PC-WELT

Fernsehen überall

So können Sie kostenlos und mit einem optimalen Empfang auf PC, Notebook und Handy fernsehen

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Es gibt so viele Tv-programme, aber nur einen Fernseher. In den meisten Haushalten findet gerade in dieser Zeit häufig ein täglicher Kampf um die Fernbedien­ung statt: Denn auch die innigste Familie kann sich nicht immer auf ein gemeinsame­s Programm einigen. Doch es gibt einen Ausweg: Auch auf PC, Notebook, Smartphone oder Tablet können Sie fernsehen – wie Sie es vom TV im Wohnzimmer kennen: mit der Tageschau um 20 Uhr live oder zeitverset­zt in der Mediathek, mit schnellem Zappen durch die unterschie­dlichsten Kanäle oder einer abendfülle­nden Dokumentat­ion. Videostrea­ming mit den Apps von Netflix, Amazon Prime, Disney+ & Co. kann zwar unterhalts­am sein, ersetzt aber nicht das abwechslun­gsreiche Programm verschiede­ner Sender, in dem sich Informatio­nssendunge­n und Unterhaltu­ng abwechseln. Dafür müssen Sie auf andere Programme zurückgrei­fen, die Ihnen das lineare Fernsehpro­gramm

auf den Rechner oder das Mobilgerät liefern. Der Vorteil: Wenn Sie Notebook, Tablet oder Smartphone als Tversatz nutzen, schauen Sie das gleiche Programm wie auf dem Wohnzimmer-tv, sind aber ortsungebu­nden. Das Fernsehen empfangen Sie unabhängig von der heimischen Tv-quelle wie Satellit oder Kabel ganz bequem über Ihr WLAN, also auch im Garten, auf dem Balkon oder überall dort, wo Sie die Familie nicht stören.

Die meisten Tv-apps lassen sich zwar kostenlos nutzen. Doch den vollen Funktionsu­mfang bekommen Sie nur, wenn Sie eine Abogebühr zahlen – ärgerlich und unnötig, wenn Sie ohnehin schon fürs Tv-programm zahlen müssen, zum Beispiel für den häuslichen Kabelansch­luss. In diesem Fall können Sie das Tv-programm, das Sie per Kabel oder Satellit empfangen, ins Heimnetz einspeisen, damit es der Wlan-router an Notebook, Tablet und Smartphone verteilt. Live-tv im Browser schauen: Fernsehen ohne zusätzlich­e Tools

Der einfachste Weg zum Live-tv am PC oder Handy führt über den Browser: So können Sie an jedem Gerät problemlos Fernsehen schauen, ohne sich um die unterschie­dlichen Betriebssy­steme kümmern zu müssen. Der Nachteil: Sie müssen für den TVStream jedes Senders eine neue URL aufrufen – schnelles Zappen zwischen den Programmen fällt damit aus.

Um das laufende Fernsehpro­gramm von öffentlich-rechtliche­n Sendern zu empfangen, öffnen Sie den Browser und rufen die Webseite des gewünschte­n Senders auf, zum Beispiel www.daserste.de oder www.zdf. de. Suchen Sie dort nach einer Menüoption wie Live, Live-tv oder Livestream: Nach einem Klick darauf sehen Sie das laufende Programm. Die passenden Webadresse­n für die Live-streams der wichtigste­n öffentlich-rechtliche­n Sender finden Sie in der Tabelle auf Seite 53.

Für die Sender aus dem Ard-verbund ist die Webseite ard.mediathek.de empfehlens­wert: Klicken Sie links oben auf das Menü, das sich hinter den drei waagrechte­n Strichen verbirgt und wählen Sie „LIVE TV“. Unter dem Fenster, in dem das Live-tv läuft, finden Sie die Namen der verschiede­nen Ard-sender, über die Sie schnell zu einem anderen Programm wechseln können.

Das Live-programm vieler deutscher Privatsend­er können Sie nicht durch den bloßen Aufruf der Webseite im Browser schauen:

„Ob per Browser, App oder Tv-server im Heimnetz: PC und Handy werden auf vielen Wegen zum Tv-ersatz.“

Zuvor müssen Sie sich meist per E-mail anmelden und ein Konto für den Zugriff erstellen. Bei den Sendern der Pro7-gruppe (Pro7, Sat1, Kabel 1, Sixx und deren Ableger) erledigen Sie das über den kostenlose­n Service „7Pass“: Mit diesen Zugangsdat­en können Sie auf den Webseiten jedes Senders auf das laufende Programm zugreifen. Um die Sender der Rtl-gruppe (RTL, RTL II, Super-rtl, Vox, NTV) zu sehen, müssen Sie TVNOW (www.tvnow.de) nutzen. Dieser Dienst bietet kostenlos normalerwe­ise keinen Browser-zugriff aufs Live-tv, sondern nur in der Premium-variante für 4,99 Euro pro Monat. Bis Ende Juni schaltet die RTLGruppe aufgrund der Coronakris­e allerdings auch für TV Now Free das Live-tv frei. Bei den kostenlose­n Diensten der Privatsend­er sehen Sie normalerwe­ise nach dem Anmelden immer Werbung, bevor das Livetv startet – und natürlich auch die Werbung innerhalb des Fernsehpro­gramms. Außerdem liefern die Gratis-streams das Tv-programm nur in Sd-qualität. Um Pay-tv-sender zu sehen, benötigen Sie ohnehin ein kostenpfli­chtiges Abo: Mit diesen Anmeldedat­en können Sie auch den Tv-stream im Browser freischalt­en, sofern der Sender das anbietet. Bei Sky funktionie­rt das nicht mehr, hier müssen Sie die App „Skygo“nutzen. Für Magenta TV von der Telekom benötigen Sie auch als IP-TVKunde einen zusätzlich­en Vertrag für 4,95 Euro/monat, der das Tv-schauen per Browser freischalt­et.

TV und Mediatheke­n auf Handy und Tablet: Die besten Apps

Bequemer als der Live-stream eines Senders im Browser sind Tv-apps, mit denen Sie alle Programme empfangen können: So lässt sich auch auf PC, Notebook oder Smartphone schnell mit einem Klick oder Touch zwischen Sendungen wechseln. Die wichtigste­n Anbieter für deutsche Programme sind Joyn, TV now, Waipu und Zattoo sowie Magenta TV, das Sie per App auch nutzen können, ohne IP-TV-KUNDE der Telekom zu sein. Einzelheit­en zu den Apps finden Sie in der Tabelle auf Seite 55.

Bis auf Magenta-tv lässt sich jede App auch kostenlos nutzen: Sie müssen ein Benutzerko­nto erstellen, bei Joyn können Sie gleich ohne Anmeldung mit einem Klick auf „Livetv“fernsehen. Außerdem gibt es in der Joyn-app in der kostenlose­n Variante immerhin öffentlich-rechtliche Sender in HD

Den Live-stream eines Senders empfangen Sie zum Beispiel über dessen Webseite. Auf der Seite der Ardmediath­ek können Sie sogar zwischen verschiede­nen Ard-programmen per Mausklick wechseln.

Um den Live-stream bei den Privatsend­ern der Pro7-gruppe im Browser zu empfangen, müssen Sie sich zunächst kostenlos per E-mail beim Dienst 7Pass registrier­en.

Auflösung. Bei den anderen Anbietern sehen Sie gratis nur Sd-qualität. Je nach App sehen Sie zusätzlich­e Werbung bei jedem Programmst­art oder beim Senderwech­sel. Die kostenpfli­chtigen Angebote bieten neben der höheren Auflösung auch mehr Sender, bei Zattoo und Waipu sehen Sie erst dann die größeren Privatsend­er wie RTL und Pro7, die in der Gratis-variante fehlen. Zusätzlich können Sie dann die Tv-streams auf verschiede­nen Geräten gleichzeit­ig nutzen sowie Aufnahmen machen.

Bei allen Bezahl-angeboten bekommen Sie anfangs einen Gratis-zeitraum, in dem Sie die App testen können. Das sollten Sie vor

der Entscheidu­ng für eine bestimmte App auch ausgiebig tun, denn die Angebote unterschei­den sich in Details: Bei Tvnow sehen

Bei Joyn lassen sich die öffentlich-rechtliche­n Sender und die Programme der Pro7-gruppe kostenlos im Browser und per App sehen. Sie zum Beispiel nur die Sender der Rtl-gruppe, die bei Joyn fehlen. Bei Waipu gibt es die Rtl-sender nur in Sd-auflösung.

Außerdem ist in einigen Angeboten je nach Sender oder Sendung eine Aufnahme untersagt, oder Sie können in einer Aufnahme nicht vorspulen, um beispielsw­eise Werbeblöck­e zu überspring­en.

Abgesehen von diesen Einzelheit­en gleichen sich die Apps weitgehend: Nach dem Start können Sie das Live-tv starten, indem Sie einen Sender aus der angebotene­n Liste auswählen. Außerdem bieten die Apps per EPG Infos zu den kommenden Sendungen. Zusätzlich schaffen Sie Übersicht im Angebot, indem Sie Ihre Lieblingss­ender als Favoriten kennzeichn­en und somit schneller auf sie zugreifen können.

Streaming im Heimnetz: Der Router verteilt das Tv-programm

Normalerwe­ise zahlen Sie ohnehin für Ihren Tv-empfang – Kabelgebüh­ren, einen zusätzlich­en Tarif für IP-TV oder ein Freischalt­entgelt, um Hd-sender per Satellit zu empfangen. Deshalb wollen Sie nicht noch zusätzlich Geld für eine TV-APP ausgeben. Oder Sie möchten flexibel zwischen Empfangsge­räten wie Fernseher, PC, Notebook und Tablet wechseln, ohne dort erst noch die passenden Programme und Apps installier­en zu müssen. Auf die Weise können Sie einfach den normalen Tv-empfang ins Heimnetz verlängern: Dann kann dort jedes Gerät per WLAN oder Ethernetka­bel das Programm genauso empfangen wie es der Satelliten­receiver oder die Kabel-settop-box an den TV liefert. Diese Technik nennt sich DVB-OVER-IP, in der Regel auch SAT-IP genannt.

Allerdings benötigen Sie dazu in den meisten Fällen zusätzlich­e Hardware, nämlich einen Sat-ip-server. Je nach Anzahl der eingebaute­n Tuner kosten die Geräte zwischen 100 und 250 Euro – eine Auswahl finden Sie etwa unter www.satip.de. Den Telestar digibit R1 zum Beispiel bekommen Sie für rund 130 Euro: Er besitzt vier Tuner, liefert also von der Sat-schüssel vier Tv-streams ins Netzwerk. Mit dem Heimnetz verbinden Sie ihn per Ethernetka­bel.

Wenn Sie einen Fernseher von Panasonic haben, könnte das Modell einen SAT-IPReceiver bereits eingebaut haben – ob das der Fall ist, steht im Handbuch. Dann dient der Fernseher selbst als Verteiler des Tvprogramm­s ins Netzwerk, mit dem er ja meist ohnehin per Lan-label oder WLAN verbunden ist, um Smart-tv-funktionen nutzen zu können.

Der Dvb-c-repeater von AVM arbeitet nicht nur als Wlan-verstärker: Er bringt als Kabeltuner auch das Fernsehpro­gramm ins Heimnetz.

Bei einem Kabel-tv-anschluss empfiehlt sich der Dvb-c-repeater von AVM. Er erweitert als Wlan-verstärker nicht nur die Reichweite Ihres Funknetzes, sondern dient auch als Tv-ip-server fürs Heimnetz. Mit seinem Dualtuner kann er per Kabel-tv zwei unterschie­dliche Programme gleichzeit­ig ins Netzwerk streamen. Dazu verbinden Sie ihn mit dem Kabelansch­luss. Über den beigelegte­n Adapter können Sie den Repeater sowie ein anderes Empfangsge­rät wie Kabelrecei­ver oder TV mit DVB-C-TUNER anschließe­n. Seit Fritz-os 7 dient der FritzRepea­ter auch als Sat-ip-server: Ein Fernseher mit eingebaute­m Sat-ip-receiver kann dann direkt auf den Netzwerkst­ream des Repeaters zugreifen und – sofern in seinem Ci-slot eine passende Smartcard steckt – auch die darüber angeliefer­ten Pay-tv-sender entschlüss­eln. Auch die Fritzbox-modelle 6490 und 6590 für den Internet-kabelansch­luss beherrsche­n seit Fritz-os 7 die Funktion eines Sat-ip-servers. Damit Netzwerkge­räte die Tv-streams vom Repeater oder der Fritzbox nutzen können, müssen Sie nach der korrekten Verkabelun­g im Einstellun­gsmenü des Avm-gerätes den Sendersuch­lauf starten.

Auf dem Rechner, auf dem Sie fernsehen wollen, installier­en Sie zur Wiedergabe eines eine entspreche­nde Software, zum Beispiel den VLC Player. Er benötigt dafür eine Senderlist­e im Dateiforma­t *.m3u. Im Fritzdvb-c-repeater zum Beispiel erzeugen Sie die passende Senderlist­e unter „DVB-C –› Senderlist­e“, indem Sie im Reiter „SD“beziehungs­weise „HD“im Kontextmen­ü auf den entspreche­nden Befehl klicken und die Liste speichern. Zum Abspielen ziehen Sie die erzeugte Senderlist­e ins geöffnete Fenster des VLC Players.

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