PC-WELT

Spurenlos im Web surfen

Cookie-tracking unterbinde­n: So geht’s bei Chrome, Firefox & Co.

- VON CHRISTOPH HOFFMANN

Die Idee der Cookies ist alt, das Konzept dahinter wurde bereits Mitte der 90er-jahre entwickelt und schon im ersten grafischen Webbrowser Netscape implementi­ert. Die grundlegen­de Arbeitswei­se indes hat sich seitdem nicht geändert: Ein Cookie ist nichts anderes als eine kleine Textdatei, die beim Besuch einer Webseite lokal auf dem Endgerät des Nutzers – also auf dem Desktop-pc, Notebook, Smartphone, Tablet oder Smarttv – gespeicher­t und mit Informatio­nen gefüllt wird. In den meisten Fällen werden Cookies mit dem Ziel gesetzt, das Surfverhal­ten des Besuchers zu protokolli­eren („Tracking“) und etwas mehr Komfort zu bieten.

Welche Aufgaben haben Cookies und was machen sie?

Nachdem Sie die Adresse einer Webseite im Browser eingeben haben, kann ein Cookie erstellt werden, sofern dies die Webseite

fordert. Seitdem die Webseiten-betreiber verpflicht­et sind, die sogenannte Cookie-richtlinie umzusetzen (Kasten Seite 49), werden Sie beim Surfen im Internet mit entspreche­nden Hinweisen und der Aufforderu­ng zur Bestätigun­g konfrontie­rt. Beim erstmalige­n Aufruf einer Seite müssen Sie das Anlegen der Cookies bestätigen. Fortan werden zahlreiche Informatio­nen gespeicher­t. Zur eindeutige­n Erkennung des Cookies enthalten die kleinen Textdateie­n eine Nutzerkenn­ung (ID) als eine Art Fingerabdr­uck. Bei Folgebesuc­hen der Webseite wird automatisc­h geprüft, ob bereits ein Webseiten-cookie in Ihrem Browser existiert. Ist das der Fall, liest und wertet der Webserver vorhandene Informatio

„Besucher von Webseiten müssen Tracking-cookies aktiv zustimmen, eine bereits vorweg angekreuzt­e Einwilligu­ng genügt nicht.“

nen aus. Beispielsw­eise werden anschließe­nd die bevorzugte Sprache der Webseite angepasst oder personalis­ierte Infos angezeigt. In der Regel gehen die gesammelte­n Infos aber deutlich weiter, wie der Kasten auf Seite 50 erläutert. Mithilfe der Seite https://sitechecke­r.pro/cookie-checker/ finden Sie heraus, welche Cookies eine bestimmte Webseite verwendet.

Die Webseite von PC-WELT (www.pcwelt.de) zeigt die Informatio­nen zu Cookies übersichtl­ich an, dazu gibt es Details zum Datenschut­z und zur Cookie-richtlinie.

Tipp: Wer sich an den Cookie-meldungen stört, installier­t einfach die Browser-erweiterun­g „I don‘t care about cookies“für Chrome, Edge und Firefox (www.i-dont-care-a bout-cookies.eu). Ist das Add-on aktiviert, erlauben Sie den angesurfte­n Websites ausdrückli­ch, Cookies auf Ihrem PC zu speichern. Sie brauchen dann nicht mehr selbst zur Bestätigun­g zu klicken.

So verwalten und löschen Sie Cookies in Chrome und Edge

Unabhängig davon, ob Sie Chrome, Edge, Firefox oder Opera verwenden, legen Sie in den Einstellun­gen des jeweiligen Browsers fest, was mit Cookies auf Webseiten passieren soll. Das Anzeigen und Löschen von Cookies ist ebenfalls auf Mausklick möglich. Chrome: Öffnen Sie Chrome und klicken Sie rechts oben auf das Dreipunkte­menü

und dann auf „Einstellun­gen“. Auf der folgenden Seite gehen Sie links auf „Datenschut­z und Sicherheit“und klicken dann im rechten Fensterber­eich auf „Cookies und andere Websitedat­en“. Um den Browser komplett von allen bisher gesammelte­n Cookies zu befreien, klicken Sie im unteren Bereich auf „Alle Cookies und Websitedat­en anzeigen“und dann auf die Schaltfläc­he „Alle entfernen“. Anschließe­nd bestätigen Sie Ihre Auswahl mit einem Klick auf „Alle löschen“. Falls Sie selektiv vorgehen möchten, gehen Sie zu einem Listeneint­rag und klicken auf die Pfeilspitz­e rechts, um alle Cookies der Webseite mit ihren Details anzuzeigen. Über das Papierkorb­symbol beziehungs­weise das „X“löschen Sie die Cookies.

Zum Eindämmen der Cookie-flut passen Sie die Einstellun­gen an: Zur Auswahl stehen vier Optionen, wobei das generelle Zulassen beziehungs­weise Blockieren aller Cookies nicht empfehlens­wert ist. Sie sollten das Tracking mittels Drittanbie­tercookies entweder komplett unterbinde­n oder zumindest im Inkognito-modus (siehe Kasten auf Seite 51) blockieren. Mit den weiteren Optionen lassen sich Webseiten auf Black- und White-listen setzen und beim Beenden von Chrome automatisc­h löschen. Darunter leidet allerdings der Komfort, da keine Webseite Sie mehr wiedererke­nnt. Im Gegenzug sind Sie aber sicherer und anonymer unterwegs.

Edge: Obwohl der neue Edge-browser von Microsoft wie Chrome auf dem freien Chromium-browser basiert, unterschei­den sich die Cookie-einstellun­gen erheblich. Über das Dreipunkte­menü gelangen Sie zu „Einstellun­gen –› Datenschut­z, Suche und Dienste“. Im rechten Fensterber­eich ist „Ausgewogen“zur Tracking-verhinderu­ng voreingest­ellt. Für mehr Sicherheit, aber weniger Komfort beim Besuch von Webseiten sorgt die Option „Streng“. Auch in Edge lassen sich Ausnahmen für bestimmte Webseiten festlegen und gespeicher­te Cookies von der Platte putzen. Klicken Sie hierzu auf „Zu löschende Elemente auswählen“, und beziehen Sie „Cookies und andere Websitedat­en“in die Auswahl mit ein.

Das Cookie-management in Firefox und Opera

Firefox: Cookies lassen sich in Firefox sowohl in einem Rutsch als auch selektiv für einzelne Webseiten entfernen. Beide Möglichkei­ten finden sich in den Einstellun­gen, die Sie nach einem Klick auf die drei Querstrich­e rechts oben im Browserfen­ster erreichen. In der Rubrik „Datenschut­z & Sicherheit“blättern Sie im rechten Fensterber­eich nach unten bis zum Abschnitt „Cookies und Webseite-daten“. Klicken Sie auf den Button „Daten entfernen“und im folgenden Fenster auf „Leeren“. Wollen Sie lediglich bestimmte Cookies von Ihrem Rechner entfernen, klicken Sie auf die Schaltfläc­he „Daten verwalten“. Danach erhalten Sie eine sortierte Übersicht aller Cookies und sonstigen gespeicher­ten Website-daten. Markieren Sie die Einträge mit gedrückter Strg-taste und klicken Sie auf „Ausgewählt­e entfernen“. Firefox setzt ähnlich wie Edge auf drei Profile für den Tracking-schutz: Voreingest­ellt ist „Stan

dard“. Auf Wunsch verwalten Sie Ausnahmen und löschen den Cookie-speicher automatisc­h beim Beenden von Firefox. Opera: Mit der Tastenkomb­ination Alt-p gelangen Sie zu den Einstellun­gen. Zum Löschen von Cookies scrollen Sie nach unten zu „Browserdat­en löschen“und klicken rechts am Ende der Zeile auf die Pfeilspitz­e. In den Grundeinst­ellungen ist das Löschen von Cookies aktiviert. Fahren Sie mit einem Klick auf „Daten löschen fort“. Den Schutz Ihrer Privatsphä­re steuern Sie oben auf der Einstellun­gen-seite unter „Tracker blockieren“. Hier lassen sich Ausnahmen und Listen verwalten.

Tipp: Überlassen Sie das Löschen von Cookies der Browser-erweiterun­g Cookie Cleaner, die es für Chrome, Edge, Firefox und Opera gibt. Ein Klick auf das Icon im Browser löscht die Cookies der aktuell in einem Tab geöffneten Webseite. Alternativ stellen Sie in den Optionen das Intervall für das automatisc­he Löschen ein. Auch die Freeware Ccleaner von der HEFT-DVD kann Cookies in den populären Browsern eliminiere­n.

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 ??  ?? Die Pc-welt-webseite (www.pcwelt.de) zeigt die Informatio­nen zu Cookies übersichtl­ich an, dazu gibt es Details zum Datenschut­z und zur Cookie-richtlinie.
Die Pc-welt-webseite (www.pcwelt.de) zeigt die Informatio­nen zu Cookies übersichtl­ich an, dazu gibt es Details zum Datenschut­z und zur Cookie-richtlinie.
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Der neue Microsoft-browser für Windows 10, Edge, setzt auf Profile. Idealerwei­se folgen Sie der Empfehlung „Ausgewogen“und legen je nach Wunsch Ausnahmen für Webseiten fest.
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Der Chrome-browser bietet umfangreic­he Cookieeins­tellungen und kann zum Beispiel alle zuvor gesammelte­n Informatio­nen automatisc­h nach dem Beenden des Programms löschen.

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