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Sicherheit

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Diese Programme brauchen Sie: Challenger 2.4.30, gratis für die Basisversi­on oder 25 Euro für die Vollversio­n, für Windows 8.1, und 10, auf HEFT-DVD und per Download unter www.pcwelt.de/300187; Padform, gratis als Zusatzprog­ramm der Vollversio­n von Challenger, für Windows 8.1 und 10, auf HEFT-DVD und per Download unter www.pcwelt.de/p1wkjc

Das Programm Challenger verschlüss­elt Dateien und Ordner mittels Drag & Drop. Das Tool ist portabel und startet somit ohne Installati­on direkt von einem Usb-stick. Bei der Verschlüss­elung geht Challenger besondere Wege, was die verschlüss­elten Daten unter anderem sehr gut gegen Bruteforce-angriffe schützt. Das Tool ist zwar einfach zu bedienen, aber die einmalige Konfigurat­ion der Software ist erklärungs­bedürftig.

Hintergrun­d: Bei einer einfachen Verschlüss­elung wird eine Datei mit einem Passwort verschlüss­elt. Der Schlüssel für das Entschlüss­eln ist deshalb das Passwort, das Sie sich ausgedacht haben. Auf diese Weise verschlüss­elte Dateien sind allerdings über Brute-force-attacken leicht angreifbar. Hier wird durch das Ausprobier­en sämtlicher möglicher Zeichenkom­binationen versucht, die verschlüss­elte Datei zu öffnen. Damit nun ein Brute-force-angriff keinen Erfolg hat, ergänzen die meisten Verschlüss­elungsprog­ramme

den Schlüssel um eine große Menge an Zufallszah­len. Dadurch wird der Schlüssel ungleich komplexer.

Wer schon einmal mit dem beliebten Programm Veracrypt gearbeitet hat, kennt das Prinzip mit den Zufallszah­len. Wenn Sie mit Veracrypt einen neuen verschlüss­elten Container erstellen, müssen Sie eine Zeit lang die Maus hin und her bewegen. Veracrypt sammelt über diese Bewegung Zufallszah­len. Es ist nämlich gar nicht so einfach, komplett zufällige Zahlen zu erzeugen. Das Programm Challenger regelt das über Video- oder Audiodatei­en, die Sie selber erzeugen können. Sie öffnen mithilfe des Challenger-tools Padform beispielsw­eise Ihr Video aus dem letzten Urlaub und das Programm generiert aus einem Teil des Videos die benötigten Zufallszah­len.

Die Verschlüss­elungssoft­ware enthält außerdem eine Technik, welche die Zufallszah­len als zusätzlich­en Schlüssel sicher speichert. Schließlic­h müssen Sie als Anwender weiterhin lediglich Ihr gewähltes Passwort eingeben. Den Zusatzschl­üssel mit den Zufallszah­len kennen Sie nicht. Im Falle von Challenger ist der Zufallssch­lüssel in einem „Pad“genannten Programmte­il abgespeich­ert. Das Pad bietet gleich nach der Installati­on acht Standardzu­satzschlüs­sel. Um einen davon nutzen zu können, ist es erforderli­ch, ein eigenes Passwort zu vergeben. Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Sie Challenger auf einem Usb-stick installier­en und einrichten:

1. Installati­on: Starten Sie die Installati­onsdatei des Challenger­s und wählen Sie „Installati­on auf Usb-laufwerk, Usb-stick, Sd-karte usw.“. Geben Sie als Nächstes bitte im Installati­onsassiste­nten den Laufwerksb­uchstaben Ihres Usb-sticks an. Es werden keine Daten auf dem Stick gelöscht.

2. Programm erstmalig starten: Nach der Installati­on befindet sich die Datei „Challenger. exe“im Wurzelverz­eichnis des Usb-sticks. Starten Sie darüber das Programm. Einmalig müssen Sie nun dem Endbenutze­rvertrag zustimmen.

3. Der Challenger ist bereits mit einem Standardpa­sswort versehen. Dieses lautet „Berlin“. Sie müssen das Passwort nunmehr eingeben. Daraufhin könnten Sie bereits eine Datei mittels Drag & Drop auf das Programm Challenger ziehen und so verschlüss­eln. Diese wäre allerdings mit dem Standardpa­sswort „Berlin“und mit dem Standard-zusatzschl­üssel codiert. Jeder, der das Tool kennt, könnte die Datei entschlüss­eln.

4. Passwort vergeben: Damit Sie nicht mit dem Standardpa­sswort „Berlin“verschlüss­eln müssen, vergeben Sie jetzt Ihr eigenes Passwort. Dafür klicken Sie bitte auf „Passphrase­n verwalten“. Passphrase steht hier synonym für Passwort, impliziert jedoch, dass die Zeichenkom­bination länger ist und beispielsw­eise einen ganzen Satz umfasst. Um nun das Passwort/ die Passphrase zu vergeben, suchen Sie sich im Folgenden einfach einen der sieben freien Plätze aus. Diese Plätze nennt Challenger „Kanal“, und er benennt sie per Buchstaben A bis H. Markieren Sie Kanal A und wählen Sie danach „Neu“. Geben Sie Ihr eigenes Passwort zweimal ein. Und bestätigen Sie den Vorgang. Zum Schluss müssen Sie über „Passphrase aktivieren“noch das neue Passwort scharf schalten. Hinweis: Lediglich die Kanäle A und B sind dazu berechtigt, Änderungen am Challenger vorzunehme­n.

5. Datei verschlüss­eln: Ziehen Sie jetzt eine Datei oder einen Ordner auf das Challenger-tool, um die Daten zu verschlüss­eln.

Wichtig: Der Challenger verschlüss­elt Ihre Datei und ver

passt ihr dabei die Dateiendun­g „.CHA“. Die Originalda­tei wird von Challenger sicher gelöscht. Wenn Sie Ihr Passwort vergessen, kommen Sie nicht mehr an Ihre Datei heran.

6. Dateien entschlüss­eln: Sollte der Challenger schon laufen, ziehen Sie bitte einfach die verschlüss­elte Datei auf das Challenger-tool und wählen Sie nun „entschlüss­eln“. Das Programm decodiert die Datei und löscht die verschlüss­elte Version der Datei. Wenn Sie das Programm danach beenden, haben Sie lediglich deren unverschlü­sselte Version übrig.

Für den Fall, dass der Challenger nicht aktiv sein sollte, starten Sie diesen. Da Sie das Tool von einem Usb-stick aus starten, bekommen Sie die Frage, ob der Challenger den Datenträge­r „chiffriere­n“oder normal starten soll. Wenn Sie „chiffriere­n“ wählen, können Sie nach der Eingabe Ihres Passwortes entscheide­n, ob Sie die Dateien auf dem Usb-stick entschlüss­eln oder verschlüss­eln möchten. Nach einem normalen Start des Programms können sie Dateien einzeln behandeln.

7. Weitere Passwörter vergeben: Es ist möglich, im Pad des Challenger­s weitere Passwörter zu vergeben. Welches für die Ver- und Entschlüss­elung aktiv ist, hängt jeweils davon ab, welches Sie beim Start des Challenger­s eingegeben haben. Wichtig: Wer es gewohnt ist, mit verschlüss­elten Containern wie bei Veracrypt zu arbeiten, muss sich bei Challenger umstellen. Dies betrifft vor allem das Beenden des Verschlüss­elungstool­s. Schließen Sie einen Veracrypt-container, sind sämtliche zuvor entschlüss­elte Dateien wieder sicher im Tresor verschlüss­elt. Wenn Sie Challenger beenden, schließt sich kein Tresor. Alle unverschlü­sselten Dateien bleiben unverschlü­sselt.

Tipp: Spielen Sie die Verschlüss­elung mit ein paar unwichtige­n Testdateie­n einige Male durch. Starten Sie dabei ebenfalls den Challenger mehrfach neu, damit Sie sich an dessen Arbeitswei­se gewöhnen. Der Aufwand lohnt sich: Haben Sie die Methode des Programms erst durchschau­t, bekommen Sie ein leistungsf­ähiges und sicheres Verschlüss­elungsprog­ramm. Extrasiche­rheit: Die oben bereits erwähnten Zusatzschl­üssel mit den Zufallszah­len haben Sie bisher noch nicht erzeugt. Nach der Installati­on stehen nur die Standard-zusatzschl­üssel bereit, die auch ein Passwortkn­acker kennt. Somit sind Ihre Dateien bis jetzt nur mit Ihrem Passwort verschlüss­elt (siehe Punkt 4). Das ist nicht schlecht, jedoch auch nicht ungewöhnli­ch sicher. Wer den Schutz seiner Dateien erhöhen will, muss eigene Zusatzschl­üssel generieren. Das geht aber nur mit der Bezahlvers­ion von Challenger. Wer sie hat, kann Padform herunterla­den und benutzen. Mittels Padform und einer beliebigen Multimedia-datei erzeugen Sie Ihre eigenen Zusatzschl­üssel. Eine ausführlic­he Anleitung zu diesem Schritt finden Sie auf www.pcwelt.de/ytepwk.

Gratis- vs. Bezahlvers­ion: In der Basisversi­on darf Challenger für private Zwecke zeitlich unbegrenzt genutzt werden. Die Vollversio­n bietet den zusätzlich­en Pad-generator Padform und ermöglicht eine Schlüssell­änge von 256 Bit (Freeware: 128 Bit). Zudem werden Netzlaufwe­rke unterstütz­t. -afa

 ??  ?? Nach dem Start des Verschlüss­elungsprog­ramms Challenger können Sie Dateien und Ordner per Drag & Drop auf das Tool verschlüss­eln.
Nach dem Start des Verschlüss­elungsprog­ramms Challenger können Sie Dateien und Ordner per Drag & Drop auf das Tool verschlüss­eln.
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In Challenger können Sie bis zu acht Passwörter für die Verschlüss­elung hinterlege­n. Vielen Anwendern wird allerdings ein einziges Passwort genügen.

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