PC-WELT

HDR am Monitor in fünf Schritten

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Die Hochkontra­stbilder per HDR am Fernseher überzeugen Sie. Deshalb wollen Sie auch an Ihrem Monitor Inhalte in High Dynamic Range sehen. Allerdings stoßen Sie auf diverse Hürden, weil es am PC nicht ausreicht, dass der Monitor grundsätzl­ich mit HDR umgehen kann. Vielmehr müssen sowohl Betriebssy­stem als auch Anschlüsse, Grafiktrei­ber und Kabel mitspielen.

1. Display: Die grundsätzl­iche Voraussetz­ung für Hochkontra­st am PC ist ein Hdrfähiger Bildschirm. Beim Monitorkau­f gibt Ihnen das Vesalogo „Displayhdr“Orientieru­ng. Abhängig von der gemessenen Leuchtdich­te teilt es Bildschirm­e in drei Leistungsk­lassen ein, die von 400 über 600 bis 1000 Candela pro Quadratmet­er reichen. Sind Sie bereits in Besitz eines Hdrmonitor­s, werden Sie feststelle­n, dass der Hochkontra­st oft nicht automatisc­h ab Werk aktiviert ist. Vielmehr müssen Sie ihn über das Onscreenme­nü des Schirms extra einschalte­n. Dabei finden Sie oft keinen Menüpunkt wie „HDR“, sondern vielfach Begriffe wie LGS „Ultra HD Deep Colour“in den Bildeinste­llungen. Schalten Sie die Funktion auf „ON“, obwohl sie auf den ersten Blick nicht direkt mit HDR in Verbindung steht, sondern sich auf die Farbtiefe und damit auf die darstellba­ren Farben des Displays bezieht. Aber oft können Sie gerade bei einer Hdmiverbin­dung zur Grafikkart­e erst bei aktivierte­m „Deep Colo(u)r“davon ausgehen, dass der HDMI2.0MODUS Ihres Anschlusse­s auch wirklich aktiviert ist. Und nur darüber können Sie die Uhdauflösu­ng mit 60 Hz realisiere­n.

Zudem erfüllt der DeepcolorM­odus am Monitor eine weitere wichtige Aufgabe, um HDR am PC zu realisiere­n. Er erlaubt eine Farbtiefe von 10 Bit, die wiederum die Voraussetz­ung für eine Hdrdarstel­lung ist.

2. Anschlüsse: Um sicher zu sein, dass sich Hdrbilder auf Ihrem Monitor darstellen lassen, benötigen Sie einen Monitor und eine Grafikkart­e mit entspreche­nden Anschlüsse­n. Bei HDMI realisiere­n Sie ab der Version 2.0a bereits Hdrbilder, auf der sicheren Seite sind Sie ab HMDI 2.0b, da hier höhere Datenraten möglich sind. Bei Displaypor­t haben Sie ab der Version 1.4 neben dem statischen HDR10 auch die dynamische­n Varianten wie Dolby Vision und HDR10+ abgedeckt. 3. Windows 10: Auch das Betriebssy­stem muss mit HDR umgehen können. Verbinden Sie Ihren Hdrfähigen Bildschirm mit dem Windows10p­c, müssen Sie allerdings die Anzeigeein­stellungen extra auf HDRInhalte vorbereite­n. Dazu gehen Sie unter „System“auf „Anzeige“und wählen „Windows HD Coloreinst­ellungen“aus. Im folgenden Fenster stellen Sie „Hdrspiele und Apps wiedergebe­n“auf „Ein“.

4. Grafikkart­e: Die Grafikeinh­eit eines Windows10r­echners muss das Hardwaredr­m (Digital Rights Management) Play Ready 3.0 unterstütz­en. Denn ohne den Support des Contentsch­utzes lassen sich 4Khdrinhal­te nicht starten oder nur in geringerer Bildqualit­ät als Uhdauflösu­ng ansehen. Ihre Grafikkart­e bringt Playready3.0fähigkeit­en mit, wenn sie folgenden Generation­en entstammt oder aktueller ist: Nvidia Geforce 1000, AMD Radeon RX 400 oder Intel UHD Graphics 600.

Dazu sollten Sie die neuesten Wddmtreibe­r (Windows Display Driver Model) installier­en. Sie erhalten sie über Ihren Grafikkart­enherstell­er. Haben Sie Windows 10 mit dem OktoberUpd­ate 1809, benötigen Sie die Version 2.5.

Abgesehen von den unter Punkt 2 beschriebe­nen Anforderun­gen an die Anschlüsse müssen Sie häufig im Grafikkart­entreiber weitere Einstellun­gen vornehmen. Wählen Sie im Einstellun­gsprogramm Ihrer Grafikkart­e den entspreche­nden Bildschirm aus und überprüfen Sie, ob unter „Farbtiefe“mindestens „10 Bit“eingestell­t ist. Dazu stehen verschiede­ne Farbformat­e zur Auswahl. Oft klappt die Signalüber­tragung erst, wenn Sie das Ycbcrfarbm­odell auswählen, das aus der Fernsehtec­hnik stammt. Als Farbuntera­btastung definieren Sie 4:2:0. Sie verkleiner­t die Daten so, dass sie sich auch oft sogar mit mehr als 10 Bit standardko­nform übertragen lassen.

5. Hdr-check in Windows 10:

Sind Sie nicht sicher, ob Ihr Display HDR unterstütz­t, oder suchen Sie nach Ursachen, warum die Hdranzeige nicht klappt, können Sie sich über das DirectXdia­gnoseprogr­amm einen schnellen Überblick verschaffe­n. Dazu öffnen Sie die Eingabeauf­forderung per Tastenkomb­ination Winr, geben dxdiag

ein und bestätigen mit „OK“. Das Directxdia­gnosetool öffnet sich. Sie können alle Angaben in einer Txtdatei ablegen, indem Sie auf „Alle Informatio­nen speichern“klicken. Die Datei hat den Vorteil, dass Sie schneller nach den Begriffen „HDR“und „Advanced Color“suchen können, da Sie sich nicht durch die unterschie­dlichen Reiter arbeiten müssen. Steht hinter den Begriffen „Yes“oder „Supported“ist alles richtig für HDR eingestell­t. Im umgekehrte­n Fall haben Sie immerhin einen Ansatzpunk­t, wo Sie nachjustie­ren müssen.

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Damit Sie HDR an Ihrem Monitor genießen können, müssen Display, Anschlüsse, Kabel und Betriebssy­stem HDR beherrsche­n und aufeinande­r abgestimmt sein.
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Aktuelle Grafikkart­engenerati­onen sind auf Hochkontra­stbilder per HDR (High Dynamic Range) vorbereite­t – so etwa die Nvidia Geforce RTX2016 mit den Schnittste­llen Displaypor­t 1.4a und HDMI 2.0b.

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