100 Topvollversionen
Diese Gratis-tools dürfen auf keinem PC fehlen: Die besten Freeware-programme für jeden Zweck.
Die Open-source-szene ist unglaublich vielfältig und bietet Tools für jeden Einsatzzweck. Unsere HEFT-DVD stellt 100 dieser nützlichen Programme für Sie bereit. Zu den 20 besten dieser Softwarejuwelen finden Sie in diesem Beitrag nützliche Tipps und Hinweise.
Open Source setzt sich durch. Selbst große Konzerne wie Microsoft oder Google kommen nicht mehr daran vorbei und haben eingesehen, dass es sich lohnt, auf Open Source zu setzen. Während sich die frühen Open-source-projekte meist an Nerds richteten, ist heute für jeden etwas dabei. Sie finden unter anderem Tools für die RAWFotografie, einen Drum-computer oder einen Leistungsindex für Windows-pcs.
Das ein oder andere Programme dürfte sich auch als Helferlein für die Arbeit am heimischen Schreibtisch entpuppen – etwa ein Scannertool mit Texterkennung, ein Browser für mehr Privatsphäre oder ein Datenschredder, um vertrauliche Dokumente wirksam zu löschen. Open Source steht zudem für Vertrauen und Sicherheit. Da der Quellcode frei zur Verfügung steht, kann die Community schnell Fehler ausmerzen und böswillige Absichten auffliegen lassen.
Die Top-100-liste enthält natürlich etliche bewährte Programme, die Sie bereits kennen und nutzen, etwa Firefox oder Libre Office. Aber selbst darauf lohnt sich ein Blick, denn neue Versionen bringen meist neue Funktionen mit und beseitigen Fehler und Sicherheitslücken.
Brave Browser: Schnell, sicher und mit guter Privatsphäre
Der tapfere Browser verwendet als Unterbau Chromium. Von Googles Chrome, der mit Daten eher sorglos umgeht, unterscheidet sich der Browser durch einen konsequent umgesetzten Schutz der Privatsphäre. Das mag an der ein oder anderen Stelle nerven, lohnt sich aber. Zudem surft der Brave Browser rasend schnell und hält sich penibel an die Webstandards. Optisch gewinnt der Browser sicherlich keine Designpreise, kommt aber übersichtlich und zweckmäßig daher. Cookies von Drittanbietern weist der Brave Browser standardmäßig zurück, und als Suchmaschine ist Duck Duck Go voreingestellt. Andere datenfreundliche Suchmaschinen wie Ecosia und Startpage lassen sich ebenfalls einstellen. Neben einem Private Mode, der keine Spuren auf dem eigenen Rechner hinterlässt, wohl aber etwa beim Internetprovider, verfügt der Browser über einen echten Privatmodus, der den Verkehr über das Tor-netzwerk leitet. Das ist etwas langsamer, dafür aber anonym.
Cartes du Ciel: Expedition ins Universum
Das virtuelle Planetarium aus Frankreich zeigt Sterne, Planeten, Asteroiden, Kometen und Nebel aus mehreren Sternkatalo
„100 Open-source-tools auf DVD: Mit diesen kostenlosen Softwareperlen werten Sie jeden PC auf.“
gen an. Der Standort, die Blickrichtung und die genaue Beobachtungszeit lassen sich beliebig vorgeben. So lässt sich nicht nur die Frage klären, wie der Sternenhimmel in Eisenach aussah, als Johann Sebastian Bach das Licht der Welt erblickte. Der passionierte Sterngucker kann damit auch seine nächsten Beobachtungen minutiös vorbereiten. Zusätzliche Details wie Sternbildlinien, Kometen oder entfernte Galaxien lassen sich über die Objektleiste zu- oder abschalten. Auch Jäger von Satelliten oder der ISS kommen mit dem Tool auf ihre Kosten.
Crowd 3: Coole Collagen aus Porträts erstellen
Das Tool setzt Porträtbilder zu einer Fotocollage zusammen. Der mühsame Teil besteht darin, zunächst das Ausgangsmaterial zusammenzusuchen. Alle in einem Ordner versammelten Porträts im Jpg-format lassen sich dann in die Software einlesen. Der „Crowd scene maker“erledigt die eigentliche Arbeit. Die Gesamtzahl der angezeigten Fotos lässt sich anpassen, ebenso der Hintergrund und die Perspektive. Auch eine Tiefenwirkung lässt sich erzielen. Wenn in der fertigen Collage unpassende Personen in der ersten Reihe sitzen, dann mischen Sie mit „Shuffle“nochmal kräftig durch. Somit können sich etwa die Beatles auf ein Familientreffen einschleichen oder die Queen in Ihren Freundeskreis. Das Ergebnis lässt sich dann wiederum im Jpg-format abspeichern.
Cudatext: Schöner programmieren in 250 Sprachen
Der schicke, in Lazarus programmierte Texteditor versteht die Syntax von 250 Programmiersprachen und ist zugleich schnell und übersichtlich. Mit Hilfe von Add-ons, die in Python programmiert sind, lassen sich zusätzliche Funktionen oder optische Elemente hinzufügen. Eine Python-engine ist auch gleich mit dabei. Für Windowsbenutzer etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass es keinen Menüpunkt für Einstellungen gibt. Stattdessen befinden sich diese in einer Textdatei im Json-for
mat. Über das Ansichtsmenü können Sie den Zeilenumbruch, das Lineal, die Zeilennummern, die Codefaltung und vieles mehr umschalten.
Cutemarked: Markdown-editor mit Html-vorschau
Ja, schon wieder ein Editor. Aber dieser ist auf Markdown spezialisiert. Das ist eine Auszeichnungssprache, die ziemlich im Trend liegt. Markdown ermöglicht es, Texte zu formatieren, ohne das betreffende Dokument mit eckigen Klammern, Befehlen und sonstigen Elementen zu überfluten, die man etwa für ein Html-dokument normalerweise benötigt. Ein Markdown-dokument bleibt übersichtlich und ist auch im Rohformat angenehm zu lesen. Markdown verwendet einfache Zeichen wie Sternchen, Hashtags und Unterstriche zum Formatieren von Text in der Art „**Dieser Text ist fett**“. Neben HTML lassen sich auch andere Sprachen wie Python und R mit Markdown darstellen, ebenso mathematische Formeln und Flow Charts. Als Exportformate stehen HTML und PDF zur Verfügung.
Darktable: Lightroom-klon für passionierte Knipser
Die vor allem bei Fotografen beliebte Software Lightroom von Adobe ist nur noch als überteuertes Abo erhältlich. Das nervt, aber es gibt eine kostenlose Alternative: Die Open-source-anwendung Darktable fungiert als Bildeditor, Raw-konverter, virtueller Leuchttisch und Dunkelkammer für Ihre digitalen Fotos. Die Software enthält das Modul Lighttable, mit dem Sie Ihre Fotos sortieren, umbenennen und exportieren. Daneben findet sich ein Reiter für die Bildbearbeitung namens Darkroom. Zwar lassen sich damit auch JPEGS bearbeiten, sinnvoll ist es aber eigentlich nur für Raw-dateien in den verschiedensten Formaten wie CR2, DNG, RAF und eben RAW. Neben grundlegenden Funktionen wie Helligkeit, Kontrast oder Sättigung lässt sich damit auch der Weißabgleich kontrollieren, das Histogramm und die Farbkanäle anpassen oder die Gradationskurven so hinbiegen, dass das Foto gut aussieht. Eine Georeferenzierung von Fotos ist ebenfalls möglich, indem Sie Geodaten aus den Bildern auslesen oder welche hinzufügen. Als Kartenmaterial dient Openstreetmap.
Eraser: Vertrauliche Dokumente zuverlässig löschen
Wenn Sie eine Datei löschen, dann entfernt Windows die Datei nicht tatsächlich von der Festplatte, sondern löscht nur den Verweis in der Dateisystemtabelle. Die Datei bleibt auf dem Datenträger, bis sie von einer anderen Datei überschrieben wird. Um Dateien, die keinesfalls wieder auftauchen sollen, dauerhaft ins digitale Nirwana zu schicken, empfiehlt sich das Tool Eraser. Es löscht Daten so nachhaltig, dass es selbst einer NSA schwerfallen dürfte, sie wieder sichtbar zu machen.
Freeplane: Mind Mapping für Denker und Probleme
Freeplane ist eine Software zum Visualisieren und Strukturieren von Inhalten. Diese Methoden heißt Mind Mapping. Ausgefeilte Mind-mapping-funktionen erleichtern es, Ideen und Aufgaben zu organisieren. Beim Mind Mapping erstellen Sie eine Karte mit
verknüpften Knoten, die den Denkprozess und die assoziierten Punkte anschaulich darstellt. Die Knotenpunkte können etwa Text, Grafiken, Links, Formeln oder Tabellen enthalten. Die Knoten selbst können unterschiedliche Typen haben, die sich mit Attributen klassifizieren und ordnen lassen. Es lassen sich auch Knoten ohne Verbindung zur restlichen Struktur anlegen. Um Ihr Brainstorming mit einem Schutz zu versehen, verschlüsseln Sie die gesamte Map oder einzelne Knoten. Auf der Webseite des Entwicklers finden sich zahlreiche Erweiterungen und ein umfangreiches Tutorial.
Gnuplot: Daten einfach in Diagrammen darstellen
Es muss nicht immer Excel sein, um Diagramme zu erstellen. Mit Gnuplot lassen sich Funktionen und Daten in einem zweidimensionalen Koordinatensystem oder in einem 3D-raum darstellen. Für 2D stehen zahlreiche Styles zur Auswahl, etwa Linien, Punkte oder Balken. Die Kurven und Achsen lassen sich beliebig gestalten. Zusätzlich zum üblichen kartesischen Koordinatensystem beherrscht Gnuplot polare Koordinatensysteme. Auch mathematische Funktionen lassen sich mit dem Tool plotten. So erzeugt der Befehl plot [0:2*pi] sin(x) eine Sinuskurve im Bereich von 0 bis 2π. Gnuplot stammt aus der Unix-welt, läuft aber auf allen Betriebssystemen. Es besitzt keine GUI, sondern wird von der Kommandozeile aus bedient oder über Skripte gesteuert. Zahlreiche mitgelieferte Demos verdeutlichen die Bedienung des Programms.
Greenshot: So gelingen alle Screenshots schnell und einfach
Mit Greenshot lassen sich Screenshots schneller und einfacher erstellen als mit der Druckfunktion von Windows. Das Tool nimmt den ganzen Bildschirm, ein einzelnes Fenster oder einen frei wählbaren Bereich auf. Im integrierten Editor können Sie grafische Elemente oder Beschriftungen hinzufügen. Praktisch: Die Screenshots lassen sich optional nach der Aufnahme automatisch speichern. Dazu dient der Menüpunkt „Ausgabe | Sofort speichern“in den Einstellungen. Die Funktion „Capture Zoom“vereinfacht das Aufnehmen von Bildbereichen. Wenn die Screenshots im Greenshot-format gespeichert werden, dann lassen sie sich nachträglich verändern. Bei Bedarf macht Greenshot ausgewählte Bildbereiche unkenntlich, sodass etwa Seriennummern oder persönliche Daten nicht versehentlich weitergegeben werden, wenn Sie den Screenshot per Email verschicken oder ausdrucken.
Hydrogen: Mal ordentlich auf die Pauke hauen
Wer die Kosten für ein echtes Schlagzeug scheut oder die Nachbarn nicht verärgern will, der greift einfach zum digitalen Nach
bau. Hydrogen ist ein virtueller Drum-computer und Sequenzer. Taktraten, Geschwindigkeiten und Pattern-längen passen Sie nach Ihren Wünschen an. Mit Hilfe des Sample Editors lassen sich Wiedergabeschleifen erstellen und die Samples zurechtschneiden. Der integrierte Mixer passt Höhen und Tiefen an und unterlegt Rhythmen mit Effekten. Rund 20 Drumkits stehen im Programm oder über ein Repository zur Verfügung. Die fertigen Songs oder einzelne Patterns lassen sich direkt aus Hydrogen im Format WAV, Flac oder Ogg exportieren. Mehrere Demos stehen bereit, um den Einstieg und den Umgang mit dem komplexen Tool zu erleichtern.
Lightbulb: Augenschonender Nachtmodus für Windows
Das Tool Lightbulb richtet einen Nachtmodus für Ihren PC ein. Es passt automatisch die Helligkeit und Farbtemperatur des Bildschirms anhand der aktuellen Ortszeit an. Das schont die Augen. Die Farbtemperatur für Tag und Nacht legen Sie in den Einstellungen von Lightbulb fest. Möglich sind zwischen 2.500 Kelvin und 6.600 Kelvin. Auch die Helligkeit lässt sich entsprechend bestimmen. Auf Wunsch ermittelt das Tool Ihren Aufenthaltsort automatisch, was den passenden Sonnenauf- und -untergang ergibt. Zudem lässt sich eine Tastenkombination definieren, mit der Sie Lightbulb ein- oder ausschalten. Über „Preview“sehen Sie den Helligkeits- und Farbablauf im Schnelldurchlauf. Falls sie fehlt, lädt Lightbulb die benötigte .Net-runtime automatisch herunter.
Lightzone: Raw-fotos mit tollen Effekten versehen
In Fotos, die im Raw-format aufgenommen werden, schlummert mehr Potenzial als in normalen Jpg-aufnahmen. Mit Lightzone wandeln Sie Fotos schnell in Schwarzweißversionen um oder wenden einen anderen der zahlreichen Effekte an. Die Bearbeitungsschritte erfolgen verlustfrei und lassen sich jederzeit wieder rückgängig machen. Beim Speichern bleibt das Original erhalten. Es stehen mehr als 40 Vorlagen bereit, deren Auswirkungen Sie direkt in einem Vorschaufenster sehen. Dazu zählen neben dem Schwarzweißkonvertierer auch Effektfilter und Tonwertveränderungen. Im Batchmodus lassen sich Effekte auf komplette Bildarchive anwenden. Wenn Sie sich nicht auf vorgegebene Effekte beschränken wollen, dann können Sie auch selbst Hand anlegen und die Feinjustierung der Fotos vornehmen.
Mediainfo: Audio- und Videocodecs auslesen
Das Tool ermittelt zahlreiche Informationen zu Audio- und Videodateien. Nach dem ersten Start erscheint ein Konfigurationsfenster. Hier wählen Sie in der Liste neben „Language“den Eintrag „Deutsch“. Mediainfo findet heraus, warum ein Film oder Musiktitel nicht läuft und welchen Codec Sie dafür benötigen. Neben Infos wie Titel und Interpret zeigt Mediainfo auch die Bitrate, FPS und alle Kanäle an.
Mem Reduct: Speicherauslastung im Auge behalten
Das Tool Mem Reduct überwacht und bereinigt den Arbeitsspeicher Ihres PCS. Wenn der vollläuft und Windows gezwungen ist, Daten auf die Festplatte auszulagern, macht sich dies in einem Geschwindigkeitsverlust bemerkbar. Schlampige Programme vergessen beim Schließen, den belegten Ram-platz wieder freizuräumen. Das erledigt dann Mem Reduct für Sie. Das minimalistische Tool zeigt die Belegung des Arbeitsspeichers an, und ein Klick auf „Speicher reinigen“beginnt mit dem Ausmisten. Das Programm verwenden dafür eine native API, um Elemente wie „System Working Set“, „Working Set“, „Standby Page Lists“und „Modified Page Lists“zu löschen. Danach sollen nach Angaben des Entwicklers zwischen 10 und 50 Prozent mehr RAM zur Verfügung stehen.
Prime 95: Primzahlen suchen und den PC stresstesten
Das Tool Prime 95 ist eigentlich dafür gedacht, die größten Primzahlen zu suchen, genauer gesagt Mersenne-primzahlen. Diese folgen dem Aufbau 2x -1. Wofür das Ganze? Große Primzahlen sind bei manchen kryptografischen Algorithmen von zentraler Bedeutung. Den derzeitigen Rekord hält die Zahl 277232917 -1. Sie hat mehr als 23 Millionen Ziffern. Doch Prime 95 lässt sich auch zum Wohle Ihres Rechners einsetzen. Das Tool durchläuft eine Reihe von Stresstests und findet so heraus, ob CPU und Arbeitsspeicher ordnungsgemäß und stabil laufen. Anderenfalls sollten Sie die Kühlung des Systems einer genaueren Prüfung unterziehen.
Wer selber Primzahlen suchen will, braucht ein Benutzerkonto bei www.mersenne.org.
World Wide Telescope: Virtuelles Fernrohr
Mit dem World Wide Telescope lassen sich Planeten, Sterne und Galaxien erforschen. Das Programm kommt ursprünglich von Microsoft, wird inzwischen aber von der American Astronomical Society gepflegt. Es ist eine Art Google Earth für das Weltall und zeigt die besten Fotos von Teleskopen aus aller Welt. Highlights sind die Fotos des Weltraumteleskops Hubble, das seit 1990 seinen Dienst verrichtet und ferne Welten fotografiert, sowie die Panoramabilder von den Mars-sonden.