8fach-Schutz für Ihren PC!
Einfach Einlegen, Starten, Schützen Immer sicher mit der exklusiven Multiboot-DVD
Wofür benötigt man gleich acht Virenscanner auf einer Multiboot-dvd? Genügt nicht ein einziger, sehr guter Scanner, der alle Schädlinge beseitigt? Die Antwort lautet hier: Theoretisch ja, praktisch nein. Grundsätzlich sollte ein guter Scanner alle Schädlinge finden und beseitigen. Aber erstens wird selbst das beste Tool mal von einem Schädling überlistet, und zweitens gibt es immer noch viele Systeme, auf denen keine gute oder nur eine veraltete Antivirensoftware aktiv ist. Unsere Multiboot-dvd eignet sich somit sehr gut als Zusatz-check für den eigenen PC mit einem zweiten Scanner oder als Prüftool für fremde PCS.
Falls Sie Zweifel haben, ob Ihr System wirklich virenfrei ist, scannen Sie ihn mit zwei oder drei Antivirentools auf der DVD. So erhöhen Sie die Chancen auf einen Virenfund. Weiter unten geben wir Tipps, welche Systeme sich dafür am besten eigenen. Wir haben außerdem deshalb acht Systeme ausgesucht, weil nicht jedes System auf jedem Rechner starten möchte. Wenn bei Ihnen zwei oder drei der Tools nicht booten, haben Sie immer noch genügend Ersatzprogramme.
Das bietet die Antiviren-dvd
Die PLUS-DVD 2 ist bootfähig und bietet Ihnen beim Start acht Antivirensysteme an. Damit durchsuchen Sie Ihren Rechner nach Viren, Trojanern und anderen Schädlingen. Auffallend ist, dass das Angebot an bootfähigen Antivirensystemen kleiner wird. Wir hatten unsere Multiboot-dvd mit Antivirensystemen bereits schon einmal vor drei Jahren in der PC-WELT vorgestellt. Damals
kamen wir noch auf über zehn empfehlenswerte Systeme für die HEFT-DVD. Seitdem ist etwa die Antivirenfirma Anvisoft mit ihrem System Anvi Rescue Disk vom Markt verschwunden. Zwar kursiert die zugehörige Iso-datei noch in einigen Download-portalen, und auch das Multiboot-tool Sardu (www.sarducd.it) bietet sie noch an, ein Einsatz ist heute aber nicht mehr empfehlenswert. Das System ist schlicht veraltet. Zudem tauchten Zweifel an der Firma Anvisoft auf, die vorgab, in Kanada ansässig zu sein, tatsächlich aber wohl aus China stammte.
Andere Firmen gibt es noch, sie haben aber ihre Antiviren-cds aus ihrem Angebot entfernt, etwa Bitdefender, oder pflegen sie nicht mehr zuverlässig, etwa Avira (siehe auch Seite 34) und F-secure.
„Die perfekte Antiviren-dvd für den eigenen und für fremde PCS. Lässt sich auch auf dem Usb-stick nutzen.“
Multiboot-dvd PC für den Start vorbereiten
Vorweg eine Einschränkung: Die Antivirensysteme benötigen für ihren Startvorgang
den älteren Bios-modus. Zwar startet die DVD auch im Uefi-modus bei deaktiviertem Secure Boot und zeigt dann das Auswahlmenü für die Antivirensysteme an, aber die Systeme selber starten anschließend nicht. Wie Sie Ihren Rechner umstellen, steht im Kasten auf Seite 32. Anschließend starten Sie Ihren PC von der PLUS-DVD 2, um an die Antivirensysteme zu kommen.
Antivirensysteme von DVD starten
Die Multiboot-heft-dvd haben wir mit dem Tool Sardu Multiboot Creator (www.sarducd. it) erstellt. Nach dem Start begrüßt Sie das Auswahlmenü von Sardu, in dem Sie „Menu Antivirus“per Pfeiltaste und Enter wählen. Nun stehen Ihnen die acht Antivirensystem zum Starten bereit. Wenn Sie eines per Pfeiltaste und Enter ausgewählt haben, bietet das Tool meist noch andere Bootoptionen. Wählen Sie zunächst immer die oberste. Es ist die Standard-bootoption, die für die meisten PCS passen sollte.
Je nach System dauert der Start ein paar Sekunden bis einige Minuten. Nach dem Start steht als Erstes an, Updates für die Virenscanner zu laden.
Wichtig: Zuerst Update laden
Die Antivirensysteme auf der PLUS-DVD 2 sind nicht auf dem neuesten Stand. Sie benötigen unbedingt aktuelle Infos zu neuen Viren, also ein Update der Virensignaturen. Die gute Nachricht ist, dass die meisten Tools das nach dem Start automatisch erledigen. Damit das gelingt, benötigt der betroffene Rechner aber eine Internetverbindung. Problemlos funktioniert das Update, wenn Sie den PC mit dem Lan-kabel an den Router anschließen. Wir empfehlen diese Methode.
Sollte das bei Ihnen nicht möglich sein, bieten die meisten der Antivirensysteme auch den Zugang per WLAN. Diesen müssen Sie nach dem Start aber erst noch einrichten. Das geht meist über den Netzwerk-verbindungsmanager,
den Sie in der Regel rechts unten im Infobereich oder über das Programmmenü aufrufen können. Dort wählen Sie, wie bei Wlan-verbindungen gewohnt, Ihr Netzwerk aus und geben den Wlan-schlüssel ein. In unserem Test hat das allerdings nicht immer zuverlässig funktioniert.
Welche Antivirensysteme sich grundsätzlich per WLAN mit dem Internet verbinden können, sehen Sie in der Übersicht unten in der Spalte „WLAN möglich“.
Bedienen und Beenden der Systeme
Bedienung der Antiviren-dvds mit Textmenü: Alte Hasen am PC werden auch mit der Bedienung von Textmenüs keine Probleme haben. Ein solches bietet etwa die Antiviren-cd von AVG. Diese Menüs zeigen – obwohl sie überwiegend aus Text bestehen – einige einfache Auswahlelemente. Zu diesen navigieren Sie per Pfeiltasten oder
der Tabulatortaste. Wenn Sie ein Element auswählen möchten, etwa die zu scannende Festplatte, erledigen Sie das mit der Leertaste. Die Entertaste startet eine Aktion. Die Systeme mit einem grafischen Menü lassen sich wie Windows bedienen. Virensuche: Ein Scan der gesamten Festplatte kann mehreren Stunden dauern. Ein Job, den Sie zum Beispiel über Nacht laufen lassen können. Sollte der Scanner einen Schädling melden, kann er diesen meist löschen oder umbenennen. Mit Umbenennen machen Sie nichts falsch, denn das lässt sich im Falle eines Fehlalarms leicht rückgängig machen. Notieren Sie sich dazu den Dateinamen des gemeldeten Schädlings inklusive Pfad sowie allen weiteren angebotenen Informationen.
Haben Sie mit einem Antivirensystem Ihren PC erfolgreich gescannt und möchten nun ein weiteres System nutzen, dann müssen Sie den PC neu von PLUS-DVD 2 starten. Beenden der Systeme: Die grafischen Systeme bieten allesamt ein Menü, über das Sie den PC herunterfahren oder gleich neu starten können. Wenn Sie den Neustart wählen, fordern einige Systeme von Ihnen, dass Sie die DVD aus dem Laufwerk nehmen und anschließend zur Bestätigung die Entertaste drücken. Damit möchte das System verhindern, dass Sie es wieder booten und so scheinbar in einer Dauerschleife aus Antivirensystemen gefangen sind. Diese Aufforderung kommt etwa von Ubuntu. Möchten Sie aber ein weiteres Mal die Multibootantiviren-dvd starten, belassen Sie diese im Laufwerk und drücken dennoch Enter. Wichtig: Beim Neustart des PCS entladen einige der Antivirensysteme die DVD, indem sie die Schublade das Dvd-laufwerks ausfahren, so etwa bei Dr. Web Live CD. Wenn der PC dann schneller bootet, als die DVD wieder geladen werden kann, versucht Ihr Rechner, Windows zu starten. Sollte Windows auf Ihrem PC auf die Uefi-funktion „Secure Boot“angewiesen sein, klappt das nicht, und Ihr Rechner hängt. In diesem Fall starten Sie den PC erneut, etwa über die Reset-taste, und booten ihn von PLUS-DVD 2, wenn Sie weitere Antivirensysteme der DVD nutzen möchten. Falls Sie zurück zu Windows wollen, ändern Sie die Uefi-einstellungen auf die ursprünglichen Werte.
Empfehlungen: Die besten Scanner
Der letzte Test von Antivirenscannern für Linux – um diese handelt es sich bei den
hier beschriebenen Tools – liegt leider schon einige Jahre zurück. Wir haben die Testergebnisse dennoch in der Tabelle auf Seite 31 aufgeführt. Unsere Empfehlungen gründen sich auf diese Ergebnisse, genauso wie auf unsere eigenen Tests sowie unsere Erfahrungen mit anderen Tools der jeweiligen Hersteller.
Nutzen Sie als Erstes das Tool Kaspersky Rescue Disk. Sollte auf dem betreffendem PC bereits Kaspersky für Windows installiert sein, setzen Sie gleich das nächste Tool ein, die Comodo Rescue Disk. Sie stammt vom Sicherheitsanbieter Comodo, der sich auf Unternehmenskunden spezialisiert hat. Testergebnissen zufolge schneidet sein Scanner vergleichsweise gut ab. Als drittes Suchtool bietet sich die AVG Rescue CD an. Sie nutzt ein Textmenü und läuft deshalb auch auf Rechnern, bei denen die Antiviren-cds mit grafischem Menü vielleicht streiken.
Antiviren-cds 1 Kaspersky Rescue Disk 10
Der Scanner von Kaspersky überzeugt mit guten Testergebnissen und ist eine Empfehlung als erster Scanner in einem Notfall. Der Scanner startet seine Bedienerführung automatisch und lädt danach auch automatisch Updates, was allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen kann.
In der Bedienerführung wählen Sie die Festplatten aus, die Sie scannen lassen möchten. Die Untersuchung startet nach einem Klick auf „Start Objects Scan“, was allerdings nicht als Button oder Link gekennzeichnet ist. Immerhin findet sich der Befehl mittig in der Bedienerführung. Die Kaspersky Rescue Disk bietet neben dem Grafikmodus auch einen Textmodus.
2 Comodo Rescue Disk
In den Einstellungen der Comodo Rescue Disk können Sie das Scannen von sehr großen Dateien ausschließen. Das ist etwa für Festplatten mit einer umfangreichen Filmsammlung sinnvoll, da so der Scanvorgang erheblich beschleunigt wird. Die Comodo Rescue Disk lässt sich sehr einfach über eine grafische Oberfläche bedienen.
3 AVG Rescue CD
Nach dem Start der AVG Rescue CD prüfen Sie Ihr System mit der Wahl von „Scan“. Die Bedienung läuft rein über die Tastatur, da das Tool ohne grafische Bedienerführung auskommt. Deshalb eignet es sich auch für Rechner, auf denen andere Antivirensysteme den Start verweigern. Nach der Auswahl von „Scan“per Pfeiltasten und drücken der Enter-taste können Sie die Laufwerke auswählen, die gescannt werden sollen. Hier ist auch ein reiner Scan der Windows-registry möglich. Das ist etwa sinnvoll, wenn Sie mit anderen Scannern bereits die Schädlingsdatei beseitigt haben, sich aber noch Reste in der Registry befinden. Sind Sie mit der AVG Rescue CD fertig, wählen Sie „Exit“und geben dann reboot ein, um den PC neu zu starten.
4 Dr. Web Live-cd
Das System von Dr. Web bietet neben einem Virenscanner auch ein Tool, um die Windows-registry zu bearbeiten. Die Bedienung des Editors ist mit dem Editor von Windows weitgehend identisch. Die Sprache der Bedienerführung lässt sich über das Globus-symbol umstellen. Die Handhabung des Systems ist einfach. Allerdings hatten wir Probleme mit der Internetver
bindung. Das Tool konnte sich somit keine Updates laden. Überprüfen Sie auf Ihrem System mit einem Klick auf „Update Virus Database“, ob das Antivirentool neue Virensignaturen laden kann.
Nostalgiker, die sich an den Dateimanager Norton Commander erinnern, werden sich bei Dr. Web über den Midnight Commander freuen. Es ist ein Norton-clone mit typischer Zwei-fenster-bedienung.
5 Eset Sysrescue Live
Das Notfallsystem von Eset ist einfach zu bedienen. Allerdings wollte es auf einigen Testrechnern nicht starten. Ein Versuch ist das Tool dennoch wert, da es vom Hersteller gut gepflegt wird. Das System bietet auch den Partitionierer Gparted. Der kann mit fast allen Datenträgern umgehen und alle verbreiteten Dateisysteme erstellen.
6 Avira Rescue System
Das Avira Rescue System bietet vor dem Start an, die Sprache von Englisch auf Deutsch umzustellen. Das geht durch Drücken der Pfeil- und Enter-taste. Danach startet eine grafische Bedienerführung. Achtung: Zum Testzeitpunkt konnte das Avira Rescue System keinen Updates laden. Die Virensignaturen waren damit hoffnungslos veraltet. Wir haben den Fehler an Avira gemeldet, aber bis zu Redaktionsschluss keinen Bugfix bekommen.
Ob das Update der Signaturen bei Ihnen wieder funktioniert, sehen Sie nach dem Start des Systems im Programm Avira Rescue System unter „Extras“. Vergleichen Sie die dortige Nummer hinter Vdf-version mit der Nummer unter https://www.avira.com/ de/support-vdf-history. Auf der Website finden Sie die tagesaktuelle Versionsnummer der Virensignatur von Avira.
Das Avira-system ist aber auch jenseits seines Scanners interessant, denn es bietet einen einfachen Registry-editor. Dieser lädt die Registry der Windows-partition automatisch und lässt Sie Änderungen daran vornehmen.
7 Antivirus Live CD
Die Antivirus Live CD kommt mit dem Open-source-tool Clam AV. Das liegt allerdings in Vergleichstests von Antivirenprogrammen meist hinter der kommerziellen Konkurrenz. Dennoch hat die Antivirus Live CD auch einen Vorteil: Sie arbeitet komplett im Textmodus und kommt somit auch auf Systemen mit exotischen, ganz neuen oder ganz alten Grafikkarten klar. Sollten also Kaspersky & Co. versagen, versuchen Sie es mal mit diesem System. Bedienung: Das System ist schnell gestartet und bietet zunächst an, das Tastaturlayout von Englisch auf Deutsch zu wechseln. Das geht per Taste z (was ein „y“ergibt) und der Wahl von 1. Nach der Spracheinstellung der Tastatur führt ein Assistent durch den weiteren Vorgang.
8 Ubuntu MRT
Um das Antivirensystem Ubuntu MRT (Malware Removal Tool) zu starten, wählen Sie „live“im zweiten Auswahlmenü oder warten 25 Sekunden.
Danach startet das Antivirentool allerdings nicht automatisch. Sie laden es über „Applications –› Malware Tools –› Virus Scanning –› AVG 8.5 For Linux –› AVGSCAN Cli”. Darüber öffnen Sie ein Terminal, in das Sie über die Eingabe avgscan / einen Scan aller Festplatten starten. Sie können diesen Avg-scanner aber auch über die „AVG Rescue CD“nutzen.
Das System Ubuntu MRT empfiehlt sich eher für Profis, die mit den anderen Tools unter „Applications –› Malware Tools“Manipulationen an einem Rechner aufdecken wollen.