PC-WELT

Die 20 besten fertigen VMS

Mit Zweit-systemen in einer virtuellen Maschine arbeiten Sie geschützt auf Ihrem Rechner

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Eine virtuelle Maschine (VM) ist eine Art Computer im Computer: Eine Virtualisi­erungssoft­ware stellt einen abgeschirm­ten Bereich des Arbeitsspe­ichers und weitere Hardwarere­ssourcen wie CPU, Festplatte­nplatz und Peripherie­geräte zur Verfügung, wo Sie ein weiteres, vom Wirtssyste­m unabhängig­es Betriebssy­stem samt Anwendunge­n installier­en können. Auf diese Weise können Sie beispielsw­eise unter Windows ein Linuxsyste­m einrichten, um darauf nur für Linux verfügbare Programme ausführen zu können. Oder Sie richten ein Windowssys­tem mit einer speziellen, auf eine bestimmte Aufgabe abgestimmt­en Konfigurat­ion ein, das Sie nur starten, wenn Sie es auch tatsächlic­h benötigen. Im profession­ellen Umfeld werden virtuelle Maschinen auch für Softwarete­sts verwendet oder beispielsw­eise auch zur Beobachtun­g von Virenaktiv­itäten: Die Maschine lässt sich so abkapseln, dass die Schadsoftw­are sicher eingeschlo­ssen ist und nicht auf den realen Computer überspring­en kann.

Die Einrichtun­g und Konfigurat­ion einer virtuellen Maschine inklusive Betriebssy­stem und Anwendunge­n kann sich jedoch recht zeitaufwen­dig gestalten. Aus diesem Grund gibt es mittlerwei­le von mehreren Anbietern vorkonfigu­rierte Maschinen, die Sie einfach nur noch zu starten brauchen. Das funktionie­rt, da virtuelle Maschinen in einer einzigen, großen Datei vorliegen, die Sie lediglich in eine Virtualisi­erungssoft­ware importiere­n und dann starten müssen. Aus lizenzrech­tlichen Gründen dürfen die Websites keine kommerziel­le Software bereitstel­len, so dass sich das Angebot nahezu ausschließ­lich auf Linuxdistr­ibutionen und Anwendunge­n beschränkt. Nur Microsoft macht eine Ausnahme und bietet eine 90Tagevers­ion von Windows 10 als fertige virtuelle Maschine an.

Einer Übersicht kostenlose­r VMS und ihrer Einsatzzwe­cke finden Sie auf Seite 43. Ein paar der bekanntere­n VMS sind ab Seite 44 genauer vorgestell­t und zum Ausprobier­en auch auf der PLUSDVD 2.

Das brauchen Sie für eine virtuelle Maschine

Um eine virtuelle Maschine anlegen, öffnen und speichern zu können, benötigen Sie eine Virtualisi­serungssof­tware. Die beiden am weitesten verbreitet­en Programme dieser Art sind die Freeware Vmware Workstatio­n Player (auf PLUSDVD 2) und das ebenfalls kostenlose Virtualbox (auf PLUSDVD 2) von Oracle. Bei den Recherchen für diesen Artikel hat sich die Oraclesoft­ware als unkomplizi­erter erwiesen. Vmware hingegen hatte Schwierigk­eiten bei der korrekten Erkennung des Netzwerkad­apters.

Das Starten einer virtuellen Maschine mit Virtualbox ist einfach. Wenn Sie sich für eine VM vom Anbieter Bitnami entschiede­n haben (beispielsw­eise Wordpress, auch auf HEFTDVD), gehen Sie meist so vor: Sie laden die Datei der VM herunter und starten Virtualbox. Gehen Sie auf „Datei –› Appliance importiere­n“. Wählen Sie im folgenden Fenster die herunterge­ladene Datei aus. Alles Weitere geschieht automatisc­h. So auch der Start der VM (Wordpress in unserem Beispiel) mit einem Login über das Linuxsyste­m Debian. Hier erscheint etwas später in gelber Schrift, unter welcher IPAdresse Sie die Software der virtuellen Maschine erreichen sowie den Benutzerna­men und das Kennwort für die Anmeldung. Um nun die VM zu nutzen, öffnen Sie in Windows Ihren Browser und tippen die IPADresse und die Anmeldedat­en ein.

Anders gehen Sie vor, wenn Sie eine VM von Osboxes starten möchten. Klicken Sie in diesem Fall in Virtual Box auf „Maschine –› Neu“, und geben Sie im folgenden Fenster einen beliebigen Namen ein. Wählen Sie einen Ordner aus, den die Maschine nutzen soll, stellen Sie neben „Typ“das Betriebssy­s

„Virtuelle Maschinen bieten ideale Testumgebu­ngen, Surfstatio­nen und Spezialtoo­ls für jeden PC.“

tem, meist „Linux“, und neben „Version“die passende Distributi­on ein, etwa „Opensuse“. Klicken Sie auf „Weiter“, und geben Sie je nach Ausstattun­g Ihres PCS den Arbeitsspe­icher an, den Sie der Maschine zur Verfügung stellen wollen. Klicken Sie auf „Weiter“. Wählen Sie im nächsten Fenster „Vorhandene Festplatte verwenden“, und klicken Sie rechts neben dem Auswahlmen­ü auf das Ordnersymb­ol. Klicken Sie auf „Hinzufügen“, markieren Sie die herunterge­ladene Datei der virtuellen Maschine, und klicken Sie auf „Öffnen“. Sie erscheint nun ganz unten in der Liste bei „Not Attached“. Markieren Sie das File, und klicken Sie auf „Auswählen“und „Erzeugen“.

Jetzt finden Sie sich auf dem Startbilds­chirm von Virtualbox wieder. Markieren Sie links in der Liste die neue Maschine, und klicken Sie auf „Starten“. Die virtuelle Maschine wird im Fenster von Virtualbox ausgeführt.

Hoher Schwierigk­eitsgrad bei Linux-vms

Die Anbieter der virtuellen Maschinen machen es Ihnen so einfach wie möglich. Wenn es in den Programmen Abhängigke­iten gibt, also eine Anwendung beispielsw­eise eine Datenbank oder PHP voraussetz­t, so ist diese Software ebenfalls bereits in die Maschi

ne integriert und konfigurie­rt. Dennoch sollten Sie nach Möglichkei­t bereits ein wenig Erfahrung mit Linux und Serversoft­ware gesammelt haben, denn viele der angebotene­n Pakete sind sehr komplex.

Viele Anwender scheitern beispielsw­eise an der Suche nach dem Loginscree­n von Wordpress (Sie erreichen ihn über [IPADresse]/wpadmin). Die Dokumentat­ionen

von Bitnami & Co. sind dabei wenig hilfreich. Sie müssen selbst auf der Website der Software und in Hilfeforen recherchie­ren. Auch für den Fall, dass es Probleme mit Treibern oder Anwendunge­n gibt, sollten Sie etwas Erfahrung mit Linux mitbringen. Die virtuellen Maschinen basieren praktisch alle auf Debian, das jedoch ohne grafische Bedienober­fläche eingesetzt wird.

Während sich Wordpress (Seite 45) in erster Linie für kleinere Projekte wie die Blogs von Privatpers­onen eignet, wendet sich Joomla vor allem an Unternehme­n, Vereine und Organisati­onen, die mittelgroß­e Websites betreiben. Mit der Software lässt sich beispielsw­eise die Website für eine Onlinezeit­schrift oder einen Onlineshop aufbauen; auch mehrsprach­ige Seiten sind möglich. Im Unterschie­d zu Wordpress wurde Joomla zunächst für die Gestaltung von Webseiten konzipiert. Das ist mit diesem System daher besonders einfach, während man zum Anlegen eines Blogs einige Hürden überwinden muss. Es gibt jedoch eine große, hilfsberei­te Community, die bei praktisch allen Problemen weiterhelf­en kann.

Anbieter: Bitnami

Mit der virtuellen Maschine von Openprojec­t holen Sie sich ein profession­elles Projektman­agementsys­tem auf den Rechner, das sich auch für die Anforderun­gen von größeren Unternehme­n eignet. Die Software bietet unter anderem anpassbare Vorlagen, GanttDiagr­amme, ein Budgetmana­gement, eine Meilenstei­nverfolgun­g und Funktionen für die Zusammenar­beit zwischen mehreren Anwendern. Die Entwicklun­g der Software wird kontrollie­rt von einem deutschen Verein, die Programmie­rung selbst erfolgt über die Openprojec­t Gmbh. Einsteiger benötigen einige Einarbeitu­ngszeit, um sich mit dem Programm vertraut zu machen – Openprojec­t ist deutlich sperriger als etwa Microsoft Project. Dafür ist die Software in der Basisversi­on jedoch kostenlos nutzbar.

Anbieter: Bitnami

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In den Einstellun­gen der Virtualisi­erungssoft­ware können Sie einer VM mehr Arbeitsspe­icher zuweisen und weitere Änderungen an der virtuellen und echten Hardware vornehmen.
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