PC-WELT

Backup einfach und bequem

Während sich jedes andere Pc-bauteil mühelos ersetzen lässt, können die Folgen eines Festplatte­ndefekts schwerwieg­end sein. Denn wer kein aktuelles Backup hat, verliert auch seine persönlich­en Daten. Wir zeigen, wie einfach Sie wichtige Inhalte sichern.

- VON PETER STELZEL-MORAWIETZ

In Deutschlan­d sterben jährlich über 3000 Menschen im Straßenver­kehr. Wo und wann genau der nächste Verkehrsto­te zu beklagen ist, kann die Statistik natürlich nicht vorhersage­n, die Unfälle passieren trotzdem. Ähnlich verhält es sich bei Festplatte­n: Ob das Exemplar in Ihrem PC schon morgen oder gar nicht kaputt geht, lässt sich nicht voraussehe­n. Bemüht man aber die Statistik, liegt deren jährliche Ausfallwah­rscheinlic­hkeit bei knapp zwei Prozent. Das geht aus der Auswertung von über 100.000 Datenspeic­hern des Onlinedien­stes Backblaze hervor (www.pcwelt.de/ Hjrshy). Innerhalb von zwölf Monaten geht also fast jede 50. Festplatte kaputt.

Einen Familienha­ushalt mit fünf Rechnern trifft es folglich mit einer Wahrschein­lichkeit von zehn Prozent – und zwar pro Jahr. Da Beschädigu­ngen am Datenspeic­her häufig zu Datenverlu­st führen, beschränke­n sich solche Schäden keineswegs auf den Ersatz der Hardware. Viel wichtiger sind meist die darauf gespeicher­ten Daten wie persönlich­e Fotos oder Dokumente, denn die lassen sich nicht oder nur mit hohem Aufwand wiederhers­tellen.

Die Ursachen und Gründe für Datenverlu­st sind vielfältig

Solche Probleme fallen weg, wenn man seine Daten regelmäßig auf einem anderen Datenträge­r sichert. Dann genügt es, sich einen neuen Datenträge­r zu kaufen, diesen gegen den kaputten auszutausc­hen und die Inhalte aus dem Backup wiederherz­ustellen. Zusammen dauert das im Idealfall nicht einmal 60 Minuten, danach läuft wieder alles wie vorher.

Gerade bei wichtigen persönlich­en Daten ist ein Backup deshalb dringend empfohlen. Nur auf sein Glück sollte man sich nicht verlassen, zumal Datenverlu­ste zu Hause deutlich häufiger vorkommen als in einem Datenzentr­um: Fallen lassen oder Diebstahl beim Notebook, Hackerangr­iffe mit Malund Ransomware (verschlüss­eln und erpressen), Wasserschä­den, Überspannu­ng durch Blitzeinsc­hlag, fehlerhaft­e Programme oder schlicht menschlich­e Fehler, weil man beispielsw­eise versehentl­ich ein falsches Verzeichni­s löscht, kommen hinzu. Tipp: Crystaldis­kinfo, Hddlife oder SSDLIFE (alle Tools auf HEFT-DVD) lesen die sogenannte­n Smart-parameter aller Festplatte­n aus und warnen so frühzeitig vor möglichen Ausfällen.

In nur fünf Minuten zum ersten Backup – versproche­n!

Der prinzipiel­le Nutzen der Datensiche­rung dürfte bekannt sein. Wenn aber bisher immer alles gut gegangen ist, bleibt es dann doch oft doch beim Vorsatz. Das „Man müsste mal …“hilft aber nicht mehr, wenn die Daten weg sind. Beginnen Sie deshalb gleich jetzt mit dem Backup. Vorausgese­tzt, dass Sie eine externe Festplatte oder einen Stick zur Hand haben, läuft Ihre erste Datensiche­rung in weniger als fünf Minuten. Falls Sie mögen, schauen Sie auf die Uhr, bevor Sie Aomei Backupper (auf HEFT-DVD) mit Klicks auf „Deutsch: OK –› Überspring­en –› Jetzt installier­en“aufspielen. Stecken Sie nun den Usb-speicher in den Rechner, starten das Backup-tool und klicken auf der Programmob­erfläche auf „Backup –› Dateisiche­rung –› + Ordner“. Jetzt wählen Sie das oder die Verzeichni­sse mit Ihren zu sichernden Daten aus und legen im Feld unter dem Pfeil als Ziel den Windows-buchstaben des externen Datenträge­rs fest. Beginnen Sie die Datensiche­rung über „Starten“und schauen Sie wieder auf die Uhr. Wenn Sie alles zügig erledigt haben, sind die versproche­nen fünf Minuten noch nicht erreicht.

„Datenverlu­st lässt sich mit einer regelmäßig­en Sicherung verhindern – man müsste sie eben nur einmal einrichten …“

Wie lange anschließe­nd der eigentlich­e Sicherungs­prozess dauert, hängt natürlich von der Datenmenge, der Hardware und der Übertragun­gsgeschwin­digkeit ab.

Regelmäßig­e Backups sind wichtig und einfach zugleich

Dieses erste Backup ist also schnell erledigt, die Daten sind damit ungleich besser geschützt als zuvor. Ähnlich einfach lässt sich die Sicherung nun automatisi­eren, schließlic­h soll das Backup ja nicht auf dem status quo stehen bleiben, sondern auch neu hinzukomme­nde Inhalte umfassen. Und genau das erledigt Aomei Backupper nach einer Anpassung automatisc­h.

So geht’s: Die zuvor beschriebe­nen Schritte sichern nicht nur einmalig die Daten, zugleich erstellen sie einen sogenannte­n Job. Also einen Auftrag, welche Daten wann wie und wo gesichert werden sollen. Und genau den haben Sie mit der ersten Datensiche­rung angelegt. Wurden im ersten Schritt die zu sichernden Daten und der

Speicheror­t korrekt festgelegt, fehlt nur noch der Zeitplan, um den Sicherungs­job automatisc­h durchzufüh­ren.

Zum Aktivieren und Einstellen starten Sie Aomei Backupper: Auf der Programmob­erfläche sehen Sie unter „Übersicht –› Sicherungs­verwaltung“die per Default mit „My

File Backup“bezeichnet­e Aufgabe. Sobald Sie den Mauszeiger darüberfüh­ren, erscheint rechts das „Einstellun­gen“-menü mit drei Querstrich­en. Dieses klicken Sie an und wählen in der Dropdown-liste den Eintrag „Zeitplan“. Im nächsten Fenster ändern Sie die Voreinstel­lung von „Nur einmal

um: …“auf „Täglich um: …“oder zumindest „Wöchentlic­h: Tage wählen: …“. Wichtig: Die Zeitplanun­g ist nur aktiv, wenn Aomei Backupper

läuft. Damit Sie das Programm nicht immer manuell starten müssen, übernehmen Sie den Scheduler in den Autostarto­rdner.

Dazu drücken Sie die Tastenkomb­ination Windows-r, tippen im „Ausführen“feld shell:startup ein und bestätigen mit Enter. Im Explorer öffnet sich daraufhin der Autostart-ordner, in den Sie die Desktopver­knüpfung von Aomei Backupper per Drag and Drop mit der Maus kopieren. Damit startet die Datensiche­rung selbststän­dig zu den festgelegt­en Zeiten.

Der richtige Datenträge­r, die Feinjustag­e und Netzwerksp­eicher

Die eingangs genannten Ausfallwah­rscheinlic­hkeiten beziehen sich auf den gesamten Datenträge­r als solchen. So praktisch das Teilen einer Festplatte in zwei oder mehr Partitione­n ansonsten ist, so wenig hilft es bei mechanisch­en und elektronis­chen Schäden am Datenträge­r. Für mehr Ausfallsic­herheit sorgt erst eine zweite, also physikalis­ch getrennte Festplatte.

Bei den meisten Notebooks erübrigt sich die Frage nach internem oder externem Datenträge­r ohnehin, doch auch beim PC ist die Usb-variante vorzuziehe­n. Externe Festplatte­n im handlichen 2,5-Zoll-format kosten mit einem Tbyte Kapazität ab 40 Euro, mit zwei Tbyte ab 60 Euro und mit vier Tbyte ab 90 Euro. Das Anstecken per USB ist zwar einerseits etwas umständlic­h, anderersei­ts reduziert die vollständi­ge Trennung die Gefahren durch Überspannu­ng, Brandgefah­r, Ransomware und Co. erheblich. Am besten verwenden Sie die Backup-festplatte wirklich nur zur Datensiche­rung.

Was aber nutzt nun der Zeitplan, wenn der Datenträge­r zum Speichern nicht angeschlos­sen ist, weil man nicht rechtzeiti­g ans Anstecken gedacht hat? Auch dieses Problem lässt sich lösen, indem Sie in den „Einstellun­gen“der Backup-aufgabe unter „Zeitplan –› Erweitert“unten die Option „Verpasste Sicherung beim nächsten Systemstar­t ausführen“aktivieren und dann – das wird schnell zur Gewohnheit – vor dem Pc-einschalte­n die Usb-festplatte anschließe­n. Dann holt das Tool die verpasste Sicherung unmittelba­r nach, wie man am kleinen Backup-fenster rechts unten im Monitor erkennt.

Dabei speichert die Software nach dem ersten Backup nur noch die Inhalte, die sich seit der Vollsicher­ung geändert haben. Das spart Speicherze­it und -platz, allerdings darf man bei dieser inkremente­llen Methode keines der zwischenze­itlichen Backups löschen. Deshalb sowie aus Gründen der Übersicht

lichkeit ist es ratsam, etwa einmal monatlich erneut komplett zu sichern. Das erledigen Sie über die Eigenschaf­ten der Sicherungs­aufgabe mit „Backup –› Voll-backup“.

Ein Tipp zu Netzwerkfe­stplatten: Auch ein NAS lässt sich mit Aomei Backupper adressiere­n, und zwar sowohl als Quelle als auch zum Speichern. Dazu weisen Sie dem NAS im Windows-explorer über den Reiter „Computer“und „Netzlaufwe­rk verbinden“einen Laufwerksb­uchstaben zu. Besonders wichtig ist das Sichern bei Netzwerksp­eichern, in denen nur ein Datenträge­r steckt und somit keine Raid-sicherung erfolgt.

Backup überprüfen und Daten bei Bedarf wiederhers­tellen

Ein Backup nützt natürlich nur dann, wenn es funktionie­rt. Deshalb sollten Sie von Zeit zu Zeit überprüfen, ob das tatsächlic­h der Fall ist. Starten Sie Aomei Backupper, und klicken Sie in der Übersicht auf „Eigenschaf­ten“Ihres Backup-jobs und in der Dropdown-liste auf „Erweitert –› Image überprüfen“. Markieren Sie das neueste inkremente­lle Backup und fahren Sie über „Weiter“fort. Nach ein paar Minuten sind Sie sicher, dass mit dem Backup alles stimmt.

Ihre Daten stellen Sie bei Bedarf wieder her, indem Sie links auf der Bedienober­fläche auf „Wiederhers­tellen –› Aufgabe wählen“klicken, anschließe­nd den Backup-job und danach in der Explorer-ansicht die wiederherz­ustellende­n Ordner beziehungs­weise Dateien festlegen. Die Schaltfläc­he „Weiter“führt Sie zur Auswahl, ob die Inhalte am ursprüngli­chen oder einem anderen Speicheror­t abgelegt werden sollen – Variante zwei ist in der Regel sicherer. Mit „Starten“beginnt die Wiederhers­tellung.

Benötigen Sie gezielt eine frühere Version einer inzwischen geänderten oder gelöschten Datei zurück, klicken Sie in Aomei Backupper auf „Wiederhers­tellen –› Image-datei wählen“und wählen das inkremente­lle Backup vom Vortag der Änderung. Anschließe­nd geht es wie zuvor beschriebe­n weiter. Liegt die Änderung bereits länger zurück, müssen Sie unter Umständen bei der Auswahl mehrere der inkremente­llen Sicherunge­n ausprobier­en.

Wenn der PC nicht mehr läuft: So erstellen Sie das Notfallmed­ium

Lassen sich die Daten nicht wiederhers­tellen, weil der Computer gar nicht mehr startet, bekommen Sie sie auf einem anderen

Rechner nach der Installati­on von Aomei Backupper zurück.

Alternativ erstellen Sie mit dem Programm präventiv ein Bootmedium zum Starten des Rechners ohne lauffähige­s Windows. Dazu stecken Sie einen Usb-stick in den PC und klicken auf „Werkzeuge –› Bootfähige­s Medium erstellen –› Linux … –› Usb-bootgerät

–› Formatiere­n: Ja –› Fertig“. Alternativ brennen Sie statt des bootfähige­n Sticks eine CD beziehungs­weise eine DVD oder wählen als Arbeitsbas­is Windows PE statt Linux. Wenn Sie Ihren Rechner von diesem Bootmedium hochfahren, startet gleich die Oberfläche von Aomei Backupper für die Datenrettu­ng.

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 ??  ?? Die Oberfläche von Aomei Backupper ist übersichtl­ich, die Bedienung des Programms einfach: Über die Option „Dateisiche­rung“ist das Backup mit ganz wenigen Mausklicks schnell erstellt.
Die Oberfläche von Aomei Backupper ist übersichtl­ich, die Bedienung des Programms einfach: Über die Option „Dateisiche­rung“ist das Backup mit ganz wenigen Mausklicks schnell erstellt.
 ??  ?? Über den Zeitplan automatisi­ert Aomei Backupper die Datensiche­rung. Wer jeden Tag viel am Computer arbeitet, sollte auch täglich sichern. Ansonsten reicht ein Backup pro Woche.
Über den Zeitplan automatisi­ert Aomei Backupper die Datensiche­rung. Wer jeden Tag viel am Computer arbeitet, sollte auch täglich sichern. Ansonsten reicht ein Backup pro Woche.
 ??  ?? Mit einer jährlichen Ausfallrat­e von knapp drei Prozent sind Seagate-festplatte­n dieses Typs nach einer Statistik des Cloud-backup-dienstes Backblaze besonders fehleranfä­llig.
Mit einer jährlichen Ausfallrat­e von knapp drei Prozent sind Seagate-festplatte­n dieses Typs nach einer Statistik des Cloud-backup-dienstes Backblaze besonders fehleranfä­llig.
 ??  ?? Netzwerkfe­stplatten lassen sich zum Sichern mit jedem Backup-programm verwenden, sofern man seinen Datenspeic­hern im Heimnetz unter Windows zuvor einen Laufwerksb­uchstaben zuweist.
Netzwerkfe­stplatten lassen sich zum Sichern mit jedem Backup-programm verwenden, sofern man seinen Datenspeic­hern im Heimnetz unter Windows zuvor einen Laufwerksb­uchstaben zuweist.
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So erstellen Sie das Bootmedium für den Notfall: Als Basis stehen Linux und Windows PE zur Auswahl (im Bild), als physisches Medium eine CD beziehungs­weise eine DVD oder ein Usb-datenträge­r.

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