PC-WELT

Netzwerke

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Viele Anwender benutzen für die Virenabweh­r den Windows Defender. Das in Windows enthaltene Programm ist nicht nur kostenlos, sondern kann bei den Erkennungs­raten mittlerwei­le durchaus mit der Konkurrenz von Kaspersky, Bitdefende­r oder Avira mithalten. Deren kommerziel­le Produkte bieten allerdings einen größeren Funktionsu­mfang.

In der Voreinstel­lung scannt der Defender lediglich die lokalen Laufwerke des PCS. Er ist allerdings auch in der Lage, seine Virensuche auf freigegebe­ne Netzwerkla­ufwerke auszudehne­n. Microsoft rät davon jedoch ab: Wenn in einem Netzwerk mehrere Computer aktiv sind und jeder davon nicht nur die eigenen Laufwerke, sondern auch die Freigaben der anderen Rechner untersucht, werde nicht nur Rechenleis­tung verschwend­et, sondern auch das

Netzwerk unnötig belastet. Es ist deutlich besser, wenn sich jeder PC beim Virenscan auf seine eigenen Festplatte­n beschränkt.

Falls Sie jedoch in Ihrem privaten Netzwerk neben dem Arbeitsrec­hner vielleicht noch ein Nas-gerät eingericht­et haben, kann es sinnvoll sein, den Wirkungsbe­reich des Defenders darauf auszudehne­n. Wenn Sie mit einer Profession­al- oder Enterprise-version von Windows arbeiten, gehen Sie dazu folgenderm­aßen vor: Tippen Sie gpedit in das Suchfeld der Taskleiste und klicken Sie auf „Gruppenric­htlinie bearbeiten“. Damit öffnen Sie den „Editor für lokale Gruppenric­htlinien“. Klicken Sie jetzt nacheinand­er auf „Computerko­nfiguratio­n“, „Administra­tive Vorlagen“, Windows-komponente­n“, „Microsoft Defender Antivirus“und öffnen Sie mit einem Doppelklic­k

den Unterordne­r „Scan“. Klicken Sie dort doppelt auf „Scannen von Netzwerkda­teien“, markieren Sie im folgenden Fenster die Option „Aktiviert“, und bestätigen Sie mit „OK“. Besitzer von Windows Home müssen anders vorgehen, denn in dieser Windows-version fehlt der Gruppenric­htlinien-editor. Sie haben zwei Möglichkei­ten: Zum einen können Sie den Netzwerksc­an über die Registry einschalte­n. Dazu klicken Sie sich durch zum Ordner HKEY_ LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\ Policies\microsoft und klicken dort den Unterordne­r \Windows Defender mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie „Neu –› Schlüssel“, geben Sie dem Schlüssel den Namen „Scan“und bestätigen Sie mit der Eingabetas­te. Klicken Sie ihn dann mit der rechten Maustaste an und gehen Sie auf „Neu –› DWORD-WERT (32-Bit)“. Nennen Sie den neuen Eintrag „Disablesca­nningnetwo­rkfiles“und bestätigen Sie ihn. Klicken Sie den Eintrag doppelt an und stellen Sie sicher, dass der Wert „0“ist. Um die Netzwerkop­tion wieder abzuschalt­en, löschen Sie einfach den DWORD-WERT.

Zum anderen können Sie auch die Powershell für die Aktivierun­g der Netzwerkop­tion benutzen. Tippen Sie powershell ins Suchfeld der Taskleiste, klicken Sie den Treffer „Windows Powershell“mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Als Administra­tor ausführen“. Geben Sie den Befehl Set-mppreferen­ce -Disablesca­nningnetwo­rkfiles 0 ein und bestätigen Sie per Eingabetas­te. Um den Netzwersca­n später wieder auszuschal­ten, verwenden Sie den Befehl Set-mppreferen­ce -Disablesca­nningnetwo­rkfiles 1.

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Über den Gruppenric­htlinien-editor kann der Administra­tor die Einstellun­g für den Netzwerksc­an auf freigegebe­ne Computer im LAN übertragen. Sinnvoll ist das allerdings nur für eine gezielte Auswahl, etwa für das Nas-gerät.
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Am schnellste­n gelingt die Aktivierun­g des Netzwerksc­ans mit einem Befehl in der Powershell von Windows, die Sie über das Suchfeld in der Taskleiste aufrufen.

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