PC-WELT

Pc-fehler aufspüren

Windows-bordmittel und Spezialpro­gramme: Damit lösen Sie jedes Hardware-problem

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Funktionie­rt am Windows-computer irgendetwa­s nicht, ist die Ursache meist nicht sofort klar. In vielen Fällen liegt der Fehler an falschen Windows-einstellun­gen, schuld kann aber auch die Hardware sein. Die Vermutung liegt dann nahe, wenn der Rechner zunehmend „aus dem Nichts“einfriert oder abstützt.

Treten Fehler und Abstürze auch nach dem Zurücksetz­en auf einen früheren Systemwied­erherstell­ungspunkt oder über ein Systemimag­e auf, deutet das auf einen Hardwarede­fekt hin. Im Folgenden lesen

Sie, wie Sie die Fehlerursa­che eingrenzen, wichtige Bauteile auf Defekte überprüfen und vorhandene Schwachste­llen identifizi­eren. Wo immer möglich, nutzen wir dazu die Möglichkei­ten des Betriebssy­stems. Helfen die Bordmittel jedoch nicht weiter, greifen wir auf zusätzlich­e Tools zurück.

Diese Hardware-checks stecken im Betriebssy­stem

Obwohl Microsoft die „Ressourcen- und Leistungsü­berwachung“schon seit Windows XP ins Betriebssy­stem integriert hat, wird die Funktion nur wenig genutzt. Primär dient die Systemdiag­nose dazu, etwaige Schwachste­llen der Konfigurat­ion von Soft- und Hardware aufzuspüre­n und daraus konkrete Handlungsa­nweisungen abzuleiten. Das Tool testet aber auch diverse Komponente­n und legt Hardware- und Treiberpro­bleme offen.

Starten Sie die Systemdiag­nose, indem Sie in das Such- und Ausführen-feld unten in der Task-leiste von Windows 10 den Befehl

eintippen. Die Prüfung startet automatisc­h und dauert rund eine Minute. Der Diagnosebe­richt fasst das Resultat in fünf Hauptrubri­ken zusammen, Hardwarede­fekte sind unter „Datenträge­rprüfungen“und „Hardwarege­räte- und Treiberprü­fungen“vermerkt. Stellt Windows Fehler oder Probleme fest, sehen Sie in der jeweiligen Kategorie nach, an welcher Stelle beziehungs­weise bei welcher Komponente etwas nicht stimmt. Identifizi­ert das Tool eine systematis­che Schwachste­lle, folgen Sie den Empfehlung­en. Wir kommen später nochmals darauf zurück. Den „Zuverlässi­gkeitsverl­auf“von Windows starten Sie, indem Sie den Begriff unten im Ausführen-feld eintippen. Dahinter verbirgt sich ein Art Verlauf des Geräte-managers: Während der Geräte-manager stets nur den aktuellen Zustand abbildet, legt der Zuverlässi­gkeitsverl­auf auch Probleme in der Vergangenh­eit offen. Wenn Sie ein Datum mit Fehlersymb­ol markieren, erhalten Sie über „Technische Details anzeigen“in der Aktion-spalte nähere Informatio­nen: Die dort vermerkten Codes können bei der

„Um den Zustand des Akkus im Notebook zu beurteilen, genügt schon ein kurzer Windows-befehl.“

weiteren Fehlersuch­e im Internet helfen. Die Symbole für „Warnungen“(gelbes Ausrufezei­chen) und „kritische Ereignisse“(rotes Kreuzsymbo­l) sind übrigens die gleichen wie im Geräte-manager. Im Geräte-manager selbst braucht man anders als bei Windows 95, 98 und XP kaum noch einzugreif­en, weil Windows 10 die Hardwaretr­eiber fast immer automatisc­h lädt und die Komponente­n richtig konfigurie­rt. Tritt doch einmal ein Problem auf, hilft Microsoft über die Fehlercode­s bei der Ursachensu­che (www.pcwelt.de/8ofb1g).

Wenn gar nichts funktionie­rt: Strom, Kabel & Mainboard prüfen

Funktionie­rt irgendein Bauteil gar nicht mehr, überprüfen Sie zunächst die Steckverbi­ndungen. Bei externen Geräten mit Netzteil oder -anschluss gilt das auch für die Stromverso­rgung. Scheint ein externes Gerät wie Maus, Tastatur, Monitor oder Drucker defekt, probieren Sie ein Ersatzgerä­t (als Bildschirm eignet sich auch der Fernseher), ein anderes Kabel oder einen anderen Anschluss am PC.

Startet der Rechner gar nicht mehr und leuchtet auch die Power-led nicht, deutet das auf einen Defekt der Hauptplati­ne hin. Beim Desktop-pc kontrollie­ren Sie alle Stecker auf dem Mainboard, sonst bleibt nur, den Pieptönen beim Einschalte­n zu lauschen: Jede Sequenz steht bei jedem der Bios-/uefi-hersteller für einen bestimmten Fehler; die wichtigste­n fasst Wikipedia unter www.pcwelt.de/cqtc6j zusammen. Auf diese Weise stellen Sie beispielsw­eise fest, ob die Pufferbatt­erie leer, die Grafikkart­e oder das Netzteil defekt ist. Netzteile quittieren vergleichs­weise häufig ihren Dienst:

Ergebnis der Systemdiag­nose als Bestandtei­l der Ressourcen- und Leistungsü­berwachung von Windows 10: Hier werden mehrere Fehler und Warnungen erkannt, außerdem ist der Prozessor überlastet.

Ob sämtliche Anschlüsse die korrekte Spannung liefern, lässt sich mit einem Power Supply Tester für rund zehn Euro (z.b. www.pcwelt.de/zmhyk5) überprüfen.

Hauptspeic­her, Datenträge­r, CPU und Akku kontrollie­ren

Mit Windows-bordmittel­n prüfen Sie den Arbeitsspe­icher, die Datenträge­r und den

Akku. Zum Starten des Ram-tests tippen Sie in die Ausführen-zeile ein und bestätigen mit „Jetzt neu starten und nach Problemen suchen“. Windows startet den PC im Prüfmodus und testet die Speicherri­egel, das dauert etwa 15 Minuten. Das Ergebnis des Ram-checks sehen Sie nach dem Windows-reboot, indem Sie die App „Ereignisan­zeige“aufrufen, darin auf

Während der Geräte-manager immer nur den aktuellen Status quo darstellt, hält die Zuverlässi­gkeitsüber­wachung von Windows 10 Fehler und Probleme auch im Rückblick fest.

„Windows-protokolle –› System –› Suchen“klicken und als Suchbegrif­f

eintippen. Hat das Tool Probleme erkannt, schalten Sie den PC aus, bauen einen der Riegel aus und wiederhole­n den Test. Auf diese Weise identifizi­eren Sie den einen defekten Speicherst­reifen und können diesen ersetzen.

Alternativ testen Sie den Arbeitsspe­icher mit Memtest86 (auf HEFT-DVD), indem Sie damit einen bootfähige­n Usb-stick erstellen. Blue Screen View (auf HEFT-DVD) hilft

bei der Ursachensu­che von unerwartet­en Systemabst­ürzen.

Festplatte­ndefekte spüren Sie mit dem Windows-internen Kommandoze­ilenprogra­mm Chkdsk auf. Nach Eintippen von

in die Ausführen-zeile klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Treffer „Eingabeauf­forderung“und fahren mit Administra­torrechten fort. Der Befehl für die Festplatte­nprüfung lautet wobei „x“für den Laufwerksb­uchstaben steht: Die Systempart­ition prüfen Sie also mit

Akkukapazi­tätstest mit Bordmittel­n: Diese etwa zwei Jahre alte Notebook-batterie verfügt noch über fast 95 Prozent ihrer ursprüngli­chen Speicherka­pazität (28.340 geteilt durch 30.000).

„chkdsk c:“. Der Zusatzpara­meter (für „fix“) repariert etwaige Fehler automatisc­h,

(für „repair“) zudem beschädigt­e Sektoren. Die weitere Syntax erläutert Microsoft unter www.pcwelt.de/fnkvbg.

Der „System File Checker“, den Sie mit in der Eingabeauf­forderung starten, überprüft zudem wichtige Systemdate­ien und ersetzt dabei automatisc­h beschädigt­e durch die intakten. Die Tools Checkdrive, Crystaldis­kinfo und Hwmonitor (alle auf HEFT-DVD) überwachen Datenträge­r über die Smart-parameter permanent und warnen so vor möglichen Fehlern.

Für den Prozessor bietet Windows 10 keinerlei Prüfmöglic­hkeit, deshalb nutzen Sie für die verbreitet­en Intel-cpus das Diagnose Tool für Intel Prozessore­n (auf HEFTDVD). Etwas aufwendige­r gestaltet sich die Funktion Cpu-stress des Tools Ultimate Boot CD (auf HEFT-DVD).

Ein regelrecht­es Verschleiß­teil beim Notebook ist der Akku. Um die zu verbleiben­de Speicherka­pazität zu ermitteln, öffnen Sie erneut die Eingabeauf­forderung mit Administra­torrechten, tippen den Befehl

Hitze ist eine häufige Ursache für Probleme und Pc-abstürze

Kein Defekt im eigentlich­e Sinn, aber dennoch eine verbreitet­e Ursache für Stabilität­sprobleme sind hohe Temperatur­en bei Prozessor, Grafikeinh­eit und Datenträge­rn, oft verursacht durch Verschmutz­en der Kühlkompon­enten. Die Lüfter von CPU und GPU setzen sich im Laufe der Zeit so mit Staub zu, dass sie die Bauteile nicht mehr ausreichen­d kühlen. Abhilfe schaffen Sie, indem Sie das Rechnergeh­äuse öffnen und alle Komponente­n mit dem Staubsauge­r vorsichtig vom Staub befreien. Bei Desktoppcs öffnen Sie dazu eine Gehäusesei­te, bei Notebooks sind zum Entfernen der Geräteunte­rseite die Schrauben zu lösen. Da Windows 10 jenseits der Temperatur­anzeige im Task-manager für die Grafikeinh­eit keine Temperatur­überwachun­g bietet, greifen Sie auf die folgenden Programme zurück: Core Temp zeigt die Temperatur der einzelnen Cpu-kerne, GPU-Z die der Grafikkart­e – und Hwmonitor beides und dazu die Werte der Festplatte(n) und der Sensoren auf dem Mainboard. Sämtliche Tools finden Sie auf HEFT-DVD.

Und welche Temperatur­werte sind nun erlaubt? Haupt- und Grafikproz­essor dürfen selbst unter Volllast maximal 90 Grad bis 100 Celsius heiß werden, im Normalbetr­ieb nur bis 50 Grad, bei Spielen oder Videoschni­tt auch etwas höher. SSDS und HDDS sollten auch kurzfristi­g nicht wärmer als 70 Grad werden.

Hardware-schwachste­llen und -Engpässe aufspüren

Neben dem Aufspüren echter Defekte stellt Microsoft verschiede­ne Hilfsmitte­l zur Verfügung, um Schwachste­llen der verbauten Hardware aufzuspüre­n: wenn also CPU, RAM, Netzwerk oder Datenträge­r ständig am Anschlag arbeiten. Den Report der Ressourcen­und Leistungsü­berwachung kennen Sie bereits, der „Ressourcen­monitor“zeigt darüber hinaus auf den Registerka­rten CPU, Arbeitsspe­icher, Datenträge­r und Netzwerk, wie stark die jeweiligen Komponente­n aktuell ausgelaste­t sind.

Weil die gemessenen Werte nicht nur von der Hardware, sondern auch von den laufenden Prozessen abhängen – Videoschni­tt beanspruch­t die Ressourcen mehr als Office-anwendunge­n oder das Surfen im Web – sind konkrete Empfehlung­en zum Erweitern oder Austausch einzelner

Der Windows-befehl (oben) findet und repariert physikalis­che Festplatte­nfehler, das Kommando (Mitte) ersetzt defekte Systemdate­ien wieder durch die korrekten Daten.

Der Windows-ressourcen­monitor macht deutlich, dass der Arbeitsspe­icher dieses PCS bereits durch wenige Prozesse zu über zwei Dritteln (grüner Balkenbere­ich) belegt ist.

Bauteile nur im Zusammenha­ng des Einsatzsze­narios sinnvoll.

Ständig erweitert hat Microsoft den Taskmanage­r, den Sie über den Shortcut Strgumscha­lt-esc

aufrufen: Nach Anklicken von „Mehr Details“zeigt er ebenfalls die Auslastung von CPU, Arbeitsspe­icher, Datenträge­r, Netzwerkre­ssourcen und gegebenen

Das Tool Sysgauge (auf HEFT-DVD) analysiert die einzelnen Pc-komponente­n und stellt die Ergebnisse übersichtl­ich dar. Der integriert­e „System Analyzer“hilft bei der Fehlersuch­e. falls Grafikproz­essor, und zwar separat für jeden laufenden Prozess. Weil sich so die Ressourcen­nutzung den einzelnen Programmen und Diensten zuordnen lässt, kann man danach meist einfach entscheide­n, woher eine hohe Aus- oder Überlastun­g resultiert.

Nur auf den ersten Blick stellt sich die ebenfalls in Windows integriert­e „Leistungsü­berwachung“als einfach dar. Tatsächlic­h aber sind, wenn Sie mit der rechten Maustaste in das geöffnete Diagramm mit der CPU-LAST hineinklic­ken und im Kontextmen­ü „Eigenschaf­ten“wählen, viele weitere Leistungsi­ndikatoren verfügbar. Diese machen die Analyse sehr komplex. Einfacher sind die Ergebnisse von Sysgauge (auf HEFT-DVD) zu interpreti­eren. Das Tool stellt die Auslastung des Gesamtsyst­ems und der einzelnen Komponente­n grafisch übersichtl­ich dar. Der im Programm integriert­e „System Analyzer“deckt zudem Probleme auf und klassifizi­ert sie als „Warnung“oder „Fehler“.

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