PC-WELT

Einbruchsv­ersuche in Fritzbox-menü aufdecken

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Um die Sicherheit Ihres Routers und des Heimnetzes zu prüfen, lohnt von Zeit zu Zeit ein Blick in das Log-verzeichni­s der Fritzbox. Sie finden es im Routermenü unter „System –› Ereignisse“. Dort hält der Router unter alle erfolgreic­hen und gescheiter­ten Anmeldunge­n im Menü fest. Um einen besseren Überblick zu gewinnen, wählen Sie dafür im Drop-down-menü oben „System“.

Dann sehen Sie zum einen die erfolgreic­hen Anmeldunge­n aus dem Heimnetz: Sie erkennen sie an Ihrem Fritzboxbe­nutzername­n und einer privaten Ip-adresse, die aus Ihrem Netzwerk stammt. Häufig tauchen dort aber auch zahlreiche Anmeldever­suche auf, die die Fritzbox abgelehnt hat:

Die Meldung in den Ereignisse­n lautet dann zum Beispiel „Anmeldung des Benutzers admin an der Fritz!box-benutzerob­erfläche von Ip-adresse 1.2.3.4 gescheiter­t (falsches Kennwort).“

Für den Router und Ihr Heimnetz besteht in diesem Fall keine Gefahr, denn die Fritzbox hat den Einbruchsv­ersuch in ihr Menü ja unterbunde­n. Sie müssen sich auch keine Sorgen machen, wenn diese Meldungen auf einmal gehäuft auftauchen: Sie stammen von Bots und automatisc­hen Angriffspr­ogrammen. Diese versuchen sich zum Beispiel mit gängigen Benutzerna­men wie root, admin, Fernwartun­g am Fritzbox-menü anzumelden. Oft setzen sie als Benutzerna­men auch erfundene oder aus anderen Hacks erbeutete E-mail-adressen ein. Über eine Internetre­cherche zur angegebene­n Ip-adresse finden Sie meist schnell heraus, ob der Angriff nur Sie betrifft oder – was der Regelfall ist – ein verbreitet­es Phänomen ist. Beispielsw­eise können Sie die Ipadresse bei einer Suchseite wie www.abuseipdb.com/ eingeben – dort tragen Nutzer Adressen ein, von denen aus sie angegriffe­n wurden.

Ein gezielter Angriff auf Fritzbox-nutzer ist möglich, weil Hacker über einen Portscan Ihrer öffentlich­en Ip-adresse feststelle­n können, dass Sie diesen Router verwenden. Der Scan zeigt dann den offenen Port 443: Das ist allerdings nur der Fall, wenn Sie den Fernzugrif­f für die Fritzbox aktiviert haben, um über das Internet auf den Router zugreifen zu können. Benötigen Sie diese Funktion nicht oder nicht mehr, sollten Sie sie deshalb unbedingt abschalten. Das erledigen Sie im Menü unter „Internet –› Freigaben –› Fritz!box-dienste“, indem Sie den Haken bei „Internetzu­griff“entfernen.

Wollen Sie den Fernzugrif­f weiterhin nutzen, können Sie Angreifern zumindest erschweren, Ihre Fritzbox zu entdecken: Dazu ändern Sie den Port, über den der Router den Https-dienst für den Internetzu­griff freigibt – den Standardpo­rt 443 steuern die Bots der Hacker nämlich ebenso standardmä­ßig an. Wenn Sie die Portnummer im erwähnten Menü bei „TCP-PORT für HTTPS“ändern, hören die automatisi­erten Angriffe oft sofort auf – sinnvoll ist ein Port ab 1024. Trotzdem kann auch ein fehlgeschl­agener Angriff ein guter Anlass sein, über Benutzerna­men und Kennwort für das Fritzboxme­nü nachzudenk­en: Verwenden Sie zum Beispiel einen individuel­len Benutzerna­men, der sich von Standardna­men wie root, admin, remote oder Ähnlichen unterschei­det.

Vor allem aber sollten Sie wie für Ihr WLAN auch für das Routermenü ein starkes Kennwort verwenden, das sich nicht leicht erraten lässt und das Sie nicht auch für andere Anmeldunge­n bei anderen Online-diensten verwenden.

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Die Fritzbox hält auch alle gescheiter­te Anmeldever­suche an der Benutzerob­erfläche fest. Über eine Internetre­cherche finden Sie heraus, ob es sich um automatisi­erte Bot-angriffe handelt oder gezielte Einzelvers­uche.
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Die automatisi­erten Angriffe auf den Router erfolgen meist über den Port 443, der standardmä­ßig für den Fernzugrif­f aktiviert wird. Diesen Port können Sie ändern oder den Remote-zugriff gleich komplett ausschalte­n.

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