Tipps für Ihre Lieblings-tools
Thunderbird, Last Pass, Vlc-player & Co.: Diese Tricks machen Ihre Top-freeware noch besser.
Auch wer ein Programm schon lange nutzt, kennt nicht unbedingt alle seine Funktionen. Wir zeigen hier zum einen, wie Sie populäre Software ausreizen. Außerdem erfahren Sie, mit welchem Tool sich solche Probleme in Luft auflösen, die einen schon seit Jahren ärgern. VON ARNE ARNOLD, THORSTEN EGGELING, VERENA OTTMANN, PETER STELZEL-MORAWIETZ UND INES WALKE-CHOMJAKOV Programme wie den Vlc-player kennen die meisten Pc-anwender, doch dessen Funktion etwa beschränkt sich keineswegs auf das Abspielen von Videos. Ähnlich verhält es sich bei anderer Software, die man vielleicht schon lange nutzt, ohne deren Kniffe zu kennen. Wir haben deshalb Tipps und Tricks zu populärer Software zusammengestellt und liefern zudem Lösungen zu ärgerlichen Alltagsproblemen: Das Ausdrucken von Webseiten und die Platzbeschränkung bei Dropbox und Co. sind nur zwei Beispiele. Die genannten Programme finden Sie auf der HEFT-DVD, die Tabelle auf der rechten Seite zeigt sie in der Übersicht.
Thunderbird: E-mails und den persönlichen Kalender im Griff
Das Mail-programm Thunderbird bietet enorm viele Funktionen, man muss das Prinzip der unzähligen Add-ons aber erst einmal kennen. Das erklären wir am Beispiel, wie Sie die ansonsten nachträglich nicht mehr veränderbare Reihenfolge von mehreren Mailkonten anpassen. Starten Sie Thunderbird, drücken Sie die Alt-taste und klicken Sie in der Menüleiste auf „Extras –› Add-ons –› mehr erfahren ...“. Im nächsten Fenster tippen Sie „Manually sort folders“ins Suchfeld und klicken auf die Schaltfläche „+ Zu Thunderbird hinzufügen –› Jetzt installieren“. Wechseln Sie zurück in das Tab mit der Add-on-verwaltung und fahren Sie mit „Jetzt neu starten“fort. Zum Ändern der angezeigten Kontenreihenfolge drücken Sie erneut die Alt-taste, klicken auf „Extras –› Add-on-einstellungen –› Manually Sort Folders“, markieren einen Account und verschieben diesen über „Nach oben“oder „Nach unten“. Auch die Verzeichnisse eines Kontos lassen sich so neu anordnen. Möchten Sie Ihren Google-kalender mit dem PC synchronisieren, installieren Sie auf die gleiche Weise die Kalender-add-ons „Lightning“und „Provider for Google Calendar“. Öffnen Sie den Kalender, indem Sie rechts oben in der Kopfzeile von Thunderbird auf das kleine Kalendersymbol klicken: „Zum Kalender-tab wechseln“. In der Kalenderansicht klicken Sie links unter „Kalender“mit der rechten Maustaste in den freien weißen Bereich und wählen im Kontextmenü „Neuer Kalender –› Im Netzwerk –› Google Kalender –› Weiter“. Nun tippen Sie Ihre G(oogle)mail-adresse ein und erlauben den Zugriff und die Verwaltung. Aktivieren Sie jetzt das zum Google-kalender zugehörige Mailkonto und bestätigen mit „Weiter –› Fertigstellen“. Damit synchroni
„Das Ausdrucken von Webseiten geht fast immer schief – dabei gibt es auch für dieses Ärgernis eine einfache Lösung.“
sieren sich die Termine zwischen Mobiltelefon und Rechner automatisch. Noch mehr Thunderbird-tipps finden Sie online unter www.pcwelt.de/1554233.
Cloudevo: Onlinespeicher vergrößern und verschlüsseln
Zum Verschlüsseln persönlichen Daten in der Cloud wird meist Boxcryptor empfohlen, doch auch Cloudevo kann das – und dazu noch viel mehr. Das Tool verschlüsselt nicht nur die Inhalte von mehr als 20 gängigen Onlinespeichern, sondern fasst auch den Platz all dieser Speicheranbieter am PC zu einem Laufwerk zusammen. Damit lassen sich selbst große Datenmengen über die sonst volumenbegrenzten Gratisspeicher abspeichern.
Installation, Kontoerstellung, Einrichtung und Handhabung von Cloudevo sind einfach. Um den ersten Clouddienst einzubinden, klicken Sie auf der Tooloberfläche auf „Konto hinzufügen“, wählen den gewünschten Speicher aus und fahren mit „Autorisierung durchführen“, der Eingabe Ihrer Zugangsdaten und der Zugriffserlaubnis fort. Selbst mehrere Google- oder Dropbox-accounts mit unterschiedlichen Mailadressen führen Sie mit Cloudevo zusammen.
Ohne viel Aufwand verfügen Sie so schnell über mehr als 100 Gbyte Onlinespeicher. Elegant gelöst ist auch die Fragmentierung großer Einzeldateien auf verschiedene Cloudspeicher. Cloudevo steht auch für Linux und MACOS sowie als App für Android und IOS zur Verfügung (www.evorim.com). Die Gratisversion beschränkt die Synchronisierung auf drei Geräte und maximal 10 000 Dateien – für die meisten Heimanwender reicht dies völlig aus.
Teamviewer: Zugriff auf den Heimpc als clevere Cloudalternative
Teamviewer hat sich zum Quasi-standard bei Fernwartung und -hilfe am PC und Smartphone entwickelt. Das Tool bietet viele Features, ist einfach zu bedienen, für Privatanwender gratis und funktioniert plattformübergreifend. Die wichtigsten Funktionen erläutert unser Ratgeber online unter www.pcwelt.de/226434.
Darüber hinaus können Sie über Teamviewer auch von unterwegs auf den eigenen PC zuhause zugreifen. Damit stehen sämtliche Inhalte und Programme, also auch Fotos, Dokumente, Mails und vieles mehr
zur Verfügung, ohne dass Sie diese zuvor erst in die Cloud stellen müssen.
Für den unbeaufsichtigten Zugriff installieren Sie auf dem Heim-pc entweder die normale Teamviewer-version oder über www. pcwelt.de/sz1mnl die spezielle Hostvariante. Starten Sie mit „Verbindung –› Unbeaufsichtigten Zugriff einrichten“, vergeben für den Zugriffsschutz ein Passwort und richten – falls noch nicht vorhanden – ein kostenloses Teamviewer-konto ein.
Auf dem Gerät, von dem aus Sie auf Ihren Heim-pc zugreifen wollen, melden Sie sich mit dem gleichen Account an. Hier klicken Sie in Teamviewer links auf die Kontakte, gefolgt von „Meine Computer“, den als Host konfigurierten Rechner zu Hause und „Fernsteuerung – Kennwort verwenden“rechts. Ohne erneute Passwortabfrage können Sie nun dort auf alle Daten zugreifen.
Vlc-player: Streams abspielen, beliebige Inhalte aufzeichnen
Der Vlc-mediaplayer spielt so gut wie alle Video- und Musikformate ab und darf schon deshalb auf keinem Computer fehlen. Doch die Software kann viel mehr, wenngleich sich manche Funktion irgendwo versteckt.
So gibt der Player nicht nur lokale Inhalte wieder, sondern streamt auch Musik, Radio oder Videos aus dem Netz. Dazu kopieren Sie die URL des Streams bei der Wiedergabe zunächst in die Windows-zwischenablage, starten dann den Vlc-player, klicken auf „Medien –› Netzwerkstream öffnen“und kopieren die URL über die Tastenkombination Strg-v in die Adresszeile hinein. Mit „Wiedergabe“startet der Stream.
Darüber hinaus nimmt die Software aktuell laufende Inhalte, lokal oder als Stream, über „Wiedergabe –› Aufnehmen“auf die Festplatte des Rechners auf. Nützlich ist die Funktion etwa, wenn Sie Filme aus dem Internet speichern möchten, dies aber mit anderen Tools nicht gelingt.
Tipp: Sendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender laden Sie schneller aus den Tv-mediatheken auf die Pc-festplatte mit dem Programm Mediathekview. Videos von Youtube und anderen Plattformen speichert das Tool 4K Video Downloader.
Noch mehr Tipps zum Vlc-player, etwa wie Sie das Programm per Smartphone-fernbedienung steuern, finden Sie online unter www.pcwelt.de/238201.
Chansort: Tv-senderlisten ganz bequem am Computer sortieren
Wer einen neuen Fernseher einrichten oder auch nur die Programme neu sortieren muss, kennt das Problem: Mit der Tv-fernbedienung ist es ziemlich umständlich, die Sender richtig zu benennen und in der gewünschten Reihenfolge zu speichern. Viel bequemer funktioniert das mit Tastatur und Maus am PC, sofern Ihr Fernseher die Kanäle auf einen Usb-stick speichern kann. Folgen Sie dazu der Anleitung Ihres Tv-geräts. Zum Bearbeiten der Senderliste am Rechner entpacken Sie das Tool Chansort und starten es per Doppelklick auf die gleichnamige Anwendungsdatei. Über „Datei –› TV Senderliste öffnen…“importieren Sie die auf dem Stick gespeicherte Senderliste. De
ren Reihenfolge passen Sie per Drag and Drop mit der Maus an. Darüber hinaus können Sie persönliche Favoritenlisten erstellen: Sie erreichen die Funktion per Rechtsklick auf den ausgewählten Kanal. Nach dem Speichern der neuen Senderliste importieren Sie diese über den Usb-stick wieder auf Ihrem Fernseher.
Minitool Partition Wizard: System auf eine schnelle SSD migrieren
Eine schnelle, schon ab rund 20 Euro erhältliche Ssd-festplatte beschleunigt Windows und damit den gesamten PC enorm. Dazu müssen Sie allerdings das bisher auf der Magnetfestplatte installierte System auf den Flashspeicher übertragen.
So geht’s: Bauen Sie die SSD zusätzlich in Ihren Rechner ein oder verbinden sie per USB-SATA-ADAPTER (rund 10 Euro) – beim Notebook ist die zweite Option zwingend. Installieren und starten Sie Minitool Partition Wizard und klicken Sie auf „Anwendung ausführen“. Zum Kopieren des Gesamtsystems wählen Sie links oben „Assistent zum Migrieren OS auf SSD/HD“, fahren mit Option A („… Festplatte ersetzen“) fort, wählen im nächsten Schritt als Zieldatenträger den neu eingebauten beziehungsweise angeschlossenen Flashdatenträger und bestätigen mit „Weiter –› Ja“. Abhängig von den Größenverhältnissen passen Sie im Zwischenschritt „Die Änderungen überprüfen“die Partitionsgrößen auf dem Zieldatenträger manuell an und bestätigen die weiteren Schritte. Mit einem Klick auf „Übernehmen“links oben starten Sie den Kopierprozess. Unter Umständen müssen Sie den Computer neu starten, die Migration läuft dann in einem speziellen Betriebsmodus automatisch weiter.
Nach dem erneuten Windows-start fahren Sie den PC herunter und ändern zum Booten vom neuen Ssd-speicher die Bootreihenfolge im Bios/uefi. Bei einem Desktoppc empfiehlt es sich, die vorhandene Festplatte weiterhin zum Speichern persönlicher Daten als zusätzlichen Datenträger zu verwenden.
PDF24 Creator: Pdf-dateien verbinden, teilen und sortieren
Dateien im Pdf-format sind schnell erstellt, das erledigt Windows 10 sogar ohne Zusatztool aus jeder Applikation über den Drucker „Microsoft Print to PDF“. Anders sieht es aus, wenn Sie mit Pdf-dateien
„hantieren“müssen, also beispielsweise die Seitenreihenfolge ändern, neue Seiten einfügen, eine vorhandene entfernen, Inhalte extrahieren, Daten in andere Formate konvertieren und bearbeiten, die Dateien schützen und verschlüsseln möchten. Für all dies ist PDF24 Creator das richtige Tool. Es verfügt nicht nur über viele Funktionen, es ist zudem intuitiv über aussagekräftige Menü-icons und per Drag and Drop mit der Maus zu bedienen. Falls Sie doch Unterstützung benötigen, können Sie sich die Projekte des Herstellers im Web ansehen (www. pcwelt.de/ymkdzm). Praktisch sind ferner die „Online PDF Tools“auf der Launcher-oberfläche des Toolpakets: Hier finden Sie rund 30 konkrete Aufgaben, darunter das Konvertieren eines PDFS ins TXT- oder Doc-format, um Pdfdateien in Word & Co. zu bearbeiten.
Lastpass: Bei jedem Dienst sicher und gefahrlos einloggen
Die riesigen Passwort-hacks der vergangenen Monate zeigen einmal mehr, wie wichtig sichere und individuelle Zugangscodes sind – also solche, die in keinem „Wörterbuch“stehen und die sich nicht einfach erraten lassen. Sichere Passwörter generieren und verwalten Sie etwa mit Lastpass: Der Passwortmanager erstellt für jeden Onlinedienst ein eigenes kompliziertes Passwort, speichert es und übernimmt zudem das Anmelden jeweils automatisch. Außer dem Masterpasswort brauchen Sie sich also nichts zu merken.
Dieses Masterpasswort lassen Sie vom Onlinegenerator des gleichen Herstellers erzeugen (www.lastpass.com/de/passwordgenerator): 16 Stellen sind absolut sicher, sofern Sie die voreingestellte Option „Alle Zeichen“wählen. Dieses zufällig erzeugte Zeichenwirrwarr drucken Sie über die Windows-zwischenablage aus, verinnerlichen es und bewahren es an einem sicheren Ort auf.
Im nächsten Schritt klicken Sie auf der weiterhin geöffneten Webseite auf „Lastpass Free herunterladen“und erstellen ein Konto bei Lastpass. Anschließend installieren Sie den (universellen) Lastpass-installer für Windows, der Passwort-add-ons für die wichtigsten Browser enthält. Sobald Sie Chrome, Firefox, Opera & Co. erneut öffnen, sehen Sie oben rechts ein neues schwarzes Icon, das nach dem Anmelden bei Lastpass zu rot wechselt.
Verwalten können Sie alle Ihre Onlinezugänge für Shopping, Mail und so weiter entweder über das Lastpass-portal (www. lastpass.com), über die Browser-add-ons oder direkt beim Anlegen eines beliebigen Onlinezugangs sowie beim Einloggen über eine bestehendes. Denn von nun an sehen Sie rechts neben jedem x-beliebigen Login das Lastpass-symbol. Über diesen Button können Sie Ihre im Passwortsafe ge