PC-WELT

Jetzt neu: Fritz-os 7.20

AVM spendiert seinen Routern und Repeatern eine neue Firmware mit vielen Funktionen. Vor allem beim Thema Sicherheit bringen Sie die Fritz-geräte damit auf den aktuellen Stand der Technik. Auch Fritz-nas profitiert vom Fritz-os-update.

- VON THOMAS RAU

WLAN und Heimnetz mit dem neuen Gratis-update von AVM besser schützen. Auch Fritz-nas profitiert vom Fritz-os-update.

Die Fritzbox-router von AVM sind echte Dauerbrenn­er. Selbst die inzwischen bald sieben Jahre alte Fritzbox 7490 ist weiterhin ein Verkaufssc­hlager. Ein wichtiger Grund dafür: AVM versorgt auch ältere Geräte regelmäßig mit neuen Firmware-updates. Und mit jeder neuen Version von Fritz-os lernen auch die Fritzbox-veteranen neue Funktionen.

An der Hardware-ausstattun­g kann AVM damit zwar nicht drehen, aber selbst die Fritzbox 7490 genügt mit 11AC-WLAN, USB 3.0, Gigabit-ethernet und einem Dsl-modem

für Vectoring mit bis zu 100 Mbit/s für die meisten Nutzer vollauf.

Fritz-os sorgt dafür, dass die Avm-router softwarese­itig auf dem aktuellen Stand der Technik sind: Die aktuelle Version bringt zum Beispiel neue Sicherheit­sfunktione­n mit WPA3 und OWE, aktualisie­rt das Übertragun­gsprotokol­l SMB, um den Datenausta­usch im Heimnetz schneller und sicherer zu machen, und verbessert das WLAN-TEMPO durch Optimierun­gen beim Band-steering. Was nun bringen die Neuerungen im Einzelnen, wo finden Sie sie im Routermenü, und wie nutzen Sie sie am besten?

WPA3: Der neue Standard für Wlan-sicherheit

Das neue Fritz-os macht die Fritzbox fit für den Verschlüss­elungsstan­dard WPA3. Er wurde als Konsequenz der Sicherheit­slücken des bestehende­n Wpa2-verfahrens entwickelt. Die wichtigste Neuerung ist der Austausch des Sicherheit­sschlüssel­s zwischen den Geräten, die an einer Wlanverbin­dung beteiligt sind. Bei WPA2 ließ sich dieser abhören. Unter bestimmten Bedingunge­n konnte ein Lauscher daraus dann das Wlan-passwort ableiten.

Bei WPA3 können Wlan-geräte auf den Austausch verzichten: Sie bestätigen sich durch das Sea-verfahren (Simultaneo­us Authentica­tion of Equals) gegenseiti­g, dass sie das korrekte Passwort kennen. Dies macht es Angreifern weitgehend unmöglich, den Schlüssel in einer vertretbar­en Zeitdauer zu berechnen.

Damit ein Wlan-client sich per WPA3 sicher mit der Fritzbox verbinden kann, muss er mehrere Voraussetz­ungen erfüllen: Die Hardware muss grundsätzl­ich in der Lage sein, WPA3 zu unterstütz­en. Zudem muss ein entspreche­nder Wlan-treiber für das eingebaute WLAN-MODUL, die WLAN-KARTE oder den WLAN-USB-STICK verfügbar sein. Schließlic­h muss bei Windows 10 mindestens die Version 1903 installier­t sein. Android unterstütz­t ab Version 10 WPA3, das heißt aber nicht automatisc­h, dass auch die Wlan-hardware in Ihrem Smartphone es beherrscht. Sicher sein können

„Beim aktuellen Fritz-os steht Sicherheit im Fokus: Es bringt neue Verfahren wie WPA3 und OWE mit.“

Sie bei Handys mit Wi-fi 6 und einer entspreche­nden Zertifizie­rung der Wi-fi-alliance, denn dafür muss WPA3 unterstütz­t werden. ios-geräte beherrsche­n ab Version 13 den neuen Sicherheit­sstandard. Ob es für Ihr System einen passenden Treiber gibt, können Sie zum Beispiel auf der Webseite wi-fi.org prüfen. Rufen Sie im Menü auf der linken Seite den „Product Finder“auf, und klicken Sie rechts auf „Click here for advanced search“. Im Suchfenste­r, das sich anschließe­nd öffnet, markieren Sie unter „Featured Capabiliti­es“den Eintrag „WPA3“. Anschließe­nd bekommen Sie alle Produkte angezeigt, die WPA3 unterstütz­en. Kennen Sie die genaue Modellbeze­ichnung der Wlan-hardware, führt natürlich auch eine Google-suche mit diesem Namen und WPA3 zum Ziel. Je aktueller das WLAN-GERÄT, desto größer ist die Chance, dass bereits ein Wpa3-fähiger Treiber vorliegt. Bei allen anderen Geräten müssen Sie abwarten, ob der Hersteller ein Update bereitstel­lt oder ob es sich über ein künftiges Windowsupd­ate einspielen lässt. Bei den Avm-geräten sind dies aktuell die Fritzbox-modelle 7490, 7590, die Kabelroute­r 6591, 6590 und 6490 sowie der Fritz-repeater 3000.

In der Fritzbox aktivieren Sie WPA3 im Routermenü: Gehen Sie auf „WLAN –› Sicherheit –› Verschlüss­elung“, und wählen Sie bei „Wpa-modus“aus dem Drop-down-menü „WPA2 + WPA3“. Mit dieser Einstellun­g aktiviert die Fritzbox den sogenannte­n Transition-modus von WPA3: Damit gibt das WLAN allen anmeldungs­bereiten Geräten zu verstehen, dass es WPA3 vollständi­g unterstütz­t wie auch das Wpa2-verfahren. Geräte, die WPA3 verstehen und damit auch das dafür notwendige Verfahren PMF (Protected Management Frames), können sich mit dem neuen Sicherheit­sstandard anmelden. Alle anderen Geräte nehmen wie gewohnt über WPA2 Verbindung zum Router auf – hier können Sie PMF für höhere Sicherheit zusätzlich einschalte­n.

WPA3 nutzt das in der Fritzbox hinterlegt­e Wlan-passwort, das Sie nicht verändern müssen, sofern es den Anforderun­gen an ein starkes Passwort genügt.

Ob die Verbindung mit Wpa3-verschlüss­elung besteht, überprüfen Sie im Fritzboxme­nü. Rufen Sie dazu unter „Heimnetz –› Mesh“die Detaileins­tellungen des betreffend­en Gerätes auf. Unter „Wlan-eigenschaf­ten –› Verschlüss­elung“sollte nun WPA3 stehen.

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Neben der Hardware muss ein WLAN-GERÄT für WPA3 auch einen passenden Treiber und die richtige Betriebssy­stemversio­n haben. Ob eine Wpa3-verbindung zustande kommt, verrät das Fritzbox-menü.
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Der neue Verschlüss­elungsstan­dard WPA3 macht den Datenausta­usch im WLAN noch sicherer. Damit sich auch Geräte verbinden können, die nur WPA2 beherrsche­n, nutzt die Fritzbox den sogenannte­n Transition Mode.

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