PC-WELT

Akku am Ende – was nun?

Bei diesen Geräten lässt sich der Akku sinnvoll wechseln

- VON ANDREAS HITZIG

Bei einem neu gekauften Mobilgerät hält der Akku trotz regelmäßig­er Nutzung meistens deutlich über einen Tag. Dies lässt allerdings bald spürbar nach – bereits nach zwei Jahren muss das Gerät oftmals noch während des Tages an das Ladegerät. Ähnlich sieht es bei Notebooks aus: Hier sind zu Beginn bei leistungss­tarken Akkus acht bis zehn Stunden Laufzeit keine Seltenheit. Das reduziert sich jedoch bei intensiver Benutzung schnell auf die Hälfte und weniger, abhängig von der Anzahl der Ladezyklen.

Als letzter Ausweg bleibt dann lediglich noch der Tausch des Akkus. In diesem Workshop zeigen wir Ihnen, wie Sie den Akku Ihres Geräts identifizi­eren und einen Ersatzakku für Ihr Gerät finden. Darüber hinaus erfahren Sie, bei welchen Smartphone­s und Tablets ein Usbpdladeg­erät (PD = Power Delivery) funktionie­rt.

Gibt es für mein Notebook-modell noch einen Ersatzakku?

Die erste Frage im Zusammenha­ng mit einem neuen Akku ist: Lässt sich der Akku problemlos tauschen? Daran anschließe­nd gibt es noch weitere Klärungspu­nkte, nämlich ob es für das betreffend­e Gerät überhaupt noch einen Ersatzakku gibt, und falls ja, ob man den Akku selbst tauschen kann. Bei vielen älteren Notebooks ist der Akku nicht fest verbaut und lässt sich sogar ohne Öffnen des Gehäuses wechseln. So kommen Sie auch direkt an die erste wichtige Informatio­n: Welche Typenbezei­chnung hat mein Akku und welche wichtigen Zusatzinfo­rmationen kann ich über den Akku erfahren?

Mit diesen Informatio­nen begeben Sie sich nachfolgen­d im Internet auf die Suche. Für viele gängige Notebooks gibt es sowohl einen Originalak­ku des Hersteller­s als auch Nachbauten von Drittanbie­tern. Diese sind in der Qualität häufig sehr unterschie­dlich. Sie sollten sich deswegen die Bewertunge­n genau anschauen.

Für den Fall, dass Ihr Gerät einen festverbau­ten Akku hat oder Sie die Typenbezei­chnung Ihres Notebooks nicht genau kennen, machen Sie am besten einen Umweg über die Windowssys­teminforma­tionen. Diese rufen Sie über Ausführen (Windowsr) und das Eingeben von msinfo32.exe auf. In der Übersicht sehen Sie sodann unter „Systemmode­ll“die Hersteller­nummer Ihres Notebooks und unter „Systemsku“den Typennamen. Mit diesen Angaben gehen Sie am besten in einem der auf Akkus spezialisi­erten Onlineshop­s auf die Suche. Bei Trusted Shops haben etwa Akku500.de (www. akku500.de) und Akkushop.de (www.akku shop.de) jeweils mehrere tausend positive Kundenbewe­rtungen gesammelt. Über den Hersteller und das Gerätemode­ll gelangen Sie bei beiden Shops zum passenden Akku.

Kann ich den Akku meines Mobilgerät­s selbst tauschen?

Noch vor ein paar Jahren war es problemlos möglich, den Akku eines Smartphone­s selbst zu tauschen: Sie mussten hierzu einfach die hintere Abdeckung abnehmen, um an das Akkufach zu kommen. Seit die Akkus spritzwass­ergeschütz­t oder teilweise sogar wasserdich­t sind, geht dies nicht mehr so einfach. Heute ist es nur noch mit Spezialwer­kzeug und ein wenig handwerkli­chem Geschick möglich, den Akku Ihres Phones oder Tablets zu tauschen. Aber: Auf Youtube finden sich zu beinahe jedem Gerät mehrere Videos, in denen der Austausch eines Akkus gezeigt wird.

Einen interessan­ten Einstieg bieten Ihnen auch die Webseiten von Clickrepai­r (www. clickrepai­r.de) und ifixit (https://de.ifixit. com). Sie offerieren eine Vielzahl von Reparatura­nleitungen zu den gängigsten aktuellen und älteren Geräten. Interessan­t sind an dieser Stelle vor allem die Einschätzu­ngen zum Schwierigk­eitsgrad, zu den Kosten und zur Reparaturz­eit. Zusätzlich erhalten Sie eine Liste von Werkzeugen, die Sie für den Austausch des Akkus benötigen. Fehlt Ihnen davon eines, so finden Sie weiter unten auf der Seite Amazonlink­s mit Preisen

„Bei vielen Geräten lässt sich der Akku austausche­n. Ob Sie hier jedoch selbst Hand anlegen sollten, hängt auch vom Wert ab.“

dazuundauc­hzumpassen­denersatza­kku.Mithilfe dieser Informatio­nen können Sie abschätzen, ob Sie für diesen Schritt bereit sind oder doch lieber einen Experten an die Reparatur lassen sollten.

Lohnt sich die Reparatur meines Mobilgerät­s überhaupt?

Haben Sie sich dafür entschiede­n, den Akku selbst zu tauschen, kommen zum einen die Kosten des Akkus und zum zweiten die Kosten für das Werkzeug auf Sie zu. Bei Amazon finden Sie für gängige Smartphone­s komplette Sets, also einen Akku sowie das zur Reparatur erforderli­che Werkzeug. Dieses kostet etwa für das Samsung Galaxy S6 rund 30 Euro, für das neuere Samsung Galaxy S7 ist es noch ein paar Euro günstiger. Auch bei reinen Werkzeugse­ts gibt es eine große Auswahl: Die Einstiegss­ets beginnen bei rund 10 Euro, das sehr gut bewertete „Essential Electronic­s Toolkit“von ifixit kostet bei Amazon rund 25 Euro, das Profiset knapp 70 Euro. Letzteres macht allerdings nur dann Sinn, wenn Sie planen, regelmäßig Reparature­n an diversen Smartphone­s und Tablets durchzufüh­ren.

Zusätzlich zum Werkzeug benötigen Sie außerdem noch den Akku – dieser kostet im Internet je nach Anbieter zwischen 10 und 15 Euro. Damit kostet Sie das Reparaturs­et, wenn Sie es separat erwerben, zwischen 25 und 40 Euro.

Wann sollte ich besser einen Spezialist­en beauftrage­n?

Wenn Sie eine solche Reparatur zum ersten Mal durchführe­n, sollten Sie sich stets der Risiken bewusst sein. Ein zu starker Druck, und die Rückseite des Gehäuses oder das Display bekommt einen Sprung, und das Smartphone wird zum wirtschaft­lichen Totalschad­en. Das Samsung Galaxy S6 wird beispielsw­eise als Gebrauchtg­erät im Internet zwischen 50 und 100 Euro gehandelt. In einem solchen Fall kann man das Risiko sicherlich eingehen. Bei einem Samsung Galaxy S8 mit einem Restwert ab 150 Euro sollten Sie die Reparatur eher einem Fachmann überlassen.

An dieser Stelle gibt es entweder den Reparaturs­ervice um die Ecke oder einen Reparaturs­ervice im Internet. Die lokale Lösung finden Sie am besten über Google – ziehen Sie hier die Bewertunge­n für den jeweiligen Shop in Ihre Überlegung­en mit ein. Die Kosten sind etwa so hoch wie bei der Selbstrepa­ratur.

In Deutschlan­d gibt es viele Online-reparaturd­ienste wie Myphone Repair (www.myphonerep­air.de), Mcrepair (www.mc repair.de) oder Handyrepar­atur123 (https:// handyrepar­atur123.de). Bei ihnen liegen die

Preise für den Akkutausch des S6 zwischen 70 und 90 Euro inklusive Versandkos­ten. Das macht wirtschaft­lich sicherlich keinen Sinn mehr. Bei neueren Geräten, bei denen ansonsten noch alles andere problemlos

Auf der Einstiegss­eite für Notebooks von Akkushop.de dürfen Sie entweder über den Hersteller, das Modell oder die Akkunummer nach dem passenden Ersatzteil suchen.

Bei Amazon und anderen Onlinehänd­lern finden Sie für gängige Mobilgerät­e komplette Reparaturs­ets mit Akku und benötigtem Werkzeug. Diese Sets kosten in der Regel um die 30 Euro. funktionie­rt, kann der Weg gerechtfer­tigt sein. Sie bekommen auf die Reparatur zumindest von den Versandhän­dlern auch ein Jahr Garantie.

Passt jedes beliebige Netzteil an mein Notebook?

Insbesonde­re wenn der Akku schon schwächer ist, kommt ein Netzteil öfter zum Einsatz. Wenn Sie viel unterwegs sind, lohnt sich der Erwerb eines zusätzlich­en Netzteiles, das Sie beispielsw­eise in der Arbeit deponieren. Die meisten Notebookhe­rsteller regeln den korrekten Anschluss eines Netzteiles bei ihren Geräten über die Form der Schnittste­lle. Ersatznetz­teile erwerben Sie daher meistens für eine Modellreih­e oder einen Hersteller.

Wenn Sie aus Kostengrün­den kein Originalne­tzteil des Hersteller­s kaufen wollen, dann suchen Sie beim Onlinehänd­ler Ihrer Wahl nach Ihrem Notebookty­p. Normalerwe­ise eignen sich die Netzteile von Drittanbie­tern für eine Vielzahl von unterschie­dlichen Modellen. Die Produktbes­chreibunge­n geben Ihnen hier genaue Auskunft. Die korrekte Leistungsa­bgabe an Ihr Notebook wird mit der integriert­en Elektronik geregelt. Deswegen sind die Netzteile auch für die unterschie­dlichsten Modelle gültig.

Kann ich jedes Ladegerät für mein Mobilgerät verwenden?

Bei Smartphone­s und Tablets sind die Hersteller mittlerwei­le einen Schritt weiter. Aktuelle Modelle lassen sich nur noch über eine von drei Schnittste­llen laden: Apples Lightning und die beiden hersteller­neutralen Microusb und Usbcanschl­üsse. Wenn Sie sich nach einem zusätzlich­en Ladegerät/netzteil für Ihr Phone oder Tablet umschauen, suchen Sie sich am besten ein Universalm­odell inklusive passender Kabel aus. Zahlreiche Ladegeräte haben mehrere Anschlüsse und sind auf das parallele Laden mehrerer Geräte ausgelegt. Der Akku des Mobilgerät­s und die darin integriert­e Ladeelektr­onik sorgen zusammen mit dem Netzteil dafür, dass nicht mehr Ladestrom fließt, als das Gerät verträgt.

Sie sollten aber auf ein hochwertig­es Ladekabel achten, weil kostengüns­tige Modelle sich zum einen nicht für das schnelle Laden eignen und Sie zum anderen damit Gefahr laufen, dass ein Brand entstehen kann. Im Onlinehand­el kosten hochwertig­e Ladekabel ab 4 Euro aufwärts.

Welche Geräte werden von Usb-pd-netzteilen unterstütz­t?

Bereits vor einigen Jahren haben die Hersteller von Smartphone­s und Tablets eine Schnelllad­efunktion entwickelt, bei der binnen einer halben Stunde der Akku zu rund 50 Prozent aufgeladen wird. Dafür müssen allerdings sämtliche Komponente­n zusammensp­ielen: das Ladegerät, das Ladekabel sowie Ihr Smartphone oder Tablet.

Im Jahr 2013 hat der Prozessorh­ersteller Qualcomm die Technologi­e Quick Charge für das schnelle Laden eingeführt. Diese hat sich durchgeset­zt und wurde in nahezu alle Geräte der letzten Jahre integriert, die als CPU einen Qualcomm Snapdragon verbaut haben. Samsung und Apple nutzen für zahlreiche Geräte hauseigene Prozessore­n, die ebenfalls das schnelle Laden unterstütz­en. Um zu überprüfen, welcher Prozessor in Ihrem Androidsma­rtphone verbaut ist, verwenden Sie am besten die App Droid Hardware Info (https://bit.ly/39urkxv).

Die meisten aktuellen Ladegeräte der großen Drittanbie­ter wie etwa Anker, RAVPOwer, Aukey oder Ugreen unterstütz­en das schnelle Laden. Sie finden einen entspreche­nden Hinweis wie „Quick Charge“oder „Poweriqtec­hnologie“– die genaue Bezeichnun­g ist abhängig vom Hersteller des Gerätes. Achten Sie beim Kauf des Kabels überdies auf die erforderli­che Unterstütz­ung des schnellen Ladens. Die Preise für die Ladegeräte beginnen bei etwa 10 Euro, ein passendes Kabel gibt es abhängig von der benötigten Schnittste­lle ab 3 bis 4 Euro.

Notebooks mit einem Standardne­tzteil per USB-C laden?

Seit der Einführung von USB 3 Typ C entwickelt sich der Trend dahin, Notebooks, Smartphone­s und Tablets mit einem Universaln­etzteil zu laden. Bis jetzt funktionie­rt das aber noch ziemlich eingeschrä­nkt und hängt des Weiteren davon ab, ob die Nennleistu­ng des Ladegeräts (in Watt) ausreicht. Die Spannung und die Stromstärk­e spielen gleichfall­s eine Rolle. Vergleiche­n Sie die Werte Ihres Originalne­tzteils oder der technische­n Dokumentat­ion Ihres Notebooks mit den Daten des Ladegeräts, das Sie verwenden möchten. Damit haben Sie einen wichtigen Anhaltspun­kt.

Oftmals gibt es zu den Usbcnetzte­ilen ebenfalls eine Kompatibil­itätsliste mit Infos dazu, welche Notebooks unterstütz­t werden. Wenn sämtliche Kriterien erfüllt sind,

Mit einem Ladegerät, das die Schnelllad­etechnik Quick Charge unterstütz­t, und dem entspreche­nden Smartphone auf der anderen Seite lässt sich ein Akku deutlich schneller laden.

Für die meisten Notebooks gibt es von Drittanbie­tern Ersatznetz­teile. Achten Sie vor dem Kauf jedoch darauf, ob Ihr Modell ebenfalls in der Kompatibil­itätsliste aufgeführt ist.

haben Sie es geschafft: Mithilfe der passenden Kabel haben Sie dann lediglich noch ein Netzteil für alle Ihre Geräte.

Kommt das einheitlic­he Ladekabel/ladegerät für alle Geräte?

Die Hersteller sind auf einem guten Weg – denn sogar Apple ist bei seinem aktuellen ipad von Lightning zu USBC gewechselt. Der Gesetzgebe­r strebt dies aktuell an, und auch die Europäisch­e Union (EU) hat sich dieses Themas angenommen: Ende Januar 2020 hat die Eukommissi­on das Thema in das Arbeitspro­gramm für 2020 übernommen. Aufgrund alter Ladekabel fallen Angaben des Europaparl­aments zufolge jährlich auf dem Gebiet der EU rund 51 000 Tonnen Elektrosch­rott an.

Bis dato hat sich insbesonde­re Apple dagegen gewehrt und ein derartiges Vorge

hen als innovation­sfeindlich bezeichnet. Es bleibt somit abzuwarten, wie sich dies in Zukunft entwickeln wird. Auf dem Gebiet der Drittherst­eller ist allerdings eine klare Tendenz in Richtung USBC zu erkennen.

Fazit

Der Austausch eines internen Akkus lässt sich bei den meisten Smartphone­s und Tablets oft ohne Probleme bewerkstel­ligen. Geräte mit einem noch recht hohen Tageswert sollten Sie aber in jedem Fall von einer entspreche­nd qualifizie­rten Werkstatt reparieren lassen, da sonst das Risiko eines ungewollte­n Totalschad­ens droht.

Mit etwas handwerkli­chem Geschick können Sie aber aufgrund der sehr guten Anleitunge­n im Internet die Lebensdaue­r eines Geräts in zahlreiche­n Fällen noch um ein oder zwei Jahre verlängern.

 ??  ??
 ??  ?? Wenn Sie erst noch das Modell Ihres Computers ermitteln müssen, nutzen Sie am besten das Windows-tool msinfo32 dazu. Hier sehen Sie alle notwendige­n Informatio­nen auf einen Blick.
Wenn Sie erst noch das Modell Ihres Computers ermitteln müssen, nutzen Sie am besten das Windows-tool msinfo32 dazu. Hier sehen Sie alle notwendige­n Informatio­nen auf einen Blick.
 ??  ?? Auf der Website von ifixit erhalten Sie für viele Geräte die Einschätzu­ng eines Experten, wie komplex die Reparatur ist, welche Werkzeuge Sie benötigen und welche Gesamtkost­en damit verbunden sind.
Auf der Website von ifixit erhalten Sie für viele Geräte die Einschätzu­ng eines Experten, wie komplex die Reparatur ist, welche Werkzeuge Sie benötigen und welche Gesamtkost­en damit verbunden sind.
 ??  ?? Auf dem Originalak­ku Ihres Notebooks halten Sie nach der Produktnum­mer Ausschau. Mit dieser können Sie nach einem passenden Ersatz suchen.
Auf dem Originalak­ku Ihres Notebooks halten Sie nach der Produktnum­mer Ausschau. Mit dieser können Sie nach einem passenden Ersatz suchen.
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany