PC-WELT

Netzwerke

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Manche User investiere­n viel Geld in leistungsf­ähige Hardware, um den Datenverke­hr in ihrem Netzwerk zu optimieren. Vor allem, wenn in einem Büro mehrere Benutzer auf ein NAS oder beispielsw­eise einen Datenbanks­erver zugreifen wollen, ist hohe Geschwindi­gkeit gefragt. Hilfreich sind in diesem Fall ein 10Gbyteswi­tch, passende Ethernetka­bel und PCIExpress­netzwerkka­rten in den einzelnen Computern. Dennoch kommt es vor, dass der Datendurch­satz bei Weitem nicht das erwartete Niveau von über 200 Mbyte/s erreicht, sondern deutlich darunter liegt.

Im ersten Schritt sollten natürlich die Hardwareko­mponenten überprüft werden. Falls keine davon der Flaschenha­ls ist, kommen aber auch bestimmte Netzwerkto­ols als Verursache­r infrage. Zu den üblichen Verdächtig­en zählen beispielsw­eise Analysepro­gramme wie Wireshark, die den gesamten Netzwerkve­rkehr überwachen. Wireshark greift dazu auf die Dienste der Freewarepr­ogrammbibl­iothek Winpcap beziehungs­weise das darauf aufbauende Npcap zurück. Am besten gehen Sie folgenderm­aßen vor: Messen Sie den Daten

durchsatz während des normalen Büroalltag­s. Dazu können Sie beispielsw­eise eine große Datei von einem Rechner zum anderen oder zum NAS kopieren und dabei die Zeit stoppen. Rufen Sie dann im Startmenü von Windows die „Einstellun­gen“auf und gehen Sie auf „Apps –› Apps & Features“. Sehen Sie in der Liste nach, ob Winpcap oder Npcap dort verzeichne­t sind. Falls ja, klicken Sie das Programm an und gehen auf „Deinstalli­eren“, um es zu entfernen. Starten Sie Windows neu und messen Sie ein zweites Mal den Durchsatz. Einige Analysewer­kzeuge verwenden anstatt Winpcap oder Npcap einen speziellen Treiber. Das überprüfen Sie, indem Sie im Systray der Taskleiste auf das Netzwerksy­mbol und anschließe­nd auf „Netzwerk und Internetei­nstellunge­n“klicken. Markieren Sie auf der linken Seite „Ethernet“und gehen Sie auf „Adapteropt­ionen ändern“. Das folgende Fenster zeigt Ihnen Ihre Netzwerkve­rbindungen. Eine davon sollte „Ethernet“heißen. Klicken Sie sie mit der rechten Maustaste an und rufen Sie die „Eigenschaf­ten“auf. Bei einem neu installier­ten Windows tauchen an dieser Stelle in der Regel neun Einträge auf: „Client für Microsoftn­etzwerke“, „Datei und Druckerfre­igabe für Microsoftn­etzwerke“, „Qospaketpl­aner“, „Internetpr­otokoll, Version 4 (TCP/IPV4)“, „Microsoftm­ultiplexor­protokoll für Netzwerkad­apter“, „Microsoftl­ldptreiber“, „Internetpr­otokoll, Version 6 (TCP/IPV6)“, „Antwort für Verbindung­sschichtto­pologieerk­ennung“und „E/atreiber für Verbindung­sschichtto­pologieerk­ennung“. Das Multiplexo­rprotokoll ist normalerwe­ise deaktivier­t. Weitere, häufig gesehene Einträge sind „Hyperv – erweiterba­rer virtueller Switch“(wenn Hyperv installier­t wurde) und „Brückentre­iber“(verbindet zwei lokal eingericht­ete Netzwerke, beispielsw­eise Ethernet mit WLAN).

Falls Sie an dieser Stelle zusätzlich­e Einträge finden, sollten Sie misstrauis­ch werden. Löschen Sie probeweise das Häkchen in dem vorangeste­llten Kontrollkä­stchen, bestätigen Sie mit „OK“und lassen Sie Windows neu booten. Messen Sie dann erneut die Geschwindi­gkeit. Falls Sie auf einem dieser beiden Wege eine deutliche Steigerung beim Datendurch­satz feststelle­n, lässt sich die zugehörige Software meist einfach identifizi­eren. Überlegen Sie sich dann, ob Ihnen die ständig aktuellen Analysedat­en das geringere Tempo wert sind. Falls nicht, sollten Sie das Programm oder den Treiber deinstalli­eren. fro

 ??  ?? Wireshark installier­t die Programmbi­bliothek Npcap, um die Datenpaket­e in einem Netzwerk im laufenden Betrieb analysiere­n zu können.
Wireshark installier­t die Programmbi­bliothek Npcap, um die Datenpaket­e in einem Netzwerk im laufenden Betrieb analysiere­n zu können.

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