Mehr Fritzbox-funktionen
Im Menü des Routers verbergen sich viele nützliche Funktionen
AVMS Fritzbox-modelle glänzen mit einfacher Bedienung und einem übersichtlichen Menü. Da übersieht man leicht die zahlreichen Funktionen für einen speziellen Zweck oder zum Troubleshooting. Wir stellen diese Menü-perlen der Fritzbox vor und erklären, wofür sie sich einsetzen lassen. Wichtig: Viele Einstellungen sehen Sie nur in der erweiterten Menüansicht. Deshalb sollte der Weg durch die Fritzbox-einstellungen auf jeden Fall so beginnen: Sehen Sie im Fritzbox-menü in der Ecke unten links beim ersten grau hinterlegten Link
„Ansicht: Standard“, klicken Sie einmal darauf. Damit haben Sie auf „Ansicht: Erweitert“umgestellt und bekommen alles zu sehen, was das Menü bietet.
Hilfe zur Fritzbox bekommen
Das Menü „Übersicht“erscheint, nachdem Sie sich im Webmenü angemeldet haben. Es zeigt die wichtigsten Statusinformationen des Avm-routers für Internet- und Wlanverbindungen sowie angeschlossene Geräte. Auch Fehlfunktionen erkennen Sie sofort an einem roten Punkt. Oft führt von dieser Statusinformation ein direkter Link zur entsprechenden Einstellung im Menü. So landen Sie sofort am richtigen Ort, um dem Problem auf den Grund zu gehen.
Alle Einstellungen im aktuell geöffneten Fritzbox-menü erläutert die Onlinehilfe, die Sie per Klick auf das Fragezeichensymbol oben rechts in einem separaten Fenster öffnen. Per Klick auf den grau hinterlegten Link „Handbuch“unten links lässt sich zusätzlich das ausführliche Handbuch der Fritzbox als PDF öffnen. Die Onlinehilfe zeigt dabei immer Auskünfte zu dem Menü, in dem Sie sich gerade befinden. Die Hilfe sowie der Handbuch-link sind in jeder Menüansicht der Fritzbox verfügbar. Über den Link „Tipps & Tricks“gelangen Sie außerdem direkt in den Servicebereich des Routermodells auf der Avm-website samt Wissensdatenbank und FAQS.
Fritzbox als Zweitrouter
Wer die Fritzbox als Hauptrouter an seinem Internetzugang betreibt, muss im Menü „Internet –› Zugangsdaten –› Internetzugang“keine besonderen Einstellungen vornehmen. Soll die Fritzbox jedoch hinter einem anderen Router zum Einsatz kommen – zum Beispiel dem des Netzbetreibers – wird dieses Menü wichtig.
Als „Internetanbieter“wählen Sie im ersten Drop-down-menü „weiterer Internetanbieter“und dann „anderer Internetanbieter“. Unter „Anschluss“markieren Sie die Option „Anschluss an externes Modem oder Router“und anschließend als „Betriebsart“die Einstellung „Internetverbin
„Die Fritzbox bietet für viele Spezialzwecke passende Menü-optionen – man muss sie nur finden.“
dung selbst aufbauen“. Nur so ist sichergestellt, dass die Fritzbox im Routermodus arbeitet und damit wichtige Komfort- und Sicherheitsfunktionen des Routers erhalten bleiben. Dazu zählen neben der Firewall auch QOS sowie diverse Filterfunktionen inklusive Gastzugang („Internet –› WLAN –› Gastzugang“) oder Kindersicherung („Internet –› Filter –› Kindersicherung“) und die hierzu hinterlegten Zugangsprofile („Internet –› Filter –› Zugangsprofile“). Manchmal ist es sinnvoll, im Bereich „Verbindungseinstellungen“auf den Link „Verbindungeinstellungen ändern“zu klicken und die Ip-einstellungen der Fritzbox nicht automatisch per DHCP vom Hauptrouter zu beziehen, sondern diese manuell festzulegen. Manche Providerrouter nämlich besitzen keine oder keine verlässliche Ip-adressreservierung: Wenn Sie aber sicherstellen wollen, dass die Fritzbox für Sip-telefonie, für eine Vpn-verbindung oder für den Fernzugriff auf das Webmenü auch hinter einem Hauptrouter erreichbar ist, fahren Sie mit einer Portweiterleitung auf eine manuelle Fritzbox-ip-adresse besser.
Wichtig ist, dass diese manuelle Adresse aus dem Adressbereich des Hauptrouter stammt. Auch sollte die manuell vergebene Ip-adresse der Fritzbox möglichst außerhalb des Dhcp-adress-pools des Hauptrouters liegen. Vorher müssen Sie aber natürlich unbedingt im Hauptrouter die entsprechenden Portweiterleitungen auf die Fritzbox (-Dienste) korrekt eintragen.
Telefonprobleme beheben
Sofern die Fritzbox als Zweitrouter zum Einsatz kommt, tritt oft ein Fehler bei der Siptelefonie auf. Denn aufgrund eines Dnsfehlers kann sich die in der Fritzbox eingetragene Telefonnummer dann nicht beim Sip-server registrieren. Die entsprechende Fehlermeldung finden Sie in der „Übersicht“und im Menü „System –› Ereignisse –› Telefonie“. Dieses Problem beheben Sie aber nicht im Menü „Telefonie“der Fritzbox, sondern in „Internet –› Zugangsdaten –› Internetzugang“. Tragen Sie in den manuellen Verbindungseinstellungen der Fritzbox-ip-adresse als primären Dns-server nicht die LAN-IP des Hauptrouters ein, sondern verwenden Sie stattdessen die Dnsserveradresse Ihres Internetproviders. Diese finden Sie in den FAQS der Providerhomepage oder in den Wan-einstellungen des Hauptrouters.
Smb-verbindung reparieren
Mit einem Hauptrouter und einem nachgeschalteten Zweitrouter lässt sich das Heimnetz in ein Hauptnetz und ein Subnetz unterteilen – zum Beispiel um Smart-homegeräte aus Sicherheitsgründen in einem Netz zu bündeln. Denn dann lässt sich vom Hauptnetz aus nicht mehr auf Geräte im Subnetz zugreifen, da die Firewall des nachgeschalteten Routers dies blockiert.
Umgekehrt funktioniert der Zugriff vom Subnetz auf Geräte im Hauptnetz hingegen problemlos, denn der Zweitrouter behandelt das Hauptnetz wie das Internet. Mit der korrekten Ip-adresse kann man aus dem Subnetz heraus auf das Webmenü eines Geräts im Hauptnetz zugreifen oder per SMB Daten mit einem NAS im Hauptnetz austauschen. Das alles gelingt aber nur, wenn Sie nicht eine Fritzbox nutzen,
um das Subnetz aufzubauen. Hier scheitert der Smb-zugriff ins Hauptnetz zunächst. Die Ursache ist der Netbios-filter der Fritzbox, der automatisch alle Netbios-datenpakete zwischen der Fritzbox und dem Internet blockiert. Und das Internet entspricht in diesem speziellen Fall dem LAN des vorgeschalteten Hauptnetzrouters.
Die Lösung finden Sie im Menü „Internet –› Filter –› Listen“: Damit der Smb-zugriff vom Fritzbox-netz in das darüber liegende Netz
funktioniert, müssen Sie den Haken vor „Netbios-filter aktiv“entfernen und auf „Übernehmen“klicken.
Mobilfunk an der Fritzbox
Eine der verstecktesten Einstellungen der Fritzbox ist der Eintrag „Internet –› Mobilfunk“. Den sehen Sie in den Werkseinstellungen eines Avm-festnetz-routers zunächst gar nicht – auch nicht in der Einstellung „Ansicht: Erweitert“. Der Eintrag erscheint erst dann, wenn Sie zum ersten Mal ein Usb-mobilfunk-modem, also einen Mobilfunk-/lte-stick an die Fritzbox anschließen. Danach bleibt der Menüeintrag „Internet –› Mobilfunk“aber dauerhaft erhalten, auch wenn Sie den Mobilfunkstick später wieder von der Fritzbox abziehen. Sinnvoll ist der Anschluss eines Sticks, wenn der Festnetzanschluss gerade nicht verfügbar ist oder ein bestehender Festnetzanschluss zusätzlich gegen Ausfall gesichert werden soll.
Spezialeinstellungen für Provider
Im Menü „Internet –› Zugangsdaten –› LISP“kann die Fritzbox mit den Zugangsdaten eines Lisp-providers ihre Daten auch über das Lisp-protokoll (Locator/identifier Separation Protocol) übertragen. LISP funktioniert wie ein Tunnelprotokoll, das Ip-frames mit einer zusätzlichen Übertragungsschicht verkapselt. Dadurch lassen sich Daten aus einem Ipv6-netzwerk über eine reine Ipv4anbindung in ein entferntes Ipv6-netzwerk übertragen oder von IPV4 zu IPV4 über eine Ipv6-verbindung.
Fritzbox vor Portscans schützen
Unter „Internet –› Freigaben –› Fritzboxdienste“lässt sich die Sicherheit der Fritzbox erhöhen, indem Sie den Router aus der Schusslinie automatisierter Portscans durch Botnetze und Malware nehmen. Ändern Sie den standardmäßig mit der Nummer 443 vergebenen SSL-PORT des Httpsprotokolls auf eine Nummer im Bereich zwischen 1024 und 65535. Anschließend erreichen Sie das Webmenü der Fritzbox vom Internet aus, indem Sie die neue Portnummer mit einem Doppelpunkt als Trennzeichen hinter die öffentliche Ip-adresse der Fritzbox oder die Myfritz-domain hängen. AVM zeigt Ihnen diese neue Fernzugriffsadresse auch im Webmenü an.
Geräte im Heimnetz identifizieren
In Heimnetzen mit vielen Clients geht bisweilen die Übersicht verloren. Dann hilft das Menü „Heimnetz –› Netzwerk –› Netzwerkverbindungen“. Anhand der Mac-adresse können Sie erkennen, welches Gerät da tatsächlich aufgelistet wird. Allerdings blendet die Fritzbox die Spalte „Mac-adresse“in der Standardansicht der Netzwerkverbindungen aus. Mit einem Klick auf „+/“rechts oben in der Liste können Sie diese Spalte aber aktivieren.
Besseres WLAN mit Green Mode
USB 3.0 nutzt beim Datentransfer ein ähnliches Frequenzspektrum wie 2,4-GHZWLAN. Deshalb kann ein angeschlossener Usb-3.0-speicher an der Fritzbox Probleme beim Wlan-empfang mit 2,4-Ghz-clients verursachen. Abhilfe schafft das Menü „Heimnetz –› Usb-geräte –› Usb-einstellungen“. Dort lassen sich die Usb-ports am Router vom „Power Mode USB 3.0“auf den langsameren, aber störungsfreien „Greenmode USB 2.0“umstellen. Damit reduziert sich die Smb-übertragungsrate zwischen dem Fritzbox-nas und einem Netzwerkclient, der darauf zugreift. Wenn Sie die Fritzbox als Mediaserver nutzen, ist das unproblematisch: Fürs Streaming ist auch USB 2.0 noch schnell genug.
Mehr Sicherheit fürs WLAN
Für eine Fritzbox mit 802.11ac bringt Fritzos-7 eine zusätzliche Wlan-schutzfunktion. Sie finden Sie unter „WLAN –› Sicherheit –› Verschlüsselung“. PMF (Protected Mangement Frames) soll verhindern, dass sich das Wpa2-passwort Ihres Funknetzes hacken lässt. Allerdings hat AVM diese Funktion in der Grundeinstellung deaktiviert, denn ältere Wlan-clients unterstützen PMF meist nicht. Sie schalten PMF mit einem Haken vor „Unterstützung für geschützte Anmeldung von Wlan-geräten (PMF) aktivieren“ein. Prüfen Sie direkt im Anschluss daran, ob sich älteren Wlanclients problemlos verbinden können. Falls nicht, schalten Sie PMF wieder ab.
Dect-reichweite regeln
Wer seine Fritzbox mit Dect-telefonen und gleichzeitig als Smart-home-zentrale mit Dect-ule-kompatiblen Heizungsreglern und Schaltsteckdosen betreiben will, steht vor einem Problem. Der Betrieb mit den Dect-telefonen soll möglichst strahlungsarm sein: Dafür sorgt der Dect-eco-modus. Er schaltet die normalerweise dauerfunkende Dect-basis-station ab, sobald Mobilteile wie ein Fritzfon in den Standby wechseln. Allerdings lässt sich DECT Eco nicht aktivieren, wenn ein smartes DECT-ULEGERÄT an der Fritzbox angemeldet ist.
Wer stattdessen „Dect-funkleistung verringern“wählt, reduziert die Reichweite der angeschlossenen Smart-home-geräte und macht das Telefonieren über die Dect-mobiltelefone nahezu unmöglich. Um also Dect-telefonie und DECT ULE in der Fritzbox
problemlos parallel zu nutzen, müssen Sie die Dect-basisstation immer im vollen Funkfeuer betreiben.
Fritzbox-infos per Mail erhalten
Unter „System –› Push Service“verbirgt sich ein umfassender Benachrichtigungsdienst, der Sie über alles informiert, was mit der Fritzbox passiert. Um ihn zu nutzen, tragen Sie unter „System –› Push Service –› Absender“die SMTP-DATEN eines Mailkontos ein, von dem aus die Fritzbox ihre Push-mails verschicken soll. Unter „Push Services“
wählen Sie, bei welchem Ereignis die Fritzbox Sie benachrichtigen soll. Haben Sie einen Anrufbeantworter eingerichtet, können Sie so die Aufzeichnungen als Mp3datei erhalten. „Änderungsnotiz“informiert über sicherheitsrelevante Ereignisse: Etwa, wenn sich ein neues Gerät im Heimnetz anmeldet oder sich Porteinstellungen verändert haben. Aktivieren Sie „Aktuelle Ip-adresse“, sendet die Fritzbox nach jeder Internetanmeldung ihre aktuelle Wan-ipadresse, was Sie als Dyndns-alternative für den Fernzugriff nutzen können.