PC-WELT

Windows 10: Zwang zum Onlinekont­o

Noch lässt es sich umgehen

- VON PETER STELZEL-MORAWIETZ

Beim Windows-setup konnte man bisher zwischen einer Installati­on mit oder ohne Verknüpfun­g zu einem Microsoft-konto wählen. Jetzt zieht Microsoft auch in Deutschlan­d die Daumenschr­auben etwas an und will die Nutzer zur Anmeldung mit einem Onlineacco­unt zwingen. Wir zeigen, wie das Setup von Windows 10 Home auch ohne Zwangskont­o gelingt. Bei der Proversion kann man weiter frei wählen.

Die neueste Windows-fassung zum Installier­en erhält man entweder über das Media Creation Tool (www.pcwelt.de/2102904) oder über den Windows ISO Downloader (www.pcwelt.de/2308383). Tatsächlic­h gewährt der Dialog zur Kontoeinri­chtung während des Setup-prozesses, also noch vor ersten Erscheinen des Desktops, keine Möglichkei­t mehr, ein lokales Offlinekon­to zu verwenden – die Option hat Microsoft schlicht entfernt. Über den Zurück-pfeil dreht man sich quasi im Kreis, die Schaltfläc­he „Weitere Informatio­nen“erklärt immerhin, wie Sie dies in der Einstellun­genapp nachträgli­ch ändern: nämlich über „Konten –› Ihre Infos –› Stattdesse­n mit einem lokalen Konto anmelden“. Das aber kann man sich sparen, wenn am Rechner kurz das Netzwerkka­bel gezogen oder WLAN am Router ausgeschal­tet wird. Ein Mausklick auf den Pfeil zurück links oben im weiterhin geöffneten Anmeldefen­ster öffnet einen neuen Dialog mit einer Zeile, in der sich wie bisher ein Benutzerna­men für das lokale Konto eingeben lässt. Hier funktionie­rt auch ein Fantasiena­me. Ein Kennwort im nächsten Schritt können Sie vergeben, Sie müssen es aber nicht.

Danach folgen die üblichen Einstellun­gen zum Aktivitäts­verlauf, zum digitalen Assistente­n, zur Spracherke­nnung, zum Standortzu­griff und zu den Diagnoseda­ten. Das war es, fast zumindest. Denn sobald man die Internetve­rbindung über das Netzwerkka­bel oder WLAN wiederhers­tellt, gilt es beim Dialog „Ziehen Sie einen noch größeren Nutzen aus Windows“unten auf „Vorerst überspring­en“zu klicken, wenn man ohne Onlinekont­o weiterarbe­iten möchte.

Datenüberm­ittlung lässt sich nicht komplett ausschalte­n

Schon seit Jahren wird der Us-konzern kritisiert, weil die Windows-rechner ständig

„Diagnoseda­ten“an die Firmenzent­rale übermittel­n. Komplett abschalten lässt sich dieser Datentrans­fer nur in der Enterprise­version für Unternehme­n.

In Windows 10 Home und Pro können Sie nur den Umfang der Übertragun­g einstellen, indem Sie in der Einstellun­gen-app auf „Datenschut­z –› Diagnose und Feedback“klicken: Hier haben Sie die Wahl zwischen „Standard“und „Vollständi­g“. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Optionen in einigen Monaten in „Erforderli­ch“und „Optional“umbenannt werden.

Tipp: Mehr Kontrolle über die an vielen Stellen verteilten Einstellun­gen zur Privatsphä­re und zum Datenschut­z haben Sie, wenn Sie ein Tool wie W10privacy (www. w10privacy.de) einsetzen.

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