Elektrogeräte zurückgeben
Wo Sie Elektroschrott loswerden oder Geräte zu Geld machen
Die Regelungen zur Rücknahmeverpflichtung ausgedienter Elektrogeräte in Geschäften sind kompliziert: Da geht es um die Größe der Produkte in Form der maximalen Kantenlänge, um die Ladenfläche beziehungsweise die Präsentationsfläche für die elektronischen Artikel, bei größeren um den gleichzeitigen Neukauf, um „fest verbaute elektrische oder elektronische Bestandteile“, passive Stecker oder Adapter und Ähnliches mehr. Darüber hinaus kann man Altgeräte und Elektroschrott kostenlos auch bei den meist kommunal betriebenen Wertstoffhöfen und Sammelstellen abgeben. Das aber empfinden Verbraucher mitunter als unbequem, zumal man dort gerade samstags mit Wartezeiten rechnen muss.
Die Folge ist, dass Deutschland die von der Europäischen Union geforderten Recyclingquoten seit Jahren nicht erfüllt. Aktuell werden hierzulande nur knapp 45 Prozent aller Elektro- und Elektronikaltgeräte gesammelt, nach der Eu-richtlinie müssten es aber mindestens 65 Prozent sein. Besonders Kleingeräte werden bisher häufig einfach weggeworfen und somit im Hausmüll entsorgt.
Alte Elektrogeräte ab 2022 beim Discounter abgeben
In Zukunft werden die Rückgabemöglichkeiten sowohl im stationären wie auch im Onlinehandel ausgeweitet. Ab Anfang 2022 müssen auch die meisten Discounter und Supermärkte ausgediente und defekte Elektroartikel kostenlos zurücknehmen. Für Kleingeräte wie Fön, Toaster, Rasierer, Smartphone oder ähnliche Geräte bis zu einer Kantenlänge von 25 Zentimetern gilt das stets und unabhängig davon, wo der Artikel zuvor gekauft wurde.
Größere Produkte wie Fernseher, Computer und ähnliches müssen die Geschäfte nur dann annehmen, wenn der Kunde gleichzeitig einen neuen kauft – das gilt auch für kurzzeitige Aktionsware bei Lebensmitteldiscountern. Einzige Voraussetzung für die zukünftige Rücknahmeverpflichtung ist, dass die Ladenfläche mindestens 800 Quadratmeter beträgt und dass die Händler regelmäßig Elektronik anbieten müssen. In Anbetracht der vielen Angebote bei Aldi, Edeka, Lidl & Co. können Verbraucher ihre Altgeräte mit dem Jahresbeginn also dort abgeben.
Der Onlinehandel ist zwar im Prinzip schon längere Zeit Teil dieses Systems, doch auch hier gelten neue Regelungen: So müssen die Internetshops die Rücknahme künftig unkompliziert und kostenfrei anbieten und „diesen Service auch aktiv bewerben“, heißt es im Gesetz. Sollten die Pläne nicht aufgehen und die angestrebten Recyclingquoten nicht erreicht werden, droht in Zukunft ein Pfandsystem beim Kauf neuer Produkte.
Wo Sie Elektroschrott loswerden und Geräte zu Geld machen
Die aktuellen Rücknahmepflichten des Handels fasst die Verbraucherzentrale NRW online unter www.pcwelt.de/lgvfwu zusammen. So können Sie bestimmte Altgeräte schon jetzt in bestimmten Geschäften vor Ort zurückgeben. Ansonsten sind die kommunalen Wertstoff- und Recyclinghöfe für die Entsorgung zuständig. Erkundigen Sie sich im Internet über die Öffnungszeiten; viele Kommunen schließen ihre Betriebe an einem oder zwei Wochentagen erst am Abend. So haben auch Berufstätige die Möglichkeit, die Besuchsspitzen an Samstagen zu meiden.
Ein Tipp zum Schluss: Viele ausgediente Elektronikgeräte, PCS und It-teile lassen sich bei Ebay und Ebay Kleinanzeigen zu erstaunlich guten Preisen verkaufen. Unser Onlineratgeber erläutert, wie Sie das ohne großen Aufwand abwickeln können (www. pcwelt.de/1897193).