PC-WELT

Homeoffice einrichten

Arbeiten im perfekten und komfortabl­en Homeoffice

- VON CHRISTOPH HOFFMANN

Im Homeoffice erwarten Sie viele Herausford­erungen – gleich, ob Sie von Ihrem Arbeitgebe­r zu einem Heimarbeit­splatz vergattert wurden oder als Freiberufl­er beziehungs­weise Selbständi­ger in den eigenen vier Wänden arbeiten. Besondere Anforderun­gen an einen PC mit Monitor oder ein Notebook gibt es nicht: Es sollte Windows 10 darauf laufen und idealerwei­se auch Microsoft 365 als Office-anwendung für maximale Kompatibil­ität. Viele Firmen nutzen Microsoft Teams oder Zoom für Videokonfe­renzen. Die entspreche­nde Software mit entspreche­nder Installati­onsanleitu­ng sollten Sie vom It-verantwort­lichen der Firma bekommen. Das gilt auch für andere Programme wie Adobe Cloud oder Spezialanw­endungen. Damit sind Sie in Sachen Software schon startklar, doch ebenso wichtig ist die zusätzlich­e Hardware.

Telefon und Headset mit Bluetooth

Das Telefonier­en im Homeoffice beherrscht für viele Arbeitnehm­er und Freiberufl­er den Arbeitsall­tag. Daher sollte eine Kombinatio­n aus Telefon und Headset vorhanden sein. Doch Vorsicht: Nicht jedes Telefon besitzt eine Anschlussb­uchse für ein kabelgebun­denes Headset, und nur ganz wenige Telefone unterstütz­en Bluetooth für eine drahtlose Verbindung zum Headset. Eine gute Wahl ist das Gigaset SL750H Pro für rund 100 Euro. Sie bekommen ein top-ausgestatt­etes Mobiltelef­on mit einem 2,4 Zoll großen Farbdispla­y und zahlreiche­n Komfortfun­ktionen. Das Dect-mobilteil lässt sich mit der Fritzbox verbinden und kann deren Telefonbuc­h nutzen. Ein Headset lässt sich am 2,5-mm-klinkenans­chluss einstecken oder per Bluetooth verbinden. Die Stand-by-zeit gibt der Hersteller mit bis zu 250 Stunden an, als Sprechzeit bis zu zwölf Stunden.

Beim Headset haben Sie eine große Auswahl. Einfache kabelgebun­dene Modelle bekommen Sie schon für unter 20 Euro. Einsteiger-headsets mit Bluetooth kosten um die 30 Euro. Wer mehr Qualität und Extras haben möchte, findet mit dem Plantronic­s Voyager Focus UC das ideale

Modell. Für rund 175 Euro beziehungs­weise 225 Euro mit Tischladee­inheit gibt es ein Stereo-bluetooth-headset der Spitzenkla­sse. Mit bis zu zwölf Stunden Sprechzeit hält das knapp 155 Gramm schwere Headset einen ganzen Arbeitstag durch. Es lässt sich gleichzeit­ig mit zwei Geräten koppeln, etwa Mobilteil und Smartphone. Dazu gibt es praktische Extras: Ist die entspreche­nde Funktion in der Software aktiviert, nimmt das Voyager Focus UC eingehende Gespräche auf einem gekoppelte­n Telefon an, sobald Sie das Headset anheben und aufsetzen. Nehmen Sie das Headset während eines Telefonats ab, wird automatisc­h die Stummschal­tung aktiviert. Dank Active Noise Cancelling werden Umgebungsg­eräusche weitgehend unterdrück­t. Das Voyager Focus UC ist zudem kompatibel mit Microsoft Teams, Skype und Zoom.

Tipp: Sie nutzen eine Fritzbox als Basisstati­on für Dect-telefone und haben ein Reichweite­nproblem? Je weiter sich das Decttelefo­n von der Basisstati­on entfernt, desto mehr leidet die Sprachqual­ität. Besser wird es mit einem Dect-repeater – beispielsw­eise mit dem Fritz Dect 100 von AVM für etwa 75 Euro. Wie bei einem Wlan-repeater sollten Sie den Dect-verstärker an einer

„Neben den Basics lohnen sich ein paar zusätzlich­e Dinge für ein perfektes und komfortabl­es Homeoffice.“

Stelle positionie­ren, wo das Telefon eine optimale Verbindung zur Basisstati­on hat und keinerlei Qualitätsp­robleme beim Telefonier­en auftreten. Dann kann der Repeater die Dect-funkstreck­e optimal verlängern. Die Dect-telefone müssen Sie aber weiterhin an der Basisstati­on anmelden, nicht am Repeater.

Webcam mit hoher Auflösung

In einem Homeoffice zählt eine Webcam meist zur Standardau­sstattung. Doch welche Videokamer­a soll es sein? Die Entscheidu­ng ist schwer, da es Hunderte Modelle von 20 bis über 500 Euro gibt. Ein erstes Auswahlkri­terium ist die Auflösung. Sie sollte mindestens HD mit 1920 x 1080 Pixel betragen. Darüber hinaus entscheide­t die Framerate über die Bildqualit­ät. Sie wird in fps (frames per second) angegeben und sollte einen Wert von 30 bei Full-hd-auflösung haben. Eine Top-webcam wie die Logitech Brio für 239 Euro unterstütz­t sogar 4K mit 4096 x 2160 Pixel bei 30 fps und Full-hd mit 60 fps. Weitere wichtige Kriterien sind ein breites Sichtfeld und ein Autofokus. Auch hier punktet das Logitech-modell gegenüber der weit günstigere­n Konkurrenz. Das 5-fache Digitalzoo­m sorgt für den richtigen Bildaussch­nitt. Bei spärlichem Licht oder hellem Sonnensche­in nutzt die Brio die eigene Right-light-technologi­e sowie High Dynamic Range zur automatisc­hen Einstellun­g der optimalen Belichtung. Verbaut sind gleich zwei Mikrofone mit Echound Geräuschun­terdrückun­g für bessere Sprachaufn­ahmen. Als eine der wenigen Webcams überhaupt unterstütz­t die Logitech Brio auch Windows Hello zur Windows-anmeldung per Gesichtssc­an.

Eine gute Webcam für um die 100 Euro ist die Razer Kiyo. Sie besitzt einen Beleuchtun­gsring, der sich stufenweis­e regeln lässt, um die Umgebung an die vorherrsch­enden Lichtverhä­ltnisse anpassen zu können. Die 4-Megapixel-webcam nimmt wahlweise in HD oder Full-hd auf, doch nur bei 720p mit 60 fps. Befestigt werden die Webcams entweder mit einer Art Clip am Monitor oder sie lassen sich auf ein kleines Stativ aufschraub­en – sofern ein entspreche­ndes Gewinde vorhanden ist.

Schneller Dokumenten­scanner

Sie wollen auch Dokumente, Notizen, Rechnungen und Belege auf Papier digitalisi­eren? Dann bietet sich im Homeoffice ein

spezieller Dokumenten­scanner wie der Scansnap ix1500 für rund 500 Euro an. Der Scanner lässt sich mit einzelnen Seiten oder Papierstap­eln füttern und erstellt daraus Pdf-dateien, die anschließe­nd lokal oder auf einer Netzwerkfr­eigabe gespeicher­t werden. Das hört sich zunächst trivial an, doch bietet der Scansnap viele praktische Funktionen, die ihn zu einem unverzicht­baren Helfer im Homeoffice machen. Am PC und Notebook wird der Scanner per Usbkabel angeschlos­sen oder per WLAN verbunden – Smartphone­s und Tablets nehmen dazu drahtlos Verbindung auf. Dank Dual-core-prozessor ist der rund 29 x 16 x 15 cm große Scanner schnell, sodass er 30 Seiten in der Minute erfassen kann – und zwar mit Vorder- und Rückseiten, falls sie bedruckt sind. Leere Seiten werden automatisc­h erkannt und vom Scannen ausgeschlo­ssen. In den aufklappba­ren Adfschacht passen 50 gewöhnlich­e A4-seiten (80 g/m²), wobei auch Stärken von bis zu 209 g/m² verarbeite­t werden können.

Die mitgeliefe­rte Scansnap-software bietet nützliche Extras: Dazu gehören eine automatisc­he Schräglage­nkorrektur, Seitendreh­ung und Papiergröß­enerkennun­g sowie die Automatik zum Einstellen der Auflösung auf Basis der Dokumenten­abmessunge­n. Wiederhole­nde Aufgaben lassen sich automatisi­eren. Dann landen etwa Quittungen in einem Ordner und Tabellenka­lkulatione­n in einem anderen Ordner. Gescannte Seiten können zudem als durchsuchb­are PDFS

archiviert werden. Wer möchte, kann Dateien auch direkt per Mail versenden, in der Dropbox oder anderen Cloudspeic­hern ablegen und sogar in Office-dokumente (Word, Excel und Powerpoint) umwandeln.

Drucker mit und ohne Extras

Auch im Homeoffice kommen Sie kaum ohne einen Drucker aus. Denn viele Dokumente müssen in Papierform archiviert werden. Die erste Frage, die Sie sich stellen müssen: Tinte oder Laser? Für Tinte sprechen klar die günstigere­n Geräteprei­se von unter 100 Euro und die Kosten für das Verbrauchs­material. In der Regel kostet eine Schwarzwei­ß-seite nach ISO-NORM zwischen 3 und 6 Cent, eine Farbseite um die 9 Cent. Aber: Sind die Geräte im Ruhemodus, spülen sie in bestimmten Intervalle­n die Düsen oder führen eine Reinigung durch. Bei diesem Wartungsvo­rgang wird Tinte verbraucht und es sind weniger Ausdrucke möglich. Das verteuert den Seitenprei­s bei geringer Nutzung des Druckers. Bei einem Farblaser haben Sie das nicht. Der flexible Tintenstra­hl-multifunkt­ionsdrucke­r Canon Pixma TS7450 für rund 90 Euro ist eine gute Wahl fürs Homeoffice. Allerdings verzichtet der Hersteller auf ein Fax – was aber heutzutage kaum noch benötigt wird. Für die Geräteklas­se bietet der Canon Pixma TS7450 eine gute Ausstattun­g mit zwei Papierzufu­hren, automatisc­hem Vorlagenei­nzug (ADF) sowie Duplex-druckeinhe­it. Die Qualität beim Drucken, Scannen und Kopieren ist insgesamt in Ordnung. Dank USB und WLAN lässt sich der Drucker leicht in Betrieb nehmen. Alternativ greifen Sie zu einem Farblaserm­ultifunkti­onsdrucker, den es bereits ab 250 Euro gibt. Dafür erhalten Sie Drucker, Kopierer, Scanner und Faxgerät. Farblaserm­ultifunkti­onsgeräte sind recht kompakt gebaut und lassen sich auf dem Schreibtis­ch oder direkt daneben aufstellen. Eine Preis-leistungs-empfehlung ist der HP Color Laser MFP 178nwg für rund 265 Euro (222 Euro ohne Fax). Der günstige Einstiegsp­reis ist das eine, der vergleichs­weise hohe Seitenprei­s von rund 23 Cent für eine Farbseite das andere. Für Vieldrucke­r kann etwa der Xerox Versalink C405dn mit einem Seitenprei­s von rund 11 Cent die bessere Wahl sein. Gut: Der HP Color Laser MFP 178nwg ist im Ruhemodus so leise, dass Sie es auch dann nicht wahrnehmen, wenn Sie sehr sensibel auf Geräusche reagieren.

 ??  ??
 ??  ?? Das Plantronic­s Voyager Focus UC ist ein Top-headset für das Homeoffice. Es vereint eine sehr gute Verarbeitu­ng mit hoher Sprachqual­ität und praktische­n Extras wie automatisc­he Anrufannah­me und Stummschal­tung.
Das Plantronic­s Voyager Focus UC ist ein Top-headset für das Homeoffice. Es vereint eine sehr gute Verarbeitu­ng mit hoher Sprachqual­ität und praktische­n Extras wie automatisc­he Anrufannah­me und Stummschal­tung.
 ??  ?? Gigaset SL750H Pro ist ein handliches Mobilteil für den Anschluss an den Fritzbox oder einer Dect-basisstati­on. Dank Bluetooth lassen sich auch kabellose Headsets verbinden.
Gigaset SL750H Pro ist ein handliches Mobilteil für den Anschluss an den Fritzbox oder einer Dect-basisstati­on. Dank Bluetooth lassen sich auch kabellose Headsets verbinden.
 ??  ??
 ??  ?? Die Logitech Brio ist rundum empfehlens­wert, kostet aber auch 239 Euro. Dafür erhalten Sie 4K-auflösung, 5fach-autozoom sowie Rightlight­und Hdr-technologi­e für qualitativ hochwertig­e Videostrea­ms.
Die Logitech Brio ist rundum empfehlens­wert, kostet aber auch 239 Euro. Dafür erhalten Sie 4K-auflösung, 5fach-autozoom sowie Rightlight­und Hdr-technologi­e für qualitativ hochwertig­e Videostrea­ms.
 ??  ?? Der HP Color Laser MFP 178nwg ist aufgrund seiner kompakten Gerätemaße ein gutes Farblaser-multifunkt­ionsgerät für den heimischen Arbeitspla­tz.
Der HP Color Laser MFP 178nwg ist aufgrund seiner kompakten Gerätemaße ein gutes Farblaser-multifunkt­ionsgerät für den heimischen Arbeitspla­tz.

Newspapers in German

Newspapers from Germany