auf „Ordner“. Nun laden Sie sich die erwähnte Konfigurationstestdatei „Sim-benutzerszenarios-arbeitslastanforderungen2.1.0.icf“von der Internetseite von Dell herunter und öffnen diese in Iometer. Im
„Ist der Rechner kaputt oder nur langsam? Die richtigen Test-tools beantworten solche Fragen sofort.“
Anschluss wählen Sie das zu testende Gerät aus und starten den Vorgang mit einem Klick auf die grüne Flagge. Vor Beginn des Tests müssen Sie noch angeben, an welchem Speicherort das Ergebnis landen soll. Nach etwa zehn bis 15 Minuten ist der Test abgeschlossen, und Sie können Ihr Ergebnis im Zielordner aufrufen.
AS SSD Benchmark: Flash-speichermedien umfangreich testen
Mit AS SSD Benchmark können Sie die Transferleistung Ihrer SSD überprüfen und zudem herausfinden, wie schnell Ihr Flashspeicher bei anderen Vorgängen arbeitet. Das Tool bringt sechs synthetische und drei Kopier-tests mit. Außerdem eignet sich das Programm auch fürs Testen von Usb-sticks, externen Festplatten oder Speicherkarten. Beim synthetischen Test ermittelt die Anwendung die zufällige und sequenzielle Leistung der Lese- und Schreibfunktion. Hierbei kommt es darauf an, wie lange es dauert, ein Gigabyte zu schreiben beziehungsweise zu lesen. Der 4K-test ermittelt dabei die Leistung aus zufälligen 4K-segmenten.
Zusätzlich misst der praxisnähere Kompressionstest die Leistung des Datenträgers in Abhängigkeit der Komprimierbarkeit. Sie erhalten am Ende dieses Testlaufes drei Werte für die Schreib- und Leseleistung sowie für die Gesamtleistung.
Für den Kopiertest müssen Sie im Tool auf „Menü-werkzeug-kopier-benchmark“klicken. Dabei erzeugt die Anwendung drei Testordner mit je einem der folgenden Inhalte: zwei große Dateien, viele kleine Programme und alle nötigen Dateien für ein Spiel. Nun simuliert AS SSD einen Kopier-
vorgang, wobei es vor allem um die Leistung bei gleichzeitigem Schreiben und Lesen geht. Die Ergebnisse listet Ihnen das Programm dann übersichtlich und verständlich nach den Testläufen auf.
Crystal Disk Mark:
Einfaches SSD- und HDD-TOOL
Crystal Disk Mark ist ein recht einfaches Tool zum Prüfen der Lese- und Schreibgeschwindigkeit von Speichermedien. Im Gegensatz zu lometer stehen weniger Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung, jedoch ist die Anwendung deutlich übersichtlicher. In den drei Drop-down-menüs können Sie unter anderem die Anzahl der Testläufe einstellen sowie die zu testende Größe und anschließend noch das zu prüfende Laufwerk. Mit einem Klick auf „All“starten Sie den Testvorgang, der nach einigen Minuten bereits beendet ist. Im Anschluss listet Ihnen Crystal Disk Mark die Ergebnisse auf, wobei in der linken Spalte die Leserate erscheint und rechts die Schreibrate. Für optimale Ergebnisse sollte Ihr Speichermedium bei der Prüfung komplett leer sein. Befinden sich dennoch Daten auf der Festplatte, beschreibt die Anwendung nur den leeren Speicherplatz, und Ihre Dateien bleiben erhalten. Der Test eignet sich für fest verbaute Festplatten und auch für externe SSDS, HDDS, Speicherkarten und Usb-sticks.
3D-mark von UL: Grafikleistung beurteilen
Ein weiteres Produkt aus dem Hause UL ist der 3D-mark, der sich auf die Grafikleistung konzentriert. Auch hier kommen unterschiedliche Testläufe zum Einsatz, die die Leistung des Systems genauer unter die Lupe nehmen. Vor allem die GPU und CPU werden hier stark belastet. Dabei kommen imposante Grafikeffekte und Physikberechnungen zum Einsatz, die auf Wunsch in hohen Auflösungen wie Ultra HD (3840 x 2160 Pixel) die Grafikleistung untersuchen. Schon in der kostenlosen Variante können Sie unter mehreren Tests wählen: Cloud Gate, Ice Storm, Sky Diver, Fire Strike und Timespy. Bei Ice Storm handelt es sich um den Einsteigertest, der auch in der Lage ist, plattformübergreifend Windows-, Androidund ios-geräte miteinander zu vergleichen. Daher eignet er sich vor allem für Smartphones und Tablets und ist nicht allzu fordernd. Etwas anspruchsvoller ist der Cloud-gate-test, der idealerweise bei Notebooks und Heim-pcs zum Einsatz kommt. Für Mittelklasse-pcs ist der Test Sky Diver am besten geeignet. Und bei einem HighEnd-computer empfiehlt sich der Fire Strike, da dieser vergleichsweise umfangreich ist und in drei Stufen arbeitet. Timespy ist ein ähnlich aufwendiger Test, bei dem auch die neue Directx-12-schnittstelle zum Einsatz kommt. Alle weiteren Tests, wie zum Beispiel Fire Strike Extreme, der sich für Gaming-pcs mit mehreren Grafikkarten eignet, sind jedoch erst nach einem 25 Euro teuren Upgrade verfügbar.
Die weltweite Rangliste speziell für 3Dmark-tests können Sie praktischerweise auch mit der kostenlosen Version im Browser einsehen, was Ihnen eine recht schnelle und einfache Leistungseinordnung ermöglicht.
Fraps: Bildrate der Grafikkarte in echten Spielen ermitteln
Während 3D-mark die Grafikkartenleistung in Form von abstrakten Punktzahlen darstellt, lässt sich mit Fraps die Bildrate in konkreten Spielen testen. Das Programm gibt dabei nicht nur die durchschnittlichen Bilder pro Sekunde aus, sondern auch die maximalen und minimalen Werte innerhalb einer Spielesequenz. Dafür legen Sie vorab eine Zeitspanne fest, in der die Anwendung die Bildraten messen soll. In der Regel starten Sie den Messvorgang mit der
Taste F11 direkt, während das Spiel läuft, und warten, bis die Zeit vorüber ist. Um mehrere Grafikkarten vergleichen zu können, sollten Sie darauf achten, dass beim Test immer wieder dieselbe Szene zu sehen ist. Nur so können Sie sicherstellen, dass sich die Ergebnisse miteinander vergleichen lassen.
Sie erhalten im Anschluss eine Textdatei, die im Installationspfad von Fraps gespeichert ist und in der Sie unter anderem die durchschnittliche Bildrate finden. Für eine flüssige Bildrate sollte dieser Wert mindestens 40 Bilder pro Sekunde betragen, wobei sich eine Rate von 60 besser eignet, vor allem fürs Spielen von Ego-shootern. Übrigens beherrscht Fraps auch den Mitschnitt von Spielszenen, um sie beispielsweise im Anschluss auf Youtube hochzuladen (sogenannte Let’s Plays). Die Funktionsweise entspricht im Prinzip der Bildratenmessung.
Prime 95:
Prozessor maximal auslasten
Um eine neue oder auch übertaktete CPU auf Stabilität zu testen, sollten Sie sie für eine gewisse Zeit zu 100 Prozent auslasten. Dabei hilft Ihnen das kostenlose Tool Prime 95, welches sich nur damit beschäftigt, Primzahlen zu berechnen, und das mit der gesamten Rechenpower des Prozessors. Was im ersten Moment eher banal klingt, ist gar nicht so ohne: Hierbei können sogar Hochleistungs-cpus an ihre Grenzen stoßen. Das Tool müssen Sie nicht einmal installieren, es reicht aus, wenn Sie den Zipordner mit einem Zip-manager entpacken, wie zum Beispiel mit 7-Zip. Starten Sie im Anschluss das Programm. Nun müssen Sie zunächst angeben, was Sie tun möchten. Hierfür markieren Sie für einen Auslastungstest der CPU die Option „Just Stress Testing“und danach „Small FFTS“, um nur die CPU komplett auszulasten. Die Berechnung der Primzahlen sollten Sie dann mindestens 30 Minuten laufen lassen, um sicher sein zu können, dass der Prozessor stabil läuft. Jedoch macht sich der Test auch in Sachen Temperaturen bemerkbar und lässt sie, je nach Kühlung, schnell in die Höhe schießen. Um die Werte zu überwachen, können Sie das Gratistool Hwmonitor herunterladen. Unser Tipp: Brechen Sie den Test ab, wenn die Cpu-temperatur 90 Grad Celsius erreicht. Sollte Ihr System während des Testlaufs abstürzen, ist dies
ein Zeichen für Überhitzung oder einen Hardwaredefekt.
Cinebench R15: Renderingbenchmark für Prozessoren
Cinebench R15 berechnet fotorealistische Szenen mithilfe des Prozessors, um eine möglichst hohe Auslastung zu erzielen. Dabei nutzt die Anwendung verschiedene Algorithmen, wobei die gerenderten Szenen laut Hersteller mehr als 2000 Objekte beinhalten,
die wiederum aus über 300 000 Polygonen bestehen. Dabei kommen auch Effekte wie Spiegelungen, prozedurale Shader, Kantenglättung und Flächenfilter zum Einsatz. Die Anwendung brauchen Sie nicht zu installieren, sondern Sie müssen sie nur wieder über einen Zip-manager entpacken. Nach dem Start können Sie über den „Advanced Benchmark“die Unterscheidung zwischen Single- und Multi-core-performance aktivieren. Während des Tests sehen Sie dann, welche Bereiche des Bildes die einzelnen Kerne bearbeiten – je mehr Kerne der Prozessor hat, desto mehr Bereiche werden gleichzeitig berechnet. Den Testvorgang starten Sie über „Run all selected tests“. Neben Ihrem Ergebnis finden Sie weiter unten auch einige weitere vorab gespeicherte Ergebnisse älterer CPUS, die Ihnen beim Bewerten Ihres Tests helfen sollen.
Jperf: Datenrate in LAN und WLAN einfach messen
Mithilfe von Jperf können Sie recht einfach Ihre heimische Netzwerkgeschwindigkeit im WLAN, LAN oder über Powerline überprüfen. Neben der kostenlosen Anwendung benötigen Sie dazu einen zweiten Computer, der in Ihr Netzwerk (LAN) eingebunden ist. Denn einer davon dient als Client und der andere als Server: Jperf schickt dann die Daten zwischen den beiden Rechnern hin und her, um das Netzwerktempo zu berechnen. Wollen Sie zum Beispiel das WLAN-TEMPO zwischen Router und einem Notebook prüfen, muss der Wlan-router per Lan-kabel mit einem PC verbunden sein, auf dem Jperf installiert ist. Die Anwendung benötigt keine Installation, lediglich eine Zipdatei, die Sie auf dem Server-pc entpacken müssen. Sie starten Jperf über einen Doppelklick auf „Jperf.bat“und erlauben dann eine mögliche Zugriffsmeldung Ihrer Firewall. In der geöffneten Maske wählen Sie den aktuellen PC als Server aus und notieren sich dessen IP. Diese ermitteln Sie über die Eingabekonsole, die Sie mit der Tastenkombination [Windows + R] und der Eingabe von „cmd“aufrufen. Tippen Sie dann in der Konsole den Befehl „ipconfig“ein, und Windows listet Ihnen die entsprechenden Werte auf. Im Ergebnis taucht auch die „Ipv4-adresse“auf, die genau die Zahlenfolge darstellt, die Sie benötigen.
Nun brauchen Sie den zweiten PC als Client, wobei Sie ähnlich vorgehen wie beim Server, nur markieren Sie hier in Jperf die entsprechende andere Option. Und in das Fenster neben „Server address“geben Sie die Ip-adresse ein, die Sie sich zuvor notiert haben. Die Dauer des Tests geben Sie unter „Transmit“ein, und unter „Output Format“legen Sie die Einheit der Ergebnisse fest. Dann starten Sie zunächst am Server den Test, indem Sie „Run Jperf!“klicken und gleich darauf auf den Client. Je höher die Geschwindigkeit in Megabyte pro Sekunde sind, desto flotter arbeitet das Netzwerk.