Der Umgang mit System-images
Wer sich mit Linux und Platinen-pcs beschäftigt, nutzt System-downloads in Form von Image-dateien (ISO und IMG). Um solche Images bootfähig auf Usb-sticks, CDS/DVDS oder Sd-karten zu schreiben, ist spezielles Werkzeug erforderlich.
Wer mit Linux und Platinen-pcs arbeitet, nutzt System-downloads in Form von Image-dateien
Der souveräne Umgang mit Linux-abbilddateien im ISO- und Img-format gehört zum Alltag jedes Linux-benutzers. Selbst wenn Sie nicht zu den Experimentierfreudigen gehören und vorerst mit dem Angebot der beiliegenden PLUS-DVD 2 auskommen, kommen Sie über kurz oder lang an eigenen Downloads und an der Herstellung bootfähiger Linux-datenträger nicht vorbei. Dank einschlägiger Werkzeuge ist dies heute ein ebenso einfacher wie zuverlässiger Vorgang.
Kopierwerkzeuge für Iso-abbilder
Um aus dem Internet geladene Iso-abbilder bootfähig auf CD/DVD/USB/SD zu kopieren, gibt es einschlägige Tools, die Sie zum Großteil auf der PLUS-DVD 2 vorfinden. Beim Schreiben von Abbildern müssen Sie das Zielmedium immer sorgfältig kontrollieren, damit Sie nicht statt eines Usb-sticks eine große Usb-festplatte überschreiben. Zum Identifizieren des richtigen Zieles hilft unter Linux der Befehl lsblk oder das grafische Gnome-disks („Laufwerke“), wobei das Zielmedium anhand der Kapazität und Datenträgerbezeichnung eindeutig zu ermitteln ist. Die Kopierwerkzeuge Win 32 Disk Imager, Unetbootin und Etcher bieten interne Festplatten als Schreibziel standardmäßig erst gar nicht an.
Unter Linux auf CD/DVD kopieren: Distributionen wie Linux Mint bringen standardmäßig das Programm Brasero mit. Wo es fehlt, ist es über die Paketquellen und den Paketnamen „brasero“bei Bedarf schnell nachinstalliert. Mit Brasero brennen Sie unter Linux am bequemsten bootfähige CDS (ISOS bis 700 MB) oder DVDS (größer als 700 MB). Ähnlich wie beim Infrarecorder unter Windows genügt im Braserostartmenü die Wahl „Abbild brennen“und die nachfolgende Auswahl der Iso-datei. Unter Windows auf CD/DVD kopieren: Unter Windows empfehlen wir den kostenlosen Infrarecorder (auf PLUS-DVD 2, Download unter http://infrarecorder.org), um je nach Image-größe CDS (ISOS bis 700 MB) oder DVDS (ISOS größer als 700 MB) zu brennen. Natürlich beherrschen auch große Brennprogramme wie etwa Nero diesen Job. Im Infrarecorder wählen Sie nach dem Start die Option „Write Image“und navigieren daraufhin mit dem „Öffnen“-dialog zur Iso-datei. Im Anschluss daran müssen Sie im automatisch geöffneten „Burn“-dialog nur noch auf „OK“klicken.
Unter Linux und Windows auf USB oder Sd-karte kopieren: Usb-sticks sind mittlerweile eindeutig das bevorzugte Zielmedium für Systemabbilder. Das Programm Unetbootin gibt es für Linux, Windows und MAC-OS (auf PLUS-DVD 2 und mittels Down
load unter http://unetbootin.sourceforge. net). Um ein Iso-image auf Usb-stick zu befördern, wählen Sie im Dialog unten die Option „Abbild“und navigieren dann mit der Schaltfläche „...“zur gewünschten Datei. Danach wählen Sie neben „Typ“die Option „Usb-laufwerk“und neben „Laufwerk“geben Sie die Kennung des Usb-sticks an. Mit „OK“starten Sie den Kopiervorgang. Tipp zu Unetbootin: Unetbootin kann Livesysteme aufwerten. Wenn Sie eine Ubuntuvariante oder das Ubuntu-derivat Linux Mint benutzen, können Sie im Programmfenster hinter „Platz um Dateien zwischen Neustarts zu erhalten“eine Speichergröße festlegen, beispielsweise „4000 MB“. Dies ermöglicht es, im späteren Livesystem Programme dauerhaft zu installieren und das Livesystem individuell einzurichten. Systemeinstellungen und nachinstallierte Programme bleiben erhalten.
Unter Linux und Windows „roh“auf USB und Sd-karten kopieren: In aller Regel enthalten die Iso-abbilder von Linux-distributionen alle erforderlichen Informationen einschließlich der Bootumgebung. Wenn Sie ein System lediglich installieren wollen und folglich die „Persistenz“-option von Unetbootin nicht benötigen, dann ist eine 1:1-Rohkopie auf USB/SD-KARTE völlig ausreichend. Der einschlägige Rohkopierer dd unter Linux ist das Kommandozeilentool dd mit dieser Syntax: sudo dd if=[name].iso of=/dev/sd[x] Nach „if=“(Inputfile) folgt der Name, gegebenenfalls der komplette Pfad der Isodatei, nach „of=“(Outputfile) das Zielgerät. Ein sympatischerer Rohkopierer unter Linux Mint ist das grafische Gnome-disks („Laufwerke“). Hier markieren Sie links das gewünschte Ziellaufwerk und wählen über das Zahnradsymbol die Option „Partitionsabbild wiederherstellen“. Sie erhalten in der Folge ein Navigationsfenster, um das zu kopierende Iso-image auszuwählen.
Unter Windows heißt der einschlägige Rohkopierer Win 32 Disk Imager (auf PLUS-DVD 2, Download unter http://sourceforge.net/ projects/win32diskimager). Hier genügt es, die Quelldatei („Image File“) und das Zielgerät („Device“) anzugeben. Die Schaltfläche „Write“startet den Kopiervorgang. Einziger Stolperstein des Tools: Bei der Auswahl der Abbilddatei bietet es voreingestellt nur Img-dateien an. Stellen Sie rechts unten auf „*.*“, um alle Dateien und somit auch Isoabbilder auswählen zu können.
System-images für Platinen
Wer sich mit Platinen-pcs wie dem Raspberry beschäftigt, nutzt Betriebssysteme in Form von Image-dateien (mit Extension „.IMG“). Um solche Images bootfähig auf Sd-speicherkarten zu schreiben, ist ein Sdkartenleser erforderlich, wie ihn viele Notebooks und auch etliche PCS standardmäßig enthalten. Als Software sind wieder alle Werkzeuge einschlägig, die bereits vorher für Usb-sticks und Sd-karten beschrieben wurden. Etcher funktioniert ebenfalls. Platinen-images werden allerdings typischerweise in dem komprimierten Format XZ angeboten. Erst das Entpacken bringt das Img-abbild zutage. Linux und MAC-OS können mit diesem Packerformat standardmäßig umgehen („Archivverwaltung“), Windows jedoch nicht. Deshalb brauchen Sie unter Windows zusätzlich den kostenlosen 7-Zip-packer (auf PLUS-DVD 2, Download unter www.7-zip.de). Für den Fall, dass der Dateityp XZ mit 7-Zip verknüpft ist, genügt ein Doppelklick der Xz-datei zum Starten des Packers, andernfalls starten Sie 7-Zip direkt und navigieren mit dessen Dateimanager zum betreffenden Archiv, um es nach dem Markieren zu „Entpacken“.
Der Unterschied zwischen ISO- und Imgabbildern: Bei Platinen-images handelt es sich nicht um Livesysteme, sondern bereits um vollständige, endgültige Betriebssysteme. Kopieren auf Sd-karte – Karte in die Platine stecken – Platine starten – fertig. Eine Installation entfällt, allerdings stehen natürlich eine Ersteinrichtung des Systems und das Abändern der vorgegebenen Anmeldekennwörter an.