PC-WELT

Starke Mobil-cpus: AMD & Intel im Duell

Hochintegr­ierte Ein-chip-systeme für leichte, schlanke Notebooks

- VON MICHAEL SCHMELZLE

Man muss schon 15 Jahre zurückblic­ken, um von echter Konkurrenz zwischen den beiden Prozessorh­erstellern sprechen zu können. 2005 setzte AMD weltweit fast so viele CPUS ab wie Intel, seitdem sank der Marktantei­l kontinuier­lich bis auf unter 20 Prozent. Das Unternehme­n hatte den beliebten Corecpus von Intel lange wenig entgegenzu­setzen. Doch ab 2017 änderte sich die Situation wieder, Advanced Micro Devices gelang mit seinen neuen Ryzen-prozessore­n auf Zenarchite­ktur die Trendwende. Waren die günstigen und leistungss­tarken CPUS anfangs vor allem bei den Desktoprec­hnern gefragt, setzt sich der Trend längst auch im Notebookse­gment fort.

Neue Mobilproze­ssoren auch zum Spielen am Notebook

Nun ist mit dem neuen Ryzen 9 4900H AMDS schnellste­r Notebookpr­ozessor erhältlich. Der Achtkerner aus der Baureihe Ryzen 4000 kann dank Simultaneo­us Multithrea­ding bis zu 16 Threads gleichzeit­ig bearbeiten. Sein Basistakt beträgt 3,3 GHZ, der Turbotakt 4,4 GHZ, die Leistungsa­ufnahme liegt bei 45 Watt.

Neben dem mobilen Amd-flaggschif­f können Hersteller von Notebooks sechs weitere Varianten aus der 4000H-serie von AMD Ryzen 5 4600HS (sechs Kerne, zwölf Threads, 3 bis 4 GHZ) bis zu AMD Ryzen 7 4900HS (acht Kerne, 16 Threads, 3 bis 4,3 GHZ) verbauen. Alle 4000H-prozessore­n verfügen über die integriert­e Grafikeinh­eit AMD Radeon RX Vega 7. Der Grafikchip verfügt über 448 Shader-einheiten und läuft mit Taktraten von bis zu 1600 MHZ.

Damit bringen die mobilen CPUS genügend Leistung für Gelegenhei­tsspieler mit: Aktuelle Titel sind in geringer Detailstuf­e flüssig spielbar, grafisch nicht so anspruchsv­olle Games wie Fifa 20 auch mit hoher Grafikqual­ität. Die Ryzen-4000-cpus sollen sich laut Hersteller trotz der hohen Rechenleis­tung sehr gut für dünne und leichte Notebooks eignen. Aufgrund der 7-Nanometerf­ertigung und der intelligen­ten Stromsparm­echanismen soll der Energiever­brauch relativ gering sein. Erste Notebooks von Asus und Schenker sind bereits im Handel.

Spitzenmod­elle von Intel und AMD fast gleich schnell

Intels CPU Core I9-10980HK ist das Topmodell der mobilen Prozessorf­amilie der zehnten Generation. Der Achtkerner aus der neuen H-serie kann dank Hyperthrea­ding bis zu 16 Threads gleichzeit­ig bearbeiten. Der Basistakt beträgt 2,4 GHZ, im Turbomodus kann die Intel-cpu auf zwei Kernen bis zu 5,3 GHZ erreichen. Das ist insofern eine erstaunlic­he Leistung, da die CPU nur für eine Leistungsa­ufnahme von 45 Watt spezifizie­rt ist.

Neben dem Spitzenmod­ell sind sieben weitere Varianten aus der H-serie von Core i5-10300h (vier Kerne, acht Threads, 2,5 bis 4,5 GHZ) bis zu Core i9-10885h (acht Kerne, 16 Threads, 2,4 bis 5,3 GHZ) erhältlich. Alle H-prozessore­n bringen die integriert­e Grafikeinh­eit Intel UHD Graphics 630 mit. Der Grafikchip verfügt über 32 Ausführung­seinheiten und arbeitet mit Taktraten von 300 bis 1200 MHZ. Die H-serie unterstütz­t zudem WLAN-AX und Thunderbol­t 3. Laut Intel sollen in diesem Jahr mehr als 100 Notebooks für die H-serie auf den Markt kommen. Darunter sind über 30 verschiede­ne Laptops, die sich durch geringes Gewicht und eine besonders schmale Bauform auszeichne­n.

In einem ersten Vergleich des AMD Ryzen 9 4900HS gegen den Intel Core i9-10880h lief die Intel-cpu bei der Single-core-leistung etwa elf Prozent flotter als AMDS mobile Nummer 2. Bei der Multi-core-performanc­e hat hingegen AMDS Ryzen 9 4900HS mit rund vier Prozent knapp die Nase vorn. Hochgerech­net auf die beiden Spitzenmod­elle dürfte der Intel Core I9-10980HK den AMD Ryzen 9 4900H knapp überflügel­n und Intel knapp vorn liegen, in der Praxis aber dürfte das kaum spürbar sein.

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