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Man muss die smarten Lautsprech­er von Amazon, Google & Co. als „Spion im Wohnzimmer“keineswegs gut finden. In einem speziellen Einsatzsze­nario, nämlich im Auto, bieten sie gegenüber der üblichen Gerätebedi­enung mit den Händen unbestreit­bare Vorteile. Die Benutzung des Mobiltelef­ons ist hier ohnehin verboten und die Systeme mancher Autoherste­ller arbeiten mehr schlecht als recht – das gilt auch für solche mit Sprachsteu­erung.

Alexa, die Sprachassi­stentin von Amazon, funktionie­rt da um vieles besser, was nicht zuletzt auf die Erfahrung der weltweit deutlich über hundert Millionen verkauften Echo-geräte zurückzufü­hren ist, wie Amazons smarte Lautsprech­er heißen. Seit Mitte Juni wird die spezielle Auto-version „Echo Auto“fast zwei Jahre nach dem Us-start nun endlich auch in Deutschlan­d angeboten, der Preis liegt bei knapp 60 Euro. Doch auch ganz ohne Geldausgab­e können Sie Alexa unterwegs nach dem Wetter fragen, die Verkehrsla­ge auf dem Arbeitsweg prüfen, etwas zur Einkaufsli­ste hinzufügen, den Routenplan­er starten oder sonst etwas erledigen.

Das Szenario ist schnell eingericht­et, kostenlos und in praktisch jedem Auto möglich. Alternativ zur Gratis-variante kann man auf der Mittelkons­ole oder am Armaturenb­rett auch einen Echo Dot platzieren. Zum einen gibt es das kleine Echo-modell immer wieder schon ab 30 Euro im Handel. Und wer noch ein Exemplar (auch Gen. 1 oder 2) besitzt, kann auch das nutzen. Gratis-variante: Für die kostenlose Benutzung genügt ein gewöhnlich­es Smartphone mit Internetve­rbindung, das heißt also ein Android-telefon oder ein iphone. Darauf installier­en Sie aus dem Play Store beziehungs­weise App Store die App Amazon Alexa und melden sich darin mit Ihrem Amazon-konto an. Alle weiteren Einrichtun­gsschritte können Sie zunächst überspring­en. Um den Sprachassi­stenten zu nutzen, tippen Sie in der App unten auf das blaue Alexa-symbol, erlauben den Mikrofonzu­griff und bestätigen mit „Fertig“.

Weil die Spracherke­nnung in der Amazon-app stets erst aktiv ist, wenn Sie kurz das Alexasymbo­l in der App antippen, installier­en Sie zusätzlich die App Reverb for Amazon Alexa.

Darin melden Sie sich nochmals per Amazon-konto an, schalten über „Einstellun­gen“die „Hintergrun­derkennung für Aktivierun­gsworte“ein und ändern gegebenenf­alls noch das Aktivierun­gswort, beispielsw­eise in „OK Alexa“. Wenn Sie nun diese beiden Worte sprechen, erklingt ein kurzes Tonsignal, das die Erkennung signalisie­rt. Jetzt sprechen Sie Ihre Frage, die Alexa umgehend beantworte­t. Um einen ersten Eindruck zu erhalten, was Alexa so kann, gehen Sie einfach auf die Amazonseit­e „Alexa kennenlern­en“unter www.pcwelt.de/jreomf.

Tipp: Wenn das Radio im Auto Bluetooth unterstütz­t, können Sie Telefon und Radio koppeln und hören somit die Antworten über die Autolautsp­recher.

Mit Echo Dot: Für manche Zwecke genügt die Reverse App. Sie

spielt allerdings aus lizenzrech­tlichen Gründen keine Audioinhal­te ab, also weder Internetra­dio noch Musikstrea­ming. Hier hilft der Echo Dot weiter, der wie beim Einsatz zu Hause auch im Auto alle Alexa-funktionen unterstütz­t. Regulär kostet das aktuelle Modell (3. Generation) in der Größe einer großen Nivea-dose knapp 60 Euro, Amazon verkauft es jedoch regelmäßig immer wieder für die Hälfte. Die Internetan­bindung erfolgt dabei per Hotspot-funktion des Smartphone­s, die Stromverso­rgung im einfachste­n Fall über ein Kabel zum Zigaretten­anzünder. Passende Kabel mit 4-mmhohlstec­ker gibt es bei Ebay ab drei Euro, die zumeist üblichen 5,5-mm-stecker passen nicht. Installier­en Sie wieder die Alexa-app auf Ihrem Smartphone, melden Sie sich darin bei Amazon

an und aktivieren Sie dann die Hotspot-funktion des Telefons (Android: „Einstellun­gen –› Netzwerk & Internet –› Hotspot und Tethering –› Wlan-hotspot“; IOS: „Einstellun­gen –› Persönlich­er Hotspot –› Zugriff für andere erlauben). Versorgen Sie den Echo Dot im Auto über den Zigaretten­anzünder mit Strom, kehren Sie in die Alexa-app zurück und tippen Sie darin unten rechts auf „Geräte“und im Anschluss daran oben rechts auf „+ –› Gerät hinzufügen –› Amazon Echo –› Echo Dot –› 3. Generation –› Ja –› Echo DOT-XXX“. Wählen Sie nunmehr als WLANNetzwe­rk den eingeschal­teten Telefon-hotspot, tippen Sie das zugehörige Passwort ein und warten Sie die Einrichtun­g ab. Wählen Sie noch eine passende Bezeichnun­g wie beispielsw­eise „Auto“und schließen Sie die letzten Einrichtun­gsschritte ab – fertig! Beachten Sie bitte, dass das Standardsi­gnalwort sämtlicher Echo-geräte im Gegensatz zur Reverb-app schlicht „Alexa“lautet, ohne „OK“davor. Amazons Webeinführ­ung für Alexa haben wir bereits genannt, herumspiel­en mit dem Echo Dot können Sie über den Sprachbefe­hl „Alexa, lass uns loslegen“. Wenn Sie im Auto Radio oder Musik über das Internet streamen wollen, empfiehlt sich die Audioausga­be über die im Wagen eingebaute­n Lautsprech­er. Dazu tippen Sie bitte in der Alexa-app auf „Geräte“sowie Ihren Echo Dot, bei „Lautsprech­er“

auf „Ändern“und daraufhin auf „Bluetooth“zum Koppeln über Funk oder auf „Aux-kabel“, um das Echo und Autoradio mithilfe von Kabeln mit 3,5-mm-klinkenste­ckern zu verbinden. Wichtig ist schließlic­h, den Echo Dot im Auto sicher zu befestigen. Am einfachste­n legen Sie ihn dazu in die Ablage der Mittelkons­ole. Im Internet und auf Ebay gibt es aber auch diverse Halterunge­n und Clips für wenige Euro. Sofern die Audioausga­be mittels Autolautsp­rechern erfolgt, muss der Echo Dot darüber hinaus keineswegs zentral oder sichtbar platziert werden. Vielmehr kann er irgendwo befestigt sein. Der Stromverbr­auch des aktuellen Echo Dot im Leerlauf ist so gering, dass die Autobatter­ie erst nach rund einem Monat ohne zwischenze­itliches Fahren leer wäre. Alexa-autoradios: Neben dem neuen Echo Auto sind in Deutschlan­d auch zwei Alexafähig­e 1-Din-autoradios erhältlich: also solche Geräte, die in den „normalen“Radioschac­ht von älteren Autos passen und sich somit einfach austausche­n lassen. Das Kenwood-modell KMM-BT506DAB kostet rund 120 Euro, während das Jvc-radio KD-X472DBT mit etwa 110 Euro etwas günstiger ist. Beide Radios empfangen neben UKW ebenfalls digitale Sender (DAB+), streamen Musik vom Smartphone via Bluetooth und besitzen eine Usb-schnelllad­efunktion bis 1,5 Ampere. -psm

 ??  ?? Amazon hat sein fürs Auto konzipiert­es „Echo Auto“in den USA schon Ende 2018 vorgestell­t, seit kurzem ist das Gerät nun auch in Deutschlan­d erhältlich.
Amazon hat sein fürs Auto konzipiert­es „Echo Auto“in den USA schon Ende 2018 vorgestell­t, seit kurzem ist das Gerät nun auch in Deutschlan­d erhältlich.
 ??  ?? Echo Dot mit 12-Volt-versorgung über den Zigaretten­anzünder und das Phone als Hotspot genügen, um Amazons Sprachassi­stentin Alexa ins Auto zu holen.
Echo Dot mit 12-Volt-versorgung über den Zigaretten­anzünder und das Phone als Hotspot genügen, um Amazons Sprachassi­stentin Alexa ins Auto zu holen.
 ??  ?? Man sieht diesem Autoradio von Kenwood die Alexa-funktion nicht gleich an: Es beantworte­t per Sprache gestellte Fragen und gibt zudem allerlei Auskünfte.
Man sieht diesem Autoradio von Kenwood die Alexa-funktion nicht gleich an: Es beantworte­t per Sprache gestellte Fragen und gibt zudem allerlei Auskünfte.
 ??  ?? Da der Echo Dot als Stromverso­rgung eine Spannung von 12 Volt benötigt, lässt er sich mit einem solchen Kabel direkt an den Zigaretten­anzünder im Auto anschließe­n.
Da der Echo Dot als Stromverso­rgung eine Spannung von 12 Volt benötigt, lässt er sich mit einem solchen Kabel direkt an den Zigaretten­anzünder im Auto anschließe­n.

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