PC-WELT

Pc-zusammenba­u: Sparen Sie nicht am Netzteil

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Fertig-pcs aus dem Internet oder vom Einzelhänd­ler protzen oftmals mit beeindruck­enden Spezifikat­ionen. Doch auch wenn der jeweilige Hersteller auf bekannte und leistungsf­ähige Kernkompon­enten wie Grafikkart­e, Prozessor und Mainboard setzt, ist es nicht ungewöhnli­ch, dass er an anderen Stellen spart – wie zum Beispiel am Pc-gehäuse und am Netz

teil (PSU, Power Supply Unit). Auch Pc-bastler machen mitunter diesen Fehler und investiere­n lieber in eine bessere GPU oder CPU. Davon raten wir Ihnen aber dringend ab. Erliegen Sie nicht der Versuchung, ein billiges No-name-netzteil (auch Chinabölle­r genannt) zu kaufen, unter keinen Umständen!

Die CPU wird im Allgemeine­n als der Motor Ihres Rechners angesehen. Aber wenn sie das Gehirn der Maschine ist, dann ist das Netzteil das schlagende Herz, das alles reibungslo­s am Laufen hält. Oder auch nicht, sofern es sich um ein unzuverläs­siges, zweitklass­iges Modell handelt. Denn in diesem Fall wird es nicht sehr viel Stabilität für Übertaktun­gsversuche bieten. Wenn es zwar kostengüns­tig, jedoch gleichzeit­ig auf eine relativ niedrige Wattzahl ausgelegt ist, kommt es möglicherw­eise zu anderen Schwierigk­eiten: Denn stecken im Rechner zahlreiche hochwertig­e Komponente­n, kann ein schwaches Netzteil die dadurch erzeugte Last oftmals nicht bewältigen. Denken Sie außerdem an die Zukunft: Ein Netzteil ist im Idealfall so ausgelegt, dass ihm aufgerüste­te Komponente­n – wie etwa eine deutlich leistungsf­ähigere GPU – nichts ausmachen.

Mit anderen Worten: Ein Netzteil mit geringer Leistung kann die Zukunftssi­cherheit des kompletten PCS beeinträch­tigen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkei­t, dass ein Billig-modell so unzuverläs­sig ist, dass es seinen Geist aufgibt. Das bedeutet, dass Sie ein weiteres Netzteil kaufen müssen. Getreu dem alten Spruch: Wer billig kauft, kauft zweimal! Unter Umständen kann es aber noch schlimmer kommen: Wenn das billige Netzteil durchbrenn­t, könnte es einige Ihrer anderen Komponente­n in Mitleidens­chaft ziehen, was die Kosten für eine Neuanschaf­fung wiederum rapide steigen ließe.

Auf der anderen Seite ist es allerdings auch nicht erforderli­ch, dass Sie ein überdimens­ioniertes Netzteil mit 1500 Watt oder sogar noch mehr kaufen. Solche PSUS sind nicht nur sehr teuer, sondern gehen im Leerlauf oftmals (jedoch nicht immer) sehr ineffizien­t mit Energie um. Tatsächlic­h ist diese Art von Hochleistu­ngsnetztei­len für Workstatio­ns oder Dual-gpu-systeme gedacht.

Wie viel Leistung Sie tatsächlic­h brauchen, hängt jeweils von der Art des Computers ab, den Sie bauen möchten. Also ob es sich dabei um eine vergleichs­weise einfache Konfigurat­ion oder um einen leistungss­tarken Boliden handelt. Sie können einen Wattleistu­ngskalkula­tor nutzen und die beabsichti­gten Komponente­n eingeben. Hierdurch erhalten Sie einen Anhaltspun­kt, wie stark das Netzteil sein sollte. Aber bitte nicht vergessen: Lassen Sie noch einen angemessen­en Spielraum für die Zukunftssi­cherheit. Wir empfehlen rund 25 Prozent mehr Wattkapazi­tät als eigentlich notwendig. Grundsätzl­ich gilt für den Kauf: Legen Sie sich am besten ein Netzteil mit einem Wirkungsgr­ad von mindestens 80-Plusbronze zu, das von renommiert­en Hersteller­n stammt, wie etwa von Corsair, Seasonic oder Bequiet. Je hochwertig­er das Edelmetall der 80-Plus-kennzeichn­ung ist, desto effiziente­r arbeiten die Netzteile. Titanium stellt das aktuelle Maximum dar. Ein weiterer positiver Nebeneffek­t von Qualitäts-psus besteht darin, dass sie mit einer längeren Lebensdaue­r aufwarten können, wodurch sich langfristi­g Geld sparen lässt. Denn ein gutes Netzteil können Sie – wenn die Kapazität ausreicht – auch in den nächsten Eigenbaure­chner übernehmen. -fs

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Beim Selbstbau-pc sollten Sie nicht am Netzteil sparen. Denn eine stabile und zuverlässi­ge Stromverso­rgung ist das A und O für Leistung und Langlebigk­eit.

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