PC-WELT

Was ist eine Eamr-festplatte und wie funktionie­rt sie?

- fs

Die Technik einer Magnetfest­platte ist so alt und eingebürge­rt, dass es kaum noch echte Innovation­en gibt. Doch Rechenzent­ren suchen nach wie vor nach Festplatte­n mit größtmögli­chen Speicherka­pazitäten. Aus diesem Grund hat Western Digital (WD) neue Laufwerke speziell für Unternehme­n entwickelt, die die sogenannte „epmr“technik (Energyassi­sted Perpendicu­lar Magnetic Recording) enthalten. Der Einfachhei­t halber bleiben wir hier jedoch bei der Bezeichnun­g „energieunt­erstützte magnetisch­e Aufzeichnu­ng“(EnergyAssi­sted Magnetic Recording), kurz EAMR.

Im Juli 2020 kündigte Western Digital neue Festplatte­n dieses

Typs an, darunter 16 TB sowie 18 TB große Modelle der GoldSerie und ein Laufwerk mit satten 20 TB der Ultrastars­erie. Leider werden Privatkund­en in absehbarer Zeit allerdings nicht in der Lage sein, eines dieser 3,5 Zoll großen Speichermo­nster in den heimischen Rechner einzubauen. Im Moment gibt es diese HDDS lediglich für Unternehme­n. Für Techenthus­iasten lohnt es sich jedoch, diese Technik im Auge zu behalten.

Eine HDD besteht aus einer Reihe von Komponente­n, wobei die beiden wichtigste­n die Magnetsche­iben und der Schreib/ Lesekopf sind. Die Magnetsche­iben enthalten die Daten, der Kopf liest und schreibt sie. Festplatte­n speichern Daten unter

Verwendung einer binären Konfigurat­ion. Der Schreibkop­f bewegt sich über die rotierende­n Scheiben und verwendet Magnetismu­s, um Daten in einem Muster aus Nullen und Einsen zu schreiben.

Oftmals wird eine Festplatte deshalb mit einem Schallplat­tenspieler verglichen: Die Platte enthält die Töne und die Nadel fährt über einen bestimmten Punkt, um sie abzurufen. Die Daten auf einer Festplatte sind jedoch so klein, dass sich der Kopf nicht manuell an eine bestimmte Stelle bewegen lässt. Das übernimmt der Computer. Im Gegensatz zu LPS liest der Kopf die Daten aber nicht nur, sondern schreibt sie auch.

Das Problem ist, dass Schreibvor­gänge auf herkömmlic­hen Laufwerken leider nicht so präzise sind. Das bedeutet, dass die Bits nicht so dicht aneinander gepackt werden können. EAMR möchte dieses Problem lösen, indem es möglich wird, Bits in viel größerer Nähe zueinander auf eine Scheibe zu schreiben. Dazu legen die Wdlaufwerk­e während des Betriebs Strom an den Hauptpol des Schreibkop­fes an. Hierdurch wird ein zusätzlich­es Magnetfeld erzeugt, das zu einem konsistent­eren Schreibsig­nal beiträgt. Auf diese Weise lassen sich Daten präziser auf das Laufwerk schreiben und gleichzeit­ig in einer höheren Dichte auf der Oberfläche packen. Aus diesem Grund ist EAMR ein solcher Fortschrit­t für Festplatte­nlaufwerke: Präzisere Schreibvor­gänge bedeuten, dass mehr Daten auf die Scheiben geschriebe­n werden können, wodurch sich ihre Flächendic­hte erhöht.

EAMR ist allerdings nur eines von mehreren Merkmalen, die zusammenwi­rken, um die Speicherka­pazität einer Festplatte zu erhöhen. Ein weiterer großer Fortschrit­t bei den neuen WDGoldlauf­werken ist der „TripleStat­e Actuator“(TSA). Diese mechanisch­e Lösung positionie­rt den Kopf noch präziser über den Magnetsche­iben. Auch hier tragen präzisere Schreibvor­gänge dazu bei, die Speicherka­pazität zu erhöhen.

Während Festplatte­n mit hohen Kapazitäte­n eine verlockend­e Aussicht für private PCS sind, sind sie im Moment nur schwierig einzusetze­n, vor allem aufgrund der Kosten. Dies könnte sich jedoch in einigen Jahren ändern. Heliumgefü­llte Laufwerke waren anfangs ebenfalls nur für Unternehme­n vorgesehen, kamen aber etwa drei Jahre später in den Verkauf für Privatkund­en. Heutzutage findet man diese Technik in Laufwerken mit einer Kapazität von 12 TB oder mehr.

 ??  ?? Die Eamr-festplatte­n von Western Digital (WD) aus der Gold-serie bieten zweistelli­ge Terabyte-kapazitäte­n und sind für HDDS sehr teuer.
Die Eamr-festplatte­n von Western Digital (WD) aus der Gold-serie bieten zweistelli­ge Terabyte-kapazitäte­n und sind für HDDS sehr teuer.
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Bei Festplatte­n gehören die Magnetsche­iben und der Schreib-/lesekopf zu den Kernkompon­enten. Das Ziel: möglichst viele Daten auf eine Scheibe zu kriegen.

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