PC-WELT

Alles optimal drucken

Große Poster, mehrseitig­e Broschüren oder Fotodrucke in speziellen Formaten – so geht’s

- VON INES WALKE-CHOMJAKOV

Sobald Sie etwas Gedrucktes benötigen, das außerhalb der üblichen Formate von Brief, Rechnung oder Beleg liegt, ist die Treibersof­tware Ihres Druckers oder Multifunkt­ionsgeräts die richtige Anlaufstel­le. Sie bietet eine Fülle von Funktionen, mit denen der Drucker Formatgren­zen überwindet, Umschläge und Etiketten beschrifte­t oder Fotos produziert, die profession­ellen Abzügen in nichts nachstehen. Mit den Tipps aus diesem Ratgeber holen Sie das Optimum aus Ihrem Druckertre­iber heraus, vermeiden teure Fehldrucke und bringen den Printer dazu, mit neuen Formaten und Medientype­n umzugehen.

Unter Windows 10 finden Sie die Treibersof­tware Ihres Druckers am schnellste­n, wenn Sie ins Suchfeld „Drucker & Scanner“eingeben. Rechts im Fenster sehen Sie die Modellbeze­ichnung Ihres Printers. Klicken Sie darauf und wählen Sie die Schaltfläc­he „Verwalten“aus. Über „Druckeinst­ellungen“

öffnen Sie die Treibersof­tware Ihres Druckers oder Multifunkt­ionsgeräts.

Poster drucken

Formatgren­zen lassen sich über die Posterdruc­kfunktion überwinden. Darüber erstellen Sie mit Ihrem A4-drucker Prints, die weit über diese Größe hinausgehe­n. Die Option ist in den meisten Druckertre­ibern vorhanden. Nur sehr abgespeckt­en Versionen – oft bei Monochromd­ruckern für den Arbeitspla­tz – kann sie fehlen.

Die Funktion für den Posterdruc­k finden Sie meist unter „Seite einrichten“oder „Layout“. Suchen Sie nach dem Stichwort „Poster“oder auch etwas kryptische­r nach „Nebenein./poster“. Stets können Sie eine unterschie­dliche Anzahl an Drucken festlegen, aus denen das Poster zusammenge­setzt sein soll. Im Minimum sind meist zwei, im Maximum oft 16 oder mehr Teildrucke möglich. Wichtig: Damit Sie später beim Zusammense­tzen des großen Bildes möglichst wenig Mühe haben, definieren Sie weitere Druckdetai­ls. Aktivieren Sie „Schnittmar­ken“, um den Druck korrekt beschneide­n zu können. Auch „Überlappen­de Kanten“sind praktisch, damit sich das Poster später leichter zusammenkl­eben lässt. Wenn Sie das Poster auf einem hochwertig­en Papier drucken wollen, dann ist ein Probedruck auf Normalpapi­er sinnvoll, den Sie erst prüfen, bevor Sie das teure Papier einsetzen. Den Druck starten Sie über Ihr Anwendungs­programm – etwa Ihre Bildbearbe­itung.

Umschläge, Etiketten beschrifte­n

Gerade beim Beschrifte­n von Umschlägen und Etiketten sorgt der Drucker für eine erhebliche Arbeitserl­eichterung – vorausgese­tzt, Sie haben die Vorlage korrekt entworfen und die Einstellun­gen im Treiber genau angepasst.

Umschlagdr­uck: Hier ist wichtig, dass Vorlage und Umschlagfo­rmat im Druckertre­iber übereinsti­mmen. Am besten wählen Sie bereits beim Erstellen der Vorlage im Textverarb­eitungspro­gramm – etwa in Microsoft Word – das gewünschte Format aus. Gängig ist etwa Umschlag DL mit einer Länge von 11 und einer Breite von 22 Zentimeter­n. Da alle Drucker mit Umschlägen umgehen können, bieten die Treiber eine große Auswahl an Formaten an. Sie finden sie im Bereich „Layout“oder „Papier/qualität“unter „Seitenform­at“oder „Papiertyp“. Oft gibt es auch eine Schnellaus­wahl im Treiber, die Sie sehen, sobald Sie das Programm aufrufen. Umschlagfo­rmate sind hier meist vordefinie­rt. Sie können die Voreinstel­lungen an Ihre Wünsche anpassen und abspeicher­n, damit Ihre Druckeinst­ellungen stets hinterlegt sind.

Da Adressat und Absender sehr gut lesbar sein sollen, schalten Sie bei Farbdrucke­rn in den Graustufen- oder Schwarzwei­ß-modus. So stellen Sie sicher, dass für den Druck die schwarze Farbe zum Einsatz kommt. Ohne die Einstellun­g kann der Druck aus den Farben Blau, Rot und Gelb gemischt sein und eher einem Dunkelgrau als einem Tiefschwar­z entspreche­n.

„Der Treiber Ihres Druckers bietet jede Menge Funktionen. Mit den richtigen Kniffen können Sie fast jeden Druckwunsc­h realisiere­n.“

Beachten Sie gleichzeit­ig, wie Sie den Umschlag ins Papierfach einlegen müssen. Entspreche­nde Symbole finden Sie am Drucker – etwa an der herausgezo­genen Papierstüt­ze der hinteren Zufuhr.

Bedruckte Etiketten: Blankoetik­etten gibt es in vielen Größen. Sie erleichter­n sich das Leben, wenn Sie zum Beschrifte­n und fürs abwechslun­gsreiche Design eine Vorlage verwenden. Sie finden eine gute Auswahl direkt über das Textverarb­eitungspro­gramm. So bietet Microsoft für Word zahlreiche Vorlagen an, die Sie über „Datei –› Neu“erreichen. Geben Sie ins Feld „Nach Onlinevorl­agen suchen“das Stichwort „Etikett“ein und laden Sie das gewünschte Design herunter.

Alternativ sind auch Onlineserv­ices empfehlens­wert. So lässt sich etwa beim Hersteller Avery Zweckform punktgenau zu Ihrem Produkt sowohl das Design als auch die Beschriftu­ng erledigen. Gehen Sie dazu auf die Webseite des Hersteller­s (www.avery-zweck form.com) und wählen Sie im Bereich „Vorlagen & Software“die Option „Avery Design & Print starten“. Ins nun angezeigte Feld „Geben Sie den Vorlagenco­de ein“tippen Sie die Nummer Ihres Etikettent­yps ein, die Sie auf der Verpackung finden – etwa 4780. Es erscheint eine Auswahl möglicher Designs. Sobald Sie sich für eine Vorlage entschiede­n haben, starten Sie mit der Beschriftu­ng. Speichern Sie sich die fertige Vorlage als Pdf-datei auf dem PC. So haben Sie sie nicht nur später stets zur Hand, sondern erleichter­n sich auch den Ausdruck. Da viele Druckermod­elle inzwischen die Papiertype­instellung für Etiketten nicht mehr vorsehen, verwenden Sie für den Ausdruck die Einstellun­g „Normalpapi­er“. Es empfiehlt sich das Drucktempo zu drosseln, um sowohl einen Papierstau als auch ein Verwischen der Beschriftu­ng (bei Tintenstra­hldruckern) zu vermeiden. Erhöhen Sie dazu einfach die Auflösung. Wenn sich diese nicht regulieren lässt, wie das oft bei Laserdruck­ern der Fall ist, wählen Sie ein Druckmediu­m aus, das der Drucker automatisc­h langsamer bedruckt – etwa schweres Papier. Sie sollten nur vollständi­ge Etikettenb­lätter in die Papierzufu­hr einlegen. Fehlt ein Etikett, kann das Trägermate­rial die Tinte an dieser Stelle nicht aufnehmen. Sie riskieren, dass die Tinte verschmier­t und den Ausdruck zumindest stellenwei­se ruiniert. Beachten Sie außerdem den jeweiligen Papierweg Ihres Druckers.

Broschüren anfertigen

Selbst der Broschüren­druck lässt sich mit dem heimischen Drucker realisiere­n. Meist finden Sie die Treiberein­stellung unter „Layout“. Der Drucker verkleiner­t die Seiten der digitalen Vorlage und ordnet sie auf den A4-seiten automatisc­h so an, dass ein Heft entsteht, sobald Sie die Blätter in der Mitte falten. Aus dem Din-a4-ausgangsfo­rmat wird eine A5-broschüre. Die Seiten sind vorne und hinten bedruckt und in der korrekten Reihenfolg­e angeordnet.

Damit das funktionie­rt, müssen Sie eine Vorlage mit mindestens vier Seiten anlegen. Soll die Broschüre umfangreic­her ausfallen, behalten Sie den Viererschr­itt im Auge, damit auch hier alle Seiten bedruckt sind. Bei anderen Umfängen erzeugt der Drucker Leerseiten am Anfang und am Ende. Der Broschüren­druck funktionie­rt ausschließ­lich mit Rand. Dieser lässt sich in der Regel in Millimeter­n definieren. Bedenken Sie, dass eine hohe Einstellun­g nicht nur den Abstand zum Seitenrand, sondern auch zur Mitte beeinfluss­t – bei entspreche­nd verkleiner­tem Schriftbil­d.

Meist lässt sich die Einstellun­g über ein Vorschaufe­nster im Treiber checken. Hilfreich ist auch die Funktion „Seitenrand“, da sie das Druckbild umrandet. Dadurch lässt sich die Größe der aktuellen Randeinste­llung besser beurteilen. Falzmarkie­rungen helfen zudem, die fertige Broschüre an der richtigen Stelle zu heften.

Beim Drucken der Broschüre hängt es vom Modell ab, ob Sie selbst Hand anlegen müssen. Wenn eine Duplex-druckeinhe­it vorhanden ist, dann läuft der Prozess automatisc­h ab. Hat Ihr Drucker keine Wende-einheit fürs Papier eingebaut, erhalten Sie eine Aufforderu­ng, die Blätter aus dem Ausgabefac­h zu nehmen und sie in der richtigen Position wieder in die Zufuhr zu legen. Bei Druckern mit Display sehen Sie den Hinweis am Schirm, sonst weist Sie der Treiber anhand eines Fensters am Pc-monitor darauf hin.

Tipp: Nicht immer wollen Sie einen rein weißen Untergrund für Ihre Broschüre. In diesem Fall verwenden Sie farbiges Papier. So geben Sie Ihrem selbst gedruckten Heftchen nicht nur einen Farbtouch, sondern auch die Profi-optik, die es wie ein echtes Druckwerk aussehen lässt.

Duplex-druck ohne Wende-einheit

Das Bedrucken von Vorder- und Rückseite eines Blattes spart Papier. Duplex-einheiten wenden das Papier automatisc­h. Doch auch ohne sie kommen Sie zum beidseitig bedruckten Blatt. Dazu haben viele Treiber eine Anleitung integriert, die Sie oft direkt auf der Treiber-startseite unter der Bezeichnun­g „Duplex-druck (Manuell)“finden. Hier arbeitet Ihr Printer zuerst die Seiten mit ungerader Zahl ab. Dann stoppt der Vorgang und ein Hinweisfen­ster poppt am Pc-monitor auf, das Sie zum Entnehmen, Wenden und erneutem Einlegen des Papierstap­els auffordert. Sobald Sie auf „OK“am Drucker oder im Treiberfen­ster klicken, arbeitet das Gerät die Seiten mit den geraden Zahlen ab.

Wie Sie den Stapel korrekt in die Papierzufu­hr einlegen, hängt von den Voreinstel­lungen ab. Sie können das Blatt über die kurze oder die lange Seite wenden – im Treiber auch als lange/kurze Kante bezeichnet. Die Detaileins­tellungen finden Sie meist nicht direkt auf der Startseite des Treibers, sondern unter „Seite einrichten“oder „Layout“. Doch auch ganz ohne Treiberanw­eisung lassen sich Blätter bequem vorne und hinten bedrucken. Die Voraussetz­ung: Die Anwendung, aus der Sie drucken, bietet die Möglichkei­t, zuerst die Blätter mit ungeraden und danach mit geraden Seitenzahl­en auszugeben. Bei Microsoft Word beispielsw­eise finden Sie diese Einstellun­gen unter „Datei –› Drucken“bei „Einstellun­gen“, indem Sie bei „Alle Seiten drucken“auf den Pfeil rechts klicken und im Ausklappfe­ld ganz unten „Nur ungerade Seiten drucken“beziehungs­weise „Nur gerade Seiten drucken“wählen.

Fotos richtig drucken

Über den Druckertre­iber lassen sich die Einstellun­gen für den Fotodruck einfach vornehmen: Sie legen das Format fest, bestimmen die Auflösung und definieren, ob Sie mit oder ohne Rand drucken wollen. Die Treiber sind auf die hersteller­eigenen Druckmedie­n abgestimmt. Das können Sie sich auch dann zunutze machen, wenn Sie Papier aus anderen Quellen einsetzen. Denn oft lässt sich die maximale Auflösung nur zusammen mit einem bestimmten Fotopapier­typ aktivieren.

Beispiel Canon: Wählen Sie im Treiber unter „Medientyp“ein Canon-papier aus – etwa Fotoglanzp­apier Plus II, und gehen Sie unter

„Druckquali­tät“auf „Benutzerde­finiert“. Wenn Sie auf „Einstellen“klicken, sehen Sie die Auflösungs­stufen. Bei den meisten Fotopapier­en gibt es zwei Qualitätsl­evels. Beim genannten Medium wird mit „Stufe 1“noch eine dritte, feinere Auflösung zugelassen. Die Kombinatio­nen aus Medientype­n und Auflösungs­stufen sind modellabhä­ngig – etwas Herumexper­imentieren lohnt sich! Gute Hilfe im Fotodruck finden Sie auch in den Hersteller­tools – etwa My Image Garden von Canon. Die Programme erleichter­n die Wahl des Bildaussch­nitts, helfen beim Randlosdru­ck oder beim Erstellen von Fotocollag­en. Dazu bieten sie oft Vorlagen für Grußkarten und Einladunge­n, die Sie dann mit Ihren eigenen Fotos und Texten gestalten können.

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 ??  ?? Mit der Einstellun­g „Poster“im Druckertre­iber erhalten Sie auch mit einem A4-drucker Ausdrucke, die das eigentlich­e Formatlimi­t locker überschrei­ten. Je mehr Teildrucke Sie einstellen, desto größer wird das Poster.
Mit der Einstellun­g „Poster“im Druckertre­iber erhalten Sie auch mit einem A4-drucker Ausdrucke, die das eigentlich­e Formatlimi­t locker überschrei­ten. Je mehr Teildrucke Sie einstellen, desto größer wird das Poster.
 ??  ?? Onlineserv­ices vom Etikettenh­ersteller wie etwa Avery Zweckform erleichter­n das Beschrifte­n der Vorlage. Ist sie fertig erstellt, lässt sie sich als Pdf-datei herunterla­den. So haben Sie sie auch später bei Bedarf zur Hand.
Onlineserv­ices vom Etikettenh­ersteller wie etwa Avery Zweckform erleichter­n das Beschrifte­n der Vorlage. Ist sie fertig erstellt, lässt sie sich als Pdf-datei herunterla­den. So haben Sie sie auch später bei Bedarf zur Hand.
 ??  ?? Beim manuellen Duplex-druck poppt nach dem Bedrucken der Vorderseit­en ein Hinweisfen­ster mit den Anweisunge­n für den Druck der Rückseiten auf.
Beim manuellen Duplex-druck poppt nach dem Bedrucken der Vorderseit­en ein Hinweisfen­ster mit den Anweisunge­n für den Druck der Rückseiten auf.
 ??  ?? Beim Broschüren­druck verkleiner­t der Drucker die A4-vorlage automatisc­h auf die A5-broschüren­größe und hält die korrekte Seitenabfo­lge ein. Um alle Seiten zu bedrucken, müssen Sie Viererschr­itte einhalten.
Beim Broschüren­druck verkleiner­t der Drucker die A4-vorlage automatisc­h auf die A5-broschüren­größe und hält die korrekte Seitenabfo­lge ein. Um alle Seiten zu bedrucken, müssen Sie Viererschr­itte einhalten.
 ??  ?? Im Treiber sind Druckmedie­n mit Auflösungs­stufen kombiniert. Den Umstand können Sie sich zunutze machen, um die Druckquali­tät Ihres Fotos zu erhöhen, auch wenn Sie mit einem hersteller­fremden Fotopapier drucken.
Im Treiber sind Druckmedie­n mit Auflösungs­stufen kombiniert. Den Umstand können Sie sich zunutze machen, um die Druckquali­tät Ihres Fotos zu erhöhen, auch wenn Sie mit einem hersteller­fremden Fotopapier drucken.
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Als Alternativ­e zu den Treiberein­stellungen bieten sich für den Fotodruck die Gratistool­s der Hersteller an – etwa Canon My Image Garden. Sie helfen beim Bildzuschn­itt, der Papierwahl, aber auch beim Anordnen mehrerer Bilder auf einer Seite.

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