Reibungsloser Datenaustausch
Wer Daten zwischen verschiedenen Geräten austauschen möchte, hat viele Möglichkeiten
Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Datenaustausch zwischen verschiedenen Geräten wichtig und sinnvoll ist: Dies beginnt bei der Datensicherung Ihrer Urlaubsfotos vom Smartphone, geht über die Weiterbearbeitung von Bildern auf dem Computer bis hin zum Lesen eines Worddokuments unterwegs auf dem Tablet. Damit dieser Datenaustausch reibungslos und oftmals auch ohne zusätzliche Interaktion stattfindet, stellen wir Ihnen in diesem Workshop unterschiedliche Wege und Softwarelösungen vor.
Am einfachsten funktioniert der Datenaustausch über die Cloud. Die großen Betriebssystemanbieter Apple, Google und Microsoft haben mit icloud, Google Drive und Onedrive jeweils einen eigenen Dienst am Start. Glücklicherweise sind diese Dienste auf allen drei Betriebssystemen verfügbar. Damit funktioniert auch der Datenaustausch zwischen zwei Plattformen unterschiedlicher Hersteller problemlos.
Google Drive: Mehr als nur Cloudspeicher
Das Angebot von Google (http://bit. ly/2ty5gq5) wird heute von mehr als einer Milliarde Anwender genutzt. Für den Dienst gibt es neben einer App für Android und IOS auch eine Anwendung für Windows und MAC-OS. Darüber hinaus lässt sich der Dienst auch über jeden beliebigen Browser aufrufen. Die einzige Voraussetzung für die Nutzung des Dienstes ist ein Google-konto. Google bietet jedem Nutzer insgesamt 15 GB als kostenlosen Speicher an.
Für den Datenaustausch zwischen Ihrem Smartphone und dem Windows-computer installieren Sie auf Seiten des Smartphones – falls noch nicht vorhanden – die Googledrive-app. Für Windows gibt es das kostenlose Programm Google Backup & Sync (http://bit.ly/2wl0udm, auf HEFT-DVD). In den Einstellungen des Programms legen Sie fest, welche Daten von Ihrem PC in die Cloud beziehungsweise in die andere Richtung synchronisiert werden sollen. Für die Synchronisation von Bildern haben Sie die Möglichkeit, entweder die Bilder in Originalqualität zu sichern oder in hoher Qualität. Letzteres komprimiert zwar die Bilder, bietet Ihnen dafür aber unbeschränkten Speicher, auch über die 15 GB hinaus. Im Normalfall sichern Sie Bilder und Videos, die Sie mit Ihrem Smartphone gemacht haben, über „Sichern und zurücksetzen / In Google Drive sichern / Google Fotos“in den Einstellungen der Google-drive-app. Aktivieren Sie an dieser Stelle „Backup & Sync“, und überprüfen Sie auch die Qualität des Uploads – nicht, dass versehentlich Ihre Bilder komprimiert werden.
Natürlich dürfen Sie auch andere Inhalte Ihres Smartphones in die Cloud synchroni
„Wer Daten zwischen verschiedenen Endgeräten austauschen möchte, dem stehen dafür mehrere Wege zur Auswahl.“
sieren. Dafür nutzen Sie am besten die Teilen-funktion und geben Google Drive sowie den gewünschten Ordner als Ziel an.
Microsoft-cloudspeicher: Von Skydrive zu Onedrive
Kurz nach Google Drive erblickte die Alternative von Microsoft das Licht der Welt und wurde nach mehreren Namenswechseln schließlich Onedrive (https://bit.ly/2xtbpeg) getauft. Unter Windows 10 ist der Dienst bereits im Standard installiert, und Sie erhalten 5 GB an kostenlosem Cloudspeicher zur Synchronisation Ihrer Daten. Falls Sie Office 365 verwenden, spendiert Ihnen Microsoft während der Laufzeit des Abonnements je Konto 1 TB Speicherplatz. Der Zugriff erfolgt im Microsoft-betriebssystem über den Windows-explorer. Für IOS und Android, aber auch für MAC-OS steht Ihnen jeweils eine separate App zur Verfügung. Darüber hinaus ist auch bei diesem Dienst ein Zugriff über die Weboberfläche möglich. Sehr hilfreich ist der intelligente Client von Onedrive: Er belegt auf Ihrem PC nur einen minimalen Speicherplatz, da Onedrive lediglich die Verzeichnisstrukturen speichert. Erst wenn Sie für eine Datei oder einen Ordner explizit festlegen, dass diese Daten offline verfügbar sein sollen, werden sie auch auf der Festplatte Ihres Computers gespeichert.
Innerhalb der Onedrive-app richten Sie, falls Sie das möchten, in den Einstellungen die automatische Sicherung Ihrer Bilder und Videos ein. Diese werden dann in die Cloud übertragen und stehen von dort allen weiteren angeschlossenen Geräten zur Verfügung.
icloud: Die Apple Cloud als Weg zum Datenaustausch
Apple bietet, nach ersten Versuchen mit Mobileme, seit 2012 die icloud (https://bit. ly/2wixfbi) als Cloudspeicher an. Sie dient seitdem nicht nur zum Backup für Ihre Geräte, sondern auch zum Datenaustausch zwischen den hauseigenen Anwendungen.
Auf Ihrem iphone oder ipad finden Sie die grundlegenden Einstellungen, indem Sie Ihren Namen anklicken und anschließend den Eintrag „icloud Drive“aktivieren. An dieser Stelle sehen Sie auch, wieviel Speicher Ihnen in Ihrer icloud noch zur Verfügung steht und welche Apps die kostenlosen 5 GB in welchem Ausmaß verwenden. Der Zugriff auf Ihre icloud-dateien erfolgt auf dem iphone und ipad über die Dateienapp. In dieser sehen Sie, welche Ihrer Dateien in der Cloud gespeichert sind.
Apple stellt Ihnen für das hauseigene MACOS, aber auch für Windows, eine eigene Anwendung (https://apple.co/38kfssv) zur Verfügung, mit der Sie direkt auf die Daten der icloud zugreifen. Für alle anderen Plattformen gibt es lediglich den Weg über den Webbrowser.
Dropbox: Der Vorreiter des Cloudspeichers
Auch Dropbox (https://bit.ly/2vynwjj) ist bereits seit dem Jahr 2007 am Start. Lange
Zeit hatte Dropbox eine führende Rolle beim Thema Cloudspeicher inne. Durch Empfehlungen und andere Aktionen kommen Sie auf eine kostenlose Speicherkapazität von bis zu 16 GB, dazu gab es in früheren Zeiten oftmals Aktionen mit Smartphone-herstellern, die zusätzlich Speicherplatz garantierten.
Ein wesentlicher Vorteil des Dienstes ist seit jeher zum einen die Systemverfügbarkeit und zum anderen der leistungsfähige Client beziehungsweise die App. Dropbox bietet Ihnen für Windows, MAC-OS, IOS und Android, aber auch für Linux einen entsprechenden Client (https://bit.ly/3alslok).
Sie können, wie bei den anderen Diensten, die Dropbox-app auf Ihren mobilen Endgeräten dazu verwenden, Fotos und Videos automatisch in die Cloud hochzuladen und damit vor Datenverlust schützen. Über die Clients der Desktop-betriebssysteme legen Sie fest, welche lokalen Ordner automatisch in die Cloud synchronisiert werden sollen. Einmal eingerichtet, sorgt der Client von sich aus dafür, dass sich die Daten – eine entsprechende Internetverbindung vorausgesetzt – immer auf dem richtigen Endgerät befinden. Dies gilt auch dann, wenn es sich um ein Fremdgerät handelt. In diesem Fall steht Ihnen noch der Zugriff über die Weboberfläche zur Verfügung. Dropbox ist heute der einzige der hier vorgestellten Dienste, der keinen großen Konzern im Hintergrund hat. Dies macht sich bei der Preisstruktur deutlich bemerkbar. Das kleinste Abo mit zwei TB Speicherplatz kostet bei Dropbox knapp 100 Euro.
Alternative: Datenaustausch mit Dritten über die Cloud
Dank der Cloud lässt sich nicht nur der Datenaustausch mit dem eigenen PC einfach bewältigen. Auch die Freigabe von Dateien für Dritte lässt sich bei allen Diensten über die jeweilige App realisieren. Das Vorgehen ist bei allen Diensten ähnlich. Wir zeigen Ihnen am Beispiel von Onedrive, was Sie beachten sollten, wenn Sie eine Datei oder einen Ordner freigeben.
Wählen Sie in der App das gewünschte Objekt aus, und rufen Sie über die drei Punkte am rechten Rand den Menüpunkt „Teilen“auf. Legen Sie als Nächstes fest, ob die Person, der Sie die Daten zur Verfügung stellen, diese nur ansehen oder auch bearbeiten darf.
Sie können die Einladung für den Zugriff entweder manuell per Link oder über eine E-mail aus Onedrive heraus verschicken. Möchten Sie die Daten nur temporär zur Verfügung stellen, versehen Sie die Freigabe mit einem Ablaufdatum.
Wenn Sie nur einmalig eine große Datenmenge für Dritte zur Verfügung stellen möchten, ist auch ein Einmal-speicher wie Wetransfer (https://bit.ly/2tq7tdo) eine gute Alternative. Dort laden Sie allein durch Angabe einer E-mail-adresse Daten hoch und geben diese an eine beliebige Personengruppe frei. Wählen Sie über das Browserfenster die zu teilende Datei aus, und geben Sie Ihre E-mail-adresse sowie die Empfängeadressen ein. Bevor die Daten hochgeladen werden können, erhalten Sie auf Ihre E-mail-adresse einen Bestätigungscode zur Identifizierung. Nachdem Sie diesen eingegeben haben, werden die Daten automatisch übertragen, und Wetransfer verschickt eine E-mail mit dem Download-link an alle Empfänger.
Dieser Weg bietet sich vor allem für größere Datenmengen an, da Wetransfer für den Austausch bis zu zwei GB für eine Woche zur Verfügung stellt.
Wenn Sie sich zusätzlich registrieren, sparen Sie sich die Eingabe eines Bestätigungscodes zur Validierung Ihrer Sendere-mail.
Drahtloser Datenaustausch mit anderen Anwendern
Oftmals gibt es aber auch den Fall, dass Sie mit einem Dritten schnell einmal ein Bild oder ein Dokument tauschen möchten. Wenn Sie beide im gleichen Raum sind, können Sie unter Umständen auch eine direkte Verbindung zwischen den Geräten aufbauen und darüber den Datenaustausch starten.
Apple bietet seinen Nutzern hierfür den Dienst Airdrop an. Zum Teilen markieren
Sie die Datei auf Ihrem iphone und wählen über die Funktion „Teilen“den Dienst „Airdrop“aus. Das Smartphone sucht nach Geräten in der Umgebung und zeigt Ihnen diese in einer Liste an. Wählen Sie das gewünschte Ziel aus, und starten Sie den Datentransfer. Der Empfänger erhält eine Nachricht und muss die Übertragung noch bestätigen, bevor er die Dateien erhält. Google hatte im Sommer 2019 mit „Fast Share“einen ähnlichen Dienst angekündigt, dabei ist es bis jetzt allerdings geblieben. Eine Alternative bietet hier die kostenlose App „Einfaches Teilen“(http://bit. ly/3akkxyv). Ist diese auf beiden Geräten vorhanden, lassen sich Daten untereinander austauschen, sofern sich beide im gleichen WLAN befinden. Alternativ können Sie über das Teilen-menü einer Datei den Versand per Bluetooth auswählen. Auch in diesem Fall muss das Gegenüber ebenfalls Bluetooth aktiviert haben und den Empfang erlauben.
Sollte Ihnen dies zu mühselig sein, stellen Messenger wie Whatsapp eine gute Alternative für den schnellen Datenaustausch einzelner Dateien mit einem einzelnen Nutzer oder einer definierten Gruppe dar. Allerdings ist dann wieder eine Internetverbindung vonnöten, und geteilte Bilder werden durch den Dienst komprimiert.
Datentransfer per Kabel zwischen PC und Smartphone
Nicht immer jedoch ist die Cloud, das WLAN oder Bluetooth die beste Wahl für den Datenaustausch: Etwa, wenn Sie unterwegs sind und keine Internetverbindung haben oder wenn es sich um größere Datenmengen handelt. Bei Apple-geräten kommt zudem hinzu, dass Sie Musik nicht direkt auf Ihr iphone oder ipad übertragen können, da dies nur über itunes oder eine alternative Software möglich ist.
Für den Musiktransfer von Ihrem Windows-computer zum iphone oder ipad per Datenkabel gibt es zahlreiche Drittanbieter-programme. Wir haben uns hier für das kostenlose Programm Copytrans Manager (http://bit.ly/38fgebh, auf HEFT-DVD) entschieden, da es unserer Meinung nach intuitiv zu bedienen ist. Nachdem Sie das Programm installiert und Ihr ios-gerät angeschlossen haben, sehen Sie in der Übersicht alle Audiodateien, die sich auf Ihrem Smartphone oder Tablet befinden. Über die Schaltflächen kopieren Sie neue Lieder, Alben oder Hörbücher von Ihrem Computer auf Ihr Apple-gerät oder löschen sie von dort, falls Sie die Daten nicht mehr benötigen. Copytrans ist modular aufgebaut: Über das Control Center stehen Ihnen weitere Anwendungen zur Verfügung, mit denen Sie Daten mit Ihrem PC austauschen. Allerdings ist nur noch die Sicherung der App-daten kostenlos, alle anderen Zusätze kosten als Paket knapp 30 Euro, als Einzeloptionen zwischen zehn und 15 Euro (http://bit.ly/39geteb).
Auch für Ihr Android-smartphone gibt es verschiedene Programme, die Ihnen über eine grafische Oberfläche die Synchronisation der Daten zwischen Ihrem PC und dem Endgerät erlauben. Mit My Phone Explorer (http://bit.ly/2tsb3sp, auf HEFT-DVD) haben Sie auch Zugriff auf die Daten, die Ihnen über den Windows-explorer nicht zur Verfügung stehen: Ihre Kontakte, die Anrufliste, den Kalender oder auch die Sms-nachrichten. Sie greifen direkt auf die Daten Ihres Smartphones zu, bearbeiten oder löschen diese und sichern sie auf Ihren Computer.
Darüber hinaus steht Ihnen auch ein Dateimanager zur Verfügung, mit dem Sie direkten Zugriff auf den internen Speicher und die Micro-sd-karte haben, sollte eine solche vorhanden sein. Dies ermöglicht Ihnen, auf Dateiebene Informationen auf Ihr Android-gerät zu kopieren oder von dort zu sichern.
Fazit: Der optimale Weg ist hängt von Anforderung und Netzwerk ab
Wir haben in diesem Workshop unterschiedliche Wege des Datenaustauschs vorgestellt. Der komfortabelste Weg ist sicherlich der permanente Austausch über die Cloud. Abhängig von den Daten und der Menge sowie dem Empfänger kann aber, wie aufgezeigt, auch ein anderes Vorgehen durchaus Sinn machen.