Apps ohne Grenzen
Ist eine App im Google Play Store nicht erhältlich, stellt eine Akpdatei eine Alternative dar
Als Apk-datei (Android Package) bezeichnet man die Installationsdatei einer App. Sie stellt eine praktische Alternative zum Play Store dar, falls eine App darin gar nicht, noch nicht oder nicht mehr verfügbar ist. Einer der häufigsten Gründe für den Einsatz einer APK ist der Wunsch, eine Anwendung zu testen. Der Streaminganbieter Disney+ ist ein gutes Beispiel: Viele Anwender möchten nicht bis Ende März warten, um einen Blick auf den Dienst zu werfen. Da die Disney+-app bis zum Start aber über den Google Play Store nicht erhältlich ist, lässt sich dies mit einer Apk-datei aus anderen Quellen bewerkstelligen. Eine kurze
Google-suche nach „Disney+“und „APK“bringt hier schnell Ergebnisse.
Ein weiterer Grund ist das Testen einer Betaversion, also der kommenden Version einer bereits vorhandenen App. Zwar bieten viele Anbieter wie Whatsapp einen Beta-kanal (http://bit.ly/371nypo) an, über den Sie anstehende Versionen ganz offiziell über den Google Play Store beziehen. Allerdings ist die Zahl Tester meist limitiert. Aktuell werden beispielsweise für Whatsapp keine neuen Beta-tester mehr aufgenommen.
Ein weiterer Grund für die Verwendung von Apk-dateien sind die Systemvoraussetzungen zur Installation einer App. Gerade bei älteren Smartphones, für die es keine Betriebssystem-updates mehr gibt, hört zu einem gewissen Zeitpunkt der App-support über den Google Play Store auf. Müssen Sie dann aus einem beliebigen Grund Ihr Smartphone neu installieren, kann es sein, dass der Play Store Ihnen bei einer App meldet, dass Ihr Mobilgerät die Systemvoraussetzungen der aktuellen App-version nicht erfüllt. Da aber der Google Play Store bis heute keine Möglichkeit anbietet, eine ältere Version einer App herunterzuladen und zu installieren, bleibt Ihnen an dieser Stelle nur noch eine Apk-datei als Alternative. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie alles über die Möglichkeiten, aber auch über die Risiken beim Einsatz von APKS. Wir zeigen Ihnen, aus welchen Quellen Sie diese sicher herunterladen und welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen Sie trotz allem treffen sollten.
Installation von APKS auf Ihrem Android-gerät zulassen
Die Installation von APKS aus fremdem Quellen ist nicht ganz ohne Risiko. Im Google Play Store übernimmt der Dienst Play Protect den Schutz Ihres Smartphones vor Schad-apps. Die Apps werden dabei vor dem Herunterladen überprüft, ob sie auch wirklich sicher sind. Und auch, wenn Sie Apps über eine Apk-datei installiert haben, untersucht Play Protect diese und zeigt an, wenn es eine App auf Ihrem Gerät gefunden hat, die potenziell schädlich ist.
Damit Sie nicht versehentlich – etwa über einen Link in einer Mail – eine Apk-datei auf Ihrem Smartphone installieren, müssen Sie diesen Installationsweg in den Ein
„Ist eine App im Google Play Store nicht erhältlich, stellt eine Apk-datei eine Alternative dar.“
stellungen erst erlauben. Damit soll auch verhindert werden, dass Ihnen unbemerkt Schadsoftware untergeschoben wird. Unter Android 10 finden Sie die Option unter „Einstellungen / Apps & Benachrichtigungen / Erweitert / Spezieller App-zugriff / Installieren unbekannter Apps“. Bei Android 9 geben Sie die Installation unter „Einstellungen / Apps / Spezieller Zugriff / Unbekannte Apps installieren“frei. Auf diesem Weg erlauben Sie beispielsweise Ihrem Dateimanager oder Ihrem Standardbrowser die Ausführung einer Apk-datei. Allen anderen Programmen bleibt diese Option weiterhin versagt.
Das Freischalten des Browsers bietet sich an, wenn Sie eine Datei direkt aus dem Internet von einer Website herunterladen und von dort auch die Installation starten. Der Dateimanager wäre der Weg Ihrer Wahl, wenn Sie die Datei über Ihren Computer heruntergeladen und anschließend auf Ihr Smartphone kopiert hätten. Doch ganz egal, welche App Sie am Ende für die Installation verwenden: Nachdem der Vorgang abschlossen ist, sollten Sie aus Sicherheitsgründen die zuvor gewährten Rechte bis zur nächsten Apk-installation wieder entziehen.
Tipp: Bei älteren Android-versionen verwenden Sie am besten die Suche, um den Schalter für die Apk-installation zu finden. Suchen Sie dabei am besten in den Einstellungen nach dem Begriff „unbekannt“.
Die erste Anlaufstation für den Download: APK Mirror
Nachdem Sie Ihrem Smartphone die Berechtigungen für die Ausführung der Apkdatei erteilt haben, benötigen Sie im nächsten Schritt eine passende Quelle, von der Sie die gewünschten Daten herunterladen. Die Suchmaschine Ihrer Wahl ist in diesem
Fall keine optimale Herangehensweise, denn über APKS wird oftmals versucht, Malware auf Ihr Smartphone einzuschleusen. Eine der verlässlichsten Quellen im Internet ist die Website von APK Mirror (http:// bit.ly/2ozvwgp). Diese wird von den Administratoren von Android Police – einem englischsprachigen Android Onlineportal – betrieben und gilt als vertrauenswürdig und zuverlässig.
Trotz allem können Sie auch in diesem Zusammenhang nie vorsichtig genug sein. Deswegen empfehlen wir Ihnen, bevor Sie eine gesuchte App herunterladen, diese erst einmal online zu überprüfen. Hierfür bietet sich der Onlinedienst Virustotal (http://bit.ly/2uqunnf) an. Dieser überprüft eine Datei oder eine URL, ob sich dahinter eine schadhafte Datei verbirgt. Da viele Virenscanner unter Windows bereits beim Download einer APK Alarm schlagen, nutzen Sie am besten die Url-variante. Suchen Sie als Erstes auf der Apk-mirror-website nach der gewünschten App. Klicken Sie die Schaltfläche „Download APK“mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie die Funktion „Link-adresse kopieren“aus.
Rufen Sie anschließend die Website von Virustotal auf, und wählen Sie die Funktion zur Untersuchung einer URL aus. Fügen Sie die zuvor kopierte Adresse in das Feld ein, und starten Sie die Analyse. Ist die APK unverdächtig, erhält sie von den entsprechenden Online-virenscannern den Status „Clean“. Falls Sie an dieser Stelle mehrere Warnmeldungen erhalten, sollten Sie von dem Download der APK absehen.
Alternative Bezugsquelle für APKS: APKPURE
APK Mirror bietet jedoch nicht alle Apps, die über den Google Play Store verfügbar
sind. Eine Suche beispielsweise nach Disney+, dem neuen Streamingdienst, hat zumindest Anfang Februar 2020 noch keinen Treffer erzielt. An dieser Stelle hilft Ihnen unter Umständen APKPURE (http:// bit.ly/3bgid7p) weiter, ein alternativer Apkanbieter. Dort haben wir im Rahmen unserer Recherche beispielsweise Disney+ ebenso gefunden wie HAGO – Play with New Friends. Beides sind Apps, die zwar
über den Google Play Store zur Verfügung stehen, allerdings nicht in Deutschland. Bei APKPURE können Sie beide Apps trotz allem problemlos herunterladen. Hierfür steht Ihnen entweder die Website zur Verfügung, oder Sie verwenden die Apkpureapp, welche Sie direkt auf der Website (http://bit.ly/31yar9q) herunterladen. Natürlich gilt auch bei diesem Anbieter das gleiche wie bei APK Mirror: Vor dem Download einer Datei sollten Sie diese erst einmal über Virustotal überprüfen.
Bequeme Apk-suche dank Browser-erweiterung
Eine komfortable Erweiterung für den PC rund um dem Google Play Store ist die Browser-erweiterung „Toolbox für den Google Play Store“. Sie steht Ihnen für den Google-chrome-browser zur Verfügung und ist direkt über den Chrome Web Store (http://bit.ly/3bmb13z) verfügbar.
Diese App erweitert die Webseite einer App im Google Play Store um mehrere Schaltflächen und bietet Ihnen einen direkten Zugang zu APK Mirrors, falls dort die App als APK zum Download verfügbar ist. Darüber hinaus erhalten Sie Informationen zur App auf der Appbrain-website, beispielsweise, wie oft die App heruntergeladen wurde, wie groß die Apk-datei ist oder wann das letzte Update erschienen ist. Ein weiterer Button führt zur Website von Android Police, auf der Sie weitere Informationen zur App finden. Gibt es ein offizielles Beta-programm, können Sie diesem über die Schaltfläche „Join beta“beitreten. Damit die vierte Schaltfläche funktioniert, müssen Sie sich zuvor mit Ihrem Googlekonto am Browser anmelden.
Warum ältere Apk-versionen ein Sicherheitsrisiko darstellen können
Es gibt verschiedene Gründe, warum die Entwickler eine neue Version einer App veröffentlichen. So kann ein Update beispielsweise eine Sicherheitslücke stopfen. Möchten Sie also aus Kompatibilitätsgründen auf eine ältere App-version zurückgreifen, sollten Sie sich vorher die Versionsinformationen der App anschauen. Enthält die nachfolgende App-version ein Sicherheits-update, ist es sehr wahrscheinlich, dass die von Ihnen gewählte Version ein Risiko darstellt. In einem solchen Fall sollten Sie abzuwägen, ob Sie die App wirklich einsetzen möchten.
Ist der Download von Apkdateien urheberrechtlich erlaubt?
Generell hängt es von den Lizenzbestimmungen der Anwendung ab, ob ein Download über einen alternativen App Store legal ist. Handelt es sich um eine kostenlose App, wird diese sogar oftmals durch die Entwickler selbst den alternativen Websites zur Verfügung gestellt. APK Mirror bietet beispielsweise eine Upload-funktion an. Die App wird anschließend gemäß definierten Bedingungen überprüft und erst anschließend für die Öffentlichkeit verfügbar gemacht.
Anders sieht es mit Apps aus, die im Google Play Store kostenpflichtig sind. Wenn Sie die gleiche Version an anderer Stelle kostenfrei erhalten, handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine nicht autorisierte Kopie. Der Download ist an dieser Stelle illegal und kann im schlimmsten Fall strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Generieren Sie Apk-dateien aus Ihren installierten Apps
Falls Sie die APK einer App benötigen, die Sie bereits auf einem Ihrer Geräte installiert haben, können Sie diese auch selbst generieren, anstatt sie aus dem Internet herunterzuladen. Im Google Play Store finden Sie dazu mehrere Apps, die Ihnen dies ermöglichen. Die höchsten Download-zahlen hat die App APK Extractor (http://bit. ly/2sru4wy). Sie ist zwar seit knapp zwei Jahren nicht mehr aktualisiert worden, hat aber in unseren Tests sowohl unter Android 9 als auch unter Android 10 problemlos funktioniert.
Nach dem Start der App definieren Sie in den Einstellungen zuerst den Pfad, in welchem Sie die APKS speichern möchten. Im Standard ist dies der Ordner „Extractedapks“. Sie haben die Möglichkeit, entweder eine einzelne App, alle Apps oder eine selbst definierte Auswahl von Apps als APKS zu sichern. Tippen Sie dazu eine App in der Liste lange an. Damit aktivieren Sie den Auswahlmodus. Anschließend können Sie entweder über die Schaltfläche in der rechten oberen Ecke alle Apps auswählen oder aus der Liste die von Ihnen benötigten bestimmen. Über den Downloadbutton starten Sie das Generieren und Abspeichern der APK.
Fazit
Gerade bei Beta-versionen oder bei Apps, die in Deutschland noch nicht verfügbar sind, bietet sich die Installation mittels APK
Dateien an. Achten Sie aber in jedem Fall auf eine sichere Quelle, und prüfen Sie im Zweifelsfall vor dem Download die Datei noch einmal über einen Virenscanner.