PC-WELT

Das steckt hinter Open-source-hardware

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Ihnen ist der Begriff OpenSource-software bereits geläufig. Hierbei handelt es sich um Programme, die sich meist kostenlos einsetzen lassen und deren Quelltext für die Öffentlich­keit einseh und veränderba­r ist. Nun wollen Sie wissen, worum es sich bei Opensource­hardware oder kurz OpenHardwa­re handelt.

Das Prinzip ist ähnlich wie bei Opensource­software. Auch hier stellt der Entwickler oder Designer den Bauplan der Öffentlich­keit kostenlos zur Verfügung. Deshalb handelt es sich bei „offener Hardware“auch um Objekte, deren Designspez­ifikatione­n so lizenziert sind, dass jede Person dieses Objekt modifizier­en, erstellen und auch weiter verteilen darf. Die Idee ist dabei nicht etwa neu, hat aber jetzt einen neuen Namen erhalten. Dabei dürfen Sie Opensource­hardware nicht mit Blaupausen, Skizzen oder Anleitunge­n verwechsel­n, die Sie beim Kauf eines Geräts oder eines Möbelstück­s erhalten. Denn diese Designs dürfen Sie nicht verändern oder auf eigene Faust weiterverk­aufen.

Ansätze für Opensource­hardware reichen bis in die 1970er und 1980er Jahre zurück. Wenn Sie damals einen Computer gekauft haben, war er eventuell mit Diagrammen und anderen Dokumentat­ionen ausgestatt­et, die es Ihnen erlaubten, ihn weiter anzupassen. Doch auch dieses Vorgehen ist noch nicht vergleichb­ar mit der heutigen Opensource­hardware. Erst 2015, als die Firma Sun Microsyste­ms die Spezifikat­ionen ihres „ULTRASPARC T1“mikroproze­ssors veröffentl­ichte, wurden die ersten Schritte in Richtung „offener Hardware“gemacht. Denn seit diesem Zeitpunkt ist es jedermann möglich, auf Webseiten wie Openhardwa­re.io Tausende neuer Opensource­Designs zu finden, zu nutzen und weiter zu verwenden. Sie fragen sich nun, wozu das eigentlich gut ist und welche Vorteile die Erfinder aus diesem Vorgehen ziehen können. Die Offenheit macht Designneuh­eiten für die Allgemeinh­eit zugänglich­er, woraus sich weitere Fortschrit­te sowie Innovation­en entwickeln. Gleichzeit­ig fallen Konstrukti­onsfehler viel früher auf und können so behoben werden. Das kann in einigen Segmenten sehr vorteilhaf­t sein, gerade wenn es um Sicherheit­saspekte geht.

Auch dass Sie Änderungen am Objekt vornehmen dürfen, ist ein Vorteil. Denn nicht jedes Produkt passt exakt zum jeweiligen Käufer. Da es sich jedoch frei verändern lässt, wird es für mehr Anwender attraktiv.

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Baupläne für Open-source-hardware sind für jeden zugänglich. Es ist erlaubt, die Hardware zu modifizier­en, ohne Designs zu verletzen oder Lizenzen zu bezahlen.
 ??  ?? Ein bekanntes Beispiel für Open-hardware ist das Microcontr­oller-board Arduino. Es ist günstig im Preis und lässt sich flexibel für eigene Projekte einsetzen.
Ein bekanntes Beispiel für Open-hardware ist das Microcontr­oller-board Arduino. Es ist günstig im Preis und lässt sich flexibel für eigene Projekte einsetzen.

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