Neue Hardware
Raspberry Pi 400 – und mehr
Beim Raspberry Pi 400 stecken Platine, CPU und Speicher in einer Tastatur, Sie benötigen also lediglich einen Monitor oder TV mit Hdmi-anschluss. Eine Maus, Kabel (HDMI zum Bildschirm, Usb-c-netzteil) sowie das Betriebssystem auf Micro-sd-karte liegen dem „Personal Computer Kit“bei. Alternativ ist der Raspi 400 als „Unit Only“für 27 Euro weniger zu haben. Grundsätzlich startet der Raspi 400 das Betriebssystem von der Speicherkarte. Die erste Inbetriebnahme ist daher einfach: Sie stecken alle Kabel an, legen die Micro-sdkarte ein und drücken die Starttaste (F10) zusammen mit der Fn-taste. Es startet der englischsprachige Einrichtungsassistent, mit dem Sie die Systemsprache ändern, ein Zugangspasswort bestimmen, Änderungen an der Anzeige vornehmen und das WLAN einrichten. Noch ein Wort zur Systemsprache: Obwohl wir Deutsch gewählt haben, sind sehr viele Menüpunkte weiterhin auf Englisch.
Der erste Start
Sie finden alle bereits installierten Apps über den Himbeer-button links oben. Die Weltkugel daneben öffnet Googles Chromium-browser, die beiden Ordnersymbole den Dateimanager, das Eingabesymbol die Konsole. Des Weiteren ist ein Papierkorbsymbol auf dem Desktop abgelegt.
Das Betriebssystem ist in der mitgelieferten Version nur mit den wichtigsten Apps ausgestattet, und die diversen Entwicklertools lassen keinen Zweifel daran, dass der Raspi doch in erster Linie ein Entwicklergerät ist. Aber wir finden auch Libre Office, das Mailprogramm Claws Mail, den VLC Player, einen Bildbetrachter, ein paar Spiele (etwa Minecraft Pi) und Zubehör wie Taschenrechner, Editor und dergleichen.
Dennoch lässt sich das Gerät sehr flexibel an die eigenen Vorstellungen anpassen, denn wer den Raspi etwa als Mediacenter, fürs Homeschooling oder zum Zocken verwenden möchte, der findet im Internet zuhauf anwendungsspezifische Images mit den dazu passenden Apps zum kostenlosen Download. Eine nach Einsatz sortierte, sehr üppige Auflistung bietet etwa https://bit. ly/36yer17. Zum Wechseln müssen Sie lediglich das gewünschte Image auf eine (weitere) Micro-sd-karte laden und den Raspberry Pi 400 davon starten.
Das Einrichten der Peripherie
Zum Koppeln unserer kabellosen In-earkopfhörer klicken wir auf das Bluetoothsymbol, dann auf „Add Device“und versetzen die Ohrstücke in den Kopplungsmodus. Sie werden automatisch gefunden – wir klicken auf den Namen und auf „Pair“. Das System möchte anschließend nur noch, dass wir die Earbuds über das „Audio Menu“als Ausgabegerät definieren. Dieses tun wir mit einem Rechtsklick auf das Lautsprechersymbol und einem Klick auf den Namen der Ohrhörer unter „Audio Outputs“.
Auch ein Drucker lässt sich am Raspberry Pi betreiben, sofern es sich nicht um ein Gdi-gerät handelt. Sie finden das Druckermenü über die Himbeertaste in den „Einstellungen“. Klicken Sie auf „Hinzufügen“, und der Raspi 400 listet Ihnen alle Geräte auf, die per USB verbunden sind, aber auch Netzwerkdrucker; es sind auch eine Reihe Treiber an Bord. Alternativ laden Sie einen Treiber von der Hersteller-webseite.
Zusätzliche Software laden
Auch das Einrichten des Mailprogramms verläuft reibungslos: Unser Imap-mailkonto hinterlegen wir ohne Probleme in Claws Mail. Über die Einstellungen des Chromium-browsers laden wir Erweiterungen, etwa für Google Hangouts, Google Notizen oder den Google Kalender. Weitere Programme finden Sie im Chrome Web Store unter https://chrome.google.com, allerdings ist die Auswahl recht überschaubar.
Eine deutlich größere Auswahl finden Sie in den Raspi-einstellungen unter „Add / Remove Software“. Die Programme sind in Kategorien aufgelistet, alternativ dürfen Sie das Angebot durchsuchen. Hier können jedoch die für Windows-nutzer vermutlich kryptisch anmutenden Bezeichnungen der Programme Schwierigkeiten bereiten. Zum Installieren klicken Sie auf das gewünschte Paket, auf „Apply“sowie „OK“.
Fazit: Der Raspberry Pi 400 ist optimal für alle, die einen kostengünstigen PC suchen. Zwar kann das Anschließen der Peripherie – vor allem des Druckers – Probleme bereiten, und auch die Arbeitsgeschwindigkeit ist gewöhnungsbedürftig. Trotzdem machen die Flexibilität und das kompakte Format den Raspi 400 empfehlenswert. Allerdings kann das Betriebssystem eine große Umstellung bedeuten.