Anonym im Internet surfen
Anonymisierungsdienste auf dem Smartphone verhindern, dass die eigenen Internetaktivitäten ausgespäht werden können. Sehr beliebt ist das Anonymisierungsnetzwerk TOR.
TOR steht für „The Onion Router“, zu Deutsch „Der Zwiebelrouter“. Der kurios wirkende Begriff erklärt sich, wenn man sich das Funktionsprinzip vor Augen führt:
Denn um seine Herkunft zu verschleiern, schickt TOR jedes Datenpaket über verschiedene, zufällig ausgewählte Computer (Nodes), bevor es dann über einen Endknoten (Exit Node) in das offene Internet übergeben wird. Ihre Ip-spur wird also über verschiedene Anonymisierungsserver umgeleitet. Damit die Daten auf keinem der beteiligten Tor-rechner mitgelesen werden können, sind sie verschlüsselt. Es handelt sich hierbei um eine mehrfache Verschlüsselung im Zwiebelschalenprinzip. Jeder der am Transport beteiligten Nodes entschlüsselt dabei eine Schicht. Auf diese
Weise sieht das Paket, das beim Node ankommt, für eventuelle Lauscher anders aus als das, welches der Node weitersendet. Selbstverständlich sollte klar sein, dass Sie sich nicht bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken oder Ihrem E-mail-account anmelden dürfen, während Sie mit TOR surfen, sonst ist es mit der Anonymität schnell vorbei. Um mit Ihrem Smartphone anonym im Internet zu surfen, benötigen Sie die kostenfreie Proxy-app „Orbot: Vermittlung mit TOR“sowie den Security-browser „Orfox: TOR Browser for Android“vom Anbieter The TOR Project, die Sie im Google Play Store finden. Um anonym via TOR zu surfen, öffnen Sie nach der Installation zuerst die Orbot-app auf Ihrem Smartphone. Tippen Sie in der Mitte des Bildschirms etwas länger auf das Zwiebelsymbol, um den Dienst zu starten. Im Anschluss daran gelangen Sie über die Schaltfläche „Durchsuchen“unten in der Mitte zum Sicherheitsbrowser „Orfox: TOR Browser for Android“. Um Ihre Spuren im Web noch besser zu anonymisieren, sollten Sie ab und zu Ihre Tor-identität wechseln. Öffnen Sie hierfür die Orbot-app und wischen Sie horizontal über den Aktivierungs-button in der Mitte des Bildschirms. Er sollte sich nun um seine eigene Achse drehen. Dabei verändern Sie die Tor-identität, wodurch sich Ihre Ip-adresse, mit der Sie sich im Netz bewegen, ändert. Ein Nachteil: Zwar schützen Sie Ihre Privatsphäre, wenn Sie über das Tor-netzwerk surfen. Allerdings müssen Sie mit schwächelnder Performance rechnen. Die Download-geschwindigkeit ist geringer als beim Surfen im Normalbetrieb, denn schon eine überlastete Zwischenstation kann wie eine Bremse wirken.