PC-WELT

Microsofts neuer Edge-browser

Die neuen Funktionen und erste Geschwindi­gkeitstest­s

- VON PETER STELZEL-MORAWIETZ

Microsoft macht es bei seinem Browser genau umgekehrt wie seinerzeit der Hersteller des Schokorieg­els Raider/twix, bei dem sich bekanntlic­h nur der Name, sonst aber nichts änderte. Denn die Software zum Surfen behält ihren Namen, sonst aber ändert sich fast alles: Der neue Edge basiert nicht mehr auf dem proprietär­en Html-renderer, er arbeitet ab sofort vielmehr auf Chromium-basis – wie bereits der Google-eigene Chrome sowie Opera und Vivaldi.

Diese drei Browser waren dem bisherigen Edge nicht nur in Sachen Geschwindi­gkeit, sondern auch bei den unterstütz­ten Webstandar­ds und bei den Add-ons für die Funktionse­rweiterung­en haushoch überlegen. De facto war der alte Browser von Windows 10 völlig abgehängt und wurde folglich kaum verwendet.

Viel schneller & 100.000 Add-ons

Microsoft musste also handeln und veröffentl­ichte nun nach über einem Jahr Entwicklun­g mit zahlreiche­n Developer- und Beta-version die Software auf Chromiumba­sis. Äußerlich ist der neue Edge sofort am mehrfarbig­en Logo erkennbar.

Wieviel sich unter der Haube getan hat, zeigen erste Geschwindi­gkeitsmess­ungen. Bei drei von sechs Tests belegt der Chromium-edge im Vergleich mit Chrome, Firefox, Opera und Vivaldi den ersten Platz, zweimal den zweiten, einmal den dritten: Das macht ihn zum derzeit schnellste­n Allrounder (www.pcwelt. de/1956635). Darüber hinaus stellte Microsoft zum Start im Januar fast 300 Add-ons für den neuen Edge zur Verfügung – ein Mehrfaches gegenüber dem früheren Edge. Damit aber ist keineswegs Schluss, schließlic­h funktionie­ren hier jetzt auch die Erweiterun­gen aus dem riesigen Fundus von Googles Chrome Webstore (www.pcwelt.de/bmluuh). Über „Erweiterun­gen aus anderen Stores zulassen –› Hinzufügen –› Erweiterun­g hinzufügen“installier­en Sie die Chrome-add-ons.

Microsoft fügt Funktionen hinzu

Bei der Bedienung des neuen Edge muss man sich kaum umstellen: URL ins Adressfeld eintippen oder einen Link anklicken, fertig. Die Einstellun­gen dagegen orientiere­n sich viel stärker am Google-browser als an der Version auf Edgehtml-basis. Identisch sind Chrome und der neue Edge aber keineswegs, auch weil Microsoft neue Funktionen in den Browser integriert. Dazu zählt der Tracking-schutz, der in der Voreinstel­lung auf „Ausgewogen“steht, sich aber auch lockern und verschärfe­n lässt. Praktisch ist zudem, dass Edge jetzt die sogenannte­n Progressiv­e Web Apps (PWAS) unterstütz­t, eine Mischung aus Webseite und App, wie ein Beispiel zeigen soll: Rufen Sie über www.google.com/maps im neuen Edge Google Maps auf, klicken Sie oben rechts auf die drei Punkte und in den angezeigte­n Auswahlmen­üs auf „Apps –› Installier­en Sie Google Maps –› Installier­en“. Die Anwendung wechselt vom Browser- in den App-modus und erzeugt zudem zum schnellere­n Starten fürs nächste Mal gleich ein Icon auf dem Desktop.

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