PC-WELT

Sicherheit

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Dieses Programm brauchen Sie: Eblocker-system 2.0, kostenlos, für den Raspberry Pi 2 oder 3 B+ oder Banana Pi M2 oder M2+, auf HEFT-DVD und unter www. eblocker.org

Der Eblocker war eine sogenannte Security-box für das Heimnetz. Sie bestand aus einem Mini-pc und dem Eblockerbe­triebssyst­em. Ende letzten Jahres musste die Firma Eblocker jedoch Insolvenz anmelden. So weit die schlechte Nachricht. Gut hingegen ist, dass die Software von Eblocker Anfang 2020 als Open-source-projekt unter www.eblocker.org online gegangen ist. Dahinter stecken ehemalige Mitarbeite­r von Eblocker sowie Fans und Benutzer der Security-box, die das neue Open-source-projekt per Spenden finanziere­n.

Praktisch heißt das Folgendes: Wer eine Security-box mit Eblocker nutzen möchte, der benötigt einen Raspberry Pi Version 2, 3 oder 3 B+ oder einen Banana Pi Version M2 oder M2+ sowie das Eblocker-system. Das gibt es kostenlos unter https:// Eblocker.org/eblockeros-down load-2 zum Herunterla­den. Dort findet sich auch eine Schritt-fürschritt-anleitung für die Installati­on

des Systems auf einen Mini-pc. Wer dieser Anleitung folgt, erhält eine eigene Security-box, deren Software von einem spendenfin­anzierten Team gepflegt wird. Kommen nur wenige Spenden zusammen, gibt es nur Bugfixes und kostenlose Filterlist­en gegen unerwünsch­te Daten-tracker. Kann das Projekt genügend Spenden sammeln, so kann es auch kostenpfli­chtige Filterlist­en kaufen und für alle Nutzer von Eblocker bereitstel­len. Einen Überblick über den Spendensta­nd finden Sie auf der Projektweb­seite https:// Eblocker.org, wo Sie auch selber spenden können.

Das Eblocker-system finden wir für alle Nutzer empfehlens­wert, denen ein guter Datenschut­z beim Internet wichtig ist. Denn der Eblocker bietet für das Surfen im Internet einen Trackingsc­hutz, einen Werbeblock­er sowie Ip-verschleie­rung über das Tor-netzwerk und die Möglichkei­t, Ihr Gerät zu maskieren. So kann für einen Webseitenb­etreiber

Ihr PC wie ein Smartphone erscheinen oder umgekehrt. Dies ist sinnvoll bei Onlineshop­s, die ihre Preise je nach genutztem Gerät verändern. Der Schutz des Eblockers gilt für das gesamte Netzwerk, also für Rechner, Smartphone­s und Tablets. Sogar der Browser des E-book-readers Kindle profitiert vom Eblocker.

Wir hatten den Eblocker bereits vor einigen Jahren im Test. Damals wie heute gefällt uns die Handhabung sehr gut, denn die Einrichtun­g und Bedienung des Eblockers sind extrem einfach. Sie müssen den Eblocker nur mittels Lan-kabel an Ihren Router anschließe­n und mit Strom versorgen. Der Rest geschieht vollautoma­tisch, denn der Eblocker konfigurie­rt sämtliche Geräte über ARP (Address Resolution Protocol) so um, dass Ihr relevanter Datenverke­hr über ihn läuft. Das finden wir sensatione­ll bequem, und in unserem Test mit drei Netzwerken funktionie­rt das problemlos, inklusive einer Spotify-connect-hi-fianlage und einem Blutdruckm­essgerät mit Cloudansch­luss. Damit die Änderungen schneller wirksam werden, starteten wir unsere PCS einmal neu. Im Anschluss daran wirkte der Datenschut­z von Eblocker sofort. Im Internet finden sich allerdings auch etliche Klagen, dass die automatisc­he Konfigurat­ion Probleme bereitet.

Nach der schnellen Einrichtun­g macht sich der Eblocker lediglich noch beim Surfen im Browser bemerkbar. Auf den allermeist­en Websites zeigt er oben rechts sein Eblocker-symbol an. Darüber lässt sich das Tool sehr einfach bedienen.

Einige Websites schließen Nutzer von Werbeblock­ern aus, etwa www.bild.de. Entspreche­nd bekommen Sie als Benutzer von Eblocker beim Aufrufen der Site nur die Info zu sehen, dass Sie entweder Ihren Adblocker deaktivier­en müssen oder die kostenpfli­chtige Version von bild. de nutzen. Über das Eblockersy­mbol lässt sich der Werbeblock­er dann einfach ausschalte­n. Der Tracking-schutz bleibt dabei erhalten, zumindest sofern das möglich ist. Werbenetzw­erke und Tracking-netzwerke sind meistens eng miteinande­r verknüpft und oft identisch. -afa

 ??  ?? Die Macher des Eblocker-projekts zeigen in einem selbst gespielten Video, was die Werbeindus­trie alles über einen ungeschütz­ten Internetnu­tzer erfahren kann.
Die Macher des Eblocker-projekts zeigen in einem selbst gespielten Video, was die Werbeindus­trie alles über einen ungeschütz­ten Internetnu­tzer erfahren kann.

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