Starke Mobil-cpus: AMD & Intel im Duell
Hochintegrierte Ein-chip-systeme für leichte, schlanke Notebooks
Man muss schon 15 Jahre zurückblicken, um von echter Konkurrenz zwischen den beiden Prozessorherstellern sprechen zu können. 2005 setzte AMD weltweit fast so viele CPUS ab wie Intel, seitdem sank der Marktanteil kontinuierlich bis auf unter 20 Prozent. Das Unternehmen hatte den beliebten Corecpus von Intel lange wenig entgegenzusetzen. Doch ab 2017 änderte sich die Situation wieder, Advanced Micro Devices gelang mit seinen neuen Ryzen-prozessoren auf Zenarchitektur die Trendwende. Waren die günstigen und leistungsstarken CPUS anfangs vor allem bei den Desktoprechnern gefragt, setzt sich der Trend längst auch im Notebooksegment fort.
Neue Mobilprozessoren auch zum Spielen am Notebook
Nun ist mit dem neuen Ryzen 9 4900H AMDS schnellster Notebookprozessor erhältlich. Der Achtkerner aus der Baureihe Ryzen 4000 kann dank Simultaneous Multithreading bis zu 16 Threads gleichzeitig bearbeiten. Sein Basistakt beträgt 3,3 GHZ, der Turbotakt 4,4 GHZ, die Leistungsaufnahme liegt bei 45 Watt.
Neben dem mobilen Amd-flaggschiff können Hersteller von Notebooks sechs weitere Varianten aus der 4000H-serie von AMD Ryzen 5 4600HS (sechs Kerne, zwölf Threads, 3 bis 4 GHZ) bis zu AMD Ryzen 7 4900HS (acht Kerne, 16 Threads, 3 bis 4,3 GHZ) verbauen. Alle 4000H-prozessoren verfügen über die integrierte Grafikeinheit AMD Radeon RX Vega 7. Der Grafikchip verfügt über 448 Shader-einheiten und läuft mit Taktraten von bis zu 1600 MHZ.
Damit bringen die mobilen CPUS genügend Leistung für Gelegenheitsspieler mit: Aktuelle Titel sind in geringer Detailstufe flüssig spielbar, grafisch nicht so anspruchsvolle Games wie Fifa 20 auch mit hoher Grafikqualität. Die Ryzen-4000-cpus sollen sich laut Hersteller trotz der hohen Rechenleistung sehr gut für dünne und leichte Notebooks eignen. Aufgrund der 7-Nanometerfertigung und der intelligenten Stromsparmechanismen soll der Energieverbrauch relativ gering sein. Erste Notebooks von Asus und Schenker sind bereits im Handel.
Spitzenmodelle von Intel und AMD fast gleich schnell
Intels CPU Core I9-10980HK ist das Topmodell der mobilen Prozessorfamilie der zehnten Generation. Der Achtkerner aus der neuen H-serie kann dank Hyperthreading bis zu 16 Threads gleichzeitig bearbeiten. Der Basistakt beträgt 2,4 GHZ, im Turbomodus kann die Intel-cpu auf zwei Kernen bis zu 5,3 GHZ erreichen. Das ist insofern eine erstaunliche Leistung, da die CPU nur für eine Leistungsaufnahme von 45 Watt spezifiziert ist.
Neben dem Spitzenmodell sind sieben weitere Varianten aus der H-serie von Core i5-10300h (vier Kerne, acht Threads, 2,5 bis 4,5 GHZ) bis zu Core i9-10885h (acht Kerne, 16 Threads, 2,4 bis 5,3 GHZ) erhältlich. Alle H-prozessoren bringen die integrierte Grafikeinheit Intel UHD Graphics 630 mit. Der Grafikchip verfügt über 32 Ausführungseinheiten und arbeitet mit Taktraten von 300 bis 1200 MHZ. Die H-serie unterstützt zudem WLAN-AX und Thunderbolt 3. Laut Intel sollen in diesem Jahr mehr als 100 Notebooks für die H-serie auf den Markt kommen. Darunter sind über 30 verschiedene Laptops, die sich durch geringes Gewicht und eine besonders schmale Bauform auszeichnen.
In einem ersten Vergleich des AMD Ryzen 9 4900HS gegen den Intel Core i9-10880h lief die Intel-cpu bei der Single-core-leistung etwa elf Prozent flotter als AMDS mobile Nummer 2. Bei der Multi-core-performance hat hingegen AMDS Ryzen 9 4900HS mit rund vier Prozent knapp die Nase vorn. Hochgerechnet auf die beiden Spitzenmodelle dürfte der Intel Core I9-10980HK den AMD Ryzen 9 4900H knapp überflügeln und Intel knapp vorn liegen, in der Praxis aber dürfte das kaum spürbar sein.