Dateiversionsverlauf: Mehr als eine Sicherung
Gegen das versehentliche Löschen einer Datei können Sie sich mit einem Backup sehr einfach schützen. Viel anspruchsvoller ist dagegen eine Datensicherung, die auch gegen das versehentliche Überschreiben einer Datei oder gegen Änderungen in einer Datei schützt. Denn ein einfaches Backup speichert diese Änderungen nach einiger Zeit ebenfalls ab. Was aber hilft, ist eine Sicherung, die viele verschiedene Versionen Ihrer Datei erstellt und verwaltet. Diesen Job übernimmt in Windows der Dateiversionsverlauf. Er erstellt von Ihren Dateien in einem wählbaren Intervall von 10 Minuten bis zu 24 Stunden jeweils eine Kopie, falls sich die Datei seit der letzten Kopie geändert hat.
Haben Sie als Intervall 10 Minuten gewählt und ändern Sie eine Datei fortlaufend, dann erhalten Sie nach einer Stunde sechs Sicherungen, nach acht Stunden sind es 48 Versionen. Das passiert aber wohlgemerkt nur, wenn Sie laufend Änderungen an der Datei vornehmen. Natürlich erfüllt der Dateiversionsverlauf auch die Aufgabe eines einfachen Backups. Denn wenn Sie ihn einschalten, erstellt er als Erstes von jeder Datei eine Kopie.
Voraussetzung für den Dateiversionsverlauf ist, dass Sie ein zweites Laufwerk intern oder extern oder ein Netzlaufwerk eingebunden haben. So geht’s:
1. Einschalten: Um den Dateiversionsverlauf in Windows 10 zu aktivieren, öffnen Sie mit dem Tastenkürzel Win-i die Einstellungen und klicken auf „Update und Sicherheit –› Sicherung“. Klicken Sie auf „Laufwerk hinzufügen“ und wählen Sie das Sicherungslaufwerk aus. Haben Sie den Dateiversionsverlauf bereits zu einem früheren Zeitpunkt aktiviert, zeigt Windows anstelle des Auswahlfelds „Laufwerk hinzufügen“die Option „Meine Dateien automatisch sichern“an. Stellen Sie sicher, dass der Schalter aktiviert ist.
2. Ordner auswählen: Der Dateiversionsverlauf schützt standardmäßig nur Dateien, die Sie in den Windows-bibliotheken speichern. Weitere Ordner können Sie über den Link „Weitere Optionen“unterhalb von „Einstellungen –› Update und Sicherheit –› Sicherung“hinzufügen. Kontrollieren Sie unbedingt genau, ob Sie auch alle gewünschten Ordner ausgewählt haben.
3. Konfigurieren: Ganz oben in den „Weiteren Optionen“legen Sie das Sicherungsintervall fest, etwa „Alle 10 Minuten“, und geben zudem die Aufbewahrungszeit an, etwa „Immer“.
Dateien wiederherstellen: Möchten Sie eine komplett gelöschte Datei aus der Sicherung des Dateiversionsverlaufs wiederherstellen, gehen Sie so vor: Klicken Sie im Windows-explorer mit der rechten Maustaste auf den Ordner, in dem die gelöschte Datei gespeichert war. Gehen Sie auf „Vorgängerversionen wiederherstellen“. Sie sehen eine Liste der Sicherungen. Klicken Sie auf den Pfeil neben „Öffnen“und auf „In Dateiversionsverlauf öffnen“. Nun sehen Sie den gesicherten Inhalt des Ordners. Markieren Sie die Wunschdatei und klicken Sie auf den grünen Knopf. Windows stellt die Datei im ursprünglichen Ordner wieder her.
Möchten Sie eine frühere Version einer Datei wiederherstellen, klicken Sie im Windows-explorer mit der rechten Maus auf die Datei und wählen „Vorgängerversion wiederherstellen“. Sie erhalten eine Liste mit allen verfügbaren Versionen.
Troubleshooting beim Dateiverlauf in Windows
1. Die Sicherungsdatei wird sehr groß. Das betrifft meist Anwender, die ein kurzes Sicherungsintervall eingestellt haben, zum Beispiel 10 Minuten, und gleichzeitig an sehr großen Dateien arbeiten, etwa Videooder Fotodateien mit einigen GB Größe. Diese Nutzer können an drei Punkten ihre Sicherungseinstellungen optimieren. Sie können das Sicherungsintervall vergrößern und so weniger Kopien erzeugen. Oder Sie lassen Ihre Sicherung nur für einen bestimmten Zeitraum aufbewahren. Als Standard ist hier „Immer“festgelegt. Sie können auch eine Zeitspanne zwischen einem Monat und zwei Jahren wählen. Oder Sie schließen bestimmte Ordner aus der Sicherung aus. Natürlich reduziert jede der drei Maßnahmen die Sicherheit des Backups. 2. Es sind keine Sicherungen einer Datei vorhanden. In unserem Test wurden keine Dateien berücksichtigt, die sich in einem Onedrive-ordner befanden. Das ist aber kein Problem, da dann Onedrive online Sicherungen abgelegt hat. Klicken Sie in diesem Fall mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen Sie „Versionsverlauf“.