PC-WELT

Netzwerk: Ping auf einen Port

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Nicht alle Server antworten auf Ping mit einem ICMPECHO. So verwerfen etwa die meisten Router eingehende Icmp-requests (Pings) mithilfe von Firewall-regeln. Auch Server in der Cloud sind per Standardei­nstellung oftmals nicht über Ping erreichbar. Es gibt dennoch verschiede­ne Möglichkei­ten, von einem

Dienst hinter einem offenen Port eine Antwort zu erhalten. Die Holzhammer­methode wäre ein Portscan mit dem Kommandoze­ilentool Nmap gegen den Server.

Das Tool klopft dabei sämtliche Standardpo­rts der üblichen Serverdien­ste ab (rund tausend bekannte Dienste). Ein solcher Portscan sieht aber immer nach einem Angriff aus und dauert darüber hinaus relativ lange. Wenn es darum geht, kurz und knapp abzufragen, ob ein Webserver online ist, dann ist eine gezielte Abfrage der Ports 80 (HTTP), 443 (HTTPS) oder auch 22 (SSH) die bessere Methode. Zu diesem Zweck bieten sich mehrere Tools an.

1. Nmap: Dieser Portscanne­r muss nicht sämtliche bekannte Dienste abfragen, sondern er kann auch gezielt einzelne Ports testen, was dann deutlich schneller ist. Um zu sehen, ob ein Webserver läuft, spezifizie­rt der Befehl nmap -p 80 www.pcwelt.de den einzelnen Port 80, in diesem Beispiel auf www.pcwelt.de als Ziel. Genauso kann hier 443, 22 oder eine andere Nummer angegeben werden – oder auch mehrere: nmap -p 80,443,22 www.pcwelt.de

Ist der Server online und einer dieser Ports geöffnet, so gibt ihn Nmap als „open“an.

2. Netcat: Dies ist der elegantest­e Weg, um einen Dienst abzufragen. Netcat ist ein sehr einfacher Client für die Netzprotok­olle TCP sowie UDP und hat sich als Schweizer Taschenmes­ser für Netzwerkau­fgaben einen Namen gemacht. Die Abfrage von Port 80 gelingt beispielsw­eise mit diesem Befehl:

Auch hier erfolgt als Antwort „open“, falls der Port geöffnet ist. Netcat ist nicht auf allen Distributi­onen vorinstall­iert, es ist jedoch aus den Standardpa­ketquellen in Debian/ubuntu mit sudo apt-get install

netcat schnell nachinstal­liert.

3. Telnet: Telnet ist eines der dienstälte­sten Programme für Client-server-verbindung­en über TCP, allerdings heutzutage wegen fehlender Authentifi­zierung und Verschlüss­elung kaum noch gebräuchli­ch. Der Vollständi­gkeit halber wollen wir hier aber auch Telnet erwähnen, zumal es auf vielen Systemen vorinstall­iert ist. Das Kommando versucht, eine Verbindung zum Server www.pcwelt.de auf Port 80 zu öffnen. Sobald dies gelingt, gibt Telnet „Connected to“zurück und öffnet eine eigene Shell, die aber nicht weiter benötigt wird. Die Tastenkomb­ination Strg-] schließt die Verbindung. Auf einer deutschen Tastatur erreichen Sie den Hotkey mithilfe von Strg-altgr-9. „quit“beendet Telnet. -dw

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Netcat ist ein universell­es Tool für Tests im Netzwerk. Es prüft schnell und einfach, ob ein Server online ist und ob dort der angegebene Port geöffnet ist.

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