Die neuen Funktionen in Google Maps
Es vergeht kein Monat, in dem Google nicht Neuerungen für seine Navigationslösung veröffentlicht. Wir haben die wichtigsten Funktionen der letzten Monate für Sie zusammengefasst.
Für viele Autofahrer ist Google Maps die erste Wahl, wenn es darum geht, den schnellsten Weg ans Ziel zu finden. Zu Beginn war sicherlich die kostenlose Nutzung der App einer der zentralen Gründe, heutzutage sind es besonders die vielen hilfreichen Zusatzfunktionen, die den Spitzenplatz gegen die Konkurrenz absichern. Wir stellen Ihnen einige neue Funktionen vor, die Sie nicht nur schneller ans Ziel bringen, sondern Sie auch bei alltäglichen Aufgaben unterstützen.
Street View & 3D: Verbesserte Zielführung für Fußgänger
Gerade in fremden Städten ist es eine Herausforderung, zum Starten beispielsweise einer Fußgängernavigation die richtige Richtung zu finden. An dieser Stelle gibt es bei Google Maps mehrere Möglichkeiten, wie Sie sich am besten orientieren können. Am einfachsten funktioniert es mithilfe von Augmented Reality. Einmal eingeschaltet, sehen Sie auf dem Smartphone nicht nur Ihre Umgebung, sondern auch die Wegbeschreibung und Navigationshinweise. Sie aktivieren diese Funktion über die Schaltfläche „Live View“, wobei eine wichtige Voraussetzung eine gute Verfügbarkeit der „Streetview“funktionalität rund um Ihren Standort ist. Ob dies der Fall ist, finden Sie am einfachsten über die Kartendetails und die Ansicht „Street View“heraus.
Befinden Sie sich aktuell in einer Gegend, die noch nicht von den Googleautos aufgenommen wurde, hilft unter Umständen auch die 3Dansicht weiter. Diese stellt innerhalb der Standardansicht Gebäude als 3Dklötze dar. Damit haben Sie zumindest eine grobe Orientierung, wie die Häuser in Ihrer Umgebung aussehen und wohin Sie als Erstes laufen sollten.
Haben Sie erst einmal die richtige Richtung eingeschlagen, gibt es zusätzliche Verbesserungen, die Ihnen den Weg erleichtern. Zum einen zeigt Ihnen Google Maps in den Routendetails an, wann Sie beispielsweise einen Fußgängerüberweg nehmen müssen. Ebenso finden Sie in der Wegbeschreibung beispielsweise Treppen, die es zu erklimmen gilt. Gerade für Personen, die schlechter zu Fuß sind, können solche Hinweise entscheidend zur Auswahl der passenden Route beitragen.
In einer Gegend, in der „Street View“zur Verfügung steht, erhalten Sie für die Punkte in der Navigation, an denen Sie Ihre Richtung wechseln müssen, in den Detailbeschreibungen zusätzlich ein Bild angezeigt. Mit diesen Zusatzinformationen steht der sicheren Ankunft nichts mehr im Wege.
„Google Maps ist längst nicht mehr nur eine reine Navigationslösung, sondern hilft Ihnen mit cleveren Funktionen auch im Alltag.“
Zu Fuß und E-scooter: Kombinierte Verkehrsmittel nutzen
Haben Sie sich zu Beginn eine herausfordernde Strecke vorgenommen, auf halbem Weg allerdings erkannt, dass dies gerade heute keine gute Idee ist, bietet Ihnen Google Maps verschiedene ergänzende Optionen zum Fußweg an.
Google kooperiert in Deutschland mit dem Escooteranbieter Lime und zeigt in den Städten die Verfügbarkeit freier Roller auf der Karte an. Für den Fall, dass es Ihnen also nicht schnell genug vorangeht, laufen Sie ganz einfach zu einem der Fahrzeuge und schalten es über die Limeapp frei. Eine ebenfalls hilfreiche Funktion bietet Ihnen die integrierte Akkuanzeige des jeweiligen Elektrorollers. Hierfür wechseln Sie in die Fahrradnavigation und wählen daraufhin im unteren Fenster „Lime“aus. Auf der Karte sehen Sie danach pro Roller einen Sticker, über den Sie sich den Ladestand des Akkus und die voraussichtliche Reichweite anzeigen lassen können.
Haltestellen des ÖPNV und alternative Fahrmöglichkeiten
Neben Elektrorollern bietet Ihnen Google Maps ergänzend noch klassische Beförderungsmöglichkeiten an, falls Ihnen der Fußmarsch zu langwierig wird. Allen voran ist an dieser Stelle der öffentliche Nahverkehr zu nennen, der nahtlos in Google Maps integriert ist. Blenden Sie am besten als Erstes über die Kartendetails die Informationen rund um ÖPV und ÖPNV ein. Damit sehen Sie sämtliche Haltestellen von Bus und Bahn in Ihrer direkten Umgebung. Anschließend tippen Sie bitte auf die nächste Haltestelle in Ihrer Nähe. Nun sehen Sie direkt, welche Bahn oder Buslinien von dort abfahren. Wenn Sie auf eines der Ziele tippen, dann sehen Sie direkt den weiteren Streckenverlauf. Abhängig vom Verkehrsbetrieb zeigt Ihnen Google an dieser Stelle zusätzlich an, wo sich das Verkehrsmittel gerade befindet und wann es am nächsten Halt ankommt. Damit können Sie einfach abschätzen, wie pünktlich die Ankunft voraussichtlich sein wird.
Haben Sie in der aktuellen Situation keine Lust auf öffentliche Verkehrsmittel, bietet Ihnen Google Maps zusätzlich verschiedene Fahrdienste an. In Deutschland sind dies unter anderem Uber und Mytaxi. Sollte für Ihren Standort eine solche Option zur Verfügung stehen, wird Ihnen nach der Eingabe des Ziels eine weitere Fahrtmöglichkeit angezeigt: eine winkende Figur mit einem Koffer. So bekommen Sie in Stuttgart zum Beispiel Uber angezeigt und in Berlin steht Ihnen zusätzlich Free Now zur Verfügung. Wenn Sie eine Fahrt buchen möchten, werden Sie an die App des entsprechenden Dienstleisters weitergeleitet.
Nützlich nicht nur in Großstädten: Navigation mit dem Fahrrad
Seit mehr als zehn Jahren steht Ihnen in Google Maps die Navigation per Fahrrad zur Verfügung. In den letzten Monaten hat Google, nicht nur aufgrund des Fahrradbooms im Jahr 2020, einige Neuerungen in die App integriert. Insbesondere die Anzahl der gelisteten Fahrradstrecken hat hierbei deutlich zugenommen.
Google Maps bietet Ihnen eine eigene Fahrradansicht. Haben Sie diese aktiviert, sehen Sie alle Fahrradwege, die in der Umgebung existieren. Dies sind entweder explizit ausgewiesene Fahrradwege oder Straßen, auf denen ein Fahrradweg eingezeichnet ist.
Diese Wege werden auch präferiert bei der Routenfindung herangezogen: Stark befahrene Straßen überlässt Google den Autos und bietet Ihnen stattdessen vorzugsweise alternative Strecken an, die sich für Radfahrer besser eignen.
Dark Mode: Erweiterungen in der Auto-navigationsansicht
Ebenso wie viele andere Hersteller hat auch Google seinem Kartendienst im letzten Jahr einen „Dark Mode“spendiert – aber nur für die Navigation, nicht für die App selbst. Im Standard ist der Dunkelmodus bereits aktiviert und wird bei entsprechenden Lichtverhältnissen verwendet, falls die Funktion auf „Auto“steht. Wollen Sie das Aussehen manuell verändern, gehen Sie in die Einstellungen und passen den Wert unter „Navigationseinstellungen / Kartendarstellung“an. Neben „Auto“stehen Ihnen noch die Optionen „Tag“und „Nacht“zur Verfügung.
Verwenden Sie Ihr Smartphone direkt als Navigationsgerät im Auto und haben Sie es nicht über Android Auto gekoppelt, stehen Ihnen ebenfalls neue Funktionen und Informationen zur Verfügung. Als Erstes bietet Ihnen Google Maps die Möglichkeit, direkt aus der App heraus Ihren präferierten Musikstreamingdienst zu nutzen. Sie erhalten dann Zugriff auf Ihre zuletzt gespielten Alben und Playlists, ohne die App des Streaminganbieters öffnen zu müssen. Sehr hilfreich ist überdies die Einblendung Ihrer aktuellen Geschwindigkeit. Da Sie Tacho und Navigationsgerät nicht gleichzeitig im Blick behalten können, ist diese Information auf der Oberfläche von Google Maps wichtig. Beide Funktionen können Sie individuell aktivieren. Sie finden sie in den Navigationseinstellungen (siehe oben) unter den Rubriken „Ton und Sprache“respektive „Optionen für Kraftfahrzeuge“.
Corona: Integrierte Covid-informationen helfen im Alltag
Google hat seine Karten außerdem um bestimmte Zusatzinformationen ergänzt, die nicht nur bei der Navigation, sondern auch im Alltag gute Dienste leisten. Eine davon ist die Covid19info. Wenn Sie dieses Kartendetail aktivieren, sehen Sie die aktuellen Fälle je 100 000 Einwohner gemittelt über die letzten sieben Tage. Allerdings wird dieser Wert für Deutschland lediglich je Bundesland angezeigt.
Zusätzlich zu dieser recht groben Ansicht hat Google in das Erkundenfenster noch einen Link zu lokalen Infos über Covid19 integriert. Zwar sehen Sie auch hier nicht die Fallzahlen Ihres aktuellen Standorts auf einen Blick. Sie bekommen aber zumindest aktuelle Nachrichten sowie lokale und nationale Informationen.
Auch für den Fall, dass Restaurantbetreiber Neuigkeiten wie zum Beispiel veränderte Öffnungszeiten oder Abholmöglichkeiten für die Speisen eingepflegt haben, sehen Sie diese in den Umgebungsinformationen.
Dank Zusatzinfos mehr als nur ein Navigationssystem
Bereits bei den vorherigen Funktionen haben Sie sich sicherlich an der einen oder anderen Stelle gefragt, ob dies die zentralen Aufgaben eines Navigationssystems sein müssen. Google hat es sich jedoch zur Aufgabe gemacht, Maps als zentrale Anlaufstelle zu nehmen, wenn es um Informationen rund um Ihre Umgebung geht. Dazu passt auch eine weitere Funktion, die in den letzten Wochen hinzugekommen ist: Wenn Sie sich auf dem Startbildschirm von Google Maps befinden, haben Sie unterhalb des Suchfensters verschiedene Standardsuchen wie beispielsweise den Weg zur Arbeit oder die Suche nach der nächsten Tankstelle. Scrollen Sie ein wenig nach rechts, ist hier „Zum Mitnehmen“neu hinzugekommen. Tippen Sie die Schaltfläche
an, dann sehen Sie eine Auswahl von Restaurants und Imbissbuden, die aktuell diesen Service anbieten. Haben Sie ein Restaurant ausgewählt, so können Sie – falls der Dienst angeboten wird – entweder direkt zum Mitnehmen bestellen oder einen Lieferdienst beauftragen, der die Speisen zu Ihnen bringt. In der Detailansicht des Restaurants können Sie sehen, welche Optionen angeboten werden.
Hilfreich bei der Auswahl des Restaurants kann darüber hinaus die Trefferrate sein. Dabei handelt es sich um eine von Google berechnete Wahrscheinlichkeit, wie gut Ihnen das Lokal gefallen wird. Hierzu werden Ihre persönlichen Daten, bisherige Restaurantbewertungen sowie bereits besuchte Orte miteinbezogen.
Haben Sie sich für ein Restaurant entschieden, lohnt es sich noch, die Stoßzeiten zu betrachten. Diese finden Sie auf der Registerkarte „Übersicht“. Sie steht nicht nur für Restaurants, sondern auch beispielsweise für Museen, Sehenswürdigkeiten, Ihren lokalen Bahnhof oder den Supermarkt um die Ecke zur Verfügung.
Sicherheitsbedenken: Google weniger Transparenz gewähren
Nicht nur die Trefferrate hat gezeigt, wie gut Google Sie bereits kennt. Sollte Ihnen die Sammlung der Daten zu weit gehen, können Sie diese in Google Maps bewusst einschränken. Rufen Sie zu diesem Zweck aus der App heraus Ihre Kontoansicht auf und wählen Sie nun den Menüpunkt „Meine Zeitachse“aus. Dort sehen Sie, an welchen Orten Sie laut Google zu welcher Zeit waren. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Ansicht der Weltkarte. Google bietet Ihnen die Möglichkeit, bestimmte Orte aus der Zeitleiste manuell zu entfernen. Gehen Sie dazu auf den entsprechenden Tag und wählen Sie danach mithilfe des Menüs (drei Punkte) die Funktion „Tag löschen“aus.
Falls Sie die Aufzeichnung dieser Daten generell unterbinden wollen, deaktivieren Sie die Standorterfassung über „Einstellungen / Persönliche Inhalte“. Wenn Sie lediglich bestimmte Zielführungen nicht in der Zeitleiste sehen möchten, dann verwenden Sie den Inkognitomodus. Auch diesen aktivieren Sie in Ihrer Kontoansicht.
Fazit: Google Maps – eine leistungsstarke Lösung
Die Navigationsapp von Google bringt Sie nicht nur sicher ans Ziel, sondern bietet Ihnen überdies eine Vielzahl hilfreicher Zusatzinformationen. Diese erkaufen Sie sich durch die Preisgabe persönlicher Informationen. Wie viele davon Sie Google überlassen wollen, entscheiden Sie über die persönlichen Inhalte selbst. Solange Google weiterhin regelmäßig neue Komfortfunktionen in die Lösung integriert, gibt es jedoch keinen Grund, sich nach einer Alternative umzuschauen.