Windows 10: Zwang zum Onlinekonto
Noch lässt es sich umgehen
Beim Windows-setup konnte man bisher zwischen einer Installation mit oder ohne Verknüpfung zu einem Microsoft-konto wählen. Jetzt zieht Microsoft auch in Deutschland die Daumenschrauben etwas an und will die Nutzer zur Anmeldung mit einem Onlineaccount zwingen. Wir zeigen, wie das Setup von Windows 10 Home auch ohne Zwangskonto gelingt. Bei der Proversion kann man weiter frei wählen.
Die neueste Windows-fassung zum Installieren erhält man entweder über das Media Creation Tool (www.pcwelt.de/2102904) oder über den Windows ISO Downloader (www.pcwelt.de/2308383). Tatsächlich gewährt der Dialog zur Kontoeinrichtung während des Setup-prozesses, also noch vor ersten Erscheinen des Desktops, keine Möglichkeit mehr, ein lokales Offlinekonto zu verwenden – die Option hat Microsoft schlicht entfernt. Über den Zurück-pfeil dreht man sich quasi im Kreis, die Schaltfläche „Weitere Informationen“erklärt immerhin, wie Sie dies in der Einstellungenapp nachträglich ändern: nämlich über „Konten –› Ihre Infos –› Stattdessen mit einem lokalen Konto anmelden“. Das aber kann man sich sparen, wenn am Rechner kurz das Netzwerkkabel gezogen oder WLAN am Router ausgeschaltet wird. Ein Mausklick auf den Pfeil zurück links oben im weiterhin geöffneten Anmeldefenster öffnet einen neuen Dialog mit einer Zeile, in der sich wie bisher ein Benutzernamen für das lokale Konto eingeben lässt. Hier funktioniert auch ein Fantasiename. Ein Kennwort im nächsten Schritt können Sie vergeben, Sie müssen es aber nicht.
Danach folgen die üblichen Einstellungen zum Aktivitätsverlauf, zum digitalen Assistenten, zur Spracherkennung, zum Standortzugriff und zu den Diagnosedaten. Das war es, fast zumindest. Denn sobald man die Internetverbindung über das Netzwerkkabel oder WLAN wiederherstellt, gilt es beim Dialog „Ziehen Sie einen noch größeren Nutzen aus Windows“unten auf „Vorerst überspringen“zu klicken, wenn man ohne Onlinekonto weiterarbeiten möchte.
Datenübermittlung lässt sich nicht komplett ausschalten
Schon seit Jahren wird der Us-konzern kritisiert, weil die Windows-rechner ständig
„Diagnosedaten“an die Firmenzentrale übermitteln. Komplett abschalten lässt sich dieser Datentransfer nur in der Enterpriseversion für Unternehmen.
In Windows 10 Home und Pro können Sie nur den Umfang der Übertragung einstellen, indem Sie in der Einstellungen-app auf „Datenschutz –› Diagnose und Feedback“klicken: Hier haben Sie die Wahl zwischen „Standard“und „Vollständig“. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Optionen in einigen Monaten in „Erforderlich“und „Optional“umbenannt werden.
Tipp: Mehr Kontrolle über die an vielen Stellen verteilten Einstellungen zur Privatsphäre und zum Datenschutz haben Sie, wenn Sie ein Tool wie W10privacy (www. w10privacy.de) einsetzen.