Microsofts neuer Edge-browser
Die neuen Funktionen und erste Geschwindigkeitstests
Microsoft macht es bei seinem Browser genau umgekehrt wie seinerzeit der Hersteller des Schokoriegels Raider/twix, bei dem sich bekanntlich nur der Name, sonst aber nichts änderte. Denn die Software zum Surfen behält ihren Namen, sonst aber ändert sich fast alles: Der neue Edge basiert nicht mehr auf dem proprietären Html-renderer, er arbeitet ab sofort vielmehr auf Chromium-basis – wie bereits der Google-eigene Chrome sowie Opera und Vivaldi.
Diese drei Browser waren dem bisherigen Edge nicht nur in Sachen Geschwindigkeit, sondern auch bei den unterstützten Webstandards und bei den Add-ons für die Funktionserweiterungen haushoch überlegen. De facto war der alte Browser von Windows 10 völlig abgehängt und wurde folglich kaum verwendet.
Viel schneller & 100.000 Add-ons
Microsoft musste also handeln und veröffentlichte nun nach über einem Jahr Entwicklung mit zahlreichen Developer- und Beta-version die Software auf Chromiumbasis. Äußerlich ist der neue Edge sofort am mehrfarbigen Logo erkennbar.
Wieviel sich unter der Haube getan hat, zeigen erste Geschwindigkeitsmessungen. Bei drei von sechs Tests belegt der Chromium-edge im Vergleich mit Chrome, Firefox, Opera und Vivaldi den ersten Platz, zweimal den zweiten, einmal den dritten: Das macht ihn zum derzeit schnellsten Allrounder (www.pcwelt. de/1956635). Darüber hinaus stellte Microsoft zum Start im Januar fast 300 Add-ons für den neuen Edge zur Verfügung – ein Mehrfaches gegenüber dem früheren Edge. Damit aber ist keineswegs Schluss, schließlich funktionieren hier jetzt auch die Erweiterungen aus dem riesigen Fundus von Googles Chrome Webstore (www.pcwelt.de/bmluuh). Über „Erweiterungen aus anderen Stores zulassen –› Hinzufügen –› Erweiterung hinzufügen“installieren Sie die Chrome-add-ons.
Microsoft fügt Funktionen hinzu
Bei der Bedienung des neuen Edge muss man sich kaum umstellen: URL ins Adressfeld eintippen oder einen Link anklicken, fertig. Die Einstellungen dagegen orientieren sich viel stärker am Google-browser als an der Version auf Edgehtml-basis. Identisch sind Chrome und der neue Edge aber keineswegs, auch weil Microsoft neue Funktionen in den Browser integriert. Dazu zählt der Tracking-schutz, der in der Voreinstellung auf „Ausgewogen“steht, sich aber auch lockern und verschärfen lässt. Praktisch ist zudem, dass Edge jetzt die sogenannten Progressive Web Apps (PWAS) unterstützt, eine Mischung aus Webseite und App, wie ein Beispiel zeigen soll: Rufen Sie über www.google.com/maps im neuen Edge Google Maps auf, klicken Sie oben rechts auf die drei Punkte und in den angezeigten Auswahlmenüs auf „Apps –› Installieren Sie Google Maps –› Installieren“. Die Anwendung wechselt vom Browser- in den App-modus und erzeugt zudem zum schnelleren Starten fürs nächste Mal gleich ein Icon auf dem Desktop.