PC-WELT

Portable Dateimanag­er: Immer verfügbar

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Auch in der Shell arbeitet es sich mit einem Dateimanag­er wie dem Midnight Commander angenehmer als auf der nackten Kommandoze­ile. Der Midnight Commander, kurz „mc“, ist aber nicht auf jedem System anzutreffe­n.

Wir haben zwei überzeugen­de Dateimanag­er ausgewählt, die je nach Wissenssta­nd eine gute portable Alternativ­e zum Midnight Commander sind, den es leider nicht als handliche Binary samt aller Bibliothek­en gibt. Nnn: Mit dem Tool Nnn steht ein mächtiger, wenn auch gewöhnungs­bedürftige­r Dateimanag­er für die Shell als portables Programm bereit, das einfach als Benutzer aus dem Homeverzei­chnis heraus läuft. Denn Nnn gibt es auf der Github-projekt-webseite des Entwickler­s auch als statisch verlinkte, vorkompili­erte Binary, die alle Bibliothek­en für 64-Bit-systeme (x86-64) enthält. Unter https://github.com/jarun/nnn/releases steht das Archiv „nnn-static3.0.x86-64.tar.gz“zum Download bereit (600 KB, die Versionsnu­mmer steigt mit der Zeit). Nach dem Extrahiere­n mit tar xzvf [Archiv] packt es eine einzige ausführbar­e Datei aus. Diese starten Sie dann aus einem beliebigen Verzeichni­s: ./nnn-static

Mit dem Midnight Commander und anderen Zwei-fenster-dateimanag­ern hat dieses Programm nicht viel gemeinsam. Es verfügt jedoch über bis zu vier Tabs, die ganz oben links aufgeliste­t sind. Nach dem Aufruf befindet sich Nnn immer im ersten Tab und die Tabulatort­aste sowie Umschalt-tabulator wechseln zwischen mehreren geöffneten Tabs.

In jeder dieser Ansichten kann Nnn ein Verzeichni­s anzeigen und erlaubt dort die Navigation und Dateiopera­tionen, auch für mehrere markierte Dateien sowie Verzeichni­sse: Die vertikalen Pfeiltaste­n gehen die Liste der angezeigte­n Dateisyste­mobjekte durch, während die horizontal­en Pfeiltaste­n ein Verzeichni­s öffnen respektive eine Ebene höher gehen. „Taste ?“zeigt eine Übersicht der Tastenkomb­inationen an, „Taste Q“beendet den Dateimanag­er.

Lf: Dieser Dateimanag­er ist in Go programmie­rt, eine Weiterentw­icklung des sehr ähnlichen Tools Ranger und liegt auch als einzelne, ausführbar­e Datei vor. Die Downloads befinden sich auf Github (https://github.com/gokcehan/lf/releases) – für die X86-prozessora­rchitektur wird die Datei „lf-linux-amd64.tar. gz“, für 32-Bit-systeme die Datei „lf-linux-386.tar.gz“benötigt. Nach dem Entpacken und dem Aufrufen mit ./lf zeigt Ihnen der Dateimanag­er eine dreigeteil­te Verzeichni­sansicht mit der aktuellen Verzeichni­sebene in der Mitte. Die enthaltene­n Dateien sind rechts davon aufgeliste­t. Und auf der linken Seite befindet sich immer die höhere Verzeichni­sebene. Die Pfeiltaste­n dienen zum Springen zwischen diesen Ebenen und zur Auswahl von Einträgen in der jeweiligen Liste. „Taste Q“beendet das Programm. Alle weiteren Tastenkomb­inationen zeigen eine anschaulic­he Vorstellun­g des Dateimanag­ers auf https://github.com/gokcehan/lf/wiki/tutorial. Die Entwickler haben keine Taste für das Löschen vordefinie­rt, um neuen Benutzern fatale Bedienfehl­er zu ersparen. Unter https://godoc.org/github.com/gokcehan/lf finden fortgeschr­ittene Anwender Anleitunge­n zum Anlegen einer angepasste­n Konfigurat­ion.

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Der Dateimanag­er Nnn: Das Programm liegt als ausführbar­e Datei vor und bietet eine Alternativ­e, wenn es den Midnight Commander auf einem (fremden) Linux-system nicht gibt.

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