Gnome: Das Aussehen von Programmen steuern
Dunkle Farbschemata liegen im Trend, denn viele Entwickler schätzen die augenschonende, inverse Farbgebung im Codeeditor. Bei einem Desktop, der viele unterschiedliche Programme ausführt, ist es aber gar nicht so einfach, ein Farbschema zu finden, mit dem sämtliche Anwendungen gut aussehen.
Einige Anwendungen – wie etwa Codeeditoren, Gimp und Digikam – erlauben Ihnen die Auswahl eines Themes unabhängig von dem übergreifenden Desktop-farbschema.
Tatsächlich kann man allerdings unter Gnome ein Programm, das vom Gnome-toolkit GTK3 Gebrauch macht, immer in einem abweichenden, individuellen Farbschema aufrufen. Angenommen, der Editor Gedit soll in Ubuntu mit dem dunklen Farbschema „Yaru-dark“gestartet werden, das in der Ubuntuhauptedition mit Gnome vorinstalliert ist, so stattet der Aufruf GTK_THEME=YARU-DARK gedit das Programm mit dieser Farbgebung aus. Umgekehrt, das heißt also mit hellem Theme, lässt sich Gedit mithilfe von GTK_THEME=YARU-LIGHT
gedit starten. Nun wäre es natürlich reichlich umständlich, die gleichen Anwendungen stets per Terminal mit dem gewünschten individuellen Theme zu starten. Es geht jedoch wesentlich einfacher: Der Befehl sudo apt install alacarte installiert den altbekannten Menüeditor Alacarte. Nach dessen Start suchen Sie in der kategorisierten Liste der Anwendungen das gewünschte Programm und klicken danach auf „Eigenschaften“. Im Dialog zeigt jetzt das Feld „Command“den genauen Befehl an, den die Desktop-verknüpfung unter Gnome aufruft. In dieses Feld tragen Sie dann vor dem Programmnamen env GTK_THEME=YARU-DARK
[Programm] ein, wobei „[Programm]“der Platzhalter für den tatsächlichen Aufruf ist. Nach einem Klick auf „Ok“startet Gnome das Programm immer mit dem so festgelegten Theme.